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Veröffentlicht am 11.04.2018

Kleine Stadt der großen Träume

Kleine Stadt der großen Träume
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"Kleine Stadt der großen Träume" ist der neue Roman des Autors Fredrik Backmann. Ich hatte schon viel gutes zu seinen vorigen Büchern gehört, sodass für mich klar war, dass ich mir unbedingt mal mein ...

"Kleine Stadt der großen Träume" ist der neue Roman des Autors Fredrik Backmann. Ich hatte schon viel gutes zu seinen vorigen Büchern gehört, sodass für mich klar war, dass ich mir unbedingt mal mein eigenes Bild von einer seiner Geschichten machen möchte. Gesagt getan und wie es mir gefallen hat, das verrate ich euch hier ...

Die Geschichte spielt in dem kleinen Städtchen Björnstadt, welches weit im Norden von Schweden liegt. Die Menschen in dieser Stadt halten zusammen, vielleicht auch, weil sie sich sovielen Problemen gegenüber sehen.

Das Eishockey ist ihre große Leidenschaft und als die Juniorenmannschaft tatsächlich ganz oben in der Liga mitspielt, hängt von diesem Erfolg sehr viel für die kleine Stadt ab. Durch einen Sieg und neue Sponsoren könnte zum Beispiel die immer weiter zurückgegangene Industrie neu belebt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch ein schreckliches Ereignis stellt alles in den Schatten und auf einmal muss sich jede/r einzelne BjörnstäderIn fragen, wie weit er/sie die Augen verschließen mag, um die Stadt zu retten ... Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Direkt zu Beginn gibt es eine Szene, die meine Neugier auf dieses Buch nocheinmal gesteigert hat. Ich wollte unbedingt die Zusammenhänge verstehen und habe das Buch wirklich nicht oft aus der Hand gelegt. Der Schreibstil von Fredrik Backmann hat mir sehr gut gefallen. Der Autor hat ein ganz großes Talent dafür alltägliche Situationen besonders werden zu lassen, und hat mich mit seinen Beschreibungen komplett für sich eingenommen. Es gibt ein paar Wiederholungen, die manchmal auch wortwörtlich sind und eigentlich ist das nicht so mein Fall. Hier allerdings war es so, dass die Worte und Sätze die sich wiederholten nocheinmal die Themen verdeutlichten und mehr als einmal zum nachdenken anregten.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte es sehr, wieviele Facetten der Autor seinen Figuren gibt. Oftmals gab es Charakterzüge, die Grauzonen ermöglichten und bei mir als Leserin die Frage hervorriefen, ob ich doch Verständnis für manches aufbringen könnte. Es gibt viele Schattierungen und auch einige Charaktere, die mich wütend gemacht haben. Zudem wirkten viele Personen und auch einige der Situationen als hätten sie eben aus dem Leben gegriffen sein können. Die Themen in diesem Buch sind sehr vielfältig. Es geht um Freundschaften, Liebe, existenzielle Sorgen, Vertrauen, Rufmord, Sport, Träume, Nöte und vorallem auch um die Dynamik innerhalb einer engen Gruppe, die hier durch die Björnstädter als Eishockey - Fans dargestellt wird. Manche Entwicklungen waren schockierend und besonders beängstigend, da sie sehr glaubwürdig und realitätsnah dargestellt worden sind. Für mich war dieses das erste Buch des Autors, aber es wird keinesfalls das letzte gewesen sein und wegen den vielen positiven Aspekten gebe ich gerne 4,5 Rosen und runde sie auf 5 auf.

Positiv:
schöner und flüssig zu lesender Schreibstil
tolle Darstellungen besonders emotionaler Themen und Momente
sehr gute Ausarbeitung der Charaktere
spannende und abwechslungsreiche Handlung

Negativ:
* ein zwei Entwicklungen waren ein bisschen vorhersehbar, aber das war kaum
der Rede wert

"Kleine Stadt der großen Träume" ist ein wunderbar tiefgründiger und vielseitiger Roman, der mir tolle Lesestunden beschert hat. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!

Veröffentlicht am 11.04.2018

Sternenwinternacht

Sternenwinternacht
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Lesegrund:
Auf die Bücher von Karen Swan freue ich mich jedes Jahr und so war für mich ganz klar, dass ich auch ihr neues Buch gerne lesen möchte.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin ...

Lesegrund:
Auf die Bücher von Karen Swan freue ich mich jedes Jahr und so war für mich ganz klar, dass ich auch ihr neues Buch gerne lesen möchte.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Meg. Meg ist eine leidenschaftliche Snowboarderin und lebt und arbeitet in den Rocky Mountains. Eines Nachts gibt es einen schweren Schneesturm und es folgt eine schwere Katastrophe, bei der Meg per Funk einen Hilferuf absendet und versehentlich bei einem Unbekannten landet. Jonas, der Unbekannte, kann Meg's Anruf nicht vergessen und funkt sie am nächsten Tag erneut an. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft und bald muss Meg sich fragen, ob man sich in jemanden verlieben kann, von dem man bisher nur die Stimme kennt ...

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar bildhaft und flüssig zu lesen. Besonders schön fand ich ihre Art der Beschreibungen bei der Umgebung, was eine sehr schöne Atmosphäre entstehen liess.
Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es toll, dass die Autorin jedem der Charaktere eine ganz eigene, manchmal auch unerwartete Entwicklung angedeihen lässt, was die Geschichte tiefgründiger gemacht hat. Gut gezeichnet fand ich auch die Nebencharaktere, die mit den Protagonisten zusammen ein stimmiges Bild ergaben.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat die Autorin gut gehalten. Es gab keine wirklich langatmigen Momente, aber ein zwei Passagen hätten, für mich, gerne ein bisschen dichter sein können. Das war aber nur ein kleines Manko. Schön fand ich, dass es zum Ende hin sogar die eine oder andere überraschende Wendung gab.

Emotionen:
Die Emotionen hat Karen Swan in diesem Buch großgeschrieben. Zunächst hatte ich mit mehr Romantik gerechnet, aber es ist eher eine Geschichte, die von den persönlichen Entwicklungen der Charaktere profitiert. Hier kam es zu allerlei emotionalen Momenten, vorallem wenn Erkenntnisse reiften, oder Veränderungen anstanden. Die Liebesgeschichte war ein schönes Plus und hat mir gut gefallen.

"Sternenwinternacht" ist kein typischer Weihnachtsroman und hat mir auch gerade wegen der anders gewichteten Inhalte richtig gut gefallen. Die Geschichte ist interessant und bietet emotionale Momente, was für eine kurzweilige Unterhaltung sorgt. Ich gebe dem Buch sehr gerne 4,5 Rosen, aufgerundet auf 5.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Scythe 1

Scythe – Die Hüter des Todes
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"Scythe - Die Hüter des Todes" ist der erste Band der "Scythe" - Trilogie des Autors Neal Shusterman. Ich hatte bisher noch nichts von diesem Autor gelesen, aber dieses Buch hat mich mit der so neuartig ...

"Scythe - Die Hüter des Todes" ist der erste Band der "Scythe" - Trilogie des Autors Neal Shusterman. Ich hatte bisher noch nichts von diesem Autor gelesen, aber dieses Buch hat mich mit der so neuartig und spannend klingenden Idee direkt überzeugt. Ich habe es nur sehr selten aus der Hand gelegt und hier verrate ich euch auch warum ...

In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Citra und Rowan. Die beiden Jugendlichen leben in einer Welt, in der es keine Armut, Kriege oder Krankheiten gibt. Sogar den Tod haben die Menschen besiegt und daher gibt es Menschen, die die Entscheidung über Leben und Tod zu treffen haben: die Scythe. Die Scythe sind die Hüter des Todes und sie treffen ihre Entscheidungen in der sogenannten Nachlese nicht leichtfertig.

Eines Tages werden Citra und Rowan, aus zwei ganz unterschiedlichen Situationen, ausgewählt, um eine Ausbildung zum Scythe zu machen. Beide sind davon nicht angetan, aber es gibt auch Vorteile daran, wie die Chance, für ihre Familien, Immunität bei der Nachlese, zu erlangen, weshalb sie sich dazu entschliessen es zu probieren. Doch alles läuft ganz anders als gedacht, als hochrangige Scythe' beschließen, dass am Ende nur einer von ihnen auserwählt werden kann und dieser dann die Aufgabe hat, den Verlierer hinzurichten ... Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen. Ich habe den Schreibstil von Neal Shusterman als sehr angenehm und flüssig empfunden. Zudem bringt der Autor dem Leser/der Leserin in einem schönen Tempo die Welt in der Citra und Rowan leben, und vorallem die Scythe und ihre Aufgaben, näher. Ich bin schon nach wenigen Kapiteln in der Welt der beiden angekommen und habe mehrmals richtig mitgefiebert. Die Handlung ist interessant und vielseitig aufgebaut. Es gibt viele brutale Momente, aber auch Emotionen und, was ich ganz toll fand, die Fragen nach den eigenen ethischen Grundsätzen der Charaktere. Das hat der Autor toll rübergebracht.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Protagonisten waren facettenreich und Neal Shusterman hat ihnen und auch vielen anderen Charakteren tolle Grautöne verliehen, sodass man sie keinesfalls leicht in eine Schublade zu stecken vermag. Das hat mir gut gefallen. Citra bekommt erst im letzten Drittel des Buches den Platz, den sie verdient hat, aber dann ist ihre Entwicklung gewaltig. Die angedeutete Liebesgeschichte war mir persönlich leider noch etwas zu mau, da hoffe ich in den Folgenbänden auf eine deutliche Steigerung. Das Ende dieses Bandes lässt auf jeden Fall noch einiges an Potenzial vermuten.

Den Spannungsbogen hat der Autor weitestgehend auf einem guten Niveau gehalten, um am Ende dann zur absoluten Höchstform aufzulaufen. Das Finale fand ich einfach klasse und kann es nun kaum erwarten auch die Fortsetzung in den Händen zu halten. Zu Beginn der Geschichte gibt es weniger Spannungsmomente, aber dafür wichtige Informationen über den Weltenentwurf, die Scythe und auch einige emotionale Szenen. Die emotionalen Aspekte hat Neal Shusterman immer wieder sehr schön dargestellt und besonders in den Themen Menschlichkeit und Mitgefühl konnte er bei mir punkten.

Positiv:
flüssiger und angenehm zu lesender Schreibstil
toller Weltenentwurf und super Buchidee
schöne Ausarbeitung der Charaktere
gelungene Mischung aus Spannung, Emotionen und Action

Negativ:
* die Liebesgeschichten Anteile haben mich nicht ganz überzeugt, weshalb ich einen
halben Punkt abziehe, aber gerne von 4,5 auf 5 aufrunde.

"Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein toller Auftakt, einer vielversprechenden Trilogie. Die super Idee und die schöne Mischung aus Spannung und Gefühl hat mich absolut überzeugt und das Ende lässt mich die Veröffentlichung des 2. Bandes herbeisehnen. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Toll!

Zwischenwelten
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"Zwischenwelten" ist ein Sachbuch des Autors Adrian Owen. Adrian Owen ist ein britischer Neurowissenschaftler dem es gelungen ist mit speziellen Kernspin - Untersuchungen zu belegen, dass selbst bei Patienten ...

"Zwischenwelten" ist ein Sachbuch des Autors Adrian Owen. Adrian Owen ist ein britischer Neurowissenschaftler dem es gelungen ist mit speziellen Kernspin - Untersuchungen zu belegen, dass selbst bei Patienten mit schwersten Hirnschädigungen manchmal durchaus Bewußtseinsregungen festzustellen sind.

Dies ist eine neuartige Entwicklung, mit der der Forscher nicht nur die, teilweise zu voreiligen, Hirntod - Diagnosen in Frage stellt, sondern auch Menschen mit Hirnhautentzündungen, schweren Schlaganfällen und Schädel - Hirn - Traumata und ihren Angehörigen dringend benötigte Hoffnungsschimmer verschaffen kann. Ist man bisher in Fachkreisen davon ausgegangen, dass Patienten, die im Wachkoma liegen keinerlei Wahrnehmungsfähigkeiten haben, beweist Owen mit seinen Forschungsergebnissen, das, wirklich beeindruckende, Gegenteil.
In diesem Buch erzählt Adrian Owen auf interessante und gefühlvolle Art und Weise aus seinem Alltag als Forscher. Er berichtet auf spannende und gut verständliche Art von Patienten und überraschenden Entwicklungen und Ergebnissen. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen und ich kann sagen, dass es auch nicht nur von Fachleuten gelesen werden kann. Die Sprache ist nicht einfach, aber durchaus gut verständlich und ich habe mit Interesse die vielseitigen Inhalte verfolgt. In diesem Zusammenhang muss ich auch direkt das schöne Cover loben, welches, wie ich finde, wirklich toll zu der Thematik passt..

Das Wachkoma ansich ist ein Thema, welches, meines Wissens nach, noch nicht oft auf wissenschaftlich und medizinisch fundierte Weise besprochen worden ist und Adrian Owen füllt diese Lücke hervorragend auf. Die Berichte über seine Patienten sind einfühlsam und bildhaft beschrieben, sodass ich einige Male gemerkt habe, wie mir die Geschehnisse unter die Haut gegangen sind.

Ich finde es toll, dass der Autor und Neurowissenschaftler hiermit, die oftmals rasch gestellte Hirntod Diagnose Debatte neu belebt und hoffentlich auch weitere Ärzte/Ärztinnen zum Umdenken anregt. Auch in der Pflege wäre hier Förderung der Patienten möglich und ich hoffe, dass dies im Gesundheitswesen bald den benötigten Zuspruch finden wird.
Positiv:
guter, auch ohne Fachwissen, verständlicher Schreibstil
interessante und wichtige Thematik
spannende Darstellung von Forschungsergebnissen
gut belegt und überzeugend beschriebene Fälle

Negativ:
* nichts

"Zwischenwelten" ist ein interessantes und spannend geschriebenes Sachbuch, in dem der Autor, auf einfühlsame Weise, revolutionäre Forschungsergebnisse zum Thema Wachkoma vorstellt. Jede Person im Gesundheitswesen und auch in der Politik drum herum sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

Veröffentlicht am 05.04.2018

Ein Junge namens Weihnacht

Ein Junge namens Weihnacht
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Lesegrund:
Dieses Buch klang für mich nach einer ganz bezaubernden Geschichte, von der ich mir eine schöne Weihnachtsstimmung versprochen habe.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten ...

Lesegrund:
Dieses Buch klang für mich nach einer ganz bezaubernden Geschichte, von der ich mir eine schöne Weihnachtsstimmung versprochen habe.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Nikolas. Nikolas ist gerade elf Jahre alt als er sich ganz alleine auf eine gefährliche Reise zum Nordpol macht, um seinen Vater zu finden. Auf seiner Reise begegnet er fliegenden Rentieren, einer Elfe und sogar einem gewalttätigen Troll. Nach und nach reift in Nikolas der Entschluß, dass er die Welt zu einem glücklicheren Ort machen will. Und in diesem Buch erfährt man wie er das Ziel erreicht und wie er dabei der Weihnachtsmann wird

Schreibstil:
Der Schreibstil von Matt Haig hat mir richtig gut gefallen. Dem Autor gelingt es schön dieses Gefühl von Magie und Weihnachtszauber rüberzubringen und die tollen, liebevoll gestalteten Illustrationen ergänzen die Geschichte sehr gekonnt.
Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen. Nikolas ist ein toller Protagonist, der mehr als einmal mein Herz berührt hat. Aber auch die Nebencharaktere habe ich als liebevoll gezeichnet und stimmig empfunden. Interessant fand ich auch die Entwicklung die der kleine zukünftige Weihnachtsmann durchmacht.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat Matt Haig gut gehalten. Ich habe die Handlung interessiert verfolgt und war gespannt, was als nächstes passieren würde. Richtig spannend, in dem Sinne, von nervenaufreibend, war die Geschichte nicht, aber ich habe mich stets gut unterhalten gefühlt.

Emotionen:
Die Geschichte ist auf viele Arten emotional und es gab mehrere Passagen, die mich berührt haben. Die Atmosphäre ist warmherzig, aber teilweise, durch die etwas traurige, harte Geschichte des Protagonisten, auch melancholisch. Mir hat diese Stimmung aber sehr gut gefallen.

"Ein Junge namens Weihnacht" ist eine emotionale und schöne Weihnachtsgeschichte, die mich besonders durch die tolle Idee und die liebevolle Umsetzung sehr gut unterhalten hat!