Etwas anders als erwartet...
Die kleinen Geheimnisse des HerzensKlappentext und Leseprobe verweisen leider nicht auf das magische Element der Geschichte. Wer also mit einem Hauch Übernatürlichem, Mystischem nichts anzufangen weiß, wird von diesem Buch vermutlich enttäuscht ...
Klappentext und Leseprobe verweisen leider nicht auf das magische Element der Geschichte. Wer also mit einem Hauch Übernatürlichem, Mystischem nichts anzufangen weiß, wird von diesem Buch vermutlich enttäuscht sein.
Der Sprachstil ist locker leicht, bestens geeignet zum Wegsuchten. Was meinen Lesefluss aber etwas gehemmt hat, war die Vielzahl an Namen und Figuren richtig einzuordnen oder ihr Alter bzw. ihre Generation zu bestimmen. Insbesondere im Hinblick auf den Geburtsjahrgang wirkte kaum ein Charakter authentisch, denn wenngleich sich das hohe Alter Mays durch die Geschichte erklären lässt, das der anderen wird es nicht.
May ist für mich die Hauptfigur der Geschichte, was auch an ihrem äußerst komplexen und Detailreich ausgearbeiteten Charakter liegt. Dass sie im wahrsten Sinne Erinnerungen stielt, kam für mich auch überraschend, das hätte ich so nicht erwartet. Gleichzeitig macht sie diese Eigenschaft - oder besser gesagt, was sie damit macht - leider sehr unsympathisch. Nur auf Ihr eigenes Wohl und ihr Lebensalter bedacht, schert sie sich anscheinend keinen Deut um das Wohl anderer. Das kuriose an der Geschichte war für mich, dass ich sie auf der anderen Seite aber auch ein Stückweit verstehen konnte.
Alle Nebenhandlungen, selbst die Liebesgeschichte zwischen Emily und Andy, sind irgendwie mit Marys verbunden. Allerdings fand ich gerade die Begleitumstände dieser Romanze etwas merkwürdig.
Am Ende lässt mich die Geschichte etwas ratlos zurück, denn die Auflösung fand ich mehr als unbefriedigend. Mir kam es so vor, als würde auf den wenigen verbleibenden Seiten schnell noch für alles eine Erklärung hergezaubert werden müssen. Die Geschichte erschien mir damit unausgewogen und einige Entwicklungen nicht schlüssig. Weitere gut genutzte 20 bis 50 Seiten hätten dem Roman gut getan und den Schluss nicht ganz so unausgegoren wirken lassen.
Fazit:
Eine schöne, kurzweilige Geschichte mit Potenzial, das aber leider nicht wirklich genutzt wurde.