Ich bin leider enttäuscht
TodesschmerzInhalt: Die deutsche Botschafterin Katharina von Thun und ihr Sicherheitschef wurden in ihrem Büro in der deutschen Botschaft in Norwegen ermordet. Obwohl Maarten S. Sneijder mitten in wichtigen Ermittlungen ...
Inhalt: Die deutsche Botschafterin Katharina von Thun und ihr Sicherheitschef wurden in ihrem Büro in der deutschen Botschaft in Norwegen ermordet. Obwohl Maarten S. Sneijder mitten in wichtigen Ermittlungen um einen Maulwurf in den eigenen Reihen steckt, wird er zusammen mit Sabine Nemez nach Norwegen geschickt, um dort die Morde aufzuklären. Sneijders andere Teamkollegen kommen kurz darauf dazu und bald bringt der Fall Sneijder an seine Grenzen…
Meine Meinung: „Todesschmerz“ ist bereits der 6. Teil der Todes-Reihe von Andreas Gruber mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez, aber auch als Einzelband zu lesen. Trotzdem würde ich wegen der Weiterentwicklung der Charaktere empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen.
Die Vorfreude auf dieses Buch war riesig, vor allem weil ich den Vorgängerband „Todesmal“ so genial fand und ich auch schon viele begeisterte Rezensionen gelesen hatte. Vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch, vielleicht bin ich zu kritisch, aber ehrlich gesagt hat mich das Buch enttäuscht. Es ist wirklich ein solider, teilweise sehr spannender Krimi mit überraschenden Wendungen und tollen Protagonisten, aber nicht das, was ich von Andreas Gruber und diesem Buch erwartet hatte.
Nachdem im Prolog ein kaltblütiger Mord geschieht, geht die Handlung danach erst einmal ruhig weiter und in der ersten Hälfte des Buches passiert nicht allzu viel. Erst in der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte an Fahrt auf und besonders gegen Ende steigt die Spannung ziemlich an.
Das immer etwas düstere Setting in Norwegen, sowie die bekannten Protagonisten und deren Zusammenarbeit haben mir gut gefallen. Manchmal musste ich über die Dialoge und kleinen Reibereien schmunzeln. Allerdings zeigt sich Sneijder inzwischen etwas weniger bissig, er wirkt menschlicher, manchmal sogar nett und macht auch einige Fehler, die ihm vorher niemals passiert wären. Ich finde diese Veränderung aber nicht unbedingt negativ. Denn über sein „Leichenhallenlächeln“ habe ich inzwischen wirklich genug gelesen. Er bricht nach wie vor Vorschriften, die (seltsamerweise) für ihn ohne Konsequenzen bleiben. Die Auflösungen der verschiedenen Verbrechen - die Handlung ist ziemlich komplex - fand ich nicht so gelungen, sie waren mir alle zu konstruiert und der Cliffhanger am Ende ist eher ein Hinweis…
Fazit: Für mich ist „Todesschmerz“ zwar der schwächste Teil der Reihe, aber trotzdem kein schlechter Thriller. Ich werde ich ganz sicher auch den 7.Teil im nächsten Jahr lesen.