Die Nachkriegszeit in Berlin
Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des AufbausInhalt: Berlin im Mai 1945. Der Krieg ist endlich vorbei, doch die Stadt liegt in Trümmern. Auch das Kaufhaus der Familie Thalheim am Ku’damm ist zerstört. Dennoch lassen sich die Schwestern Rike, Silvie ...
Inhalt: Berlin im Mai 1945. Der Krieg ist endlich vorbei, doch die Stadt liegt in Trümmern. Auch das Kaufhaus der Familie Thalheim am Ku’damm ist zerstört. Dennoch lassen sich die Schwestern Rike, Silvie und Florentine Thalheim nicht entmutigen. Besonders Rike setzt alles daran, das Kaufhaus wieder aufzubauen. Der Weg dahin ist allerdings alles andere als einfach…
Meine Meinung: In diesem ersten Teil einer Trilogie geht es um Rike, die älteste der Thalheim Schwestern und spielt in der Zeit von 1945 bis 1951. Rike ist äußerst zielstrebig und wird im Laufe des Buches ganz und gar zur Geschäftsfrau. Ihrem Vater gefällt nicht immer, dass sie nun den neuen Weg vorgibt. Nach dem Tod ihres Großvaters erfährt sie von einem Geheimnis ihrer Mutter, das sie sehr bewegt.
Ihre Schwester Silvie ist dagegen lebhaft und lebenshungrig, doch auch sie unterstützt die Familie so gut sie kann.
Die kleine Schwester Florentine ist noch sehr jung und rebellisch. Trotzdem mochte ich sie gern. Ihre Geschichte wird erst im dritten Teil erzählt.
Brigitte Riebe erzählt sehr anschaulich und interessant von den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren. Die Bevölkerung leidet unter Hunger, Wohnungsnot und der klirrenden Kälte des ersten Nachkriegswinters. Es fehlt an allem. Viele Männer werden noch vermisst und die Frauen sind auf sich allein gestellt, was sie umso stärker macht. Auch die politische Situation lässt die Autorin geschickt in die Geschichte einfließen. (Eine chronologische Übersicht der nennenswertesten geschichtlichen Ereignissen in Berlin findet sich auf den letzten Seiten des Buches.)
Nachdem Rike zufällig die Jüdin Miriam trifft, die vor dem Krieg zusammen mit ihrer Mutter bei den Thalheims Mode entworfen und genäht hat, wagen sie zusammen einen Neuanfang und planen sogar eine Modenschau.
Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, aber leider konnte mich das Buch nicht völlig fesseln. Mit den meisten Charakteren konnte ich mich nicht so richtig anfreunden und die Liebesgeschichte fand ich ziemlich langweilig. Vielleicht war es nur der falsche Zeitpunkt für mich.
Dennoch ist „Die Schwestern vom Ku’damm - Jahre des Aufbaus“ ein interessanter Familien-Roman über den Wiederaufbau eines großen Kaufhauses im Berlin der Nachkriegszeit, der die harte, aber auch hoffnungsvolle Zeit gut widerspiegelt.