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Veröffentlicht am 15.09.2016

Modernes Märchen

Das Zigarettenmädchen
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Die Geschichte handelt von Zigarettendynastien in Indonesien und rankt sich um das Schicksal von drei Generationen.
Dasiyah (genannt Jen Yah) interessiert sich bereits sehr früh für die Zigarettenfabrik ...

Die Geschichte handelt von Zigarettendynastien in Indonesien und rankt sich um das Schicksal von drei Generationen.
Dasiyah (genannt Jen Yah) interessiert sich bereits sehr früh für die Zigarettenfabrik ihres Vaters, welche dieser unter vielen Widrigkeiten aufgebaut hat. Dabei entwickelt sie sehr viel Geschick. Man behauptet ihr süßer Speichel wäre beim Drehen und Schließen der Zigaretten der Grund für deren außergewöhnlichen Geschmack. Dann lernt sie Djagad kennen und lieben. Sie überredet sogar ihren Vater ihn einzustellen und als künftigen Schwiegersohn zu akzeptieren. Damit ist ihr Schicksal besiegelt ….
Die Handlung ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Einmal wird aus der Sicht des Firmengründers, Idroes Moeria, erzählt und dann aus der Sicht der 3. Generation, durch Lebar.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig an. Ich konnte jederzeit den Mensch und die Gegenden „greifen“ bzw. mir vorstellen. Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den für deutsche Verhältnisse doch recht ungewöhnlichen Namen und dazu kamen dann auch noch die Nick Name. Da hatte ich stark dran zu grübeln. Als Person hat mir am besten der jüngste Spross der Djagad-Dynastie gefallen: locker das Leben nehmend, immer die eigenen Interessen im Vordergrund, aber letztendlich doch seinen Weg gehend.
Der Schluss >Schuldbekenntnis und Wiedergutmachung< kommt mir allerdings eher märchenhaft und unrealistisch vor. So nach dem Motto – Ende gut, alles gut.
Eine Leseempfehlung möchte ich daher nur bedingt aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung ist noch ausbaufähig

Tödliche Schlei
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Zur Geschichte: Gerade verlobt und nun schon Witwe (kann man das so nennen) wird während der Fahrt zur Arbeit auf Lisei geschossen. Fasst hätte sie dabei einen schweren Autounfall gehabt. Aber Trajan ihr ...

Zur Geschichte: Gerade verlobt und nun schon Witwe (kann man das so nennen) wird während der Fahrt zur Arbeit auf Lisei geschossen. Fasst hätte sie dabei einen schweren Autounfall gehabt. Aber Trajan ihr neuer und auch letzter Patient bei der Cranio-Sacral-Therapie, denn ihr wurde gekündigt, hilft ihr beherzt. Da die Polizei nur halbherzig nach dem Schützen sucht, macht sich Lisei selbst gemeinsam mit Trajan als Privatdetektiv an die Ermittlungen. Verdächtige gibt es viele. Aber auch Trajan hat so seine Geheimnisse und Lisei weiß nicht wem sie noch trauen kann. Mehr wird nicht verraten!
Eins ist mir beim Lesen gleich am Anfang aufgefallen: Gea Nicolaisen ist ihrem Schreibstill treu geblieben. Ich hatte bereits “Zündstoff” gelesen und musste feststellen, dass auch in diesem Krimi viele Dinge zu langatmig beschrieben wurden. Besonders krass viel mir das bei den Ausführungen zum Museumsbesuch von Trajan und Lisei. Das fand ich echt ermüdend und habe diesen Abschnitt mehr überflogen.
Die Ich-Schreibweise aus Liseis Sicht hat mir sehr gut gefallen, dadurch konnte ich mich mit ihr „verbünden“ und ihre Emotionen und Selbstzweifel besser nachempfinden.
So richtig Spannung kam bei mir erst im letzten Drittel des Krimis auf, denn hier haben sich die Ereignisse überschlagen. Schließlich kommt es bei 4 Toten auch nicht mehr auf einen fünften drauf an.
Was mir gefehlt hat und was der Handlung sicher auch noch mehr Tiefgang gegeben hätte, wäre die Einbindung, dass der Flugzeugabsturz von Bernardini doch keine Unglück, sondern mit den rechtswidrigen Machenschaften um Handel von Kunstgegenständen zusammenhing. Es also Mord war.
Zum Schluss möchte ich >genau wie bei „Zündstoff“< beanstanden, dass Gea so einige Formulierungen ins Buch hat einfließen lassen. Die mich als Leser verwirrt/gestört haben. Hier Beispiel: gluderte (Soll das glühen heißen??) Hier hat nicht einmal google Licht in mein Dunkel bringen können. Ein Glossar mit „Ausdrücken“ der Region hätte ich mir da am Ende des Buches gewünscht.
Insgesamt möchte ich einschätzen, dass es ein lesenswerter Krimi ist, deren Spannung aber noch ausbaubar wäre.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Potential vorhanden, Spannung aber ausbaufähig

Opfergabe
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Die impulsive Kommissarin, Petra Taler, hat den Mord an einem Kind, dessen Körper regelrecht ausgeschlachtet wurde aufzuklären. Doch bald kommt eine zweite Leiche dazu. In Petra erhärtet sich ein Verdacht, ...

Die impulsive Kommissarin, Petra Taler, hat den Mord an einem Kind, dessen Körper regelrecht ausgeschlachtet wurde aufzuklären. Doch bald kommt eine zweite Leiche dazu. In Petra erhärtet sich ein Verdacht, doch keiner glaubt ihr, im Gegenteil: ihre Ermittlungen werden unterdrückt.
Die Handlung fand ich spannend und auch die Protagonistin, Petra Taler, war mir äußerst sympathisch. So wie sie charakterisiert wurde – locker und gutmütig im Privatleben und zielstrebig bis verbissen im Beruf – wirkte sie sehr glaubhaft. Mitunter stand sie sich aber auch durch ihre überschäumenden Emotionen, welche auch mal beim falschen Adressaten „landeten“, selbst im Weg. Das hat sie in meinen Augen liebenswert gemacht.
Weniger gefallen hat mir die Figur des Staatsanwalts. Ein Mann, der in seinem Beruf rational und emotionslos agieren muss, wird von der Liebe auf den ersten Blick getroffen und wird dann zum Softy? Dazu hat mir auf das italienische Geplänkel mit seiner Schwester nicht zugesagt. Passte irgendwie nicht richtig in die Handlung.
Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten, hätte mir aber mehr „Tiefe“ bei der Beschreibung der Charaktere gewünscht. Vielleicht hätte ich dann der Autorin mehr von den beschriebenen Handlungen und dem Umdenken bei den Personen abgenommen.
Was ich sehr gut gelungen fand, waren die Wort- und Gedankengefechte der Hauptfiguren, da musste ich mitunter beim Lesen schmunzeln.
Insgesamt ein lesenswerter, aber spannungsmäßig noch ausbaufähiger Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jeder muss seine Erfahrungen machen und damit umgehen

Etwas bleibt immer
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In der Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Brüder, die auch die Jugendfreunde von Vera sind. Jeder von ihnen hat seine Probleme und Sehnsüchte und muss sich mit den Erwartungen der Eltern ...

In der Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Brüder, die auch die Jugendfreunde von Vera sind. Jeder von ihnen hat seine Probleme und Sehnsüchte und muss sich mit den Erwartungen der Eltern und dem Sinn ihres Lebens auseinander setzen. Kommissar Manuel Svensson hat mit ihnen nicht direkt etwas zu tun. Aber er muss sich mit dem Geschehnissen um Johannes befassen und der wiederum hat genau wie er furchtbare Erlebnisse im Mexiko hinter sich.
Mir hat der Schreibstil von Horst Moser nicht so zugesagt, weil die Handlungsabschnitte, in denen Episoden der einzelnen Protagonisten vorkommen mir zu abgehackt sind. Wenn ich dachte, jetzt geht die Geschichte in eine bestimmte Richtung, dann kam ein neuer Handlungsstang. War für mich sehr gewöhnungsbedürftig.
Es hat auch volle Konzentration beim Lesen erfordert, da die Sätze zum Teil ellenlang sind. Beispielsweise ist auf der Seite 98 ein Satz, der aus 89 Wörtern besteht und 16 Kommata beinhaltet. Das geht in meinen Augen gar nicht. Den Satz musste ich 2x lesen, um ihn zu verinnerlichen.
Auf der anderen Seite sind dann aber wieder Sätze zu finden, die mich schon berührt haben. Ein Beispiel hierfür ist, als Veras Vater seine schwächliche Lage selbst beschreibt: „ Jeder braucht Mauern, an die er sich lehnen kann, Ziegel oder Steine, die er sein Eigen nennt und die ihn beschützen, ein Heim geben.“
Auf das Buch muss man sich einlassen. Denn es behandelt die Krisen der Menschen, Krisenherde in der Welt und ist somit ganz aktuell.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Narben brechen auf

Fuchskind
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Gesine Cordes ist als Friedhofsgärtnerin wieder einmal die Erste auf dem Ostfriedhof. Doch heute ist etwas anders. Abgesehen von der Kälte ist niemand im Pförtnerhäuschen und dann hört sie auch noch das ...

Gesine Cordes ist als Friedhofsgärtnerin wieder einmal die Erste auf dem Ostfriedhof. Doch heute ist etwas anders. Abgesehen von der Kälte ist niemand im Pförtnerhäuschen und dann hört sie auch noch das Greinen eines Babys. Wer hat ein Baby im kalten, nassen November ausgesetzt und dann noch auf einem Friedhof? Wer das erfahren will, sollte selbst dieses Buch lesen.
Auch in diesem Krimi hat Annette Wieners wieder sehr gefühlvoll beschrieben welche Gedanken und Widersprüche in Gesines Kopf miteinander ringen. Gesine kann eben ihren alten Beruf als Kriminalkommissarin nicht ganz ablegen. Dies hat sie mir bereits im ersten Roman „Kaninchenherz“ sympathisch gemacht . Emotional wird sie ja in diesem Teil voll auf die Probe gestellt. Auch in diesem Buch werden wieder giftige Garten- und Wiesenpflanzen an einigen Stellen beschrieben. Aber in diesem Krimi haben sie nicht wirklich einen direkten Bezug zur Handlung gefunden. Außerdem empfinde ich die Zusammenhänge zwischen Aussetzen des Säuglings und den Verbrechen etwas zu global angelegt.
Für alle, die emotionale Krimis mögen, ist dieser hier durchaus eine Leseempfehlung.