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Veröffentlicht am 15.06.2018

wunderbar geschrieben, lässt den Leser ins 19.Jahrhundert abtauchen

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Ricarda lebt mit ihrer Familie auf dem Gut von Freystetten in der Mark Brandenburg. Ihr Leben ist geprägt von Arbeit und Einschränkungen. Denn schon in sehr frühen Alter müssen die Kinder der Familie Petersen ...

Ricarda lebt mit ihrer Familie auf dem Gut von Freystetten in der Mark Brandenburg. Ihr Leben ist geprägt von Arbeit und Einschränkungen. Denn schon in sehr frühen Alter müssen die Kinder der Familie Petersen ihre Eltern, die als Gärtner und Köchin auf dem Gut angestellt sind, mit unterstützen. Eine entscheidende Wende nimmt Ricardas Leben als sie, 13jährig, an Weihnachten das Leben der Komtess Florentine von Freystetten rettet. Diese war beim Schlittschuhlaufen ins Eis eingebrochen und konnte nur in letzter Not von Ricarda gerettet werden. Ihre eigene Schwester, die ebenfalls eingebrochen war, konnte Ricarda nicht mehr helfen. Aus Dankbarkeit, Pflichtgefühl oder mehr noch weil ihr Vater, der Gutsherr es sich wünschte, nimmt Florentines Tante, Komtess Henriette, Ricarda unter ihre Fittiche und mit zu sich nach Berlin. Mit diesem Umzug beginnt für Ricarda ein völlig neues Leben….
So beginnt dieser wunderbar unterhaltsame Roman über nicht nur eine, sondern eine Gruppe junger mutiger Frauen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Hauptfigur, Ricarda Petersen fand ich einfach nur bewundernswert. Ihre Intelligenz lässt sie Dinge logisch analysieren und hinterfragen. Stets ist sie darauf aus sich mehr Wissen anzueignen. Dies aber nicht zum Selbstzweck, sondern um den Menschen zu helfen. Ich habe diese Frau bewundert, die ihrem Ziel so gradlinig, zum Teil an ihre Grenzen gehend, folgt.
Aber es gibt auch Komtess Florentine, die von Leben verwöhnt nur das Vergnügen sucht und der jegliche Empathie fehlt. Gerade dieser Wechsel zwischen sympathischen und intriganten Personen, wie auch die aufgezeigten Diskrepanzen zwischen arm und reich, machen das Lesen dieses Schicksalsromans so lesenswert und abwechslungsreich. Interessant fand ich auch die Schilderungen zu den damals noch recht eingeschränkten medizinischen Möglichkeiten Ende des 19. Jahrhunderts, die geschickt in die Handlung mit eingeflossen sind.
In meinen Augen hat das Buch Suchtcharakter. Darum freue ich mich, dass es noch einen zweiten Teil geben wird. Dem fiebere ich schon heute ungeduldig entgegen, denn mit diesem Ende kann man den Leser einfach nicht „stehen“ lassen. Von mir gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Spannender Thriller, empfehlenswert

Ich beobachte dich
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Lindsey ist noch sehr jung als sie Andrew kennenlernt und bald darauf heiratet. Seine anfängliche Fürsorglichkeit kehrt sich schon bald um. Er wird besitzergreifend, eifersüchtig und dominant. Als dann ...

Lindsey ist noch sehr jung als sie Andrew kennenlernt und bald darauf heiratet. Seine anfängliche Fürsorglichkeit kehrt sich schon bald um. Er wird besitzergreifend, eifersüchtig und dominant. Als dann auch noch Alkohol mit ins Spiel kommt, wird er auch noch handgreiflich und brutal. Lindsey hat Todesangst. Sie sieht nur noch einen Ausweg: sie muss mit ihrer kleinen Tochter fliehen.
Chevy Stevens ist hier ein spannender Thriller gelungen. Was mit der Flucht vor Andrew beginnt, wird nach einem Jahrzehnt zum Albtraum für Mutter und Tochter.
In den Kapiteln wechseln sich immer wieder Gegenwart und Vergangenheit ab. So erhält der Leser nur häppchenweise Einblicke in die Geschehnisse vor 10 Jahren, was der Spannung sehr guttut. Der Ich-Erzähl-Stil >mal aus Sicht der Mutter, mal aus Sicht der Tochter< bringt Abwechslung beim Lesen. Mehrmals war ich mit der Handlungsweise von Tochter Sophie, z.B. als sie sich heimlich mit ihrem Vater getroffen hat, gar nicht einverstanden und bin wütend auf sie gewesen. Ich denke das spricht für die Autorin, wenn es ihr gelingt solche Emotionen beim Leser auszulösen.
Wer denkt bei diesem Buch handelt es sich lediglich um die Geschichte einer von ihrem Mann terrorisierten und misshandelten Frau, wird beim Lesen eine Überraschung erleben. Mich hat das Buch wunderbar unterhalten und darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2018

toller Krimi,

Und niemand soll dir vergeben
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Die Geschichte beginnt im Jahr 2002 als Miranda, genannt Randi, ein trotziger Teenager von 15 Jahren ist und etwas wirklich Schreckliches erleben musste. Das Schlimme dabei: keiner hat ihr ihre Schilderungen ...

Die Geschichte beginnt im Jahr 2002 als Miranda, genannt Randi, ein trotziger Teenager von 15 Jahren ist und etwas wirklich Schreckliches erleben musste. Das Schlimme dabei: keiner hat ihr ihre Schilderungen geglaubt. Im nächsten Abschnitt >14 Jahre später< arbeitet Miranda als Ermittlerin in der Mordkommission. Ihr Team muss den brutalen Mord an Richard Stark, der nicht nur umgebracht wurden, sondern dem man auch noch seine Geschlechtsteile angeschnitten hat, ermitteln. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin. Als dann beim Opfer noch ein uralter Zeitungsartikel gefunden wird, in dem es um Mirandas Horrorerlebnis aus der Jugend geht, vermutet sie einen Zusammenhang zwischen dem jetzigen Mord und den traumatischen Erlebnissen von 2002. Leider findet sie bei ihrem Chef kein Gehör dafür. Da sie die Dienstvorschriften und die Anweisungen des Chief missachtet, wird sie suspendiert. Miranda beginnt auf eigene Faust zu ermitteln…
Ich habe mich mit dem Krimi wunderbar spannend unterhalten gefühlt. Fast bis zum Schluss habe ich nicht erahnen können, wer denn nun Richard Stark so abgrundtief gehasst hat, um eine solche Tat zu begehen. Dabei ist die Hauptfigur glaubhaft, sympathisch geschildet. Sie hat so ihre Probleme, aber hat es geschafft allein geschafft aus der elenden Wohnwagensiedlung ihrer Eltern herauszukommen. Sie hat nun einen Platz und noch dazu den passenden Mann gefunden.
Der Krimi ist eine rundum gelungene und spannende Geschichte, die ich allen Krimi-Liebhabern uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.06.2018

vom Jäger zum Gejagten – super

Tod und tiefer Fall
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Erik Donner arbeitet in der Kriminalpolizeilichen Erstkontaktstelle. Ihm gefällt dieser Job nicht. Er fühlt sich abgeschoben und würde lieber wieder im K11 als Ermittler tätig sein. Als er dann Nachricht ...

Erik Donner arbeitet in der Kriminalpolizeilichen Erstkontaktstelle. Ihm gefällt dieser Job nicht. Er fühlt sich abgeschoben und würde lieber wieder im K11 als Ermittler tätig sein. Als er dann Nachricht von seinem toten ehemaligen Kollegen und Freund erhält, dem Mann, der seine Familie auf dem Gewissen hat, wird es in seinem Leben turbulent. Jemand versucht ihm Morde in die Schuhe zu schieben. Donner wird vom Jäger zum Gejagten.
Dieser Krimi ist fesselnd geschrieben und hat Suchpotential. Rasant überschlagen sich die Ereignisse. Die Spannung beim Lesen zwang mit das Buch nicht mehr wegzulegen, denn zwischen Täter und Donner beginnt ein regelrechtes Katz- und Mausspiel.
Erik Donner, der die Aufklärung dieser ihn persönlich betreffenden Morde als Herausforderung annimmt, ist schon ein etwas schräger Typ. Der Autor beschreibt ihn mit den Worten: „Der Duft von Blut und Verwesung stimuliert ihn.“ Ich denke, das stimmt. Donner sieht sein Ziel und lässt sich durch nichts davon abbringen. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen und mit ihm zusammen zu arbeiten, aber irgendwie mag ich ihn trotzdem. Vielleicht gerade wegen seiner Gradlinigkeit und Beharrlichkeit. Ich glaube auch seine Kollegin Annegret Kolka geht es so, denn durch sein Aussehen kann er wohl kaum bei ihr Punkten. Das wirkt eher abschreckend.
Ich habe mich mit diesem Krimi jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Lese-Sterne. Dieses Buch ist ein MUSS für alle Krimi-Fans.

Veröffentlicht am 25.05.2018

tolles Buch, absolute Empfehlung

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Ganz Le Lavandou ist in heller Aufregung als das Berufungsgericht den vermeintlichen Kindsmörder Simon wegen Mangel an Beweisen freispricht. Genau zu dieser Zeit wird ein Toter an den Strand gespült. Der ...

Ganz Le Lavandou ist in heller Aufregung als das Berufungsgericht den vermeintlichen Kindsmörder Simon wegen Mangel an Beweisen freispricht. Genau zu dieser Zeit wird ein Toter an den Strand gespült. Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, glaubt nicht daran, dass dieser Mann bei Sturm über Bord gegangen ist und sollte Recht behalten….
Wieder einmal ist es dem Autor ganz wunderbar gelungen den Charme der Provence in die Geschichte einfließen zu lassen. Denn auch Leon Ritter, die Hauptfigur, ist von diesem Landstrich so fasziniert, dass er Deutschland verlassen und sich in Le Lavandou einen Job gesucht hat. Dabei wird er nicht von allen mit offenen Armen empfangen. Gerade der Chef der örtlichen Polizei, Zerna, sieht in ihm einen Querulanten und Besserwisser, steckt aber auf der anderen Seite die Lorbeeren bei Beweisen aus der Autopsie an seine Weste. Diese Zwistigkeiten und Schikanen sind sehr realistisch und manchmal auch zum Schmunzeln beschrieben. Beim Lesen habe ich immer wieder Leon bewundert wie ruhig er auf die Einwände und Sticheleien von Zerna reagiert hat. Remy Eyssen hat es auch verstanden, das medizinische Fachwissen, was Dr. Ritter bei seinen Autopsien abruft, für den Laien verständlich zu erklären. Gefallen hat mir auch, dass Leon Ritter bei den Opfern nicht von Toten, sondern von seinen Patienten spricht. Da merkt man doch seine Liebe zum Beruf und auch, dass der Beruf ihn nicht abgestumpft hat. Mir ist diese Hauptfigur richtig ans Herz gewachsen.
Sehr geschickt fand ich es vom Autor den Täter den Lesern immer nur als „der Mann“ zu präsentieren. Dadurch gab es Spannung von Anfang an und die hat sich auch bis zum Schluss erhalten. Denn so richtig erraten konnte man den Ausgang nicht. Ich habe mich mit diesem Krimi wunderbar unterhalten gefühlt und vergebe 5 wohlverdiente Lesesterne.