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Veröffentlicht am 01.09.2019

langatmig, Dramatik vermisst

Die englische Fürstin
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Daisy, eigentlich heißt sie Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, gehört dem englischen Adel an. Allerdings sind ihre Eltern pleite, so dass Daisy einen reichen Deutschen heiraten muss. Die Ehe ist alles ...

Daisy, eigentlich heißt sie Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, gehört dem englischen Adel an. Allerdings sind ihre Eltern pleite, so dass Daisy einen reichen Deutschen heiraten muss. Die Ehe ist alles andere als glücklich. Ihr Ehemann Hans Heinrich XV., Graf von Hochberg, Fürst von Pless, hat sie nur wegen ihres Namens und ihrer sehr guten Verbindungen zum Hochadel geheiratet. Das Einzige, was er von ihr erwartet, sind männliche Erben….
Detailliert beschreibt die Autorin das Leben des englischen als auch des deutschen Adels. Deren Leben, so hat sich bei mir der Eindruck gefestigt, bestand nur aus Reisen, Jagden, Bällen und sich sonst noch bietenden Vergnügungen. Ehen wurden nicht aus Liebe, sondern wegen Titel und Macht geschlossen. Dies alles kam beim Lesen gut zum Ausdruck. Selbst als Hans fremdgeht, findet Daisy darum bei ihrer Mutter auch keine Unterstützung, sondern lediglich den Hinweis: „Du hast den Status und das Geld.“ Zum Glück haben sich die Zeiten heute geändert.
Während des Lesens haben mich die ganzen Adelshäuser mit ihren entsprechenden Titeln ganz verwirrt. Zum Glück hat die Autorin ein Personenverzeichnis mitgegeben.
Daisy, eigentlich ein lebensbejahender Mensch, muss ganz schön viel zurückstecken. Aufgrund ihrer Erziehung – Mädchen müssen anmutig, hübsch und damit begehrenswert sein – war anfangs gutes Aussehen ihr das Wichtigste. Leidvoll musste sie dann aber erfahren, dass dieses Aussehen ihr zwar Türen öffnete, aber ihr Herz nicht zufriedener und sie dadurch glücklicher wird. Leider hat es mir hier an Dramatik beim Lesen gefehlt. Die kam nicht richtig zum Ausdruck. Ein mitfiebern bei all ihren Sorgen und Nöten habe ich beim Lesen darum auch nicht verspürt.
Das Buch liest sich gut, wird durch Zeitungszitate und Briefe aufgelockert, wirkte aber insgesamt oft langatmig. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Geschichte konnte mich nicht überzeugen

Rückkehr ins kleine französische Landhaus
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Emmy wagt einen Neuanfang. Sie kehrt England den Rücken und versucht als Marketingchefin das La Cour des Roses gemeinsam mit dessen Besitzer Rupert am Leben zu erhalten, besser noch zu wirtschaftlichem ...

Emmy wagt einen Neuanfang. Sie kehrt England den Rücken und versucht als Marketingchefin das La Cour des Roses gemeinsam mit dessen Besitzer Rupert am Leben zu erhalten, besser noch zu wirtschaftlichem Aufschwung zu verhelfen.
Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Denn das Buch beginnt gleich turbulent mit einem nackten älteren Hotelgast der sich am Fenster zeigt und dadurch eine noch ältere Dame, die ihren Morgenspaziergang im Garten macht so schockiert, dass sie zu Fall kommt. Ja das Buch lebt von der Situationskomik und bringt den Leser ab und an zum Schmunzeln. Emmy wird als Managerin immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt und muss sich mit den unterschiedlichsten Charakteren auseinandersetzen. Kommt dabei in meinen Augen aber zu schnell an ihre Grenzen. Souveränität sieht in meinen Augen anders aus. Viel mehr habe ich in ihr immer nur eine mit der Situation überforderte, schnell in Panik geratende, an Selbstzweifeln leidende und wenig Energie versprühende junge Frau gesehen. Das hat sie mir nicht unbedingt sympathisch gemacht. Bei der ganzen Geschichte schienen mir Emmys Pläne recht oberflächlich und wenig durchdacht. Keine mich überzeugende Hauptfigur. Daher hat es mich auch nicht gewundert, dass sich Katastrophen mit Rückschlägen abwechseln.
Das Buch ist als Urlaubslektüre am Strand bestens geeignet. Allerdings sollte man keine Überraschungen in der Handlung erwarten. Von mir gibt’s leider nur 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.07.2019

unterhaltsam, aber vorhersehbar

Die Saphirtochter
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Louisa Reeve heiratet gegen den Willen ihres Vaters den Geschäftsmann Elliot Reeve. In Louisas Augen führt sie eine glückliche Ehe. Nur ihr Kinderwunsch blieb bisher unerfüllt. Doch was sie nicht einmal ...

Louisa Reeve heiratet gegen den Willen ihres Vaters den Geschäftsmann Elliot Reeve. In Louisas Augen führt sie eine glückliche Ehe. Nur ihr Kinderwunsch blieb bisher unerfüllt. Doch was sie nicht einmal anasatzweise ahnt: ihr Mann führt ein Doppelleben….
Als Leser „steht man schnell mitten im Leben von Louise. Diese junge Frau, die als Tochter eines Edelsteinhändlers bisher ein sorgenfreies Leben geführt hat und die ein inniges Verhältnis zu ihrem verwitweten Vater hat, wird hier in der Geschichte vor viele Prüfungen und Veränderungen gestellt. Dabei ist die Handlung unterhaltsam, aber insgesamt in ihrem Verlauf vorhersehbar. Große Überraschungen erwarten den Leser nicht. Anschaulich beschreibt die Autorin die malerisch gelegene Zimtplantage und die langsam sich entwickelnde Freundschaft zwischen Leo und Louisa.
Was ich nicht nachvollziehen konnte ist, dass Louisa ihre Ehe mit Elliot als glücklich betrachtet hat. Glücklich, obwohl er Versprechungen macht, die er nicht einhält, mehr ab- als anwesend ist und selbst für sie offensichtlich ist, dass er Geheimnisse vor ihr hat. Kann Lieb wirklich so blind machen?
In der Darstellung wirklich gelungen fand ich Louisas Schwiegermutter Irene - ignorant, sich stets einmischend. Genau der Typ Frau, den sich jede Braut als Schwiegermutter nur wünschen kann. Kopfschütteln wechselte bei mir da immer wieder mit schmunzeln.
Insgesamt betrachtet ist dieses Buch eine unterhaltsame Urlaubslektüre an die man nicht zu hohe Erwartungen an unerwartete Wendungen im Handlungsablauf stellen sollte. Der größte Teil ist vorhersehbar. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.07.2019

Ermittler und Ermittlungen, die mir wenig glaubhaft erscheinen

Kalte Tage
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Gerade hat Hauptkommissarin Petra Taler Jan Lüdersen geheiratet, noch mit ihrem Freunden und Nachbarn den lebensweisenden Schritt nachgefeiert und will mit Jan in die Flitterwochen aufbrechen. Da fällt ...

Gerade hat Hauptkommissarin Petra Taler Jan Lüdersen geheiratet, noch mit ihrem Freunden und Nachbarn den lebensweisenden Schritt nachgefeiert und will mit Jan in die Flitterwochen aufbrechen. Da fällt ein Schuss. Lüdersen bricht lebensgefährlich getroffen zusammen…
Für Petra bricht eine Welt zusammen, denn Lüdersen liegt seitdem im Koma. Niemand kann ihr sagen ob er und wenn mit welchen Beeinträchtigungen wieder aufwachen wird. Um so verbissener stürzt sich Petra in die Ermittlungen, obwohl sie kurz vor dem Mutterschutz und somit ihrer ersten Entbindung steht. Ja und das ist für mich nicht wirklich glaubhaft an der Geschichte. Klar hat sie ein brennendes persönliches Interesse den Täter zu stellen, aber:
1. Darf eine Kommissarin, die von einem Mordanschlag direkt betroffen ist an den Ermittlungen teilnehmen oder gar leiten?
2. Darf eine hochschwangere, werdende Mutter so kurz vor dem Mutterschutz noch Außendienst machen?
3. Kann eine verantwortungsbewusste Mutter sich so in Gefahr begeben?
Auch wenn Petra als quirlige, zielorientierte Ermittlerin geschildert wird, so konnte ich mich mit dieser Hauptfigur nicht anfreunden. Ich fand sie in ihrem Handeln immer verantwortungslos gegenüber dem ungeborenen Leben. Vielleicht kamen hier meine eigenen Mutterinstinkte zu stark durch. Jedenfalls fand ich es nicht sehr realistisch und habe beim Lesen immer wieder mit ihren waghalsigen Aktivitäten gehadert. Beeindruckend fand ich dagegen ihre Liebe und Fürsorge am Krankenbett ihres Mannes. Ihr ungebrochener Wille Jan ins Leben zurückzurufen kam wunderbar zum Ausdruck. Alles in allem ist dies ein unterhaltsamer, in meinen Augen aber streitbarer Krimi den ich mit 3 Lese-Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Anfangs spannend, dann aber ausufernd und konstruiert

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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In Orphea, einer amerikanischen Kleinstadt werden 4 Menschen ermordet. Jetzt, nach 20 Jahren, stellen sich Zweifel ein, ob der damals Verurteilte wirklich der Täter war. Denn Stephanie Mailer, die Fragen ...

In Orphea, einer amerikanischen Kleinstadt werden 4 Menschen ermordet. Jetzt, nach 20 Jahren, stellen sich Zweifel ein, ob der damals Verurteilte wirklich der Täter war. Denn Stephanie Mailer, die Fragen zu den damaligen Morden und eigene Nachforschungen dazu anstellt, verschwindet spurlos. Schnell wird der Polizei klar, dass ihr Verschwinden in direktem Zusammenhang zu ihren Recherchen steht. Und so beginnen 20 Jahre danach die gleichen Ermittler Stephanie zu finden und ihre damaligen Ermittlungsergebnisse im Vierfachmord zu hinterfragen…
Anfangs (das erste Drittel) habe ich mich mit dem Buch spannend unterhalten gefühlt. Da wechseln sich Schilderungen aus der Ermittlung in der Gegenwart mit Schilderungen zu den damaligen Ermittlungen ab. Dabei wird gegen Ende der Kapitel immer eine Frage offengelassen oder Zweifel gesät, so dass es spannend ist weiterzulesen. Aber mit steigendem Lesefortschritt, treten immer mehr Personen in die Handlung ein, immer neue Fälle werden im Buch aufgezeigt, so dass das Ganze ausufernd wird und sehr konstruiert wirkt. Da geht es schlussendlich nicht mehr nur um die Aufklärung der Morde, nein da kommen auch noch Korruption, Waffenschieberei, Ehebruch, Erpressung … zum Tragen. Meine Lesefreude kam fast zum Erliegen, als dieser ehemalige Polizist aus Orphea, Kirk Harway, ins Spiel kam. Ein intellektuell nicht sehr hoch ausgestatteter Ex-Polizist, der als verkappter Autor und Regieführer nun unbedingt sein „Meisterwerk“ aufführen will. Oder dieser selbstherrliche Kritiker, Meta Ostrowski. Das war mir dann irgendwann alles zu viel. Da habe ich dem Autor die Geschichte nicht mehr abgenommen und fand sie nur noch konstruiert und zäh zu lesen. Somit gibt’s von mir auch nur 3 Lese-Sterne.