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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Spannende Fortsetzung

Alisik 2: Winter
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Auch in diesem zweiten Teil der Reihe sind die Illustrationen wieder DER Hingucker. Die Qualität ist unverändert hervorragend und die vielen Details, die es zu entdecken gibt, haben mich diesmal ebenfalls ...

Auch in diesem zweiten Teil der Reihe sind die Illustrationen wieder DER Hingucker. Die Qualität ist unverändert hervorragend und die vielen Details, die es zu entdecken gibt, haben mich diesmal ebenfalls auf ganzer Linie begeistert. Die Farben sind perfekt auf die Jahreszeit abgestimmt, zu der der Band spielt: Etwas gedeckter, kühler, düsterer. Auf diese Weise fangen sie die winterliche Atmosphäre wunderbar ein und unterstützen den Leser toll dabei, sich in das Geschehen einzufinden, das nun ebenfalls einen ernsteren Ton anschlägt und einen in seinen Bann zieht.


Die Figuren bestechen in Winter weiterhin durch ihre Skurrilität und ihre liebevolle Gestaltung. Man erfährt sehr viel mehr über ihre Hintergründe, nicht nur über die Postmortalen allgemein, sondern vor allem über Alisiks Lebensumstände vor ihrem Tod und Rubens Familie. Das verleiht den Charakteren wesentlich mehr Tiefe und macht sie lebendiger, als sie es noch in Herbst waren. Besonders die Titelheldin wirkt jetzt wesentlich interessanter, da man sie von einer klein wenig anderen Seite erlebt.


Die Handlung gewinnt ebenso an Fahrt. Nicht nur die Bedrohung durch die Bagger nimmt drastisch zu. Zudem wird die Frage danach, was mit den Geistern geschehen soll, nach dem Verschwinden von Oma Samtkraut immer drängender.
Dazwischen entwickelt sich die Liebesgeschichte von Alisik und Ruben kontinuierlich weiter, während man sich gerade aufgrund dieser Tatsache fragt, wie die Schicksale der beiden schon vor ihrem Tod und seinem Unfall miteinander verknüpft sind.


Eine spannende Fortsetzung, die ihren Vorgänger sogar noch übertrifft!

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Wunderbare Geschichte darüber, was uns Menschen menschlich macht

Ich und die Menschen
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Ich und die Menschen ist mir in den letzten Wochen bereits häufiger begegnet, aber erst dank der Rezension einer Bloggerkollegin habe ich mich wirklich an das Werk herangetraut. Und wurde so positiv überrascht ...

Ich und die Menschen ist mir in den letzten Wochen bereits häufiger begegnet, aber erst dank der Rezension einer Bloggerkollegin habe ich mich wirklich an das Werk herangetraut. Und wurde so positiv überrascht wie schon seit Monaten nicht mehr.
Das Buch lebt größtenteils von seinem Hauptdarsteller. Durch die Augen des namenlosen Außerirdischen, der Andrew Martins Identität angenommen hat, entdeckt man unsere eigene Welt neu, eine Welt voller Geheimnisse, Missverständnisse und Widersprüchlichkeiten. Es ist ein ganz anderer Blick die Menschheit, sehr rational und gleichzeitig neugierig und unglaublich naiv, sodass man ihm nicht einmal böse sein kann, egal was er tut. Man erlebt mit, wie seine anfänglichen Vorurteile langsam zu bröckeln beginnen und sich immer mehr auflösen, je mehr er über unsere Spezies erfährt. Und das auf eine verdammte humorvolle Art und Weise, sodass selbst seine nüchternen Beleidigungen unserer Lebensweisen und vor allem unseres Aussehens den Leser immer wieder zum Lachen bringen. Ich habe mich unwillkürlich gefragt, wie man selbst uns wahrnehmen würde, käme man von einem anderen Planeten. Dass er Personen wie Andrews Familie und seinen besten Freund um sich hat, die liebevoll aus seiner Perspektive charakterisiert werden, macht die Geschichte noch lebendiger und mitreißender.


Der Schreibstil passt perfekt zu der Denkweise des Aliens, aus deren Sicht der gesamte Roman verfasst ist: Rational, knapp, vor allem auf Beobachtungen und Schlussfolgerungen reduziert. Ja, und es wird durchaus des Öfteren mathematisch, schließlich handelt die Story davon, eine wichtige Formel und die Zeugen für deren Existenz verschwinden zu lassen. Ich muss zugeben, dass ich nicht immer alles nachvollziehen konnte, was der Autor über die Riemannsche Vermutung erzählt. Aber für das Verständnis der Ereignisse ist es auch kaum von Bedeutung, sondern bildet eher einen gut durchdachten Rahmen drum herum.Gerade dadurch kommt auch der trockene Witz wesentlich besser zum Tragen, als wenn man die Szenen emotionaler beschrieben hätte. Und es lässt den Besucher von einem anderen Stern zudem fremdartiger und seine Verwandlung gleichzeitig realistischer wirken. Dazwischen begegnen dem Leser oft sehr eindringliche Weisheiten, die einem zum Nachdenken über sich selbst bringen.Natürlich ist außerdem jede Menge Spannung vorhanden, denn die Beweise müssen vernichtet werden und zwar um jeden Preis, ganz besonders wenn dafür Sterbliche getötet werden sollen. Dieser mörderische Hintergrund treibt die Handlung zusätzlich voran und lässt einen immer wieder gebannt mitfiebern.


Fazit

Ich und die Menschen hat so einiges für mich bereitgehalten, mit dem ich nie gerechnet hätte: Eine kluge Story, richtig viel Witz, eine spannende Handlung und vor allem ein perfekter Reiseleiter durch die seltsame Welt auf der Erde konnten mich für sich einnehmen. Die simplen, aber gerade deswegen so eindringlichen Weisheiten und der trockene Humor haben mir besonders gut gefallen. Man sollte sich auf keinen Fall von dem mathematischen Hintergrund abschrecken lassen, denn dann entgeht einem was!
Wenn ihr gerne etwas Nachdenkliches lest, das nicht unbedingt durch komplizierte Philosophie abschreckt, Science Fiction Storys liebt, bei denen man herzhaft lachen kann oder einfach nur die Menschheit mal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten wollt, dann schaut euch diesen Roman doch mal an!

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Futuristisch genial und doch märchenhaft

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Die Luna-Chroniken lösen ja schon länger bei der Bloggergemeinschaft riesige Begeisterungsstürme aus, sodass mich allein das richtig neugierig auf die Bücher gemacht hat. Auch die Mischung zwischen Dystopie ...

Die Luna-Chroniken lösen ja schon länger bei der Bloggergemeinschaft riesige Begeisterungsstürme aus, sodass mich allein das richtig neugierig auf die Bücher gemacht hat. Auch die Mischung zwischen Dystopie und Märchen fand ich unglaublich interessant und bin nach dem Lesen richtig begeistert davon.
Vor allem die Figuren konnten mich sofort für sich einnehmen. Cinder war mir gleich sympathisch, da sie though, wunderbar sarkastisch und gleichzeitig verletzlich ist und mit heftigen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Sie ist die moderne Version des Aschenputtels, die nicht von einer Fee gerettet werden muss, sondern sich selbst zu helfen weiß.
Kai ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Nach außen hin scheint er perfekt zu sein: Gutaussehend, gütig, bodenständig und pflichtbewusst. Doch einige seiner Entscheidungen zeigen, dass er nicht unfehlbar und zu sehr hin- und hergerissen ist zwischen seinen eigenen Bedürfnissen und seinem Wunsch, es allen recht zu machen und sein Volk zu schützen.
Selbst Königin Levana, so abgrundtief böse sie wirken mag, bietet die eine oder andere Möglichkeit, geheime Seiten an ihr zu entdecken, die man so nie vermutet hätte. Aber das werden wohl erst die Folgebände zeigen.
Der heimliche Star des Buches ist allerdings Iko, die ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen habe. Ich hoffe, ich erfahre bald wieder mehr von ihr.


Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, flüssig, nicht zu einfach und an vielen Stellen detailreich, sodass man sich diese fremde Welt sehr bildlich vorstellen kann. Dabei vermischt die Autorin gekonnt Elemente aus Märchen, Dystopien und Science Fiction miteinander zu einem etwas anderen Ganzen. So bekommt die eigentlich altbekannte Cinderella-Handlung einen komplett neuen Anstrich und ist faszinierender und wendungsreicher denn je. Völlig unvorhersehbar ist die Story natürlich nicht, dazu lehnt sie sich zu sehr an die Vorlage an, was meiner Meinung nach genauso gewollt ist. Trotzdem ist sie nicht weniger spannend und ereignisreich, ganz im Gegenteil. Man fiebert mit, entdeckt immer wieder Neues und rätselt über die Hintergründe, die sich nach und nach enthüllen. Wenn man sich auf diesen bunten Mix einlässt, erlebt man auf alle Fälle tolle Lesestunden, die mich super unterhalten haben. Der zweite Band liegt bereits auf meinem SuB und will ganz dringend zur Hand genommen werden!


Fazit

Wie Monde so silbern ist der perfekte Einstieg in die Luna-Chroniken von Marissa Meyer. Der innovative Mix aus Märchen und Sci-Fi, der dem Aschenputtelthema einen ganz neuen Anstrich verpasst, die tollen Charaktere, die viel Interpretationsfläche bieten und die interessante Welt, in die die Autorin den Leser entführt, sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung beim Lesen. Und das trotz des Umstands, dass der eigentliche Plot bereits den meisten bekannt sein dürfte.
Wer den beiden vermischten Genres etwas abgewinnen kann, sich gerne auf Entdeckungsreise in völlig andere Settings begibt und/oder von lebendigen Figuren begeistern lässt, der sollte mal einen Blick auf diese Reihe werfen!

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Berührende Frage nach dem Was-wäre-wenn

Die Achse meiner Welt
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Dani Atkins’ Roman wurde ja im Vorfeld von den Kritikern hochgelobt und als großartiges Debüt gefeiert. Aber es war die Inhaltsangabe, die mich schließlich dazu bewogen hat, Die Achse meiner Welt unbedingt ...

Dani Atkins’ Roman wurde ja im Vorfeld von den Kritikern hochgelobt und als großartiges Debüt gefeiert. Aber es war die Inhaltsangabe, die mich schließlich dazu bewogen hat, Die Achse meiner Welt unbedingt lesen zu müssen. Und ich bin richtig begeistert.
Zum einen fand ich die Figurengestaltung wirklich toll. Allein Rachel, die nicht nur mit ihrer Vergangenheit, sondern auch mit der alternativen Realität zu kämpfen hat, ist eine starke Persönlichkeit. Einerseits von Schuldgefühlen und Selbstmitleid geplagt ist sie andererseits mutig und fähig genug, sich zu behaupten, wenn es darauf ankommt. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie geführt hat und demjenigen, mit dem sie nun konfrontiert wird und das ihr einfach nur traumhaft erscheint, nimmt sie den Leser mit auf ihre Suche nach der Wahrheit hinter allem. Man liebt und leidet mit ihr und lernt die übrigen Charaktere kennen, die zwar sehr lebendig, aber auch manchmal klischeehaft wirken. Besonders Matt, der attraktive und äußerst erfolgreiche Frauenschwarm, und Jimmy, der typische Junge von Nebenan, fallen in diese Kategorie. Allerdings änderte sich bei mir dieser Eindruck im Laufe des Buches und sie gewinnen mehr und mehr an Tiefe, sodass man ihnen leicht die eine oder andere Oberflächlichkeit verzeiht.


Zum anderen hat mich der Schreibstil der Autorin gleich für sich eingenommen. Er ist nicht hochkomplex, sondern eher einfach gehalten, dafür sehr poetisch und gefühlvoll, sodass man wunderbar abschalten und sich ganz auf die Geschichte einlassen kann. Aus der Sicht von Rachel erlebt man hautnah das Geschehen mit und erhält durch die vielen Selbstreflexionen der Protagonistin einen ausführlichen Einblick in ihr Seelenleben. Von jener emotionalen Ebene leben die Spannung und die Höhen und Tiefen der Handlung und man möchte nach dem ersten Drittel nur noch wissen, wie alles zusammenhängt. Die Hinweise darauf sind geschickt platziert und man rätselt, stellt Theorien auf und verwirft sie wieder.
Ab einem bestimmten Punkt wurde mir das Ende zwar klar und ich ahnte, wie es ausgehen würde. Nichtsdestotrotz war ich froh darüber, dass der Schluss meine Vermutungen bestätigt hat. Eine übertrieben weit hergeholte Erklärung, die vielleicht sogar den Rahmen der üblichen Fantasy-Literatur sprengt, wäre hier völlig fehl am Platze gewesen.



Fazit

Die Achse meiner Welt von Dani Atkins ist ein großartiges Schriftstellerdebüt. Es bietet vor allem liebenswerte, wenn auch manchmal klischeehafte Figuren und einen interessanten, emotional packenden Hauptcharakter, einen berührenden und zugleich fesselnden Schreibstil und eine klug konstruierte Handlung mit Tiefgang, dessen Ende zum Nachdenken anregt. Genau diese Mischung hat mir so gut gefallen, dass ich ganz begeistert davon bin.
Wer lebendige Protagonisten mag, die es verstehen, einen hautnah an ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen und gerne Geschichten liest, die sich nicht mit einfachen Lösungen zufrieden geben, der sollte diesem Roman unbedingt eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Lest ihr gerne Graphic Novels?

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Ich selber lese eher weniger Graphic Novels, aber dieses Buch ist ja seit Monaten überall präsent. Und da ich Nick und Charlie schon aus Solitare kannte, hab ich das Buch einfach mal in der Buchhandlung ...

Ich selber lese eher weniger Graphic Novels, aber dieses Buch ist ja seit Monaten überall präsent. Und da ich Nick und Charlie schon aus Solitare kannte, hab ich das Buch einfach mal in der Buchhandlung mitgenommen. Gestern früh habe ich mit dem Lesen begonnen, musste dann leider arbeiten und konnte es erst abends beenden.

Es ist sooo süß geschrieben und gezeichnet. Und obwohl es "bloß" Bilder sind und keine ausführlichen Beschreibungen von Gefühlen und Gedanken, wirkt es verdammt realistisch. Die Figuren und ihre Handlungen sind hundertprozentig nachvollziehbar und man fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit.

Leider hab ich den zweiten Band noch nicht zuhause, sonst würde ich sofort weiterlesen!

Wunderbare Geschichte, die echt 5 von 5 Drumsticks verdient hat.

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