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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2020

Kurzweilige Lektüre

Dear Oxbridge
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Durch Nele Pollatscheks Augen sieht man England auf einmal ganz anders. Es hat nichts mit den touristischen Zielen, nichts mit dem speziellen Frühstück oder den vielen dunklen Pubs zu tun. Sie geht mit ...

Durch Nele Pollatscheks Augen sieht man England auf einmal ganz anders. Es hat nichts mit den touristischen Zielen, nichts mit dem speziellen Frühstück oder den vielen dunklen Pubs zu tun. Sie geht mit dem Leser hinter die Bühne und zeigt, wie es funktioniert - dieses Oxbridge. Warum ist es so faszinierend, so besonders, dass man sich freiwillig verschulden möchte, nur um dort zu studieren? Was macht es mit einem, wenn man dort studiert?

Für die Autorin ist es eine Obession und für mich als Leserin eine interessante Geschichte von einer Deutschen, die unbedingt nach Oxford und Cambridge will. Ich war erstaunt von ihrem eiserenen Willen und vorallem ihrem Ehrgeiz es doch noch an diese Eliteuniversitäten zu gelangen. Wer sich ebenfalls mit diesem Gedanken beschäftigt, sollte das Buch lesen, denn es erklärt sehr gut das Prozedere der Aufnahmeprüfung und wie schlecht wir Deutschen darauf vorbereitet sind. Es zeigt die Unterschiede der beiden Bildungssysteme und wo die Prioritäten bei den Briten liegen.

Nach der Lektüre versteht man die britische Politik etwas besser und man erfährt, dass fast alle PolitikerInnen von den gleichen Universitäten geprägt worden. Man den englischen Toiletten nicht trauen und stets warme Sachen einpacken sollte und, dass es trotz der kulturellen Unterschiede zwischen den Engländern und den Deutschen ein gutes Miteinander (nicht nur auf dem Campus) geben kann.

Das Buch ist unterhaltsam, kurzweilig und interessant für Jeden, der schon immer mal in England studieren oder einfach nur nach England reisen wollte.

Veröffentlicht am 27.03.2020

Eine schöne Geschichte, die etwas zu langsam durch die Seiten gleitet

Violet
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Ich habe mit großer Begeisterung das Buch "Zwei bemerkenswerte Frauen" von der Autorin gelesen und bin mit den entsprechenden Erwartungen an dieses Buch herangegangen.

Es war gut und leicht zu lesen, ...

Ich habe mit großer Begeisterung das Buch "Zwei bemerkenswerte Frauen" von der Autorin gelesen und bin mit den entsprechenden Erwartungen an dieses Buch herangegangen.

Es war gut und leicht zu lesen, aber es kommt leider nicht an "Zwei bemerkenswerte Frauen" heran. Vielleicht liegt es am Sticken, denn das nimmt einen recht großen Platz in "Violet" ein. Sticken zählt nicht so richtig zu meinen Hobbies und auch das Interesse dafür hält sich stark in Grenzen. Die langen Beschreibungen rund um die stickenden Frauen, die verschiedenen Garne, Muster und Techniken sind daher etwas mühsam gewesen. Zudem verlor sich die Autorin in sehr vielen detaillierten Beschreibungen. Nicht nur das Sticken, sondern auch die Architektur und das Glockenspiel sowie die Wanderungen wurden stets sehr genau und bis ins kleinste Detail beschrieben. Das sorgte leider dann für einen recht zähen Lesefluss und so kämpfte ich mich durch die Seiten und hoffte auf einen klitzekleinen Turbo. Dieser kam leider nicht, dafür das Ende der Geschichte.

Ich fand die Charaktere gut und auch sehr gut beschrieben. Auch die Geschichte an sich war gut durchdacht und erzählenswert. Eine Frau um die 40, unverheiratet, weil ihr Verlobter im ersten Weltkrieg gefallen ist, erkämpft sich ihre persönliche Freiheit und setzt sich erfolgreich gegen die Vorurteile und Hindernisse der 30iger Jahre gegenüber alleinstehenden Frauen durch. Es ist interessant und spannend, aber durch die große Detailliebe der Autorin verliert der Kern der Geschichte seine Wirkung.

Für mich war es eine nette Geschichte, aber mehr leider auch nicht.

Veröffentlicht am 18.03.2020

Unterhaltsam, kurzweilig und gut geschrieben

Macht das glücklich, oder kann das weg?
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Es gibt Liebesgeschichte, die sind einfach nix und es gibt Geschichten mit verschiedenen Formen der Liebe und die sind gut. Ein solches Buch ist "Macht das glücklich oder kann das weg?".

Merle ist jung, ...

Es gibt Liebesgeschichte, die sind einfach nix und es gibt Geschichten mit verschiedenen Formen der Liebe und die sind gut. Ein solches Buch ist "Macht das glücklich oder kann das weg?".

Merle ist jung, ehrgeizig und wartet in der Aufräum-Agentur auf ihre große Chance. Schränke und am besten ganze Wohnungen von Fremden ausmisten - ein Traum (für sie). Platz schaffen für den Geist, die Luft zum Atmen und einfach mal das Glückgefühl des Loslassens genießen. So zumindest klingt es in der grauen Theorie. In der Praxis gibt es ein sehr großes Haus voller Erinnerungen, wertvollen Büchern und Kleidern und einer Besitzerin, die sowohl über Temperament als auch Sturrsinn verfügt.

Es werden viele Reibereien und kritische Situationen folgen, einiges an Tränen fließen und schöne Geschichten aus der Vergangenheit erzählt werden. Die zwei Frauen entdecken Seiten an sich, die sie bisher sehr zurückgehalten haben. Merle entdeckt die Liebe über Umwegen und versinkt dabei nur kurz und nur ein bisschen im Kitsch.

Nicht alles ist immer logisch, nicht alles ist realistisch und manchmal ist es auch etwas langsam im Fortgang, aber trotzdem mag man die Charaktere und ihre Geschichten.

Veröffentlicht am 11.03.2020

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

Ein halbes Herz
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Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, ...

Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, die eine erfolgreiche und überarbeitete Fotografin in New York ist. Sie kennt keine Familie, obwohl sie sie hat. Sie kennt keine Freizeit, keine Vergnügungen ohne Arbeitshintergrund und keine Auszeiten für sich. Sie jagt einem Termin nach dem anderen hinterher und sieht sich stets der Arbeit verpflichtet, aber nicht der Familie. Der verzweifelte Kampf der Familie, um ihre Aufmerksamkeit, um ihre Anwesenheit und ihre Liebe wird immer aussichtsloser. Doch dann bekommt Elin Post und die emotionale Mauer von Elin Boals fängt an Risse zu bekommen.

Der Leser wird nun in die Vergangenheit von Elin zurückversetzt und erlebt das ganze Gegenteil von der New Yorker Starfotografin. Sie lebt in Schweden und wächst unter armen und schweren Umständen auf. Die Kontraste sind groß und man kann erahnen, warum sie so geworden ist. Die erwachsene Elin war mir zu unnahbar, zu hartherzig und egoistisch. Man wollte sie gern mal bei Seite nehmen und ihr die Augen öffnen. Die junge Elin löst eher den Beschützerinstinkt aus. Was sie erlebt hat, macht nachdenklich und traurig. Die Handlungen der erwachsenen Elin sorgten bei mir eher für Kopfschütteln. Ihre teilweise übertriebenen Reaktionen und Ansichten und der Umgang mit ihrer Tochter fand ich befremdlich.

Die Vergangenheit hatte noch ein gewisses Tempo und eine Spannung, die mich etwas fesselte, die Gegenwart konnte mich leider nicht überzeugen. Zu starr, zu wenig Tempo und leider auch recht blasse Charaktere, die sich nur im Schatten von Elin aufhalten durften. Der Schreibstil der Autorin war gut, die Charaktere nur bedingt packend und nahbar. Es wirkte noch nicht so richtig ausgereift, als würde noch etwas fehlen, was die zwei Elins und ihre Geschichten miteinander verbindet.

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Konnte mich nicht so sehr wie der erste Fall begeistern

Hirschhornharakiri
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Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. ...

Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. Auch diesmal war das Hörbuch sehr gut gesprochen und die Stimmen den verschiedenen Charakteren super angepasst.


Jedoch, ein was kann auch der beste Sprecher nicht, die Geschichte spannender und interessanter gestalten. Dieser Fall von Herrn Fellinger profitiert ganz klar von Michael Schwarzmaier. Denn der Fellinger schwächelt etwas - wie dem E-Bike geht auch ihm so langsam die Luft aus. Die Morde sind wieder etwas kernig, aber durch den bayrischen Humor wird ihnen die Brutalität etwas entzogen. Trotzdem wirken sie für mich nicht so glaubwürdig. Am besten fand ich noch die kleinen Kappeleien zwischen den einzelnen Charakteren.

Doch leider muss ich auch sagen, dass die Geschichten irgendwie immer abstruser und konstruierter werden. Es fehlt die Leichtigkeit aus dem ersten Fall. Ich hatte das Gefühl, dass sich manches wiederholt und man auf der Stelle tritt. Ab und an blitzte der alte Fellinger durch und dann machte es wieder Spaß ihm zuzuhören. Doch leider schaffte er es nicht durch die ganze Geschichte.

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