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Veröffentlicht am 18.03.2020

Unterhaltsam, kurzweilig und gut geschrieben

Macht das glücklich, oder kann das weg?
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Es gibt Liebesgeschichte, die sind einfach nix und es gibt Geschichten mit verschiedenen Formen der Liebe und die sind gut. Ein solches Buch ist "Macht das glücklich oder kann das weg?".

Merle ist jung, ...

Es gibt Liebesgeschichte, die sind einfach nix und es gibt Geschichten mit verschiedenen Formen der Liebe und die sind gut. Ein solches Buch ist "Macht das glücklich oder kann das weg?".

Merle ist jung, ehrgeizig und wartet in der Aufräum-Agentur auf ihre große Chance. Schränke und am besten ganze Wohnungen von Fremden ausmisten - ein Traum (für sie). Platz schaffen für den Geist, die Luft zum Atmen und einfach mal das Glückgefühl des Loslassens genießen. So zumindest klingt es in der grauen Theorie. In der Praxis gibt es ein sehr großes Haus voller Erinnerungen, wertvollen Büchern und Kleidern und einer Besitzerin, die sowohl über Temperament als auch Sturrsinn verfügt.

Es werden viele Reibereien und kritische Situationen folgen, einiges an Tränen fließen und schöne Geschichten aus der Vergangenheit erzählt werden. Die zwei Frauen entdecken Seiten an sich, die sie bisher sehr zurückgehalten haben. Merle entdeckt die Liebe über Umwegen und versinkt dabei nur kurz und nur ein bisschen im Kitsch.

Nicht alles ist immer logisch, nicht alles ist realistisch und manchmal ist es auch etwas langsam im Fortgang, aber trotzdem mag man die Charaktere und ihre Geschichten.

Veröffentlicht am 11.03.2020

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

Ein halbes Herz
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Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, ...

Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, die eine erfolgreiche und überarbeitete Fotografin in New York ist. Sie kennt keine Familie, obwohl sie sie hat. Sie kennt keine Freizeit, keine Vergnügungen ohne Arbeitshintergrund und keine Auszeiten für sich. Sie jagt einem Termin nach dem anderen hinterher und sieht sich stets der Arbeit verpflichtet, aber nicht der Familie. Der verzweifelte Kampf der Familie, um ihre Aufmerksamkeit, um ihre Anwesenheit und ihre Liebe wird immer aussichtsloser. Doch dann bekommt Elin Post und die emotionale Mauer von Elin Boals fängt an Risse zu bekommen.

Der Leser wird nun in die Vergangenheit von Elin zurückversetzt und erlebt das ganze Gegenteil von der New Yorker Starfotografin. Sie lebt in Schweden und wächst unter armen und schweren Umständen auf. Die Kontraste sind groß und man kann erahnen, warum sie so geworden ist. Die erwachsene Elin war mir zu unnahbar, zu hartherzig und egoistisch. Man wollte sie gern mal bei Seite nehmen und ihr die Augen öffnen. Die junge Elin löst eher den Beschützerinstinkt aus. Was sie erlebt hat, macht nachdenklich und traurig. Die Handlungen der erwachsenen Elin sorgten bei mir eher für Kopfschütteln. Ihre teilweise übertriebenen Reaktionen und Ansichten und der Umgang mit ihrer Tochter fand ich befremdlich.

Die Vergangenheit hatte noch ein gewisses Tempo und eine Spannung, die mich etwas fesselte, die Gegenwart konnte mich leider nicht überzeugen. Zu starr, zu wenig Tempo und leider auch recht blasse Charaktere, die sich nur im Schatten von Elin aufhalten durften. Der Schreibstil der Autorin war gut, die Charaktere nur bedingt packend und nahbar. Es wirkte noch nicht so richtig ausgereift, als würde noch etwas fehlen, was die zwei Elins und ihre Geschichten miteinander verbindet.

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Konnte mich nicht so sehr wie der erste Fall begeistern

Hirschhornharakiri
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Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. ...

Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. Auch diesmal war das Hörbuch sehr gut gesprochen und die Stimmen den verschiedenen Charakteren super angepasst.


Jedoch, ein was kann auch der beste Sprecher nicht, die Geschichte spannender und interessanter gestalten. Dieser Fall von Herrn Fellinger profitiert ganz klar von Michael Schwarzmaier. Denn der Fellinger schwächelt etwas - wie dem E-Bike geht auch ihm so langsam die Luft aus. Die Morde sind wieder etwas kernig, aber durch den bayrischen Humor wird ihnen die Brutalität etwas entzogen. Trotzdem wirken sie für mich nicht so glaubwürdig. Am besten fand ich noch die kleinen Kappeleien zwischen den einzelnen Charakteren.

Doch leider muss ich auch sagen, dass die Geschichten irgendwie immer abstruser und konstruierter werden. Es fehlt die Leichtigkeit aus dem ersten Fall. Ich hatte das Gefühl, dass sich manches wiederholt und man auf der Stelle tritt. Ab und an blitzte der alte Fellinger durch und dann machte es wieder Spaß ihm zuzuhören. Doch leider schaffte er es nicht durch die ganze Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Gute Idee, spannende Einblicke, aber leider mit vielen Zeitsprüngen

Echo des Schweigens
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Markus Thiele hat ein Buch geschrieben, welches mich noch etwas unschlüssig zurücklässt. Auf der einen Seite fand ich seinen Schreibstil wunderbar und leicht zu lesen. Man war sofort in der Geschichte ...

Markus Thiele hat ein Buch geschrieben, welches mich noch etwas unschlüssig zurücklässt. Auf der einen Seite fand ich seinen Schreibstil wunderbar und leicht zu lesen. Man war sofort in der Geschichte drin und man konnte sich die Charaktere gut vorstellen. Auch fand ich die aktuellen Abschnitte wirklich interessant, erschreckend und sehr gut.

Doch schon war man auf der anderen Seite angekommen. Die vielen Sprünge vor und zurück. Mal zu der einen Familie, dann wieder zu der anderen Familie und zurück in die Gegenwart. Vom zweiten Weltkrieg und dem Bruderverrat zum Prozess gegen einen Polizisten, der den Feuertod von einem Menschen auf dem Gewissen haben soll. Dazwischen steht noch Sophie Tauber, die ein Gutachten erstellt hat, welches diesen Prozess erst möglich macht. Sie hat jedoch auch noch private Probleme, die sie lösen muss, um ihren inneren Frieden zu finden.

Die Sprünge sorgten leider für Verwirrung. Zudem wurde man immer wieder aus der aktuellen Geschichte herausgerissen und in eine andere Zeit, in eine andere Geschichte hineingeworfen. Man ahnte irgendwie, dass die Handlungsstränge zusammengehören, aber man blieb relativ lange im grauen Bereich.

Was mich leider etwas genervt hat, war die teilweise schon erzwungene Liebesgeschichte. Spätestens nach dem entscheidenden Puzzlestück wäre ein glatter Schlussstrich gut gewesen. So aber fand ich die Entscheidung, die getroffen wurde, etwas befremdlich und für das Buch wenig hilfreich (ich kann leider nicht mehr verraten ohne zu spoilern).

Auch die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Vater fand ich nicht realistisch und glaubwürdig. Das ging zu schnell, zu glatt und zu friedlich für so einen langen Zeitraum der Wut, des Grolls und des Nichtkennens.

Drei Sterne gibt es trotzdem für die gute Idee, für die spannenden Prozessabläufe und Diskussionen sowie den Blick in die Köpfe von macht- und geldbessenen Menschen.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wenn das Ende nicht wäre...

Das kleine Café in Kopenhagen
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Das ist ein wirklich entspanntes Buch zum noch entspannteren Einschlafen.
Also ein ideales Buch für ein paar Seiten vor dem Schlafengehen.

Die Geschichte verlangt nicht sehr viel von seinem Leser. Sie ...

Das ist ein wirklich entspanntes Buch zum noch entspannteren Einschlafen.
Also ein ideales Buch für ein paar Seiten vor dem Schlafengehen.

Die Geschichte verlangt nicht sehr viel von seinem Leser. Sie leicht und mit vielen liebenswerten Charakteren, die zusammen ein neues Land und dessen Besonderheit entdecken. In Kopenhagen versucht die Gruppe dem Phänomen "Hygge" auf die Schliche zu kommen. Durch gemeinsame Ausflüge werden die schönen Seiten von Kopenhagen besucht und bestaunt, das ein oder andere traditionelle Gebäck Kanelsnegle verdrückt und viele andere kulinarischen Orte besucht. Der ein oder andere Journalist übertreibt es dabei etwas und bringt damit Kate immer wieder in Schwierigkeiten. Es werden Freundschaften geschlossen, Probleme gelöst und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Die Geschichte ist durchaus unterhaltsam zu lesen und man lernt etwas über Dänemark (wenn auch nur sehr oberflächlich). Es hätte eine rundum leichte und süße Liebesgeschichte mit dänischen Flair werden können, wenn nicht das gruselige Ende gewesen wäre. Am Ende hat die Autorin leider noch mal eine Schippe Klischees und Liebesschmalz draufgelegt und damit (aus meiner Sicht) die Geschichte etwas ruiniert. Ich hätte auf die letzten, doch sehr konstruierten, Seiten verzichten können und dann wäre es eine vorhersehbare und leichte, aber eben auch eine runde Geschichte gewesen.

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