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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2020

Etwas zerfasert

Der Knochengarten
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Der Thriller wird wohl in erster Linie für Fans von Carol Jordan und Tony Hill interessant sein. Schwierig ist nur, dass Carol ja bei der Polizei gekündigt hat und Tony eine Haftstrafe verbüßt. ...

Der Thriller wird wohl in erster Linie für Fans von Carol Jordan und Tony Hill interessant sein. Schwierig ist nur, dass Carol ja bei der Polizei gekündigt hat und Tony eine Haftstrafe verbüßt. So ist es an Carols Team, im aktuellen Mordfall zu ermitteln. Auf einem ehemaligen Klostergelände und Kinderheim werden viele Mädchenskelette gefunden. Und in einem Hochbeet nebenan die Überreste einiger junger Männer. Stehen die Verbrechen in einem Zusammenhang?
Die Lösung wird ziemlich bald mitgeliefert, so dass die Leser nur noch dabei zusehen, wie auch die Polizei das Rätsel löst. Während Tony verzweifelt Sinn und Beschäftigung im Gefängnis sucht und dabei in Gefahr gerät, wird Carol vom Projekt In Dubio angeheuert, das sich zum Ziel gesetzt hat, unschuldig Inhaftierte zu rehabilitieren. Birgt etwa auch ihr Fall eine Verbindung zu den Skelettfunden?
Zu viele gewollte Verknüpfungen, Tony und Carol eigentlich abwesend, ein Tony, der nach einem kurzen Bericht den Fall mal eben im Vorbeigehen aufgrund eines einzigen Hinweises löst: An das Niveau der frühen Fälle kann das Buch meiner Meinung nach leider nicht ganz anknüpfen. Wäre ich kein Fan des Ermittlerduos, hätte es vielleicht nur für drei Sterne gereicht. Aber gerade deswegen fand ich die Konstruktion des Thriller, der wenig Fahrt aufnimmt, auch schwierig.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Kraftvolle Mandalas

Kreise der Kraft. 40 Inspirationen zur inneren Harmonie
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Mandalas sprechen mich auf einer tiefen Ebene immer wieder an. Daher fand ich auch diese 40 schön gestalteten Karten sehr interessant. Sie laden dazu ein, den Fluss der eigenen Energien und der uns umgebenden ...

Mandalas sprechen mich auf einer tiefen Ebene immer wieder an. Daher fand ich auch diese 40 schön gestalteten Karten sehr interessant. Sie laden dazu ein, den Fluss der eigenen Energien und der uns umgebenden Rhythmen der Natur als Kreis des Lebens zu begreifen. So wie auf Frühling und Sommer Herbst und Winter folgen, schließt sich an eine problematische, entbehrungsreiche Zeit oft wieder eine Zeit der Fülle und Erneuerung an. Die Karte sind als Impulse gedacht, sich mit diesem Lebensfluss zu beschäftigen und mit ihm zu strömen, anstatt sich in fruchtlosem Widerstand zu verzetteln. Das begleitende Booklet beschränkt sich auf das Wesentliche: Die Erläuterung der Karten und das Vorstellen von Legetechniken. Aber auch das Ziehen einzelner Karten kann schon verblüffende Impulse auslösen. Mein erster Versuch, als ich in einer belastenden Zeit ausgerechnet die Karte „Ich zähle die Sterne“ erhielt, hat mich in seiner Treffsicherheit zum Beispiel ausgesprochen beeindruckt. Sie erinnert daran, auch angesichts von Widrigkeiten den Blick für die wenigen Highlights nicht zu verlieren.

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Veröffentlicht am 14.01.2018

Spiel um dein Leben

Das Spielhaus
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Die drei aufeinander aufbauenden Novellen leben von einer äußerst originellen Grundidee: Das Spielhaus ist nicht ganz von dieser Welt, denn in seinen höheren Etagen spielt man um Lebensjahre, Erinnerungen, ...

Die drei aufeinander aufbauenden Novellen leben von einer äußerst originellen Grundidee: Das Spielhaus ist nicht ganz von dieser Welt, denn in seinen höheren Etagen spielt man um Lebensjahre, Erinnerungen, seinen Namen oder die Fähigkeit zu bestimmten Sinneswahrnehmungen., aber auch um das Schicksal ganzer Nationen.

Die drei Haupt-Protagonisten Silver, Thene und Remy sind geschickte Spieler und damit äußerst langlebig. So wird es ermöglicht, dass die Novellen in unterschiedlichen Zeitepochen spielen. Der Sprachstil wird der Zeit jeweils angepasst, was wirklich gut gelungen ist. So spielt die erste Novelle im Venedig des 18. Jahrhundert. Der Stil wirkt kunstvoll, ja fast manieriert und wird während der folgenden Novellen immer moderner.

Die erste Novelle hat mir aufgrund des Handlungsortes, dem geheimnisvollen Venedig, am meisten zugesagt. Dennoch offenbarte sich bereits hier ein Manko der Erzählungen: Thene bleibt den Lesern aufgrund ihrer Rücksichtslosigkeit, Gefühlskälte und Undurchschaubarkeit zu jeder Zeit fern. Dies verstärkte sich für mich im Laufe des Buches hinsichtlich Remy und Silver sogar noch. In dem Spiel, auf das sich Silver in der dritten Novelle einlässt, sterben Menschen weltweit wie die Fliegen, angeblich im Dienst einer guten Sache. Remys Schicksal in der zweiten Novelle blieb mir vollkommen gleichgültig.

Daher entstand bei mir leider ein ambivalenter Eindruck, zumal die Kapitel oft so kurz waren, dass es meinen Lesefluss störte.

Mein persönliches Fazit: geniale Grundidee, wunderschönes Cover, Figurenzeichnung leider zu schwach.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

All Age

Der Spurenfinder
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Es fällt mir unerwartet schwer, das Buch tatsächlich zu bewerten. Manches hat mich angesprochen, anderes nicht. Ein zusammenfassendes Fazit macht das kompliziert.

Fasziniert hat mich der Genre Mix aus ...

Es fällt mir unerwartet schwer, das Buch tatsächlich zu bewerten. Manches hat mich angesprochen, anderes nicht. Ein zusammenfassendes Fazit macht das kompliziert.

Fasziniert hat mich der Genre Mix aus Fantasy und Krimi. Den verwickelten Kriminalfall und seine Auflösung habe ich interessiert verfolgt. Manche kuriosen Einfälle wie die Stimmonade, ein Trank, der die Stimme auf unterschiedliche Weise stark verändert, fand ich gleichfalls gelungen.

Keine Beachtung hatte ich der Tatsache geschenkt, dass Marc-Uwe Kling das Buch mit seinen jungen Zwillingstöchtern geschrieben hat. Und im Gegensatz zur Meinung in anderen Rezensionen finde ich, man merkt das dem Buch sehr wohl an.

Der Autor macht hier seinen ersten Ausflug ins Fantasy-Genre. Als absoluter Fantasyfan muss ich leider sagen, dass der Roman im Vergleich zur meisten Fantasy, die ich gelesen habe, seltsam blutleer blieb. Es fehlte einfach ganz überwiegend die atmosphärische Dichte. Einzig der Zirkusbesuch konnte mich dahingehend überzeugen.

Elos von Bergen, ein bekannter Spurenfinder, genießt seinen Ruhestand mit seinen Zwillingen Ada und Naru im ereignislosen Friedhofen. Als ein Zirkus in der Nähe gastiert, geschieht ein Mord und eine alte Dame verschwindet. Elos und die Zwillinge machen sich auf, die Rätsel aufzuklären und stellen schon bald fest: Egal wohin man reist, man hat immer sich selbst im Gepäck....

Für mich persönlich hatten die Zwillinge leider ein gewisses Nervpotential. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre ewigen Kabbeleien jüngere Leser eher ansprechen. Vermutlich kann man das Buch als All Age-Roman bezeichnen. Aber wenn man alle anspricht, läuft man Gefahr, niemanden komplett zu erreichen.
Der Epilog liefert einen raffinierten Twist, dessen Auflösung mein Interesse geweckt hat. Dennoch werde ich eine eventuelle Fortsetzung wohl nicht lesen, weil es so viel farbenprächtigere Fantasy gibt.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Auf der Leidlaufbahn

Deine Zeit zu sein
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Manche Bücher möchte man gern mögen, muss sich aber leider doch an ihnen reiben und bleibt nach dem Lesen etwas ratlos zurück. Dieses gehört dazu.

Die Autorin gliedert das Buch in zwei Teile, ...

Manche Bücher möchte man gern mögen, muss sich aber leider doch an ihnen reiben und bleibt nach dem Lesen etwas ratlos zurück. Dieses gehört dazu.

Die Autorin gliedert das Buch in zwei Teile, Leid und Heilung, was sich erst im Laufe des Lesens erschließt. Leider fehlt ein Inhaltsverzeichnis, das es erleichtern würde, einzelne der kurzen Kapitel noch einmal anzusteuern oder zu erkennen, worauf das Buch hinausläuft. Teilweise bin ich daher etwas ratlos den Betrachtungen gefolgt. Manches hat mich berührt und nachdenkenswerte Impulse gesetzt. Dann gab es hingegen Sätze in überraschendem, einfach unschönen Denglisch oder gar grundlos dreisprachig (Gefühle nicht verdrängen, sondern ownen; einmal mit diesem Mindset d'accord, ist es uns viel eher zugänglich). Oder vage und etwas kryptische Aussagen wie: "Am Ende ist es so leicht, wie es schwer ist." Das ist sehr schade, da der Text immer wieder gute Ansätze bietet. Demotivierend fand ich die Behauptung, Heilung sei grundsätzlich allein nicht möglich. Und das, wo es im Buch doch um "einen stinknormalen Alltag mit Job, Familie und der täglichen Portion Gestresstheit" geht und die echten Herausforderungen wie Einsamkeit, Krankheit und Tod gar nicht thematisiert werden.
Ging es um die Überwindung des Leids, hätte ich mir konkrete Tipps erhofft und weniger allgemeine Überlegungen.

Die nach jedem Kapitel eingefügten Reflexionen sind gute Anregungen. Zusätzlich gibt es in Gedichtform gestaltete Texte, die eigentlich pure Prosa sind und auch nichts Lyrisches bieten. An dieser Stelle konnte ich für mich nichts mitnehmen.

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