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Veröffentlicht am 30.04.2017

Viel Wissenschaft und keine Erklärung

Gefangener Nummer 343
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Maryam floh im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland. Schon als Kind hatte sie lebhafte Träume, und als Teenager wurden die Träume so intensiv, dass die Familie ärztliche Hilfe in ...

Maryam floh im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland. Schon als Kind hatte sie lebhafte Träume, und als Teenager wurden die Träume so intensiv, dass die Familie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste. Nach dem Abitur in Berlin verbrachte sie ein Jahr als Entwicklungshelferin im Ausland, in ihrer alten Heimat. In dem Land herrschte nach jahrelangem Bürgerkrieg das Chaos, und Hilfe wurde mehr denn je gebraucht. Nach ihrer Rückkehr beginnt sie ein Lehramtsstudium für Arabisch, Deutsch und Englisch. Doch im dritten Semester sind die Träume wieder da: intensiver und lebendiger als je zuvor! Sie ist Sophia Fernández, eine Sonderermittlerin der Vereinten Nationen, die ein neues Hochsicherheitsgefängnis überprüfen soll. Bei Gesprächen mit verschiedenen Insassen eröffnen sich ihr Einblicke in eine andere Welt. Doch welche Rolle spielt Gefangener Nummer 343 in ihren Träumen und in ihrem Leben?

Das Cover des Buches passt zwar absolut zum vorliegenden Buch, ist aber total lieblos am Computer entstanden, denn es wirkt, absolut nicht ansprechend und sieht nach nichts aus.

Der Schreibstil des Autors ist primär gut, die Protagonisten und Orte sind gut beschrieben, allerdings tauchen hin und wieder auch einige Rechtschreibfehler und Wortwiederholungen auf.

Der Sinn des Buches schien mir nach den ersten 3 Kapiteln erkenntlich zu werden, doch dies war leider nicht so.

Das ganze Buch wirkte irgendwie sinnlos, denn es gab zwar massenhaft wissenschaftliche Fakten aus Physik, Chemie, Biologie, Geschichte und Mathematik und auch sehr gute Einblicke in die Religionen (was mir am besten in diesem Buch gefiel), letztendlich gibt es in diesem Buch aber keine Auflösung auf die Fragen die gestellt wurden.

Ich durfte von dem Autor ja bereits "Die W-Formel" lesen, was mir besser gefiel da er durch die Wissenschaft hindurchphilosophierte und es ja auch ein Sachbuch war. Sachbuch in teilweiser humoristischer Form passt definitiv besser zum Autor.

Dazu fiel mir noch auf:

- Sophia soll einen Bericht über das Gefängnis schreiben, redet aber mit den ersten Gefangenen nur über deren Taten, kein Wort fällt über das Gefängnis.

- Warum deutet der Satz "Wenn Sie einmal Kinder haben, ...", den der Gefangene 343 zu Sophia sagt, darauf hin dass er weiß, dass sie eine Frau ist? Kann man diesen Satz nicht auch zu einem Mann sagen? Meiner Meinung nach schon, und damit wird ein Teil der Handlung ad absurdum geführt.

Fazit: viele religiöse und wissenschaftliche Fakten, eine verwirrende Handlung, einige Fehler und keine Auflösung.

Autor: Günter Laube

Veröffentlicht am 30.04.2017

Das Leben eines Transgenders

Nel Arta - Kleine Betriebsstörung
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Nel Arta will eine Geschlechts-OP, wie die anderen in ihrem Berliner Bekanntenkreis. Da kommt das Angebot der brasilianischen Privatklinik Casa da Beleza gerade recht. Modern, hygienisch und sensationell ...

Nel Arta will eine Geschlechts-OP, wie die anderen in ihrem Berliner Bekanntenkreis. Da kommt das Angebot der brasilianischen Privatklinik Casa da Beleza gerade recht. Modern, hygienisch und sensationell günstig – doch Nel macht eine beunruhigende Entdeckung ...

Cornelius Artmann will zu Nel Arta werden. Was ihm noch fehlt, ist die OP um eine ganze Frau zu sein. Sie will sich mit einer Freundin in Brasilien operieren lassen, doch plötzlich ist die Freundin tot - ihr wurden sämtliche Organe entnommen.

Was wie ein spannender Krimi klingt, ist in Wirklichkeit "nur" ein Drama um einen Transgender, denn man begleitet Nel jetzt auf ihrem Weg in Brasilien - nur immer wieder dazwischen kommt die Geschichte um die Organhändler wieder vor.

Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte aufgrund ihrer Rasantheit lesenswert, auch wenn man einige Sexszenen weglassen hätte können.

Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr gut.

Es kommen auch einige Ungereimtheiten vor - warum z.b. nimmt Nel nicht schon zu Beginn des Buches ihre Perücke ab, um nicht gleich erkannt zu werden? Am Ende des Buches macht sie es ja auch!

Etwas störend war auch, dass viele portugiesische Sätze vorkamen, die dann erst am Ende des Buches übersetzt sind - was bei einem E-Book sehr schwer zu lesen ist. Dazu stimmen natürlich auch die Seitenangaben bei diesen Übersetzungen in der E-Book-Form nicht. Außerdem wirkt die Übersetzung selbst wie von einem Computer übersetzt, also auch nicht richtig Deutsch.
Das Cover des Buches ist relativ unauffällig, aber trotzdem gut gemacht.

Fazit: Man erfährt viel über Transgender und Brasilien, die Story ist im Großen und Ganzen guter Durchschnitt.3,5 Sterne

Veröffentlicht am 30.04.2017

Liebe, Mystery und Schicksal

Schicksal
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Kann ein Buch die Zukunft voraussagen oder sie gar beeinflussen? Als Elisabetta im Büchergeschäft "Abrahams" in der antiquarischen Abteilung das uralte Buch "Schicksal" entdeckt und es mit nach Hause nimmt, ...

Kann ein Buch die Zukunft voraussagen oder sie gar beeinflussen? Als Elisabetta im Büchergeschäft "Abrahams" in der antiquarischen Abteilung das uralte Buch "Schicksal" entdeckt und es mit nach Hause nimmt, ändert sich ihr bis dahin glückliches Leben auf einen Schlag. Plötzlich bestimmen Tod, Angst und Grauen ihren Alltag … aber ist ein Buch wirklich dazu in der Lage?

Das Cover des Buches wirkt geheimnisvoll und passt zum Buch.

Die Geschichte an sich erinnerte mich etwas an "Buch" von Riccardo Rilli. In beiden Büchern geht es um so ein schicksalhaftes Buch.

Leider waren in diesem Buch doch viele Fehler vorhanden; die Autorin verwendet sehr oft die falschen Personalpronomen oder sie fehlen ganz (z.B. "Sie schminkte sie.", "begrüßte er sich", ...)

Zudem störte mich, dass das Buch keine Kapiteleinteilung besaß - das ganze Buch ist ein Kapitel.

Und wenn man nach einem Sturz gleich blau und grün wird, dann ist die Autorin noch nie gestürzt und besitzt absolut keine medizinischen Kenntnisse.

Ab und an verwirrte auch der Schreibstil etwas, etwa wenn Elisabetta sich "heute abend" mit David treffen will, dann aber beschrieben wird wie sie zu Bett geht, frühstückt, den Tag verbringt und sich erst am nächsten Abend mit David treffen will.

Deshalb konnte mich auch der Schreibstil nie wirklich 100%ig überzeugen.

Unter all diesen Problemen hat die Story an sich leider etwas gelitten, trotzdem wussten einige Szenen immer wieder zu gefallen und Spannung zu erzeugen.

Fazit: Mystery-Roman mit Liebesgeschichte, aber leider einigen Fehlern.

Veröffentlicht am 07.04.2017

gute Idee, Umsetzung nicht ganz geglückt

Blinde Sekunden
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Das Cover mit der blutigen, zerbrochenen Glühbirne ist sehr gut gelungen, allerdings passt es nicht wirklich zum vorliegendem Roman. Ebenso finde ich auch den Titel nicht sehr passend.

Der Schreibstil ...

Das Cover mit der blutigen, zerbrochenen Glühbirne ist sehr gut gelungen, allerdings passt es nicht wirklich zum vorliegendem Roman. Ebenso finde ich auch den Titel nicht sehr passend.

Der Schreibstil der Autorin ist gut, die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt. Vor allem Kommissar Rieckers und seine Frau sind sehr gut gelungen.

Im Gegensatz dazu finde ich einige Taten nicht immer logisch; vor allem die lange Zeitspanne bis Rieckers oder die anderen Ermittler etwas überprüfen finde ich sehr unrealistisch (Blut auf Hemd, Holgers Geliebte, ...)

Zudem wird aus Kolberg auf einmal Kogler.

Und das Auffälligste: Am 8. September bekommt Sven die Nummer von Helga, der Psychiaterin; am 9. September des gleichen Jahres steht geschrieben: "Seitdem besuchte er einmal die Woche ihre Praxis." (!)

Auch die Spannung hielt sich für mich in Grenzen, das Buch hielt keine Überraschungen für mich bereit. die Lösung des Falles war für mich schon relativ schnell klar.

Was mich nicht störte, war, dass es in diesem Thriller eigentlich relativ unblutig zur Sache ging.

Fazit: Gute Idee, aber leider ohne Überraschungen, daher vorhersehbar; einige Logikfehler.

Veröffentlicht am 06.04.2017

Erzählungen - bunt gemischt

Der Heiland aus dem Glasturm
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Die klare und schnörkellose Sprache der Kurzgeschichten von Marc Späni erlaubt es den Lesern, sich ganz auf die Handlung zu konzentrieren. Sie finden sich in media res und werden förmlich dazu gezwungen, ...

Die klare und schnörkellose Sprache der Kurzgeschichten von Marc Späni erlaubt es den Lesern, sich ganz auf die Handlung zu konzentrieren. Sie finden sich in media res und werden förmlich dazu gezwungen, über das Geschehene nachzudenken: über Schuld und Sühne, über Sein oder Nichtsein, über Segen und Verdammnis der Liebe, über Zeit, die unaufhaltsam verstreicht und als Spur die einzige wichtige Frage hinterlässt – die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens.

Das Cover des Buches ist gut gemacht, das Format des Buches etwas zu groß geraten, sodass es nicht komfortabel zu halten ist.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, Orte und Protagonisten werden in diesen 7 unterschiedlichen Erzählungen sehr gut beschrieben.

Die Geschichten selbst sind von unterschiedlicher Länger, aber auch unterschiedlicher Lesart. Meine Lieblingsgeschichte war definitiv "Die Galluskonferenz", die sehr kurzweilig geschrieben war, während mir v.a. "Abfall" überhaupt nicht gefiel, da mir das ganze zu ernst und schwierig zu lesen war und mir auch der Sinn sich mir nicht immer erschloss.

Insgesamt ist der Schreibstil des Autors sehr lyrisch geprägt und kein sehr einfaches Buch, sondern ein Buch zum langsam lesen und Nachdenken.

Fazit: Da die Geschichten für mich von 1 - 5 Sterne gingen, aber letztendlich der positive Eindruck des Buches leicht überwiegte, vergebe ich 3,5 Sterne.