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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2017

Sehr tiefgründig

Der Sandmaler
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Henning Mankell begleitet mich schon seit Jahren. Seinen ersten Afrikaroman kenne ich nicht, um ehrlich zu sein war ich dem gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Das Cover des zweiten Romans: Der Sandmaler ...

Henning Mankell begleitet mich schon seit Jahren. Seinen ersten Afrikaroman kenne ich nicht, um ehrlich zu sein war ich dem gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Das Cover des zweiten Romans: Der Sandmaler faszinierte mich und ich las die dazugehörige Leseprobe. Ich war erstaunt wie sehr dieser Roman Mankells Handschrift trägt, trotz der Tatsache, dass der Roman nichts mit den mir bekannten Kriminalromanen zutun hat. Ich muss sagen ich habe es nicht bereut diese Reise mitangetreten zu haben.

Denn darum geht es in diesem Roman. Um eine Reise, in Elisabeths Fall irgenwie auch um eine Selbstfindung. Stefan und Elizabeth, zwei junge Leute, hatten während der Schulzeit eine kurze Beziehung miteinander. Beide reisen nach Afrika und treffen sich zufällig wieder.
Auf dieser Reise lernt Elizabeth den Lehrer Sven kennen. Ein Charakter durch den Mankell dem Leser viele Fakten über das schwarze Land zukommen lässt. Mankell beschönigt nichts, er teilt nicht nur die Eindrücke der schönen Landschaft auch unschöne Themen finden ihren Weg zum Leser. Anschaulich gemacht beispielsweise durch die beiden Kinder Ndou und Yene. Elizabeth, die diese Reise eh zum überdenken ihrer Situation nutzen wollte, nimmt viel Anteil am Schicksal der Bevölkerung. Ein Charakter der mir unheimlich gut gefallen hat. Diese Reise lässt sie reifen, so lässt es sich glaube ich gut beschreiben. Sie schaut nicht weg, sondern setzt sich mit den Dingen auseinander. Ganz anders Stefan, ein Ekelpaket sondergleichen. Sein Ansinnen für die Reise ist und bleibt Spaß, bevorzugt kombiniert mit Sex. Ihn interssieren die Missstände überhaupt nicht. Durch diesen Charakter spiegelt Mankell gut die leichtgläubige und manchmal ignorante Art der Touristen wider, gut dass es auch positive Beispiele gibt.

Alles in allem ein sehr emotionales Werk vom Afrika-Liebhaber Henning Mankell. Wenn man bedenkt, dass es in den 70ern geschrieben wurde, hat es kaum an Aktualität eingebüßt. Einziges Manko, es ist sehr kurz. Sicher reicht es, um die Geschichte zu erzählen, aber ich hätte gern mehr Zeit mit diesem Buch verbracht.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Unterhaltsamer und informativer Roman

Und Marx stand still in Darwins Garten
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Marx stand still in Darwins Garten

.....allein schon der Titel machte mich neugierig auf dieses Buch. Mein erster Gedanke war, kannten Karl Marx und Charles Darwin sich überhaupt? Die Antwort überraschte ...

Marx stand still in Darwins Garten

.....allein schon der Titel machte mich neugierig auf dieses Buch. Mein erster Gedanke war, kannten Karl Marx und Charles Darwin sich überhaupt? Die Antwort überraschte mich, dies direkt vorweg. Die beiden wohnten nämlich gar nicht weit auseinander, sind sich aber trotzdem nie persönlich begegnet.
Trotzdem bewundernswert, was die Autorin Ilona Jerger erschaffen hat, nur durch die Tatsache, dass sie Ihrer Phantasie diesbezüglich freien Lauf ließ. Zumal die Idee, dass die beiden denselben Arzt aufgesucht haben könnten, ja nicht mal total abwegig ist.....

Und genau dieser ist der Dreh und - Angelpunkt dieser bezaubernden Geschichte, denn Dr. Beckett macht den Austausch der beiden in die Jahre gekommenen Persönlichkeiten erst möglich. Dr Beckett tauscht sie unabhängig voneinander regelmäßig mit beiden aus. Dabei reden sie, Gott sei Dank, nicht nur über die Gebrechen und Krankheiten der alten Herren, sondern auch über deren Ideale. Das Thema Religion spielte hierbei auch eine Rolle, was mich ehrlich sehr erstaunte.

Insgesamt muss man ganz klar sagen, dass das Hauptaugenmerk auf Darwin liegt. Der wohnt mit seiner Frau Emma im Down House und setzt sich mit Naturwissenschaften auseinander, besonders der Regenwurm hat es ihm angetan. Das ersehnte Treffen findet dann eher zufällig statt, und war dann leider nicht so spektakulär wie erhofft.

Besonders gefiel mir die Mischung dieses Roman. Er vermittelt zum einen reale historische Fakten, bringt aber durch die fiktiven Elementen einen gewissen Charme hinein. Die Idee, dass die beiden Ikonen sich treffen und austauschen finde ich sehr toll. Wobei ich eher daran gedacht habe, dass die zwei sich gar nicht grün sind, so war deren Schaffen und Wirken damals ja teilweise eher gegensätzlicher Natur. Aber Ilona Jerger hat sich dann doch für eine ruhige Geschichte entschieden, die mir aber trotz meiner Erwartungen gut gefallen hat. Vielleicht ist mir auch einiges entgangen, denn geschichtlich bin ich nicht besonders auf der Höhe, aber auch für Leser die über den Geschichtsunterricht in der Schule nicht hinausgekommen sind, ist der Roman eine Bereicherung, und man nimmt die ein oder andere Neuigkeit mit. Auf jeden Fall ist es viel unterhaltsamer als damals......

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und bekommt daher 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Jack Vermont

Liebe findet uns
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Jack Vermont

Liebe findet uns von J.P. Monninger ist ein Roman der den Leser mitnimmt auf eine Reise. Eine Reise in der Heather die Liebe findet.

Heather reist mit ihren zwei Freundinnen Amy und Constanze ...

Jack Vermont

Liebe findet uns von J.P. Monninger ist ein Roman der den Leser mitnimmt auf eine Reise. Eine Reise in der Heather die Liebe findet.

Heather reist mit ihren zwei Freundinnen Amy und Constanze quer durch Europa. Die drei wollen nach ihrem Abschluss etwas von der Welt sehen, bevor das Berufsleben sie voll und ganz einnimmt. In Frankreich fühlt Heather sich besonders, dort ahnt sie noch nicht, wen sie im Zug auf dem Weg nach Amsterdam kennenlernt. Jack hat eine lockere Art und verwickelt Heather direkt in aberwitzige Gespräche, die beiden fühlen sich direkt zueinander hingezogen. Weitere gemeinsame Unternehmungen folgen, die beiden kommen sich immer näher. Jack besucht auf seiner Reise Orte die er aus dem Tagebuch seines Großvaters kennt. Eine Reise die er nun mit Heather gemeinsam bestreitet.

Die Story ist niedlich verpackt, man fühlt mit Heather mit, sowohl ihre große Enttäuschung als Jack einfach weg ist, als auch die Herzklopfmomente die beschrieben werden. Die Neckereien zwischen den beiden sind sehr lustig und lockern die gesamte Handlung dadurch gekonnt auf. Nebenbei passiert auch Heathers Freundinnen hier und da etwas aufregendes oder spektakuläres. Die arme Amy steht beispielsweise kurz nach der Ankunft in Amsterdam ohne Geld und Papiere da. Und Hemingway ist auch dabei, der Autor findet oft Erwähnung, taucht wie ein stiller Begleiter ab und an auf.

Die Charaktere gefielen mir, ich konnte sehr schnell einen Bezug aufbauen, vor allem zu Heather, aus deren Sicht das Buch beschrieben ist. Dieser Roman hat mich gut unterhalten, aber trotzdem fehlte mir manchmal das gewisse Etwas. Hierbei wurde ich aber von dem flüssigen Schreibstil wieder vertröstet, so dass ich Liebe findet uns dann doch gern 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Tiefe Abgründe

Teufelskälte
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Tiefe Abgründe

Tommy Bergmann wird wieder mit seinem allerersten Mordfall konfrontiert, der mittlerweile 16 Jahre zurückliegt. Die damals 15 jährige Kristiane wurde brutal ermordet, und mit ihr noch einige ...

Tiefe Abgründe

Tommy Bergmann wird wieder mit seinem allerersten Mordfall konfrontiert, der mittlerweile 16 Jahre zurückliegt. Die damals 15 jährige Kristiane wurde brutal ermordet, und mit ihr noch einige weitere junge Frauen. Anders Rask sitzt für dieses Verbrechen in einer Hochsicherheitsklinik ein. Schnell zieht Bergmann die Parallelen zu dem jetzigen Mordfall. Doch wie kann das sein, Anders Rask sitzt nach wie vor hinter Schloss und Riegel. Hatte er damals einen Komplizen, gibt es einen Nachahmungstäter, oder ist Rask unschuldig? Als Rask die Wiederaufnahme seines Verfahrens beantragt, weiß Bergmann dass er nicht viel Zeit für seine Ermittlung hat, alles wird noch einmal neu aufgerollt. An seiner Seite fungiert Susanne Bech, Bergmann und die neue Kollegin befinden sich bald selbst am Rande des Wahnsinns.

Wahnsinn auch deshalb, weil der Autor dem Ermittler Tommy Bergmann selbst eine aggressive Art auf den Leib geschrieben hat. Seine Frau Hege hat ihn wegen häuslicher Gewalt angezeigt, die Anzeige aber zurückgezogen, da er sich in Therapie begibt. Aber Tommy zeigt durch seine Gedanken wie schlimm es um ihn steht. Er vergleicht sich teilweise selbst mit den Personen die er selbst jagt. Wirr, aber während des Lesens gefiel mir Bergmann trotzdem. Susanne Bech ist Alleinerziehende Mutter und sehr engagiert, sie will in ihrem Beruf vorankommen.

Die Handlung wird aus verschiedenen Sichtweisen beschrieben, das machte es manchmal nicht leicht. Auch die Verbindung zwischen den alten und neuen Morden war mir manchmal ein wenig zu unübersichtlich, zu viel hin und her. Dennoch ist die Handlung spannend. Das Ende ist offen, damit verrate ich nicht zu viel, denn es kommt bei diesem Thriller mehr auf den Weg dahin an. Man darf sich also sehr wahrscheinlich auf eine Fortsetzung von Gard Sveen freuen.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Eve Clay ermittelt in einem spannenden Fall

Totenengel
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Eve Clay ermittelt in einem spannendem Fall

Detective Eve Clay wird zu einem bizarren Fall gerufen. Die Tochter des Kunstprofessors Leonard Lawson, Louise, bricht auf der Straße zusammen. Sie musste die ...

Eve Clay ermittelt in einem spannendem Fall

Detective Eve Clay wird zu einem bizarren Fall gerufen. Die Tochter des Kunstprofessors Leonard Lawson, Louise, bricht auf der Straße zusammen. Sie musste die grausam zugerichtete Leiche ihres 94 jährigen Vaters sehen. Als Eve Clay und ihr Team den Tatort inspizieren finden sie die Leiche an Armen und Beinen aufgehängt vor, mit einem signierten Speer durchstoßen. Angelehnt an das Bildnis des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch.Um jemandem so etwas anzutun, muss man ihn schon sehr hassen. Das wird Eve und ihren Kollegen schnell klar, als sich erste Hinweise bilden. Lawson hat ein Manuskript versteckt, in dem es um ein abscheuliches Experiment geht, doch es fehlen 12 Seiten, was hat der alte Mann für eine Schuld auf sich geladen?

Die Handlung beginnt sehr spannend, fast direkt auf den ersten Seiten wird man als Leser mit dem ersten Mord konfrontiert. Das besondere an diesem Thriller ist, dass die Ermittlung fast in Echtzeit abläuft. Das gesamte Geschehen des 380 Seiten umfassenden Buches, beläuft sich auf nicht einmal einen ganzen Tag.

Die Charaktere haben mir persönlich sehr gut gefallen. Allen voran Eve Clay, die eine für den Leser sehr interessante Vergangenheit mitbringt. Da dies der zweite Teil aus dieser Reihe ist, musste ich mich leider mit Bruchstücken an Informationen zufrieden geben. Das empfand ich persönlich als sehr schade, ich hoffe, dass ich in einem weiteren Teil vielleicht auf meine Kosten kommen werde. Die Zusammenarbeit mit Ihrem Team funktioniert gut. Aber auch hier bleibt im Vergleich zu anderen mitbekannten Thrillern wenig Raum für privates. Die Mitteilungen sind sehr kurz und vage, das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Ermittlungsarbeit.
Louise Lawson hat ein, aufgezwungen durch ihren Vater, zurückgezogenes Leben geführt. Ihre einzige Erfüllung schien die Tätigkeit im Refugium zu sein, einem Heim, welches sich um behinderte Männer kümmert.
Danielle und Adam Miller, die Besitzer des Refugiums, schätzen Louises Mitarbeit sehr. Adam Miller, ist einer der Charaktere die mir während des Lesens direkt unsympathisch waren. Der Autor, Mark Roberts, schaffte es direkt eine Spur von Argwohn bei mir zu säen.

Die Handlung ist sehr interessant, allerdings hatte ich im Mittelteil ein wenig das Gefühl, dass die Spannung enorm nachgelassen hat. Doch am Ende wurde ich entschädigt, eine Entwicklung, die ich so nicht vermutet habe, machte alles wieder wett. Alles in allem spreche ich hiermit eine Leseempfehlung aus. Eve Clay konnte mich am Ende überzeugen. Der Vorgänger "Totenprediger" durfte bereits bei mir einziehen.........

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