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Veröffentlicht am 20.11.2023

Interessanter Einblick

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Interessanter Einblick


Inger- Maria Mahlke ist mir bereits durch ihren Roman Archipel bekannt, doch der Stil dieses Buches ist ganz anders, geradlinig und hat mich dennoch gefesselt.

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Interessanter Einblick


Inger- Maria Mahlke ist mir bereits durch ihren Roman Archipel bekannt, doch der Stil dieses Buches ist ganz anders, geradlinig und hat mich dennoch gefesselt.

Wir befinden uns in Lübeck in der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und lässt die Zeit am Beispiel der Familie Lindhorst aufleben. Parallelen zu Thomas Mann und seinem bekannten Werk "Die Buddenbrooks" sind sicher bewusst gewählt.
Friedrich Lindhorst ist Anwalt und hat mit seiner Frau Marie insgesamt 8 Kinder, sie leben gut situiert, dennoch nicht so gut wie manch andere Berufszweige in dieser Zeit. Die Familie ist jüdisch, was aber in meinen Augen für den Roman wenig Bedeutung hat.
Als Leser bekommt man einen hervorragenden Blick auf diese Zeit, auch andere Personen, Familien aus anderen Schichten werden miteinbezogen in den weiteren Verlauf der Handlung, so dass nicht nur ein isolierter, sondern ein umfassender Eindruck entsteht.
Ein Buch, dass mir viel von den Werten und Einstellungen der damaligen Zeit vermittelt hat, und mir nebenbei ein hervorragendes Bild von Lübeck präsentiert hat.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, auch die Gemeinsamkeiten mit Thomas Mann haben dazubeigetragen!

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Die Lügnerin?

Die Lügnerin
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Die Lügnerin

Der Leser kann sich bezüglich des Charakter Clara Konrad nicht sicher sein, ob sie tatsächlich so heißt. Die Geschichte, die sie der Therapeutin erzählt, wirft ebenso viel Fragen. Clara behauptet, ...

Die Lügnerin

Der Leser kann sich bezüglich des Charakter Clara Konrad nicht sicher sein, ob sie tatsächlich so heißt. Die Geschichte, die sie der Therapeutin erzählt, wirft ebenso viel Fragen. Clara behauptet, das ihre Lügen Wahrheit werden, einfach ausgedrückt. Dabei geht sie sogar soweit zu erzählen, dass sie dabei sogar Einfluss auf physikalische Gesetze hat. Sie könne durch ihre Lügen eine Roulettekugel dazu bewegen dorthin zu fallen, wo sie sie für einen Gewinn benötigt. Natürlich ist die Therapeuten skeptisch, glaubt ihr nicht, doch als es zu einem unerwarteten Schneesturm kommt, hegt sie erste Zweifel an ihrer ersten Einschätzung.

Clara Konrad ist ein eigenwilliger und nicht zu durchschauender Charakter, was sie auch sein muss, denn ansonsten würde die Handlung sicher nicht funktionieren. Man muss sich daran gewöhnen, dass nichts was sie sagt wirklich der Wahrheit entsprechen muss. Oder doch? Dieser Zwiespalt ist sehr irrwitzig, und zieht sich durch die gesamte Handlung.

Dieser Roman hat mich als Leserin aber dennoch etwas ratlos zurückgelassen. Natürlich ist es eine sehr interessante Handlung, zumal die Idee ja obendrein sehr originell ist. Die Art des Autors die Geschichte näher zu bringen konnte mich ebenso vollends fesseln, doch am Ende blieb leider ein großes Fragezeichen zurück. Was genau war der Sinn dieses Romans? Wenn es dem Autor nur darum ging eine fantastische Geschichte zu verfassen, die den Leser in ihren Bann schlägt, so ist im dies jedenfalls gelungen. Für diejenigen, die auf der Suche nach dem Sinn hinter dem Ganzen sind, bleibt der Roman mehr als undurchsichtig.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Der Regen geht aufs gemüt

Sommerwasser
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Der Regen geht auf das Gemüt

Schottland wird ja oft nachgesagt, dass es dort sehr trüb und regnerisch sein soll. In "Sommerwasser" scheint der Regen gar nicht aufhören zu wollen. Er legt sich auf das ...

Der Regen geht auf das Gemüt

Schottland wird ja oft nachgesagt, dass es dort sehr trüb und regnerisch sein soll. In "Sommerwasser" scheint der Regen gar nicht aufhören zu wollen. Er legt sich auf das Gemüt aller Urlauber, die in der Ferienhaussiedlung ein paar Tage Erholung gesucht haben.
Die Autorin widmet sich jeder Person aus dieser Anlage und schafft es so, dass der Leser die Probleme, Sorgen und Ängste der Menschen aus verschiedenen Blickwinkel betrachten kann. Viele dieser Menschen haben lediglich Alltagsprobleme, als Leser findet man sich sicher in der ein oder anderen Geschichte wieder.
Doch sie baut auch eine unheimliche Spannung auf, weil sie vieles nur anreißt und nicht zu Ende erzählt. Lange bleibt so zum Beispiel der Ausgang eines morbiden Spiels unklar, es bleibt dem Leser überlassen sich das Hirn zu zermartern, auf weitere Hinweise zu warten, um näheres zu erfahren.

Die Autorin zeigt bei ihren einzelnen Passagen ein gutes Gespür für die jeweiligen Hauptakteure. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um eine an Demenz erkrankte alte Frau oder um einen Teenager handelt. Sie zeigt auf, wie schwer es für Mütter sein kann auch mal an sich zu denken und die Ruhe, wenn sie möglich ist, dann auch für sich zu nutzen.
Aus diesen ganzen Elementen kommt es dann am Ende zu einer Wendung, die mich sehr überrascht hat. Es gipfelt in eine Katastrophe und auch dort kann man als Leser dann wieder beobachten wie unterschiedlich Menschen sind. Man erkennt, dass Menschen ganz anders agieren als man erwartet hat. Beim lesen der vorherigen Kapitel hat man sich ein Bild gemacht, meint die Menschen und deren Beweggründe zu kennen, doch ich habe mich in vielen Aspekten geirrt. Menschen, die sonst zerbrich sind, können in einer Krise stark sein. Kinder, die man für harmlos und unschuldig hält, müssen dies nicht immer sein…..

Ich habe mich absichtlich bedeckt gehalten bezüglich der einzelnen Geschichten und deren Inhalte, da es, denke ich, dass reizvolle an diesem Roman ist, sich dies Geschichte für Geschichte selbst zu erarbeiten.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, aber auch wenn der Titel fast an eine Sommer oder Urlaubslektüre denken lässt, sollte man keine erwarten.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Sehr einfühlsam erzählt

Perlenbach
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Sehr einfühlsam erzählt

Vor einigen Monaten las ich " Ginsterhöhe" von Anna-Maria Caspari, deren Schauplatz ebenfalls Wollseifen,Monschau ist, allerdings spielt es einige Jahre nach den Ereignissen dieses ...

Sehr einfühlsam erzählt

Vor einigen Monaten las ich " Ginsterhöhe" von Anna-Maria Caspari, deren Schauplatz ebenfalls Wollseifen,Monschau ist, allerdings spielt es einige Jahre nach den Ereignissen dieses Buches. Ich denke aber, dass die beiden Romane auch sehr gut unabhängig voneinander gelesen werden können. Für Fans wird dennoch trotzdem das altbekannte Flair eintreten, denn die Autorin schafft es hervorragend ihren Figuren Leben einzuhauchen, man fiebert mit und ist bald selbst mit Herz und Seele dabei, in Wollseifen. Denn dort begegnen sich Jacob, Luise und Wilhelm. Der Leser bekommt die Wünsche und Träume der drei Personen hautnah mit, erlebt, dass nicht immer alles so läuft wie erträumt.
Am besten gefällt mir, dass man sich in die Zeit, der Roman beginnt in den 60ern des 19. Jahrhunderts, zurückversetzt fühlt. Es wirkt alles sehr real, man hat viel Spaß daran dem Leben der drei Hauptprotagonisten zu folgen.
Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Erschreckend realistisch

Blue Skies
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Ich habe den Autor als jemanden kennengelernt, der gerne mal sarkastisch und ironisch schreibt, doch hier schildert er ein Szenario, dass ich ihm durchaus abkaufe. Er hat sich den Klimawandel, mit all ...

Ich habe den Autor als jemanden kennengelernt, der gerne mal sarkastisch und ironisch schreibt, doch hier schildert er ein Szenario, dass ich ihm durchaus abkaufe. Er hat sich den Klimawandel, mit all seinen schrecklichen Folgen vorgenommen, und kreierte ein Horrorszenario, dass ich ihm leider durchaus abkaufe. Seine Protagonisten kämpfen mit extremer Hitze, mit Überflutungen und die daraus resultierenden Folgen. So muss die Influencerin Cat erleben wie der Boden, den sie und ihr Freund sich zum Leben auserkoren haben, einfach von den entfesselten Wassermassen fortgespült wird. In Kalifornien hingegen müssen Ottilie, Frank und deren Sohn mit dem gegenteiligen Extrem kämpfen, sie erleiden eine enorme Hitze, die ebenfalls gravierende Folgen hat. Lebenseinschneidene Folgen, das Leben wie wir es kennen ist so nicht mehr möglich, man könnte sagen, nicht mehr lebenswert.
Blue Skies soll wachrütteln, uns sagen, dass es nicht mehr 10 vor 12 ist, wir müssen jetzt handeln, um noch etwas abzumildern, ganz aufhalten lässt sich die Katastrophe wahrscheinlich nicht mehr, zumal alle an einem Strang ziehen müssten.
T.C. Boyle konnte mich wieder einmal überzeugen!

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