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Veröffentlicht am 01.10.2022

toller Fantasykrimi

Das Strahlen des Herrn Helios
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Meike Stoverock hat für dieses Buch eine tolle Fantasywelt ersonnen, von der wir hoffentlich bald noch mehr lesen dürfen. Mich hat diese einfallsreiche Welt begeistert, in der Tiere aufrecht gehen und ...

Meike Stoverock hat für dieses Buch eine tolle Fantasywelt ersonnen, von der wir hoffentlich bald noch mehr lesen dürfen. Mich hat diese einfallsreiche Welt begeistert, in der Tiere aufrecht gehen und Berufe ausüben.

Schneckentaxis, Konstruktionen mit denen Fische an Land leben können oder Fledermäuse, die im Gemeinschaftsflug die Funktion von Wärmebildkameras ersetzen, sind detailreich und interessant beschrieben. Es gibt viel zu entdecken in der Unterstadt, die sich als Karte auch im Innencover wiederfindet. Wie in unserer Welt gibt es hier auch verschiedene Gesellschaftsschichten, Gegner der Gesellschaftsform, unterschiedliche Religionen u.v.m.. Diese Dinge nehmen nicht zu viel Raum ein, so dass sie den Spannungsbogen nicht belasten, sorgen aber für Authentizität.

Der Erzählstil ist beschreibend und kurzweilig. Wie das Huhn, das als Haushaltsmamsell fungiert, seine Federn zur Feier des Tages in Löckchen dreht, kann ich mir lebhaft vorstellen. Der immer mal wieder leise durchklingende Humor ist ein schöner Gegenpol zu dem spannenden Kriminalfall, der manchmal dramatisch verläuft, aber im Großen und Ganzen in der Tradition von Sherlock und H. Poirot steht.

Die Hauptperson ist der Hase Skarabäus Lampe, der als Detektiv die Polizei unterstützt. Sein Handicap hält ihn nicht zurück, eine schöne Botschaft. Er hat besondere Begabungen und eine sehr geschulte Wahrnehmung. Sein kleiner Lehrling, der Kater Teddy, vergöttert ihn und versucht auf seine Art zu helfen.

In dem Kriminalfall geht es um einen ermordeten Zirkusdirektor, dessen diverse Feinde sorgen für zahlreiche Verdächtige. Die Aufklärung ist gut gelungen und nicht so leicht vorherzusehen. Während der Fall in sich abgeschlossen ist und alle Fragen beantwortet werden, gibt es offene Fragen zu einigen interessanten Figuren, die auf eine Fortsetzung hoffen lassen. Ich wäre auf jeden Fall mit dabei.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

exotisches Abenteuer

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Ein fantasievoller exotischer Reihenauftakt bei dem zwei Mädchen die Helden sind und in dem die indische Kultur im Mittelpunkt steht.

Aru wohnt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einem Museum für ...

Ein fantasievoller exotischer Reihenauftakt bei dem zwei Mädchen die Helden sind und in dem die indische Kultur im Mittelpunkt steht.

Aru wohnt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einem Museum für altindische Kultur, dass die Mutter leitet. Sie besucht eine teure Privatschule, in der sie aufgrund ihres finanziellen Hintergrundes eine Außenseiterin ist. Ein paar Schüler suchen Aru zu Hause auf und filmen sie, um sie anschließend mit dem Material bloßzustellen. Um die Anderen zu beeindrucken zündet sie eine verfluchte Öllampe an, von der sie eigentlich die Finger lassen soll. Hiermit wird der Weltuntergang eingeläutet, Aru hat nur wenig Zeit diese Katastrophe aufzuhalten. Sie erhält Unterstützung von einer Gottheit, die aufgrund eines Fluches im Körper einer Taube daherkommt und einer Schwester im Geiste, Mini.
Die Mädchen freunden sich an und bestehen gemeinsam ungewöhnliche Abenteuer. Sie arbeiten gut zusammen und wachsen über sich hinaus. Dazu gibt es nebenher immer wieder Informationen zur indischen Kultur und alte Legenden. Diese sind gut eingeflochten und passen wunderbar zur Geschichte. Die Götter und Dämonen sind sehr fantasievoll angelegt und es ist interessant ihnen zu begegnen, auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Ein tolles Buch für junge Leser ab 10 Jahren, das sich trotz des Umfangs von knapp 450 Seiten flott liest.

Das Abenteuer ist in gewisser Weise in sich abgeschlossen, aber es bleiben noch offene Fragen und Probleme, die auf die Fortsetzung hindeuten, die wir sicherlich auch gerne lesen werden.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Babyalbum für kleine Brüder

Hallo kleiner Bruder!
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Es handelt sich hier um ein Babyalbum für das erste Lebensjahr für kleine Brüder. Das Buch können die Eltern gemeinsam mit dem älteren Bruder für das Baby ausfüllen. Eine liebenswerte Idee, die hier sehr ...

Es handelt sich hier um ein Babyalbum für das erste Lebensjahr für kleine Brüder. Das Buch können die Eltern gemeinsam mit dem älteren Bruder für das Baby ausfüllen. Eine liebenswerte Idee, die hier sehr schön umgesetzt wurde. Das A4 Querformat liegt gut in der Hand. Die einzelnen Seiten sind sehr schön gestaltet, der blaue Streifen mit den weißen Punkten wird auf jeder Seite als Außenrahmen wieder aufgenommen. Die einzelnen Rubriken zum Ausfüllen greifen alles auf, was im ersten Jahr typischerweise passiert und an persönlicher Entwicklung geschieht. Es gibt Platz für Fotos und kleine Erinnerungsstücke. Das Buch wird immer wieder mit kleinen liebenswerten Illustrationen aufgelockert.

Ein schöne Idee zur Erinnerung an das erste Jahr als neuformierte Familie.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Geschichten, die guttun

Gute Geschichten zur Nacht. 17 Bibelerzählungen, die stärken und ermutigen. Gute-Nacht-Gebete und Einschlafgeschichten für Kinder ab 4 Jahren zum Vorlesen beim Zubettgehen
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Hannah Oblau hat hier 17 bekannte Bibelgeschichten für Kinder in einer geeigneten Sprache nacherzählt, Marijke ten Cate hat sie bildlich wundervoll in Szene gesetzt, so dass man daraus jeden Abend vor ...

Hannah Oblau hat hier 17 bekannte Bibelgeschichten für Kinder in einer geeigneten Sprache nacherzählt, Marijke ten Cate hat sie bildlich wundervoll in Szene gesetzt, so dass man daraus jeden Abend vor dem Schlafen gehen eine Geschichte gemeinsam erleben kann.

Die Geschichten sind für Kinder ab 4 Jahren gut geeignet, verständlich und von optimaler Länge. Aufgrund der modernen Gestaltung und Ausdrucksweise ist es leichter für die Kinder wichtige Bezüge zum eigenen Leben herzustellen. Es gibt im Anhang auch Anregungen, die zum Austausch einladen sowie Fragen zu den Texten, die zu weiteren Gesprächen anregen.

Ein schönes Buch, dass sich perfekt in das abendliches Einschlafritual einfügt und dabei die Kinder über die biblischen Texte zu Gottvertrauen, Vergebung, Versöhnung, Mut und Glauben einlädt.

Sehr schön finden wir, dass jede Geschichte mit einem passenden kurzen Gebet endet, dass ebenfalls kindgemäß formuliert ist. Es befindet sich immer in einem Kreis, der wiederum passend zum Thema illustriert ist.

Von uns gibt es unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.08.2022

Jugend in der Perestroika

Das Leben vor uns
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Die Mädchen Milka und Anja wachsen am Rande Moskaus auf. Ihre Großeltern und Eltern sind noch gezeichnet von den Entbehrungen der Vergangenheit, der Krieg mit seinen traumatischen Erfahrungen, aber auch ...

Die Mädchen Milka und Anja wachsen am Rande Moskaus auf. Ihre Großeltern und Eltern sind noch gezeichnet von den Entbehrungen der Vergangenheit, der Krieg mit seinen traumatischen Erfahrungen, aber auch die harte stalinistische Zeit danach, ist für sie noch sehr präsent. Die Mädchen jedoch sind hiervon unbelastet, sie träumen von der Zukunft und neuen Möglichkeiten, schwärmen für Freddie Mercury, finden Freunde und sammeln erste sexuelle Erfahrungen.
Milka kommt aus einem eher nachlässigen Elternhaus, ihre Mutter und der Stiefvater scheinen kein Interesse an ihr zu haben. Da ist es ein Glück, dass sie in der warmherzigen Familie der Freundin Anja jederzeit willkommen ist und einen Großteil ihrer Freizeit und Ferien dort verbringt. Die Freundschaft der Beiden ist unerschütterlich und fest, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.
Die Autorin schildert das Erwachsenwerden der Mädchen immer vor dem historischen Hintergrund. Über Nebenfiguren wird die Bandbreite der Schilderungen der politischen Geschehnisse und Hintergründe noch weiter aufgefächert.
Die Unbeschwertheit der Mädchen, aber auch die ihrer Freunde endet jäh nach einer Tragödie. Für alle kommt es zu unerwarteten Wendungen, das einschneidende Ereignis hinterlässt bei allen Spuren und prägt sie entscheidend. Jede Figur hat ein anderes Schicksal. Über diese unterschiedlichen Charaktere und ihre Entwicklungen gelingt es der Autorin zusätzlich den Zerfall der Sowjetunion darzustellen, da jeder Jugendliche als Synonym verstanden werden kann.
Die wiederholte Einflechtung von A. Tschechows Werk „Der Kirschgarten“ passt perfekt zu der Entwicklung der geschilderten politischen Situation, die der Freunde und auch zur aktuellen Lage heute.
Das Buch ist wie eine Zeitreise, man erlebt die 80er in Moskau hautnah mit. Der Erzählstil nimmt einen gefangen und die Handlung kommt ohne Längen aus. Ich habe mir sehr viele Textstellen mit wunderbaren Zitaten markiert. Er ist eine Hommage an die Freundschaft, beschreibt aber auch eindrücklich Verluste und Kämpfe, die zum Leben gehören. Und obwohl es sich um einen Rückblick handelt, findet sich ein sehr aktueller Bezug zu heute und der aktuellen Situation. Das alles hat Gorcheva-Newberry zu einem tollen Roman verbunden, der nachhallt und den ich jedem Leser bedenkenlos wärmsten empfehle.

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