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Veröffentlicht am 14.11.2023

Magie, Drachen, Abenteuer und Mulan Vibes

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
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„Die Tochter der Mondgöttin“ ist der erste Band einer Dilogie und stammt aus der Feder der New-York-Times-Bestseller-Autorin Sue Lynn Tan. Die Autorin entführt den Leser in eine abenteuerliche Welt voller ...

„Die Tochter der Mondgöttin“ ist der erste Band einer Dilogie und stammt aus der Feder der New-York-Times-Bestseller-Autorin Sue Lynn Tan. Die Autorin entführt den Leser in eine abenteuerliche Welt voller Magie und Gefahren. Wer actionreiche Fantasy mit einem bildhaften Schreibstil mag, sollte sich die Reihe anschauen. Und auch Fans von reinen Einzelbänden kommen auf Ihre Kosten. Der erste Band ist in sich abgeschlossen und kann als Stand-Alone gelesen werden.

Die Geschichte beginnt mit dem Schicksal der Mondgöttin und ihrer Verbannung. Die Autorin zieht das Tempo sehr schnell an. Der Leser begleitet Xingyin, die Tochter der Mondgöttin, die auf der Flucht ist. Sie landet ausgerechnet auf feindlichem Gebiet im Himmlischen Königreich. Mit einer falschen Identität erhält sie eine Anstellung im Palast und kommt dort dem Kronprinzen Liwei immer näher. Doch Xingyins oberste Priorität gilt immer noch der Befreiung ihrer Mutter.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils von Sue Lynn Tan sehr leicht gefallen. Besonders das abwechslungsreiche Setting hat es mir angetan. Die Autorin entführt den Leser in verschiedene Königreiche, in denen man auf magische Wolken, Monster und Drachen trifft. Die Geschichte hat einen einfachen Aufbau und besteht nicht aus komplexen Handlungssträngen. Trotzdem passiert immer etwas. Die Autorin hat eine gute Mischung aus ruhigen Phasen und spannenden Sequenzen geschaffen.

Besonders gut hat mir der wirklich langsame Aufbau der Liebesgeschichte gefallen. Hier geht nichts Schlag auf Schlag, sondern die Entwicklung schreitet langsam voran und es gibt immer wieder Rückschläge. Es gibt eine Dreiecksbeziehung, was mich zu Beginn nicht sehr begeistert hat. Ich mag das daraus resultierende Hin und Her nicht besonders. In diesem Fall macht die Dreiecksgeschichte aus meiner Sicht aber durchaus Sinn. Der Leser begleitet Xingyin über viele Jahre hinweg. Zu Beginn ist sie sehr jung und die erste Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. Ohne sie wäre Xingyin wahrscheinlich zu einem anderen Menschen geworden, da sie sich nicht der Armee angeschlossen hätte. Die Slow-Burn Liebesgeschichte kommt ohne viel Leidenschaft und spicy Szenen aus, was mir persönlich gut gefallen hat.

Auch der Spannungsfaktor kommt nicht zu kurz. Den Leser erwartet eine actionreiche Geschichte, in der es oft Schlag auf Schlag geht. Monster werden erlegt, Intrigen vereitelt und Kämpfe auf Leben und Tod ausgefochten. Die Handlung punktet mit vielen überraschenden Wendungen. Zwar landet man am Anfang direkt mitten im Geschehen und muss sich erst orientieren, aber die komplette Welt entfaltet sich mitsamt ihren Geheimnissen und ihrer Magie erst nach und nach. Mein einziger Kritikpunkt sind Xingyins teilweise recht ausschweifende Gedankengänge, die sie ab und an sehr naiv wirken lassen, obwohl sie eine starke junge Frau ist.

Einen Pluspunkt gibt es für die wundervolle Gestaltung der Erstauflage. Das Cover mit Perlmuttschimmer und Goldakzenten sieht ganz zauberhaft aus und auch die Charakterkarte ist wundervoll. Man merkt auf jeden Fall, dass diese Ausgabe mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.

Insgesamt hat die Autorin Sue Lynn Tan mit „Die Tochter der Mondgöttin“ eine schöne Geschichte mit Mulan-Vibes geschaffen, in der Fantasy auf Mythologie trifft. Magie, mystische Kreaturen, Monster und Drachen sorgen für eine spannende Reise voller Überraschungen und Abenteuer. Das Ende lässt keine Fragen offen, sodass man diesen Reihenauftakt auch als Einzelband lesen kann. Von mir gibt es volle 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Intelligent, komplex und spannend

Der Knochensplitterpalast
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Mit „Der Krieg“ kommt die spannende High Fantasy Reihe „Der Knochensplitterpalast“ zum Abschluss. Nach dem Ende des zweiten Bandes war ich wahnsinnig gespannt auf das große Finale. Und ich wurde nicht ...

Mit „Der Krieg“ kommt die spannende High Fantasy Reihe „Der Knochensplitterpalast“ zum Abschluss. Nach dem Ende des zweiten Bandes war ich wahnsinnig gespannt auf das große Finale. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit "Der Krieg" hat der Andrea Stewart einen spannenden Reihenabschluss geschaffen, der dynastische Auseinandersetzungen, machtpolitische Hintergründe und Fantasy-Elemente genial miteinander verwebt. Andrea Stewart entführt den Leser auf eine spannende Reise in eine Welt, die kurz vor dem Untergang steht.

Der letzte Kampf ist gerade vorbei und die Knochensplitterarmee wurde besiegt. Doch das Reich droht mehr und mehr auseinanderzufallen. Allianzen werden geschmiedet, Schwächen erforscht und Grenzen ausgelotet. Lin ist zwar nach wie vor der Kaiser, doch ihre Feinde werden immer zahlreicher. Die Angst vor einem Krieg hängt schwer in der Luft und das Phönixreich ist dem Untergang so nah wie nie zuvor.

Den Leser erwartet ein Finale, das genauso aufregend wie düster ist. Politische Intrigen, Machtdemonstrationen und neue Enthüllungen sorgen für einige Überraschungen. Die Komplexität der Handlung wird in diesem Band durch zahlreiche Handlungsstränge weiter verdichtet. Die Handlung wird stark vorangetrieben, lässt aber dennoch genug Raum für eine Weiterentwicklung der Charaktere. Die Handlung folgt zwar immer einem roten Faden, springt aber mal zum einen und mal zum anderen Protagonisten, ohne dass der Leser auf den ersten Blick erkennt, wohin das Ganze führt. Auf dieses Buch muss man sich definitiv einlassen können. Die Story ist intelligent aufgebaut und ich liebe die Ideen der Autorin, doch teilweise habe ich den Überblick über die Protagonisten verloren. Ein Blick in den Vorband ist in diesem Hinblick förderlich für das Verstehen der komplexen Handlung, wenn man nicht mehr alles aus dem zweiten Band so gut im Kopf hat. Obwohl die Geschichte ein paar kleine Längen aufweist, bin ich begeistert von dem von Andrea Stewart erschaffenen Magiesystem und der intelligenten Verknüpfung mit dynastischen Auseinandersetzungen und machtpolitischen Hintergründen.

Fazit: „Der Krieg“ erweist sich als ein düsteres, spannendes Finale, das mit überraschenden Szenarien zu fesseln weiß und mit einem gut durchdachten Plot aufwartet. Ich liebe die Ideen der Autorin und ihren Weltenentwurf. Am Ende fügt sich alles zusammen und der Leser erhält Antworten auf alle offenen Fragen. Besonders kreativ fand ich die Entstehung des Phönixreiches und die damit verbundenen Geheimnisse, die nach so vielen Jahren ans Licht kommen. Von mir gibt es volle vier Sterne und ich werde Ausschau nach weiteren Büchern der Autorin halten.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Keine Neuinterpretation von Rotkäppchen, aber eine spannende Dystopie

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Mit Christina Henrys Werk „Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie, die einen geringen Horror-Anteil hat. Eine Welt vor dem Abgrund, Menschen die Jagd auf wehrlose Opfer ...

Mit Christina Henrys Werk „Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie, die einen geringen Horror-Anteil hat. Eine Welt vor dem Abgrund, Menschen die Jagd auf wehrlose Opfer machen und ein Mädchen auf der Flucht - dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und lässt wohl niemanden komplett kalt. Inmitten dieses Endzeitszenarios muss ein junges Mädchen um ihr Überleben kämpfen.

Innerhalb weniger Wochen ist Reds Welt eine andere geworden. Ein neuartiger Virus breitet sich rasend schnell aus und hinterlässt Tod und Zerstörung. Mit nichts als einem Rucksack und einer Axt macht sich Red auf eine Reise durch den tiefen Wald. Sie lässt ihr altes Leben hinter sich und hat nur ein Ziel: So lange zu überleben, bis sie bei ihrer Großmutter angekommen ist. Doch nicht der Wald ist ihr größter Feind, sondern die anderen Überlebenden, die wie Wölfe über Red herfallen würden. Denn im Kampf um das eigene Leben gibt es keine Regeln. Eine Reise auf Leben und Tod beginnt. Red muss zu allem bereit sein. Sie möchte niemanden töten, doch was, wenn sie keine andere Wahl hat?

Bei dieser Dystopie handelt es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen. Man sollte sich innerlich von dem Bezug zu dem bekannten Märchen trennen, um sich auf dieses Buch einlassen zu können. Christina Henry hat mit diesem Werk eine Dystopie geschaffen, die mit wenig Handlung daherkommt und eher auf der psychologischen Ebene überzeugt. Der Fokus liegt auf dem Kampf um das Überleben und was das für einen jungen Menschen bedeutet. Wie so viele in ihrem Alter hält auch Red sich für ausgesprochen klug und gerissen. Einige Leser mögen von ihrer besserwisserischen Art genervt sein, doch ich persönlich fand Reds Verhalten im Hinblick auf ihr Alter sehr authentisch. Dieses Buch lebt vorwiegend durch Emotionen, die beim Kampf um das Überleben entstehen. Es ist eine Reise ins Ungewisse. Angetrieben von Hoffnung. Doch was passiert, wenn die Hoffnung nach und nach erlischt und das eigene Leben nur noch aus Wut, Trauer, Angst und Verzweiflung besteht?

Das Buch gliedert sich in Einblicke in das „Davor“ und das „Danach“. Dadurch erhält der Leser einen guten Rundumblick. Obwohl es wenig Handlung gibt, konnte Christina Henry mich fesseln und mitreißen. Ich wollte unbedingt wissen, warum Red alleine unterwegs ist und ob sie jemals bei ihrer Großmutter ankommt. Der Horror-Anteil in diesem Werk der Autorin ist eher gering, jedoch an zwei Stellen recht blutig. Ich fand dieses Buch in Bezug auf den Horror-Anteil trotzdem sehr soft. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Doch dann kommt das Ende – und das ist mehr als kurz und knapp. Die Geschichte endet sehr plötzlich. Christina Henry spielt gerne mit der Fantasy der Leser, doch bei diesem Werk hat sie es sich leider zu leicht gemacht.

Fazit: Mit „Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie mit einem geringen und recht soften Horror-Anteil. Die Geschichte lebt vorwiegend von den Emotionen der Protagonistin, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Obwohl es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen, sondern um eine typische Endzeit-Story handelt, konnte Christina Henry mich auch mit diesem Werk begeistern. Nur das Ende war sehr enttäuschend, da viele Fragen offen bleiben. Damit bleibt „Peter Pan“ mein Favorit unter den Büchern der Autorin.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Überzeugende Slow-Burn Liebesgeschichte

When The King Falls
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Da ich Vampirgeschichten liebe, hat mich „When the King Falls“ geradezu magisch angezogen. Auch die Leseprobe konnte mich auf Anhieb überzeugen. Obwohl die Geschichte völlig anders verläuft als erwartet, ...

Da ich Vampirgeschichten liebe, hat mich „When the King Falls“ geradezu magisch angezogen. Auch die Leseprobe konnte mich auf Anhieb überzeugen. Obwohl die Geschichte völlig anders verläuft als erwartet, hat mir der Reihenauftakt sehr gut gefallen.

Schauplatz der Geschichte ist London in der Gegenwart. Hier herrscht der Vampirkönig Benedict Tudor über das Volk. Doch Jahrhunderte voller Unterdrückung haben bei den Menschen Spuren hinterlassen. Sie wollen den König und die übrigen Vampire vernichten. Florences gesamte Familie gehört dem Widerstand an. Das junge Mädchen wird bereits ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet, den Vampirkönig zu töten. Nur als Blutbraut würde Florence dem König nahe genug kommen. Doch dafür muss sie erst das Herz des Königs gewinnen.

Der Einstieg in das Hörbuch ist mir dank der angenehmen Stimme von Dagmar Bittner sehr leicht gefallen. Die Hörbuchsprecherin macht hier einen großartigen Job. Obwohl die Handlung überhaupt nicht so verlief, wie ich es erwartet hatte, konnte die Autorin Marie Niehoff mich positiv überraschen. Die Brautschau verläuft kurz und knackig und auch die Rebellion steht nicht im Vordergrund. Dieser erste Band startet sehr ruhig und kommt ohne actionreiche Szenen oder spannende Momente aus. Den Leser erwarten vorwiegend ruhige Szenen aus dem Palastalltag. Der Fokus liegt ganz klar auf der Entwicklung der Liebesgeschichte. Diese wird sehr gut ausgebaut und entwickelt sich langsam, aber stetig weiter. Ich hatte damit gerechnet, dass die Rebellion mehr zum Tragen kommt. Aber irgendwie konnte das Buch mich trotzdem überzeugen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Büchern ohne viel Spannung und Action. Doch Florence hat mir sehr gut gefallen und ich habe sie gerne Tag für Tag im Palast begleitet. Auch Lyra ist ein interessanter Charakter und ich hoffe sehr, dass sie im zweiten Band eine größere Rolle spielt.

Mein einziger Kritikpunkt liegt in der Kommunikationsunfähigkeit von Florence. Sie hat viele Vorurteile den Vampiren gegenüber. Einiges wirkt aus der Nähe gesehen dann doch etwas anders. Und trotzdem nutzt sie ihre Chance nicht, Benedict nach dem „Warum“ zu fragen. Ich an ihrer Stelle hätte sehr viele Fragen gehabt. Was ist damals passiert? Wie sieht alles aus der Sicht der Vampire aus? Warum geht der König nicht auf die Unzufriedenheit der Menschen ein? Weiß er womöglich nichts davon? Ich fand es einfach nicht realistisch, dass Florence keine einzige dieser Fragen gestellt hat.

Für mich persönlich gab es zu keiner Zeit irgendwelche Längen im Buch. Und auch an dieser Stelle muss ich der Hörbuchsprecherin Dagmar Bittner ein großes Lob aussprechen. Sie erweckt Florence wundervoll zum Leben und trägt den Hörer richtig gut durch die Geschichte. Der Schreibstil von Marie Niehoff ist ebenfalls leicht, locker und unterhaltsam. Zum Schluss kommt dann richtig Spannung auf. Das Tempo wird stark angezogen, quasi von Null auf Hundert. Am Ende erwartet den Leser ein richtig fieser Cliffhanger.

„When the King Falls“ ist ein ruhiger, aber sehr gelungener Reihenauftakt aus der Feder von Marie Niehoff. Der Fokus liegt auf der Slow-Burn Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat. Auch die Hörbuchsprecherin Dagmar Bittner konnte überzeugen und rundet mit ihrer angenehmen Stimme die Handlung perfekt ab. Ich hätte mir lediglich ein etwas abwechslungsreicheres Setting gewünscht, da die Handlung vorwiegend im Palast spielt. Von mir gibt 4 Sterne und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Ein ruhiger Triller, der mit einer düstere Atmosphäre und undurchschaubaren Charakteren punktet

Die dunkle Spur
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Ich liebe die Thriller von Jenny Blackhurst und war daher wahnsinnig gespannt auf ihr neues Werk. Eine Trauminsel, eine verschwundene junge Frau und eine elitäre Gesellschaft, hinter deren glänzender Fassade ...

Ich liebe die Thriller von Jenny Blackhurst und war daher wahnsinnig gespannt auf ihr neues Werk. Eine Trauminsel, eine verschwundene junge Frau und eine elitäre Gesellschaft, hinter deren glänzender Fassade dunkle Abgründe lauern – das klingt nach einem perfekten Thriller für spannende Lesestunden. Bisher wurde ich von den Büchern der Autorin noch nie enttäuscht und auch ihr neues Werk konnte mich wieder fesseln.

Weiße Sandstrände, ein Ferienjob und Beachpartys – es sollte ein Sommer voller Freiheit, Abenteuer und Spaß werden, doch manche Dinge sind zu schön, um wahr zu sein. Als ihre Schwester Holly spurlos von der Trauminsel Martha`s Vineyard verschwindet, reist Claire ihr hinterher. Fieberhaft versucht sie, die letzten Tage vor Hollys Verschwinden zu rekonstruieren und kommt dabei einem dunklen Geheimnis auf die Spur.
„Die dunkle Spur“ ist das perfekte Buch zum Miträtseln. Die Autorin lässt immer wieder Verdachtsmomente aufkommen und führt den Leser geschickt in die Irre. Besonders gut hat mir gefallen, wie Jenny Blackhurst mit den Emotionen des Lesers spielt. Die verschiedenen Figuren werden in unterschiedlichsten Situationen dargestellt man weiß nie so genau, wie man einen Protagonisten einordnen soll. Badboy, arroganter Mistkerl oder einfach nur ein junger Mann, der ehrlich sagt, worauf er aus ist? So ergeht es dem Leser bei den meisten Verdächtigen. Bis zum Ende kann man nie sicher sein, wer zu den Guten, und wer zu den Bösen gehört. Dann gibt es noch Claire und Holly. Im Gegensatz zu den meisten Büchern von Jenny Blackhurst trifft man hier nicht auf richtige Sympathieträger, mit denen man mitfühlen kann. Claire ist eher eine unnahbare Persönlichkeit, die sich gerne mal irrational verhält. Einige ihrer Handlungen haben mich sehr verwundert. Claire begibt sich gerne in gefährliche Situationen, obwohl ihre Schwester vermisst wird. Das war für mich nicht immer nachvollziehbar. Holly scheint ebenso leichtsinnig zu sein. Insgesamt kommt beim Lesen oft die Frage auf, ob man von einer bestimmten Person bisher ein falsches Bild im Kopf hatte. Mir persönlich hat es viel Spaß gemacht, bis zum Ende Mitzurätseln
.
Mit "Die dunkle Spur" entführt die Jenny Blackhurst den Leser auf eine wunderschöne Trauminsel, auf der nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Dieser Thriller ist eher ruhig und kommt ohne blutige Szenen oder große Schockmomente daher, doch eine düstere Atmosphäre, Geheimnisse und undurchschaubare Charaktere sorgen für ein spannendes Leseerlebnis. Von mir gibt es vier Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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