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Veröffentlicht am 08.07.2019

Auf der einen Seite märchenhaft und bezaubernd, auf der anderen Seite düster, grausam und blutig

Das Labyrinth des Fauns
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Mit „Das Labyrinth des Fauns“ erscheint der Film „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro als Buch. Der Film wurde von Cornelia Funke in ein literarisches Werk umgewandelt. Sowohl an den Dialogen des Films ...

Mit „Das Labyrinth des Fauns“ erscheint der Film „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro als Buch. Der Film wurde von Cornelia Funke in ein literarisches Werk umgewandelt. Sowohl an den Dialogen des Films als auch an der Handlung wurde sehr wenig verändert. Es handelt sich also nicht um ein typisches Werk von Cornelia Funke. Der Plot wurde um zehn Kurzgeschichten erweitert, die von Cornelia Funke geschrieben wurden. Diese kurzen Zwischenspiele verleihen den Schlüsselmotiven des Films eine Hintergrundgeschichte.

Die Geschichte spielt im Jahr 1944 in Spanien. Es herrscht Krieg und die junge Ofelia zieht mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Stiefvater, einem gewalttätigen und grausamen Mann. Immer häufiger flüchtet Ofelia sich in den geheimnisvollen Wald, der ihr neues Zuhause umgibt. Während ihr Stiefvater und seine Soldaten Rebellen jagen, entdeckt Ofelia ein verzaubertes Labyrinth. Eine Fee führt sie schließlich zum Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Das Bestehen der Prüfungen würde Ofelia als Prinzessin des Zauberreiches legitimieren. Doch die Prüfungen sind schwierig, voller grausamer Überraschungen und fordern von Ofelia mehr, als sie jemals erwartet hätte.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils sehr leicht gefallen. Beim Lesen merkt man deutlich, welche Teile aus dem Film stammen und welche Szenen Cornelia Funke geschrieben hat. Die von der Autorin erschaffenen Kurzgeschichten lassen das Leserherz dank des märchenhaften Schreibstils höherschlagen. Cornelia Funke versteht es meisterlich, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen und ihren Geschichten Leben einzuhauchen. Die Hintergrundgeschichten haben mir daher wahnsinnig gut gefallen und sie fügen sich absolut perfekt in den Haupthandlungsstrang ein. Ebenfalls hervorzuheben ist die wirklich wundervolle Optik des Buches. Der Umschlag sieht wunderschön aus und wurde teilweise mit Lack veredelt. Unter dem Umschlag, direkt auf dem Einband, erwartet den Leser eine wundervolle Zeichnung. Im Buch befinden sich zudem atmosphärische, seitengroße Zeichnungen in Schwarz-Weiß, die das Geschehen zum Leben erwecken und perfekt die düstere Grundstimmung spiegeln. Das Hardcover von „Das Labyrinth des Fauns“ ist ein richtiges Schmuckstück für jedes Regal. Gestalterisch ist mir tatsächlich selten ein schöneres Jugendbuch untergekommen.

Da ich den Film bisher nicht kannte, war ich auf einige Szenen nicht vorbereitet. Ich dachte ursprünglich, dass es sich um eine märchenhafte Erzählung handelt, die mehr in Richtung einer jüngeren Zielgruppe geht. Ich wusste bereits, dass die Geschichte im Krieg spielt und hatte daher erwartet, dass Menschen sterben. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass es auch das Zauberreich grausam zugeht. Einige Szenen wollte ich mir nicht besonders gerne bildlich vorstellen, da ich alleine den Gedanken daran ekelhaft fand. Cornelia Funke wählte in Bezug auf den Film die Worte „verzaubernd und verstörend zugleich“. Dieser Aussage kann ich mich auch in Hinsicht auf das Buch anschließen. Auf der einen Seite liebe ich die Kurzgeschichten und auch die durchgängig düstere und beklemmende Atmosphäre des gesamten Buches konnte mich mitreißen. Absolut genial ist es zudem, dass der Leser die ganze Zeit darüber im Unklaren gelassen wird, ob die Zauberwelt tatsächlich existiert oder ob sie Ofelias Fantasie entspringt. Dadurch ergeben sich interessante Interpretationsansätze und Denkanstöße. Auf der anderen Seite waren einige Szenen der Prüfung nicht so ganz mein Fall. Eine Altersangabe für das Buch konnte ich nicht finden, aber für jüngere Leser würde ich diese Geschichte nicht empfehlen. Dafür geht es teilweise zu blutig und zu grausam zu. Das Ende hat mich sehr überrascht zurückgelassen. Ich hatte zwar mit diesem Ausgang nicht gerechnet, doch das Ende passt perfekt zu der gesamten Geschichte. Es ist zugleich traurig, berührend und doch voller Hoffnung. Ein Lichtblick in völliger Dunkelheit, der nicht strahlend funkelt, aber genug Licht verbreitet, um Trost zu spenden.

„Das Labyrinth des Fauns“ ist eine berührende Geschichte über Leid, Verlust, Hoffnung und Glaube. Das Buch basiert auf dem Film „Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro und wurde durch Kurzgeschichten von Cornelia Funke erweitert. Guillermo del Toro hat ein atmosphärisches Fantasywerk erschaffen, das den Leser in die düstere Tiefe einer verzauberten Welt entführt. Guillermo del Toro und Cornelia Funke gelingt es meisterlich, beim Leser Gänsehaut entstehen zu lassen. Die Geschichte ist auf der einen Seite bezaubernd und märchenhaft, hat mich aber in bestimmten Momenten durch blutige und grausame Szenen schockiert. Von mir gibt es für dieses ungewöhnliche und düstere Werk 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Düster, spannend und magisch

Der Kuss der Krähe 2: Zarenfluch
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"Zarenfluch" ist der zweite und zugleich finale Band der Reihe „Der Kuss der Krähe" und stammt aus der Feder von Isabel Clivia. Die Autorin entführt den Leser erneut in eine düstere Fantasywelt, die mit ...

"Zarenfluch" ist der zweite und zugleich finale Band der Reihe „Der Kuss der Krähe" und stammt aus der Feder von Isabel Clivia. Die Autorin entführt den Leser erneut in eine düstere Fantasywelt, die mit einem russisch angehauchten Setting und viel Spannung überzeugt.

Die Zeiten sind hart und Vasilisa während ihrer Flucht immer mehr über ihr eigenes Land. Schreckliche Wahrheiten offenbaren sich und die Zeit drängt. Denn ohne ihren eigenen Körper wird Vasilisa nie wieder auf dem Zarenthron sitzen. Doch außer ihr kann niemand den drohenden Zerfall des Reiches und den Tod vieler Magier aufhalten. Ausgerechnet der Attentäter Juran bleibt beständig an Vasilisas Seite. Intrigen und Verrat pflasterten einst den Weg zum Thron und nun soll ausgerechnet ein Auftragsmörder die einzige Person sein, der Vasilisa trauen kann, um ihren Thron zurückzugewinnen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Der zweite Band schließt nahtlos an das Ende des Reihenauftakts an. Isabel Clivia macht es dem Leser leicht, sofort wieder in ihrer düsteren Fantasywelt zu versinken. Die Reise beginnt im Kerker des Zarenpalasts, wodurch schon auf den ersten Seiten Spannung aufkommt. Der Spannungsbogen wird konstant bis zum Ende des Buches gehalten, da der Plot mit einigen überraschenden Wendungen punktet. Der Leser taucht noch tiefer in die Welt des Zarenreiches ein, erfährt schreckliche Geheimnisse, kämpft an der Seite von Vasilisa, erlebt Verluste und Momente der Hoffnung. Auch die Charaktere wurden gut gezeichnet und man bekommt einen tieferen Einblick als im ersten Band. Meine Favoriten unter den Nebenfiguren sind ganz klar die mutige und loyale Jekaterina und der Schlüsselflüsterer Kirill. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Vasilisa gefallen, die mehr und mehr zu der Zarin wird, die ihr Volk braucht. Mein einziger Kritikpunkt sind die kleinen Längen, die kurz vor dem Finale auftreten. Mir persönlich waren einige Szenen und Dialoge zu ausführlich, da die Handlung dadurch nicht so stark vorangetrieben wird, wie zuvor. Das schnelle Tempo der restlichen Handlung hatte mir wahnsinnig gut gefallen und kurz vor dem Finale wurde man beim Lesen etwas ausgebremst. Abgesehen von diesem wirklich kleinen Kritikpunkt hat Isabel Clivia ein starkes Debüt geschaffen, das für alle Fans von düsterer Jugendfantasy absolut lesenswert ist.

Mit "Zarenfluch“, dem zweiten und zugleich finalen Band der Reihe "Der Kuss der Krähe", entführt die Autorin Isabel Clivia den Leser erneut in eine düstere Fantasywelt voller Machtspiele, Intrigen und Gefahren. Den Leser erwartet ein spannendes Finale voller überraschender Wendungen. Von mir gibt es für dieses zugleich düstere und magische Werk 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von düsterer Jugendfantasy.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Ein vielversprechender Reihenauftakt voller Intrigen, Verrat und Magie

Königsfall – Die Geisel
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"Die Geisel" ist der erste Band der Reihe „Königsfall" und stammt aus der Feder von Jeff Wheeler. Da die Handlung des Buches entfernt auf den englischen Rosenkriegen aus der Zeit von Richard III basiert, ...

"Die Geisel" ist der erste Band der Reihe „Königsfall" und stammt aus der Feder von Jeff Wheeler. Da die Handlung des Buches entfernt auf den englischen Rosenkriegen aus der Zeit von Richard III basiert, war ich wahnsinnig gespannt auf diesen Reihenauftakt. Der Autor verbindet eine interessante Welt voller Verrat, Intrigen und Machtspiele mit starken Charakteren und einem Hauch Magie.

Das Reich Königsfall wird zerrissen von Intrigen und Machtkämpfen. Es geht das Gerücht um, das König Severn sogar seinen eigenen Neffen getötet hat, um an die Macht zu gelangen. Der Ruf des Königs eilt ihm weit voraus, denn er regiert sein Reich mit harter Hand. Gegner werden umgehend beseitigt und grausam ermordet. Auch Owens Vater verrät seinen eigenen König. Als Strafe wird der achtjährige Owen als Geisel gefordert. Unzählige Gefahren erwarten den verängstigten Jungen am Hof, doch nach und nach findet er Verbündete. Das Schicksal der Menschen in Königsfall wird nicht nur durch einen grausamen König beherrscht, sondern durch eine zweite Kraft: Die Macht der Quelle, die für Owen eine wichtige Rolle spielen wird.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils sehr leicht gefallen. Der Leser begleitet den achtjährigen Owen an den Königshof, wo er als Geisel gehalten werden soll. Die Darstellung des Jungen wirkt sehr authentisch und glaubwürdig. Gerade zu Beginn ist Owen sehr verängstigt und ein sehr ruhiges Kind. Erst als er auf die junge Lady Mortimer trifft, kommt er etwas aus sich heraus. Elysabeth Victoria Mortimer ist ein richtiger kleiner Wirbelwind mit jeder Menge Flausen im Kopf. Obwohl ich Elysabeth am Anfang recht anstrengend fand, entwickelt sie sich im Laufe der Zeit zu einer mutigen und loyalen kleinen Person, die der Leser gerne begleitet. Der Fokus der Geschichte liegt bei diesem ersten Band auf der Entwicklung der beiden Kinder und dem Entwirren der politischen Verhältnisse, sodass man einen guten ersten Einblick in die Welt erhält. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Owen gefallen. Zu Beginn ist er sehr introvertiert und verängstigt, doch seine Position als Geisel zwingt ihn dazu, schnell erwachsen zu werden. Owens Gedankengänge wirken zum Ende hin sehr reif und könnten von einem Erwachsenen stammen, doch da es sich bei "Königsfall" nicht um ein Kinderbuch handelt, ist es natürlich auch sehr schwer, ein Kind authentisch darzustellen, ohne dass ein erwachsener Leser das Interesse verliert. Aus meiner Sicht hat der Autor diesen Konflikt perfekt gelöst und ich habe Owen sehr gerne begleitet. Was mir allerdings gefehlt hat, waren detaillierte Beschreibungen. Ich wäre gerne noch tiefer in die von Jeff Wheeler erschaffene Welt eingetaucht, aber mir fehlten hin und wieder einfach die Bilder im Kopf. Abgesehen davon konnte mich dieser Reihenauftakt richtig begeistern. Es gibt eine Vielzahl an Charakteren, die interessant gezeichnet wurden. Gerade die Giftmischerin Ankarette und der Großvater von Elysabeth haben es mir angetan. Aber auch der hinterlistige Dominic Mancini ist ein interessanter Charakter. Aus seiner Sicht finden sich im ganzen Buch immer wieder Tagebucheinträge, die ich sehr spannend fand. Mit Magie kommt man in diesem Reihenauftakt noch nicht ganz so viel in Berührung, doch das, was der Leser erfährt, macht mehr als neugierig auf den nächsten Band.

Mit "Königsfall - Die Geisel" hat Jeff Wheeler einen vielversprechenden Reihenauftakt geschaffen, der mich begeistern konnte. Verrat, Intrigen, Magie und starke Charaktere lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es vier Sterne und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band, der einige Jahre nach dem Reihenauftakt spielt. Der erste Band lässt vieles noch offen, wodurch sich ein sehr großes Potenzial für den Folgeband ergibt. Ich kann es daher kaum erwarten, wieder in "Königsfall" eintauchen zu können.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Starke Charaktere, eine spannende Handlung und ein tolles Setting

Der Kuss der Krähe 1: Zarenthron
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"Zarenthron" ist der erste Band der Reihe „Der Kuss der Krähe" und stammt aus der Feder von Isabel Clivia. Die Autorin verbindet eine düstere Welt voller Intrigen, Machtspiele und Magie mit starken Charakteren ...

"Zarenthron" ist der erste Band der Reihe „Der Kuss der Krähe" und stammt aus der Feder von Isabel Clivia. Die Autorin verbindet eine düstere Welt voller Intrigen, Machtspiele und Magie mit starken Charakteren und einem Hauch Romantik.

Kurz bevor Vasilisa zur Zarin gekrönt werden kann, tappt sie in die Falle einer Zauberin. Durch mächtige dunkle Magie verliert Vasilisa ihre Identität und muss fliehen. Nur Juran, der meistgesuchte Attentäter des Landes, kann Vasilisa vor ihrer eigenen Hinrichtung retten. Der Zarentochter bleibt nichts anderes übrig, als sich mit Juran zu verbünden. Doch auch er verfügt über eine Menge dunkler Magie und hat bereits jemanden getötet, der Vasilisa sehr nahe stand.

Dank des angenehmen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Autorin Isabel Clivia hat mit dem Auftakt ihrer Dilogie eine düstere Fantasywelt erschaffen, die mit einem russisch angehauchten Setting überzeugt. Das Zarenreich besitzt seine ganz eigene Magie. Eisige Temperaturen, dicke Schneeflocken, enge Gassen und der Zarenpalast lassen den Leser schnell in der Geschichte versinken. Die Häuser der Stadt sind von einer glitzernden Schneeschicht bedeckt und in den engen Gassen lauern ungeahnte Gefahren. Die Atmosphäre des Buches ist düster, voll unterschwelliger Gefahr. Der Fokus der Geschichte liegt auf der Entwicklung von Vasilisa, die durch ihre Flucht die furchtbare Wahrheit über den Zustand ihres Reiches erfährt und dadurch immer mehr über sich herauswächst. Sie hinterfragt die Handlungen all ihrer ehemaligen Vertrauten und Verbündeten, um eines Tages ihr Reich fair und gut regieren zu können. Auch Juran mit seiner verschlossenen Art hat mir sehr gut gefallen. Er hat etwas Geheimnisvolles an sich und der Leser bekommt erst nach und nach Einblick in seinen Charakter. Das Buch endet ohne einen fiesen Cliffhanger, allerdings bleiben viele Fragen offen. Daher freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band.

Starke Charaktere, eine spannende Handlung und ein tolles Setting lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es für dieses zugleich düstere und magische Werk 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Emotional, mitreißend und unfassbar traurig

Davor und Danach
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„Davor und Danach - Überleben ist nicht genug" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Nicky Singer. Das Buch war mir dank des wundervollen und außergewöhnlichen Covers aufgefallen. Ein Buch ohne ...

„Davor und Danach - Überleben ist nicht genug" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Nicky Singer. Das Buch war mir dank des wundervollen und außergewöhnlichen Covers aufgefallen. Ein Buch ohne Titel auf dem Cover sieht man selten. Die von Nicky Singer geschaffene Dystopie ist düster, sehr emotional und mitreißend.

Mhairi ist gerade mal vierzehn Jahre alt und muss jeden Tag um ihr Leben fürchten. Wasser soll es nur noch im Norden geben und Mhairi muss es unbedingt bis dorthin schaffen. Ihre Chancen stehen gut, da sie gültige Papiere hat und im Norden geboren ist. Während ihrer gefährlichen Reise nach Norden trifft sie auf einen kleinen Jungen, der ohne Hilfe sterben würde. Doch im Gegensatz zu Mhairi besitzt er keine Papiere und ist somit ein Illegaler. Mhairi muss sich entscheiden - lässt sie den Jungen sterben oder setzt sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, um ihn zu retten?

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Schon nach ein paar Seiten war ich völlig in der Geschichte gefangen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nicky Singer schreibt unglaublich emotional. Man kann einfach nicht anders, als mit Mhairi und dem kleinen Jungen mitzufühlen. Das Leben in einer Welt ohne Wasser ist hart, die meisten Menschen kämpfen um das nackte Überleben. Gewalt, Verbrechen und schlimmere Dinge sind alltäglich geworden. Vertrauen ist rar gesät, da jeder nur für sich kämpft. Mhairis Reise in den Norden gleicht einer Flucht, überall verbergen sich Gefahren. Dadurch wird der Spannungsbogen konstant gehalten. Das Ende war für mich persönlich nicht vorhersehbar und hat mich zerstört.

Mit " Davor und Danach - Überleben ist nicht genug" hat Nicky Singer eine mitreißende Geschichte inmitten eines düsteren Zukunftsszenarios geschaffen. Das Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt und konnte mich begeistern, auch wenn das Ende heftig ist und mich völlig zerstört zurückgelassen hat. Von mir gibt es für diese gelungene Dystopie 4 Sterne.