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Veröffentlicht am 08.10.2016

Spannend und actionreich - trotz kleiner Schwächen ein vielversprechender Auftakt

Pala
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Auf "Pala-Das Spiel beginnt" war ich wahnsinnig gespannt, da ich einige sehr begeisterte Rezensionen gelesen hatte. Tatsächlich konnte das Buch mich trotz kleiner Schwachpunkte völlig in seinen Bann ziehen. ...

Auf "Pala-Das Spiel beginnt" war ich wahnsinnig gespannt, da ich einige sehr begeisterte Rezensionen gelesen hatte. Tatsächlich konnte das Buch mich trotz kleiner Schwachpunkte völlig in seinen Bann ziehen. Actionreich und spannend geschrieben kann man sich der düsteren Welt von Pala kaum noch entziehen.

Nach dem Tod ihres Vaters flüchtet sich die dreizehnjährige Iris in die virtuelle Welt von Pala. In dem Online-Game, das bei Kids auf der ganzen Welt beliebt ist, muss man verschiedene schwierige Prüfungen bestehen. Doch was auf den ersten Blick völlig harmlos wirkt, entpuppt sich als tödliche Realität. Denn Pala existiert wirklich. Der Erfinder des Spiels, der geheimnisvolle Mr. Oz, lässt die besten Spieler entführen und nach Pala bringen. Dort erhalten sie eine professionelle Agentenausbildung und müssen ebenso gefährliche Prüfungen bestehen wie im Spiel. Auch Iris befindet sich schon bald auf Pala und muss um ihr Leben fürchten.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da der Schreibstil flüssig und prägnant ist. Der Autor kommt ohne viel Drumherum schnell auf den Punkt, wodurch man nur so durch die Seiten fliegt. Einzig die vielen eingeworfenen englischen Redewendungen haben mich sehr genervt. Sie wirkten zu künstlich und gezwungen. Das Erzähltempo ist rasant, fällt im Mittelteil aber kurzzeitig ab. Trotzdem war die Geschichte zu jeder Zeit spannend. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe gebannt verfolgt, wie es Iris auf Pala erging. Das Buch entwickelte eine regelrechte Sogwirkung auf mich. Man merkt allerdings auch, dass die angesprochene Zielgruppe eher jünger ist. Ich würde sie auf ab 12 Jahre schätzen. Vieles am Anfang der Geschichte ist einfach sehr unrealistisch und wirkt weit hergeholt und konstruiert. Mich hat das zu Beginn sehr gestört und ich hatte Schwierigkeiten, mich richtig auf die Geschichte einzulassen. Allerdings hat mich die Story mit Iris Eintreffen auf Pala völlig gepackt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Jüngere Leser werden das mit Sicherheit auch nicht bemerken und hinterfragen. Wenn man sich auf etwas unrealistische Gegebenheiten einlassen kann würde ich das Buch auch älteren Lesern ans Herz legen, denn die Grundidee der Story ist einfach klasse.

Auch die Einteilung in Level, wie im Online-Game, hat mir gut gefallen. Zum Erreichen eines neuen Levels müssen Prüfungen bestanden werden - eine härter als die andere. Nicht alle Kinder schaffen es in das nächste Level, da die Prüfungen sich nicht selten in tödliche Fallen verwandeln. Die Geschichte wird aus Erzählersicht geschildert, sodass man einen guten Überblick über Pala und die wichtigen Protagonisten erhält. Iris ist sehr gewitzt und intelligent. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich war gespannt darauf, wie sie sich auf Pala und in den Prüfungen schlagen würde. Insgesamt lernt man mehrere Protagonisten kennen, mit denen ich aber auf Distanz geblieben bin. Genau wie Iris war ich nicht sicher, wem man überhaupt vertrauen kann. Dadurch wird es natürlich noch spannender. Auch die Ziele von Mr. Oz bleiben die ganze Zeit über undurchsichtig und verwirrend. Während er die Kinder effektiv selektiert, erfahren diese nur, dass sie Superhelden werden, die die Welt retten sollen. Mr. Oz ist dabei eine Kinderarmee zu erschaffen, die völlig abhängig von ihm ist, und niemand weiß wofür. Viele Fragen werden in diesem Band nicht beantwortet, sodass man auf Band 2 mehr als neugierig ist. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.

Fazit: „Pala – Das Spiel beginnt“ von Marcel van Driel ist ein vielversprechender Auftakt einer spannenden Jugendbuch-Reihe. Trotz kleiner Schwächen hat mich die Story völlig in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Grundidee der Story ist wirklich klasse und bietet jede Menge Potenzial für die Fortsetzung, auf die ich mich schon sehr freue!

Veröffentlicht am 08.10.2016

Ein tolles Buch - Ich habe es verschlungen

Soul Beach – Frostiges Paradies
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Ich habe Soul Beach von einer Freundin geschenkt bekommen und habe das Buch im Urlaub innerhalb von einem Tag verschlungen. Der Strand ist wunderschön und faszinierend, doch auch unheimlich, denn es gibt ...

Ich habe Soul Beach von einer Freundin geschenkt bekommen und habe das Buch im Urlaub innerhalb von einem Tag verschlungen. Der Strand ist wunderschön und faszinierend, doch auch unheimlich, denn es gibt dort nur tote Menschen. Die Geschichte hat mich bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen und ich bin schon sehr gespannt auf Band 2.

Für Alice bricht die Welt zusammen, als ihre Schwester Meggie ermordet wird. Kurz darauf bekommt sie eine E-Mail von ihrer verstorbenen Schwester mit einer Einladung für Soul Beach. In dieser virtuellen paradiesischen Welt trifft sie ihre Schwester wieder, die sehr lebendig scheint. Und doch ist sie unwiederbringlich aus dem Leben geschieden, denn ihre Leiche wurde gefunden und an ihrem Tod gibt es nichts zu rütteln. Alice lebt nur noch für die neu entdeckte virtuelle Welt. Jeden Tag besucht sie ihre Schwester in Soul Beach. Dabei entgleitet ihr das wahre Leben immer mehr.

"Soul Beach" ist ein toll ausgearbeiteter Jugend-Thriller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Alice ist eine wunderbare Protagonistin. Man leidet die ganze Zeit mit ihr und fragt sich, wer wohl der Mörder ihrer Schwester ist. Obwohl ihr Leben gerade völlig auf dem Kopf steht, ihre Familie sich immer mehr entzweit und es auch Probleme mit ihren Freunden gibt, gibt Alice nicht auf und setzt sich sogar noch für andere ein. Auch Soul Beach hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Diese paradiesische Welt wirkt vollkommen real und auf den ersten Blick einfach traumhaft. Erst auf den zweiten Blick wird die Schattenseite des Paradieses sichtbar. Die Atmosphäre des Buches wechselt immer wieder von paradisisch zu düster und sorgt für eine hintergründige Spannung. Ich bin absolut begeistert und freue mich schon riesig auf den nächsten Band! 4,5 / 5,0 Sterne.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Toller Schreibstil und eine liebeswerte Protagonisten, aber leider etwas vorhersehbar

Selection - Die Krone
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„Die Krone“ ist der fünfte und letzte Band der Jugendbuch-Reihe „Selection“. Ich liebe die ersten drei Bände der Reihe und werde sie mit Sicherheit auch nochmal lesen. Ab Band vier dreht sich die Geschichte ...

„Die Krone“ ist der fünfte und letzte Band der Jugendbuch-Reihe „Selection“. Ich liebe die ersten drei Bände der Reihe und werde sie mit Sicherheit auch nochmal lesen. Ab Band vier dreht sich die Geschichte um eine andere Protagonistin. Zu Beginn fand ich das etwas gewöhnungsbedürftig, zumal ich mit Prinzessin Eadlyn nicht warm werden konnte. Daher war ich sehr gespannt auf das Finale. Tatsächlich konnte mich der letzte Band der Reihe trotz kleiner Schwächen durch den tollen Schreibstil von Kiera Cass überzeugen. Einen besonderen Pluspunkt vergebe ich für die positive Entwicklung von Eadlyn.

Die Zeit des Castings vergeht wie im Flug und mittlerweile ist nur noch eine Handvoll junger Männer übrig. Eadlyn hat jeden für sich in ihr Herz geschlossen, doch die große Liebe konnte sie bisher nicht finden. Zudem steht sie immer mehr unter Druck. Nach der schweren Erkrankung ihrer Mutter muss Eadlyn vorübergehend das Land regieren. Neben den Staatsgeschäften bleibt nur wenig Zeit, um die Bewerber näher kennenzulernen. Zur gleichen Zeit spitzen sich die Probleme im Land zu und alles deutet darauf hin, dass Eadlyn das Casting zügig abschließen muss. Schnell wird ihr klar, dass das Schicksal für sie vielleicht keinen Mann an ihrer Seite vorgesehen hat, den sie aus tiefstem Herzen liebt. Doch für wen soll sie sich entscheiden? Kann eine Ehe bestehen, wenn man den Mann an seiner Seite nicht liebt sondern nur als Freund betrachtet, dem man vertrauen kann? Oder reicht die Zeit noch, um ein zartes Band der Liebe entstehen zu lassen?

Da ich den vierten Band vor etwas längerer Zeit gelesen hatte, habe ich etwas gebraucht, um gut in die Geschichte hineinzukommen. Bisher hatte mich keiner der Männer richtig angesprochen, daher sind sie nach dem Lesen von Band vier bei mir etwas in Vergessenheit geraten. Nur an Kile und Henri konnte ich mich noch richtig gut erinnern. Dank dem flüssigen und einfachen Schreibstil von Kiera Cass konnte ich mich aber nach ein paar Seiten schnell wieder in die Geschichte einfinden. Bildhaft und voller Details fliegt man nur so durch die Seiten. Ich liebe den Schreibstil von Kiera Cass und bin immer wieder überrascht, wie leicht und locker sich ihre Bücher lesen lassen.

Prinzessin Eadlyn hat mir in diesem finalen Band sehr viel besser gefallen. Nachdem ihre Mutter America schwer erkrankt, muss Eadlyn sich um die Staatsgeschäfte kümmern. Mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe kommt bei ihr auch die Einsicht, wie wichtig die Führung des Landes ist. Zudem wird ihr vor die Augen geführt, dass sie nicht sonderlich beliebt ist beim Volk. Auch dieser erschreckende Fakt lässt Eadlyn umdenken. Aus dem verzogenen und arroganten jungen Prinzesschen wird eine verantwortungsvolle Frau, die gut über ihr Vorgehen und die Konsequenzen nachdenkt. Auch gelingt es Eadlyn nun, ihr Herz für die Bewerber zu öffnen. Die Entwicklung von Eadlyn ist für mich ein ganz dicker Pluspunkt, da ich sie im vierten Band nicht wirklich gut leiden konnte. Auch mit den Bewerbern konnte ich mich nun besser anfreunden. An dieser Stelle geht Kiera Cass ein wenig mehr in die Tiefe als im vorhergehenden Band, sodass man sich von den Bewerbern ein besseres Bild machen kann. Trotzdem bleiben viele der Charaktere relativ oberflächlich. Daran konnte man sich schon ausmalen, welche Bewerber wohl bis zum Ende bleiben und welche nicht. Mein Favorit war ganz klar Kile, wobei aber auch Henri und Eric bei mir punkten konnten. In Bezug auf die Bewerber wartet auch noch die eine oder andere Überraschung auf den Leser. Mit einigen der Wendungen hatte ich wirklich nicht gerechnet. Insgesamt ist die Handlung recht vorhersehbar, weshalb diese kleinen Wendungen zwischendurch für ein wenig Auflockerung sorgen, damit die Handlung nicht zäh wird.

Das Ende wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt. Eadlyn brauchte unheimlich lange, um ihr Herz überhaupt zu öffnen. Dann wusste sie ganz plötzlich, wem ihr Herz gehört und stürzt sich Hals über Kopf in eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern wird. Das ging mir dann doch zu schnell. Immerhin war sie sich ihrer Gefühle gerade erst bewusst geworden. Es fehlte komplett an Romantik und Tiefe. Trotz dieser Schwächen hat mir das Finale aber gut gefallen und ich freue mich, dass Eadlyn mich als Prinzessin doch noch überzeugen konnte. Da mit diesem Band leider eine wunderbare Reihe zu Ende geht, freue ich mich nun schon sehr auf „Siren“, das neue Buch von Kiera Cass.

Fazit: Mit dem großen Selection-Finale „Die Krone“ konnte Kiera Kass mich dank ihres tollen Schreibstils wieder überzeugen. Ein weiterer dicker Pluspunkt ist für mich die Entwicklung von Eadlyn hin zu einer liebenswerten und verantwortungsvollen jungen Frau. Einen Stern Abzug gibt es aber leider für das Fehlen von Romantik und Tiefe, da das Ende zu schnell abgehandelt wurde.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Toller Jugend-Thriller - Spannend bis zur letzten Seite

Wonderland
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Da ich Bücher über Reality Games liebe, kam ich natürlich nicht an „Wonderland“ von Christina Stein vorbei. Bereits bei der Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse hat mich die Story gereizt und ich ...

Da ich Bücher über Reality Games liebe, kam ich natürlich nicht an „Wonderland“ von Christina Stein vorbei. Bereits bei der Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse hat mich die Story gereizt und ich konnte es kaum erwarten, dass „Wonderland“ endlich erscheint. Das Buch ist sprachlich anders als erwartet, konnte mich aber durch einen hohen Spannungsfaktor und eine gelungene Auflösung des Games trotzdem überzeugen.

Sommer, Sonne Strand und Party – so hatte Liz sich ihren Urlaub eigentlich vorgestellt. Doch das Paradies in Thailand entpuppt sich als die Hölle auf Erden. Als Liz und ihre Freunde Jacob kennenlernen, lädt dieser sie spontan zu einer Party ein. Angelockt von der riesigen Luxusvilla mit mehreren Pools schlagen die Jugendlichen jede Vorsicht in den Wind. Am Morgen nach der Party erwachen sie alle an einem fremden Ort, zusammen mit Jacob. Doch was hat Jacob mit der Entführung zu tun? Oder ist er ebenso ein Opfer wie Liz und ihre Freunde? Es bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, denn sie befinden sich inmitten eines Reality Games und die Player verlangen jeden Tag ein Opfer, bis nur noch einer von ihnen übrig bleibt. Schnell wendet sich die Gruppe gegen Jacob, doch auch Liz muss sich Sorgen machen. Durch ihren Herzfehler wird sie auf lange Sicht ohne Medikamente keine Chance haben.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des bildhaften Sprachstils sehr leicht gefallen. Ich hatte alles direkt vor den Augen und konnte schon fast die thailändische Sonne auf meiner Haut spüren und das Meer riechen. Bei der Beschreibung der Villa hatte ich direkt den Wunsch nach Urlaub in einem so fantastischen Haus am Meer. Doch genau wie Liz hatte ich nach kurzer Zeit in der Luxusvilla ein schlechtes Gefühl. Allerdings war sie mit Freunden dort und eine Gruppe gibt normalerweise Sicherheit. Dass es auch anders kommen kann, musste Liz am Morgen nach der Party schmerzlich erfahren. Unter Drogen gesetzt wurden sie und ihre Freunde über Nacht in eine Art Arena gebracht. Ab der Ankunft dort nimmt das Erzähltempo rapide zu. Auch der Sprachstil verändert sich. Es wird teilweise genau das wiedergegeben, was den Jugendlichen durch den Kopf geht. Das führt zu sehr verschachtelten, teils sogar chaotischen Sätzen. Zu Beginn fand ich den rasanten und atemlosen Sprachstil noch reizvoll, weil die Panik von Liz dadurch sehr gut vermittelt wurde. Nach einer Weile empfand ich die langen verschachtelten Sätze allerdings als ermüdend und störend beim Lesefluss. Auch die zwischenzeitlich eingeworfenen englischen Phrasen wie „the doctor is in“ fand ich eher irritierend, da sie sehr gewollt und aufgesetzt wirkten.

Abgesehen vom Schreibstil konnte mich das Buch in allen Punkten überzeugen. Viele Andeutungen und wechselnde Perspektiven sorgen für jede Menge Spannung. Nach und nach erfährt man etwas mehr über die verschiedenen Jugendlichen. Trotz verschiedener Perspektiven und Rückblicke werden eigentlich nur Liz und Jacob als Charaktere richtig vertieft. Die übrigen Protagonisten blieben relativ blass, was mich aber nicht großartig gestört hat. Viele kleine Andeutungen laden zum Miträtseln ein. Der Spannungsbogen wird bis zur letzten Seite hoch gehalten und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Man fliegt nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zum Ende hin verspricht das Buch mit einem aufregendem Showdown noch einmal Hochspannung. Die Auflösung am Schluß hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt ist „Wonderland“ von Christina Stein trotz kleiner Schwächen ein lesenswerter und spannender Jugend-Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde.

Fazit: „Wonderland“ von Christina Stein ist ein gelungener Jugend-Thriller, der Spannung bis zur letzten Seite verspricht. Trotz des ungewöhnlichen Sprachstils konnte mich die Story packen und bis zum Schluß fesseln. Ein lesenswertes Buch für Fans von Reality Games.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Gelungener Reihen-Auftakt – spannend, überraschend und rätselhaft

Evolution. Die Stadt der Überlebenden
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Das Buch „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext macht mehr als neugierig und das Cover verspricht eine spannende Geschichte. An Spannung mangelt es im Buch ...

Das Buch „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext macht mehr als neugierig und das Cover verspricht eine spannende Geschichte. An Spannung mangelt es im Buch tatsächlich nicht. Ich habe von Anfang an mitgerätselt und überlegt, wer die Jugendlichen die ganze Zeit beobachtet. Zudem hat mir das Setting mit Endzeit-Atmosphäre sehr gut gefallen.

Eigentlich sollte es ein normaler Schüleraustausch werden, doch als Lucie und Jem am Denver Airport das Flugzeug verlassen, hat sich die ganze Welt verändert. Die Nacht ist rabenschwarz, kein einziges Licht deutet auf menschliches Leben hin. Auch der Flughafen ist verlassen. Die stark wuchernden Pflanzen lassen vermuten, dass schon ewig niemand mehr dort war. Zudem scheint nicht nur die Pflanzenwelt an Platz gewonnen zu haben. Auch die Tierwelt scheint stärker und territorialer zu sein als normalerweise. Zusammen mit den anderen Fluggästen machen sich Lucie und Jem auf die Suche nach Überlebenden. Doch überall lauern Gefahren und auch die Tiere greifen immer häufiger und immer stärker an.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und angenehmen Schreibstils von Thomas Thiemeyer sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und die Atmosphäre des Endzeit-Settings wird durch den bildhaften Schreibstil super vermittelt. Man hat sofort Bilder vom überwucherten Flughafen vor den Augen und kann sich alles toll vorstellen. Der düstere Touch der Geschichte wurde schön ausgearbeitet und hat mir sehr gut gefallen. Zwischendurch finden sich im Buch immer wieder schwarze Seiten mit sehr merkwürdigen Kommentaren, die man nicht einordnen kann und die zum Miträtseln anregen. Dadurch entsteht eine unterschwellige Spannung denn eines ist klar erkennbar: Die Jugendlichen sind in Gefahr. Dementsprechend ist das Erzähltempo relativ hoch. Es geht Schlag auf Schlag und ständig lauern irgendwo neue Gefahren. Durch das rasante Erzähltempo kamen mir ein paar Szenen etwas überhastet vor. Einige Male hatte ich den Eindruck, dass die Lösung für ein Problem zu leicht gefunden wurde und auch, dass die Jugendlichen sich extrem schnell an die neue Situation anpassten. Oft fehlten mir die Gedankengänge und Gefühle. Ich würde definitiv mehr an meine Eltern und Freunde denken und wäre wirklich verzweifelt. Die Jugendlichen haben das alles für meinen Geschmack etwas zu locker weggesteckt. Insgesamt hat Thomas Thiemeyer mit „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ einen lesenswerten Reihen-Auftakt geschaffen, der gerade jüngere Leserherzen höherschlagen lassen wird.

Fazit: „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ von Thomas Thiemeyer steckt voller interessanter Ideen und verspricht trotz kleiner Schwächen einiges an Spannung. Abenteuer, Gefahren und einerschreckendes Zukunftsszenario sorgen für unterhaltsame Lesestunden.