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Veröffentlicht am 07.10.2016

Toller Jugend-Thriller - Spannend bis zur letzten Seite

Wonderland
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Da ich Bücher über Reality Games liebe, kam ich natürlich nicht an „Wonderland“ von Christina Stein vorbei. Bereits bei der Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse hat mich die Story gereizt und ich ...

Da ich Bücher über Reality Games liebe, kam ich natürlich nicht an „Wonderland“ von Christina Stein vorbei. Bereits bei der Buchvorstellung auf der Leipziger Buchmesse hat mich die Story gereizt und ich konnte es kaum erwarten, dass „Wonderland“ endlich erscheint. Das Buch ist sprachlich anders als erwartet, konnte mich aber durch einen hohen Spannungsfaktor und eine gelungene Auflösung des Games trotzdem überzeugen.

Sommer, Sonne Strand und Party – so hatte Liz sich ihren Urlaub eigentlich vorgestellt. Doch das Paradies in Thailand entpuppt sich als die Hölle auf Erden. Als Liz und ihre Freunde Jacob kennenlernen, lädt dieser sie spontan zu einer Party ein. Angelockt von der riesigen Luxusvilla mit mehreren Pools schlagen die Jugendlichen jede Vorsicht in den Wind. Am Morgen nach der Party erwachen sie alle an einem fremden Ort, zusammen mit Jacob. Doch was hat Jacob mit der Entführung zu tun? Oder ist er ebenso ein Opfer wie Liz und ihre Freunde? Es bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, denn sie befinden sich inmitten eines Reality Games und die Player verlangen jeden Tag ein Opfer, bis nur noch einer von ihnen übrig bleibt. Schnell wendet sich die Gruppe gegen Jacob, doch auch Liz muss sich Sorgen machen. Durch ihren Herzfehler wird sie auf lange Sicht ohne Medikamente keine Chance haben.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des bildhaften Sprachstils sehr leicht gefallen. Ich hatte alles direkt vor den Augen und konnte schon fast die thailändische Sonne auf meiner Haut spüren und das Meer riechen. Bei der Beschreibung der Villa hatte ich direkt den Wunsch nach Urlaub in einem so fantastischen Haus am Meer. Doch genau wie Liz hatte ich nach kurzer Zeit in der Luxusvilla ein schlechtes Gefühl. Allerdings war sie mit Freunden dort und eine Gruppe gibt normalerweise Sicherheit. Dass es auch anders kommen kann, musste Liz am Morgen nach der Party schmerzlich erfahren. Unter Drogen gesetzt wurden sie und ihre Freunde über Nacht in eine Art Arena gebracht. Ab der Ankunft dort nimmt das Erzähltempo rapide zu. Auch der Sprachstil verändert sich. Es wird teilweise genau das wiedergegeben, was den Jugendlichen durch den Kopf geht. Das führt zu sehr verschachtelten, teils sogar chaotischen Sätzen. Zu Beginn fand ich den rasanten und atemlosen Sprachstil noch reizvoll, weil die Panik von Liz dadurch sehr gut vermittelt wurde. Nach einer Weile empfand ich die langen verschachtelten Sätze allerdings als ermüdend und störend beim Lesefluss. Auch die zwischenzeitlich eingeworfenen englischen Phrasen wie „the doctor is in“ fand ich eher irritierend, da sie sehr gewollt und aufgesetzt wirkten.

Abgesehen vom Schreibstil konnte mich das Buch in allen Punkten überzeugen. Viele Andeutungen und wechselnde Perspektiven sorgen für jede Menge Spannung. Nach und nach erfährt man etwas mehr über die verschiedenen Jugendlichen. Trotz verschiedener Perspektiven und Rückblicke werden eigentlich nur Liz und Jacob als Charaktere richtig vertieft. Die übrigen Protagonisten blieben relativ blass, was mich aber nicht großartig gestört hat. Viele kleine Andeutungen laden zum Miträtseln ein. Der Spannungsbogen wird bis zur letzten Seite hoch gehalten und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Man fliegt nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zum Ende hin verspricht das Buch mit einem aufregendem Showdown noch einmal Hochspannung. Die Auflösung am Schluß hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt ist „Wonderland“ von Christina Stein trotz kleiner Schwächen ein lesenswerter und spannender Jugend-Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde.

Fazit: „Wonderland“ von Christina Stein ist ein gelungener Jugend-Thriller, der Spannung bis zur letzten Seite verspricht. Trotz des ungewöhnlichen Sprachstils konnte mich die Story packen und bis zum Schluß fesseln. Ein lesenswertes Buch für Fans von Reality Games.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Gelungener Reihen-Auftakt – spannend, überraschend und rätselhaft

Evolution. Die Stadt der Überlebenden
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Das Buch „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext macht mehr als neugierig und das Cover verspricht eine spannende Geschichte. An Spannung mangelt es im Buch ...

Das Buch „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext macht mehr als neugierig und das Cover verspricht eine spannende Geschichte. An Spannung mangelt es im Buch tatsächlich nicht. Ich habe von Anfang an mitgerätselt und überlegt, wer die Jugendlichen die ganze Zeit beobachtet. Zudem hat mir das Setting mit Endzeit-Atmosphäre sehr gut gefallen.

Eigentlich sollte es ein normaler Schüleraustausch werden, doch als Lucie und Jem am Denver Airport das Flugzeug verlassen, hat sich die ganze Welt verändert. Die Nacht ist rabenschwarz, kein einziges Licht deutet auf menschliches Leben hin. Auch der Flughafen ist verlassen. Die stark wuchernden Pflanzen lassen vermuten, dass schon ewig niemand mehr dort war. Zudem scheint nicht nur die Pflanzenwelt an Platz gewonnen zu haben. Auch die Tierwelt scheint stärker und territorialer zu sein als normalerweise. Zusammen mit den anderen Fluggästen machen sich Lucie und Jem auf die Suche nach Überlebenden. Doch überall lauern Gefahren und auch die Tiere greifen immer häufiger und immer stärker an.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und angenehmen Schreibstils von Thomas Thiemeyer sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und die Atmosphäre des Endzeit-Settings wird durch den bildhaften Schreibstil super vermittelt. Man hat sofort Bilder vom überwucherten Flughafen vor den Augen und kann sich alles toll vorstellen. Der düstere Touch der Geschichte wurde schön ausgearbeitet und hat mir sehr gut gefallen. Zwischendurch finden sich im Buch immer wieder schwarze Seiten mit sehr merkwürdigen Kommentaren, die man nicht einordnen kann und die zum Miträtseln anregen. Dadurch entsteht eine unterschwellige Spannung denn eines ist klar erkennbar: Die Jugendlichen sind in Gefahr. Dementsprechend ist das Erzähltempo relativ hoch. Es geht Schlag auf Schlag und ständig lauern irgendwo neue Gefahren. Durch das rasante Erzähltempo kamen mir ein paar Szenen etwas überhastet vor. Einige Male hatte ich den Eindruck, dass die Lösung für ein Problem zu leicht gefunden wurde und auch, dass die Jugendlichen sich extrem schnell an die neue Situation anpassten. Oft fehlten mir die Gedankengänge und Gefühle. Ich würde definitiv mehr an meine Eltern und Freunde denken und wäre wirklich verzweifelt. Die Jugendlichen haben das alles für meinen Geschmack etwas zu locker weggesteckt. Insgesamt hat Thomas Thiemeyer mit „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ einen lesenswerten Reihen-Auftakt geschaffen, der gerade jüngere Leserherzen höherschlagen lassen wird.

Fazit: „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ von Thomas Thiemeyer steckt voller interessanter Ideen und verspricht trotz kleiner Schwächen einiges an Spannung. Abenteuer, Gefahren und einerschreckendes Zukunftsszenario sorgen für unterhaltsame Lesestunden.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannung, Abenteuer und Romantik – ein tolles Buch für Teenies

Secret Fire 1. Die Entflammten
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Auf „Secret Fire“ war ich durch eine Bekannte aufmerksam geworden. Sie hatte das Buch auf Englisch gelesen und war total begeistert. Das hat mein Interesse natürlich direkt geweckt, besonders da ich bisher ...

Auf „Secret Fire“ war ich durch eine Bekannte aufmerksam geworden. Sie hatte das Buch auf Englisch gelesen und war total begeistert. Das hat mein Interesse natürlich direkt geweckt, besonders da ich bisher noch keine Bücher der Autorin gelesen hatte. Der Auftakt der Dilogie überzeugt durch einen jugendlichen Schreibstil und sympatische Protagonisten. Spannung, Abenteuer und Romantik – ein tolles Buch für Teenies

Seit vielen Generationen lastet auf Sashas Familie ein grausamer Fluch. Bis zu seinem achtzehnten Geburtstag ist er unsterblich, doch dann holt ihn der Tod. Obwohl das Sterben Sasha Schmerzen bereitet, setzt er sein Leben immer wieder für waghalsige Aktionen aufs Spiel. Denn was sind schon Schmerzen, wenn man diese bezahlt bekommt und danach wieder von den Toten auferstehen kann. Doch je näher Sashas endgültiger Tod rückt, umso qualvoller werden die Schmerzen. Trotz aller Bemühungen, dem Geheimnis des Fluchs auf die Spur zu kommen, scheint Sashas Tod unausweichlich zu sein. In all den Jahren ist es nie jemandem gelungen den Fluch zu brechen, bis kurz vor Sashas 18. Geburtstag die hübsche Taylor in sein Leben tritt, denn das ehrgeizige Mädchen setzt alles daran, sein Leben zu retten und den Fluch zu brechen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und jugendhaften Schreibstils unheimlich leicht gefallen. Man taucht sehr schnell in der Geschichte ein und das Buch liest sich wirklich schnell. Sasha und Taylor haben mir auf Anhieb gut gefallen. Beide Protagonisten sind grundverschieden. Sasha ist ein richtiger Draufgänger, der sich auf die falschen Leute einlässt und gerne mal Mist baut. Taylor hingegen ist ein ruhiges, strebsames Mädchen. Ihre Priorität liegt auf ihren schulischen Aktivitäten und ihren guten Noten. Sasha und Taylor reagieren aufeinander wie zwei Magnete - trotz ihrer absolut gegensätzlichen Charaktere fühlen sie sich automatisch zueinander hingezogen. Besonders interessant ist die Entwicklung der beiden, wenn sie zusammen sind. Sie scheinen sich regelrecht auszugleichen. Während Taylor immer mutiger wird, wird Sasha immer vernünftiger. Doch das hilft den beiden nicht dabei, den Fluch zu brechen. Ein Kampf Gut gegen Böse entbrennt und droht auch Taylor in den Tod zu reißen. Obwohl die Autorin den Leser wirklich lange zappeln lässt, kam keine Langeweile auf. Normalerweise mag ich es nicht besonders, wenn nicht mal der Ansatz einer Lösung sichtbar ist. In diesem Buch hat es mich hingegen nicht gestört. Erst ganz am Ende bekommt man eine Ahnung davon, auf welche Weise der Fluch zu brechen sein könnte. Irgendwie hatte ich am Ende das Gefühl, dass ich kaum etwas weiß, obwohl wirklich viel passiert ist. Das erhöht die Spannung für den Finalband ganz gehörig. Ich bin schon sehr gespannt darauf ob und wie der Fluch gebrochen werden kann. Insgesamt ist "Secret Fire - Die Entflammten" ein lesenswertes Urban Fantasybuch für jüngere Leser.

Fazit: "Secret Fire - Die Entflammten" von C. J. Daugherty überzeugt mit hintergründiger Spannung, einem jugendlichen Schreibstil und sympathischen Protagonisten. Mir fehlte nur ein wenig Tiefe bei den Charakteren. Leseempfehlung für jüngere Leser!

Veröffentlicht am 07.10.2016

Stellt euch vor, ihr würdet entführt und in ein riesiges Gehege gesperrt – was würdet ihr tun?

The Cage - Entführt
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Ein Blick auf das Cover und meine Neugierde war geweckt. Obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, konnte das Buch mich auf ganzer Linie überzeugen. Beim Lesen des Klappentextes war ich wohl nicht aufmerksam ...

Ein Blick auf das Cover und meine Neugierde war geweckt. Obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, konnte das Buch mich auf ganzer Linie überzeugen. Beim Lesen des Klappentextes war ich wohl nicht aufmerksam genug, denn mir war entgangen, dass es sich um ein Science-Fiction Jugendbuch handelt. Die Autorin hat viele gute Ideen, die sie sehr schön umgesetzt hat. Spannend und mitreißend geschrieben verfolgt man gebannt, wie ein Leben in Gefangenschaft Menschen verändern kann. Das Buch handelt von Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und Hoffnung. Nebenbei wirft die Autorin noch einige interessante Fragen und Gedankengänge auf.

Das letzte, woran sich die sechszehnjährige Cora erinnern kann, ist die Autofahrt mit ihrem Bruder. Sie waren gemeinsam auf dem Weg zu ihren Eltern. Doch irgendwas Schreckliches muss während der Fahrt geschehen sein. Als Cora aufwacht, findet sie sich mit fremder Kleidung in einer Wüste wieder. Kurz darauf trifft sie auf weitere Jugendliche, die augenscheinlich auch entführt wurden. Schon bald müssen sie feststellen, dass sie gefangen sind in einem großen Gehege, das in verschiedene Klimazonen unterteilt ist. So findet sich beispielsweise direkt neben der Wüste ein Meer. Obwohl es keine Zäune gibt, scheint ein Entkommen unmöglich zu sein. Schließlich trifft die Gruppe auf Cassian, ihren Hüter. Groß, eindrucksvoll und überirdisch schön wirkt er alles andere als menschlich. Er erklärt ihnen, dass sie in Sicherheit sind, solange sie drei Regeln beachten. Millionen von Kilometern von ihrem Zuhause entfernt stehen die Jugendlichen vor der Wahl. Entweder sie lassen sich behandeln wie Vieh auf einer Farm oder sie werden aussortiert. Während nach und nach jeder seine Wahl trifft, entwickelt sich zwischen Cora und Cassius ein zartes Band. Doch wird das ausreichen, um Cora und ihre Freunde zu retten?

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils von Megan Shepherd sehr leicht gefallen. Man hatte alles direkt vor den Augen und konnte sich gut orientieren. Was mir besonders gut gefallen hat, war der actionreiche Einstieg. Während der Leser noch dabei ist, die Landschaft zu entdecken und sich zu fragen, was los ist, wird schon die erste Leiche gefunden. Auf diese Weise ist man von Anfang an gefesselt, denn man weiß, wer auch immer hinter allem steckt – das Ganze ist kein Spiel. Genau wie die Jugendlichen versucht man zu ergründen, worauf die Entführer abzielen. Die Thematik ist ungeheuer interessant. Die Gruppe wird durch Rätsel auf ihre Intelligenz getestet. Die Vorgehensweise der Entführer ist hier ähnlich wie bei Experimenten mit Affen. Doch wie genau definiert sich Intelligenz - ist der Mensch wirklich das Maß aller Dinge?

Ebenfalls sehr interessant zu sehen ist, wie schnell der Mensch durch ein Belohnungssystem manipuliert und gebrochen werden kann. Einzig Cora ist stark genug, ihren Willen nicht zu beugen. Sie gibt nicht auf und sucht in Cassius einen Verbündeten. Durch verschiedene Perspektivenwechsel erfährt man im Laufe der Geschichte viel über die verschiedenen Jugendlichen. Ihre Gefühle, Beweggründe und ihre Vergangenheit offenbaren sich nach und nach. Auf diese Weise kann man sich in alle Charaktere gut hineinversetzen. Cora und der ihr zugeteilte Partner Lucky stechen natürlich am deutlichsten hervor. Mit Cora konnte ich mich von Anfang an identifizieren und mit ihr mitfiebern. Bei Lucky bin ich etwas hin- und hergerissen. Immer wieder zeigt er sympathische Charakterzüge, die es leicht machen, ihn zu mögen. Doch dann zeigt er zwischenzeitlich immer mal wieder ein anderes Gesicht. Cassius hingegen war mir von Anfang an sympathisch. Ich bin sehr gespannt, wie sich alle im Folgeband entwickeln. Die Spannungskurve ist gerade zu Beginn des Buches relativ hoch, flacht aber leider im Mittelteil deutlich ab. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Action gewünscht. Es war interessant, die Interaktion der Gruppe zu beobachten, aber dieser Teil hat sich etwas gezogen. Das Ende hat es dafür aber wirklich in sich. Megan Shepherd versteht es meisterlich, den Leser in die Irre zu führen und zu manipulieren. Ich hatte mit diesem Ende nicht gerechnet und war erst einmal sprachlos. Der fiese Cliffhanger macht es auf jeden Fall unmöglich, Band 2 nicht zu lesen.


Fazit: „The Cage – Entführt“ ist ein wirklich erfrischender Science-Fiction Reihen-Auftakt im Jugendbereich. Stellt euch vor, ihr würdet entführt und in ein riesiges Gehege gesperrt – was würdet ihr machen? Viele Ideen und Gedankenansätze der Autorin haben mir richtig gut gefallen, wie die Frage nach der Definition von Intelligenz. Besonders das Ende hat es in sich. Danach wird man den Folgeband auf jeden Fall lesen müssen. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Kurzweilig und humorvoll

Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt
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Auf „Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt“ bin ich aufmerksam geworden, weil mir die Fantasy-Reihe „Das Steinerne Tor“ von Pia Guttenson gut gefallen hatte. Daher war ich sehr gespannt auf ihren neuen ...

Auf „Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt“ bin ich aufmerksam geworden, weil mir die Fantasy-Reihe „Das Steinerne Tor“ von Pia Guttenson gut gefallen hatte. Daher war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman. Obwohl ich in diesem Genre selten unterwegs bin, konnte mich das Buch überzeugen. Humorvoll geschrieben hat mich die Geschichte von Louise immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Louise Schulzinger hat die Nase gestrichen voll, denn ihr Leben erscheint ihr wie eine einzige große Katastrophe. Augenscheinlich fehlt es Lou an nichts. Geld ist reichlich vorhanden und ihr Mann legt ihr die Welt zu Füßen. Doch dabei sperrt er sie in einen goldenen Käfig und benutzt sie nur als Vorzeigefrau. An Liebe und Zärtlichkeit fehlt es schon lange. Auch mit ihren fast erwachsenen Kindern kommt Louise immer weniger zurecht. Ihre zwei verwöhnten Söhne behandeln sie wie ein Dienstmädchen und irgendwann platzt Lou der Kragen. Zu ihrem vierzigsten Geburtstag plant ihr Mann eine riesige Party mit vielen Gästen. Diese Gelegenheit nutzt Lou, um sich aus dem Staub zu machen. Während ihr Mann auf der Party auf sie wartet, ist Lou schon unterwegs nach Schottland, wo sie sich zwei Monate lang eine Auszeit nehmen will. Dort angekommen trifft sie auf den Schotten Alasdair Munro, der so ganz anders ist als Lous geliebter Jamie aus der Highland-Saga von Diane Garbaldon. Während Lous Ehemann vor Wut tobt und alles dransetzt, um sie zu finden, genießt Lou die neu gewonnene Freiheit und lernt wieder glücklich zu sein.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist einfach und locker, weshalb man das Buch sehr schnell lesen kann. Die Hauptprotagonistin Lou ist einfach nur wunderbar. Mit ihrer fröhlichen Art und ihrem Hang, in Fettnäpfchen zu treten, war sie mir auf Anhieb sympathisch. Auch ihr Humor hat mir gut gefallen und mich das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Alasdair hingegen wirkt besonders zu Beginn sehr unnahbar und mürrisch. Nach und nach erfährt man, warum er Lou gegenüber so unfreundlich ist. Er ist nicht der typische Roman-Traummann, bringt aber alles mit, was die meisten Frauen in der realen Welt glücklich machen würde: Ehrlichkeit, Treue, einen starken Beschützerinstinkt und seine unerschütterliche Liebe seiner Tochter gegenüber. Für Lou ist Alasdair wie eine andere Welt, denn er ist genau das Gegenteil ihres Mannes, der sie nur als hübsche Vorzeigefrau benutzt. Am meisten ist mir Grace, die Tochter von Alasdair ans Herz gewachsen. Ich mag ihre eigenwillige und trotzige Art, mit der sie versucht, eine neue Mutter zu finden. Obwohl der Plot einfach gestrickt ist und man den Handlungsverlauf vorhersehen kann, konnte mich das Buch sehr gut unterhalten. Die humorvolle Story ist sehr kurzweilig und daher bestens als Urlaubslektüre geeignet. Das Setting in Schottland ist erstaunlich realistisch gezeichnet und bietet eine kleine Sightseeing Tour. Man merkt, dass die Autorin schon oft in Schottland war und die Schauplätze, die sie beschreibt, genauestens kennt. Der zweite Band der Reihe ist schon erschienen, aber da das Buch in sich abgeschlossen ist, kann es auch als Einzelband gelesen werden. Da es keinen fiesen Cliffhanger gibt, bleibt der Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurück.


Fazit: „Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt“ von Pia Guttenson ist ein kurzweiliges und humorvolles Buch, das bestens als Urlaubslektüre geeignet ist, vor allem von Schottland Fans.