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Veröffentlicht am 27.09.2022

Aus dem Leben einer Köchin

Die Köchin - Lebe deinen Traum
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Inhalt & Handlung:
Fabienne, ein Mädchen, dass mit ihrer Familie in einem kleinen Schleusenwärterhaus am Canal du Midi wohnt, ist von klein auf gewohnt zu arbeiten, da ihr Vater als Schleusenwärter wenig ...

Inhalt & Handlung:
Fabienne, ein Mädchen, dass mit ihrer Familie in einem kleinen Schleusenwärterhaus am Canal du Midi wohnt, ist von klein auf gewohnt zu arbeiten, da ihr Vater als Schleusenwärter wenig verdient, und die Familie auf ein Zusatzeinkommen durch die Bewirtung von Gästen in ihrer Gastwirtschaft angewiesen ist. Anfangs unterstützt sie ihre Mutter Violaine, doch als diese überraschend in jungen Jahren stirbt, muss Fabienne das Arbeitspensum, dass für zwei schon zu viel ist, nun alleine weiterführen, da ihre Geschwister das Elternaus bereits verlassen haben. Als der Vater eine neue Frau ins Haus holt, wird Fabienne die Situation unerträglich, da sie von ihrer nunmehrigen Stiefmutter nur noch zur Dienstmagd degradiert wird. So beschließt sie zusammen mit ihrer großen Liebe Eric durchzubrennen, und woanders neu anzufangen. Dieser Plan scheitert jedoch, da sich Eric nicht aus der Bevormundung seines Vaters lösen kann. So landet Fabienne alleine auf sich gestellt in Carcassonne, hat aber immer noch den Traum ihrer Kindheit, irgendwann einmal eine Köchin in einem eigenen Restaurant zu werden. Doch dieses Unterfangen scheint in im männerdominierten ausgehenden 19. Jahrhundert, in dem diese Geschichte spielt, ein nahezu unmögliches Unterfangen zu sein, zumal Fabienne über keine einschlägige Ausbildung verfügt. So versucht sie sich mit schlechtbezahlten Anstellungen finanziell über Wasser zu halten, stellt dann aber zu ihrem Entsetzen fest, dass sie von Eric schwanger ist. Eine Schwangerschaft ist für eine ledige Frau zu dieser Zeit jedoch ein Ding der Unmöglichkeiten, und führt dazu, dass Fabienne mit einem Schlag ihre Arbeit und ihre Unterkunft verliert, da die Menschen um sie herum das Gerede der Gesellschaft fürchten.
In dieser Not lernt Fabienne, die gleichaltrige Stéfanie kennen, ein Mädchen aus reichem Hause, der zwar daheim jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, die aber trotzdem nicht glücklich ist, und permanent versucht, den Zwängen der feinen Gesellschaft zu entfliehen. Sie sieht in Fabienne eine willkommene Abwechslung, um ihrem ihrer Meinung nach tristen Alltag zu entfliehen und verschafft ihr eine Anstellung als Küchenhilfe im Chateau ihres Vaters. Für Fabienne jedoch ein Glückstreffer, zumal sie hier letztlich arbeiten kann, während ihr Kind, das bald darauf geboren wird, von einer alten Amme, betreut wird. Doch das Schicksal nimmt seinen Lauf, als eines Tages Fabiennes Baby spurlos verschwindet…

Schreibstil:
Die Autorin Durst-Benning versteht es, die Geschichte einer angehenden Köchin sehr bildhaft zu erzählen! Liebevoll werden die Gerichte und die Arbeit in der Küche beschrieben, sodass man sich als Leser oder besser als Hörer beinahe selbst vor Ort wähnt, weil man glaubt, die Düfte der unzähligen Kräuter und Gewürze zu riechen, die Leidenschaft, mit der hier erzählt wird, schwappt auf den Leser über, sodass man nur noch hingerissen ist, von der tollen Art der Beschreibungen!

Charaktere:
Die Protagonistin Fabienne wirkt äußerst sympathisch, wenngleich sie auch ein wenig naiv und leichtgläubig agiert, was aber durchaus nachzuvollziehen ist, da sie aus einfachen Verhältnissen stammt und in ihrem Leben bisher nur wenig außerhalb ihres Elternhauses kennengelernt hat. Stéfanie jedoch ist von gänzlich anderem Charakter: sie ist es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen und verhält sich dementsprechend egozentrisch, sie sieht das Leben als Showbühne zu ihrem persönlichen Amüsement, je mehr Drama ihr dabei geboten wird, desto besser, auch wenn dies für andere Menschen großes Leid bedeutet! Das macht sie für andere so unberechenbar, da sie oft aus einer Laune heraus agiert, was für andere nur schwer nachzuvollziehen ist. Darüber hinaus trifft man im Laufe der Geschichte auf die unterschiedlichsten Charaktere, jeder auf seine eigene Weise sehr ausführlich und bildhaft beschrieben!

Meinung:
Dieses Hörbuch, welches den ersten Teil einer Trilogie umfasst, hat mich durch seine wunderschönen Beschreibungen sofort in seinen Bann gezogen! Besonders wenn es dabei um die Essenszubereitung ging, schwappte die Euphorie der Autorin auf den Hörer über, so liebevoll und mit solcher Hingabe wurden die einzelnen Zubereitungsschritte beschrieben. In ähnlicher Weise wurde die Geschichte der Protagonistin Fabienne geschildert, sodass man diese feinfühlige, sympathische Figur – von den Gästen in der elterlichen Gastwirtschaft nicht umsonst „Mademoiselle Bon Appetit“ genannt - einfach gernhaben musste und mit ihrem Schicksal mitfiebert! Ihren Widerpart bildet Stéphanie, die zwar für diese Zeit äußerst emanzipiert auftritt, jedoch in ihrem Wesen unberechenbar ist und oft sehr skrupellos agiert.

Persönliche Kritikpunkte:
Was mich an diesem Hörbuch ein wenig gestört hat, war die zum Teil übertriebene Betonung von Svenja Pages, offenbar um damit dem Hörbuch einen „französischen“ Touch zu geben, weniger wäre hier mehr gewesen, auch wenn die Sprecherin ansonsten über weite Strecken des Hörbuchs sehr gute Arbeit geleistet hat, zumal sie eine ausgesprochen angenehme Stimme hat!

Fazit:
Ein wirklich gelungenes Hörbuch, dem man besser nicht hungrig folgen sollte!

Veröffentlicht am 01.07.2022

Asperger trifft auf Mysophobie

Schwarzlicht
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Inhalt & Handlung:
In Band 1 der Dabiri-Walder-Trilogie wird die Leiche einer jungen Mutter in einer Kiste eingesperrt und von mehreren Schwertern durchbohrt aufgefunden und lässt die Polizei Stockholms ...

Inhalt & Handlung:
In Band 1 der Dabiri-Walder-Trilogie wird die Leiche einer jungen Mutter in einer Kiste eingesperrt und von mehreren Schwertern durchbohrt aufgefunden und lässt die Polizei Stockholms im Dunkeln tappen. Sonderermittlerin Mina Dabiri holt sich Unterstützung vom durch seine zahlreichen Fernsehauftritte sehr bekannten Mentalisten Vincent Walder, von dem sie sich neue Erkenntnisse in Bereichen der Magie bzw. der Psychologie erhofft, um ein Psychogramm des Mörders erstellen und diesen in weiterer Folge dingfest machen zu können. Erschwerend kommt jedoch dazu, dass jeder dieses kongenialen Ermittlerteams an unterschiedlichen Zwangsstörungen leidet. Als eine weitere Leiche aufgefunden wird, erkennt Vincent Walder einen Code, der auf einen Countdown hindeutet.

Schreibstil:
In gewohnt spannender Läckberg-Manier findet sich der Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches in einem äußerst grausamen Mordfall wieder, der an Brutalität seines Gleichens sucht und dessen Beschreibungen einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Vom Aufbau her ist dieser Kriminalroman gut durchdacht und wartet letztlich mit einem interessanten Ende auf!

Charaktere:
Bezeichnend für diesen Roman ist, dass jeder der beiden Ermittler sein persönliches „Päckchen“ zu tragen hat, das ihm mitunter im Wege steht. So leidet Vincent Walder augenscheinlich an Asperger, Mina Dabiri hingegen an Mysophobie, eine Kombination, die für zahlreiche Probleme sorgt, manchmal aber auch ein Schmunzeln entlockt. Alles in allem muss ich aber zugeben, dass dieses Thema im Laufe des Romans bis zum Äußersten ausgereizt wird, da sich der Schwerpunkt zunehmend auf dieses Zwangsstörungen verlagert statt auf den eigentlichen Fall.

Cover:
Besonderes Augenmerk wird hier auf den Nagel gelegt, den Vincent Walder in seiner Vorführung als Mentalist verwendet. Die Farben sind auf Schwarz/Grau-Töne und Gelb reduziert, was einen sehr schönen Kontrast erzeugt.

Autoren:
Camilla Läckberg stammt gebürtig aus Fjällbacka. Mit 12 Millionen verkaufter Exemplare gilt sie als Schwedens erfolgreichste Krimiautorin. Heute lebt sie mit ihrer Patchworkfamilie in Stockholm. Henrik Fexeus wurde in Örebro geboren. Als Spezialist für Psychologie und nonverbaler Kommunikation hält er Vorträge und verfasste Sachbücher wie etwa „Die Kunst des Gedankenlesens“.

Meinung:
Ein wirklich guter, bis zuletzt spannender Krimi, der auch sehr vom ungewöhnlichen Zusammenspiel der unter starken Zwangshandlungen leidenden Protagonisten lebt. Allerdings ist er nicht unbedingt empfehlenswert für etwas zartbesaitete Gemüter, da die hier dargestellte Brutalität der Morde sehr grenzwertig ist. Die einzelnen Handlungsstränge werden am Schluss sehr schön zusammengeführt, zwar wird nicht alles restlos geklärt, muss es aber auch nicht, da es sich hier um den Auftakt zu einer Trilogie handelt, auf die hier mit Sicherheit sehr neugierig gemacht wird.

Persönliche Kritikpunkte:
Ein bisschen weniger Zwangsstörungen zugunsten des Falles wären nach meinem Geschmack wünschenswert gewesen.

Fazit:
Alles in allem ein gelungener Kriminalroman, der mit Sicherheit jeden Läckberg-Fan begeistern wird!

Veröffentlicht am 10.02.2021

Spannend, jedoch einige inhaltliche Schwächen

Der Mädchenwald
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Inhalt & Handlung:
Die dreizehnjährige Elissa wird im Zuge eines Jugendschachspielturniers entführt und von einem Unbekannten in einem kellerartigen Raum angekettet gefangengehalten. Er nimmt ihr alle ...

Inhalt & Handlung:
Die dreizehnjährige Elissa wird im Zuge eines Jugendschachspielturniers entführt und von einem Unbekannten in einem kellerartigen Raum angekettet gefangengehalten. Er nimmt ihr alle persönlichen Gegenstände ab und verlangt von ihr absoluten Gehorsam, will sie Essen oder sonstige Annehmlichkeiten. Zudem taucht immer wieder Elijah, ein Sonderling, der angibt mit seinen Eltern in diesem abgeschiedenen Wald -dem „Mädchenwald“ lebt. Er scheint ein wenig geistig retardiert zu sein, zudem kennt er weder Internet, noch Tablets, noch ist er im Umgang mit Handys versiert. Elissa fleht ihn an, ihr zu helfen, und die Polizei zu verständigen, bekommt jedoch von ihm nur verstörende Antworten. So versucht sie, in Gesprächen sein Vertrauen zu gewinnen, damit sie ihn doch dazu bringt, Hilfe zu holen. Währenddessen verläuft die Suche nach Elissa fieberhaft, da davor schon eine Reihe von Kindern verschwunden waren, die nie wieder aufgetaucht sind. Besonders die ermittelnde Polizistin Detective MacCullagh scheint es sich als persönliches Ziel gesetzt zu haben, Elissa lebend zu finden.

Schreibstil:
Der Thriller ist sehr düster gehalten, die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, einerseits aus der Sicht von Elissa, was in der dritten Person erzählt wird, dann wieder aus Eliahs Sicht als Ich-Erzähler. Darüber hinaus wird in objektiver Weise über die Suche nach dem Mädchen berichtet. Durch geschickte Wendungen, die Lloyd der Geschichte verpasst, wird die Spannung sehr hoch gehalten, teilweise wird man als Leser darüber im Unklaren gelassen, was Realität und was Fiktion ist, was dem Ganzen noch zusätzlich einen interessanten Aspekt verleiht.

Charaktere:
Trotz ihres jungen Alters verfügt Elissa über ein großes Maß an analytischem Denken, was sicherlich ihrer großen Leidenschaft, dem Schachspiel, geschuldet ist. In ihrer Gefangenschaft schafft sie es, sich die Phasen vor und während ihrer Entführung minutiös in Erinnerung zu rufen, um nach Hinweisen auf die Identität des Entführers und dessen Beweggründe zu suchen. Während ihrer Gefangenschaft erscheint sie trotz aller Strapazen erstaunlich abgebrüht und tritt wohlüberlegt auf. Aus der Figur des Eliah wird man als Leser anfangs nicht recht schlau, einerseits wirkt er ein wenig zurückgeblieben, zumal er nicht mal über grundlegendes Wissen über Handys und Internet verfügt. Andererseits legt er verstörende Handlungsweisen an den Tag, die man vorerst nicht einzuschätzen vermag.

Cover:
Das Coverbild wirkt düster und geheimnisvoll, der leuchtende Schriftzug des Titels hebt sich fast schon drohend davon ab.

Autor:
Sam Lloyd wuchs in Hapshire; Großbritannien auf und lebt mittlerweile mit seiner Familie in Surrey. Mit „Der Mädchenwald“ gibt er sein Debüt als Thriller-Autor.

Sprecher:
Hier sind gleich zwei Sprecher am Werk: zum einen Tanja Geke, und zum anderen Gerrit Schmidt-Foß, ein kleiner Geniestreich, wie ich finde, denn dadurch werden die unterschiedlichen Perspektiven noch besser herausgearbeitet, als es ein einzelner Sprecher könnte. Auch die Tatsache, dass beide Sprecher gleichzeitig Schauspieler sind, kommt diesem Hörbuch zugute: es bekommt dadurch eine unglaubliche Lebendigkeit, hier sei besonders die Leistung von Gerrit Schmidt-Foß hervorgehoben, der dadurch den Leser phänomenal in die Irre zu führen vermag. Wodurch, darauf möchte ich hier nicht näher eingehen, um die Geschichte nicht zu spoilern.

Meinung:
Dieser Thriller ist mit Sicherheit eines der spannendsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe, wobei es anfangs ein wenig dauert, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Dann jedoch geht es Schlag auf Schlag, und genau dann, wenn man sich vor der vermeintlichen Lösung des Falles konfrontiert sieht, wartet der Autor mit ungewöhnlichen Wendungen auf. Die Örtlichkeiten werden sehr trist und bedrohlich beschrieben, wobei sicherlich auch die Art und Weise, wie der Täter stimmlich dargestellt wird, seinen Beitrag zu dieser beklemmenden Atmosphäre beiträgt.
Elissa beeindruckt in ihrem jungen Alter durch unglaublich analytisches Denken, wobei ich mir trotzdem nicht vorstellen kann, dass eine Dreizehnjährige dermaßen berechnend-vorausschauend und beherrscht agieren kann, wie sie es hier tut. Aus Elijah wird man nicht so recht schlau: ist er wirklich retardiert, oder gibt er es nur vor, um Unannehmlichkeiten geschickt zu umgehen? Daraus resultierend lässt er sich anfangs doch recht schwer einschätzen.

Persönliche Kritikpunkte:
So spannend das Buch auch ist, es beinhaltet auch etliche Punkte, die schwer nachzuvollziehen sind, und die ein wenig an den Haaren herbeigezogen scheinen: da soll etwa eine Person, die noch nie zuvor ein Handy bedient hat, plötzlich problemlos damit umgehen können und zudem auch noch Telefonnummern auswendig wissen, was auf mich sehr konstruiert wirkt.
Es hätte dem Buch auch nicht geschadet, wenn es die Darstellung weniger blutrünstig und brutal ausgefallen wäre-

Fazit:
Mit kleinen Schwächen ein durchaus spannendes Thriller-Debüt des Autors!

Veröffentlicht am 02.02.2021

Jede Trennung ist zugleich ein Neuanfang

Aller guten Dinge sind zwei
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Inhalt & Handlung:
Nach jahrelanger Beziehung mit ihrer großen Liebe Dan, zerplatzt der Traum der 36jährigen Laurie vom perfekten Familienglück, als Dan ihr plötzlich eröffnet, dass er in dieser Beziehung ...

Inhalt & Handlung:
Nach jahrelanger Beziehung mit ihrer großen Liebe Dan, zerplatzt der Traum der 36jährigen Laurie vom perfekten Familienglück, als Dan ihr plötzlich eröffnet, dass er in dieser Beziehung nicht mehr glücklich ist und sich eingeengt fühlt. Das Ganze trifft Laurie umso härter, da Dan, der immer gegen Kinder war, sich bald in Beziehung mit seiner neuen Flamme befindet, die zu allem Überfluss auch alsbald von ihm schwanger wird. Noch dazu arbeiten sie und Dan nach wie vor in derselben Anwaltskanzlei.
Als Laurie kurze Zeit später ausgerechnet mit dem Womanizer Jamie, welcher ebenfalls in jener Anwaltskanzlei arbeitet, in einem Aufzug steckenbleibt, muss sie durch ein Gespräch, das sich aufgrund dieser misslichen Lage zwangsläufig ergibt, feststellen, dass Jamie trotz seines Rufes als Weiberheld ein sehr netter Typ ist. Die beiden verstehen sich so gut, dass sie, um dem Gerede am Arbeitsplatz Herr zu werden, einen Pakt schließen: sie wollen bis Ende des Jahres ein Liebespaar mimen, um einerseits Lauries ehemaligen Partner zu zeigen, dass auch Laurie kein Kind von Traurigkeit ist, und andererseits, erhofft sich Jamie von dieser Pseudo-Beziehung einen Karrieresprung, indem er innerhalb der Kollegenschaft seinen Ruf als Womanizer abzulegen und durch einen soliden Lebenswandel zu punkten. Ein einfaches Unterfangen, wenn da nicht plötzlich anderweitige Gefühle im Spiel wären!

Schreibstil:
In einfühlsamer Weise beschreibt Mhairi McFarlane die unterschiedlichen Phasen, die die Protagonistin Laurie durchlebt, als Leser kann man den Schmerz und die Verzweiflung Lauries sehr gut nachempfinden, so berührend sind die Beschreibungen. Zugleich schafft es die Autorin jedoch auch, durch wirklich witzige Darstellungen und Slapstick, den Leser nicht nur zu amüsieren, sondern phasenweise wirklich laut auflachen zu lassen.

Charaktere:
Die Protagonistin Laurie muss man einfach gernhaben, in einer Arbeitswelt voller Zicken und Machos muss sie sich stets behaupten, und ist schon allein durch ihre dunkle Hautfarbe immer wieder mit alltäglichem Rassismus zu kämpfen. Trotzdem nimmt sie das Leben mit Humor, und steht mit beiden Beinen voll im Leben. Dass sie von ihrem langjährigen Partner so kalt abserviert wird, und sie darunter wirklich leidet, bringt ihr zusätzliche Sympathiepunkte.

Cover:
Das Cover mit seinen vielen Blubberblasen wirkt fröhlich und unterstreicht die positive Ausstrahlung des Buches.

Autorin:
Die schottische Autorin Mhairi McFarlane wurde 1976 in Falkirk geboren und arbeitete als Journalistin und Bloggerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Nottingham und kann mittlerweile auf eine Reihe von Bestsellerromanen verweisen.

Meinung:
Ich muss sagen, ich habe mich von diesem Buch bestens unterhalten gefühlt, viele Dinge wurden mit einem gehörigen Schuss an britischem Humor sehr lustig, jedoch sehr treffend, dargestellt. Die chaotische Laurie wuchs mir sofort ans Herz, sodass ich richtiggehend mit ihr mitfühlte. Ich mag die Lockerheit, welche während des ganzen Buches über vorherrschte, gepaart mit diesem wunderbaren Humor, ist es ein wirklich erfrischend zu lesender Liebesroman.

Persönliche Kritikpunkte:
So gelungen die Beschreibungen der einzelnen Charaktere im Buch sind, muss man doch sagen, dass sich die Erzählung sehr vieler Stereotype bedient: Da gibt es die Zicken, die sich über alles und jeden lästern genauso wie Machos mit ihren typischen frauenfeindlichen Bemerkungen. Viele wichtige Themen, wie sexueller Missbrauch oder Frauenrechte werden zwar gestreift, bleiben aber ein wenig oberflächlich und werden nicht weiter verfolgt.

Fazit:
Ein etwas anderes Buch über die Verarbeitung einer verflossenen Liebe.

Veröffentlicht am 07.12.2020

Schritt für Schritt zum inneren Selbst

Das Think Like a Monk-Prinzip
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Inhalt & Handlung:
Jay Shetty war in seinem jungen Leben bereits Teil zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein können: der des beinharten Managements und der spirituellen Welt im indischen Aschram. ...

Inhalt & Handlung:
Jay Shetty war in seinem jungen Leben bereits Teil zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein können: der des beinharten Managements und der spirituellen Welt im indischen Aschram. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse möchte er hier mitteilen.

Schreibstil:
Das Ganze ist sehr klar und verständlich geschrieben, in sehr unaufdringlichem Stil gibt Shetty Tipps, wie man oft auch nur mit Kleinigkeiten, erstaunliche Wirkungen erzielen kann, und man seine Sichtweise auf so manche Dinge ins Positive verändern kann, um durch einen anderen Blickwinkel ein entspannteres Umgehen mit einer unangenehmen Situation zu bekommen. Das Ganze wird dabei in drei Abschnitte gegliedert: Loslassen, Wachsen und Geben. An vielen Punkten sind zahlreiche Übungen angegeben, die der Festigung und Vertiefung dienen.

Cover:
Für mich strahlt schon allein dieses Cover sehr viel positive Energie aus, ich kann mir jedoch durchaus auch vorstellen, dass es auf andere Leser zu einnehmend wirkt und einfach „zuviel des Guten“ ist.

Autor:
Nach der Absolvierung der Business School mit einer vielversprechenden Zukunft brach Jay Shetty seinen Karriereweg ab und reiste nach Indien ins Aschram, wo er die nächsten drei Jahre seines Lebens als Mönch verbrachte. Er fand hier seine innere Berufung und kehrte wieder in den Westen zurück, um seine Erfahrungen als Mönch und sein Wissen an andere weiterzugeben. Man fühlt sich gut unterhalten, denn das Ganze wird mit netten Anekdoten aufgelockert.

Meinung:
Was mir hier besonders positiv ins Auge gestochen ist, ist die besondere Leichtigkeit, die in diesem Werk vorherrscht. Shetty will den Leser nicht mit erhobenem Zeigefinger belehren, sondern Wege aufzeigen, die man gehen kann, aber nicht zwingend muss, um Erfüllung in seinem Leben zu finden. So findet mit Sicherheit jeder in diesem Buch irgendetwas, das er für seinen weiteren Lebensweg mitnehmen kann.

Persönliche Kritikpunkte:
Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat, gab es trotzdem einige Punkte, die mich ein wenig störten: so wiederholten sich etliche Dinge im Laufe des Buches. Zusätzlich vermisste ich eine klare Strukturierung: ein Inhaltsverzeichnis, über das man auch im Nachhinein Dinge schnell wiederfinden kann, wäre wünschenswert gewesen.
Zudem finde ich, dass Shetty ein wenig zu Effekthascherei neigt, denn wirklich neue oder bahnbrechende Erkenntnisse fand man in diesem Buch vergeblich. Daran erkennt man doch ein wenig die Prägung durch seine Business-Ausbildung: das Werk möchte schließlich möglichst gewinnbringend an den Mann/die Frau gebracht werden…

Fazit:
Es schadet nie, sich ein wenig mit seinem inneren Selbst zu beschäftigen, dieses Buch bildet dazu eine gute Einstiegshilfe!