Interessant und spannend zugleich
Tod in der Speicherstadt"Gebrannter Caffee, hochfeine Mischung je Pfund 1,40 Mark, besteht aus Java, Guatemale, Maracaibo, Afrikaner, Santos,empfiehlt das Haus Jencke Co, Hermannstr.25, Fernsprecher 1088"
Originalauszug: Hamburger ...
"Gebrannter Caffee, hochfeine Mischung je Pfund 1,40 Mark, besteht aus Java, Guatemale, Maracaibo, Afrikaner, Santos,empfiehlt das Haus Jencke Co, Hermannstr.25, Fernsprecher 1088"
Originalauszug: Hamburger Nachrichten, 9. September 1896
Jeder der 56 Kapitel trägt einen solchen Originalauszug zu Beginn. Interessant ist die damalige Ausdrucks - und Rechtschreibform. Die Recherche über das damalige Hamburg ist Anja Marschall in ihrem historischen Krimi " Tod in der Speicherstadt" perfekt gelungen. Ich habe mich von Anfang an in Hamburg gefühlt, war in der Speicherstadt unterwegs, habe den Kaffeeduft in der Nase gehabt, das Armenviertel kennengelernt und vor allen Dingen die Charaktere Hauke und Sophie. Lokalkolorit ist hier reichlich gegeben.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich leicht lesen. Die Charaktere sowie die Ortschaften sind anschaulich, lebhaft und bildhaft dargestellt.
Kommissar Hauke Sötje ermittelt 1896 in Hamburg. Es geht um Macht, Gier und falscher Liebe. Seine Verlobte Sophie, die Lehrerin ist und in einem wohlhabenden Haushalt angestellt ist, versucht mit seiner Hilfe eine verschwundene junge Frau und deren Tochter zu finden.
Zwei aussergewöhnliche Charaktere, eine atmosphärische Stimmung des damaligen Hamburgs und ein bis zum Schluss spannender Kriminalfall. Im Anhang gibt es anschließend noch historische Dinge nachzulesen, was mich dann selbst noch einmal zum Nachschauen im Internet angeleitet hat.
Wer gerne Historisches kombiniert mit einem Kriminalfall liest, der sollte hier unbedingt zugreifen.