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Veröffentlicht am 23.05.2022

Absolut Lesenswertes über sichtbare, unsichtbare und auch sonderbare Grenzen!

Atlas der Unordnung
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Der "Atlas der Unordnung" (UT: 60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen) von Delphine Papin/Bruno Tertrais erschien (HC, geb.) im wbg-Theiss Verlag, Darmstadt. Auf 175 Seiten entführt ...

Der "Atlas der Unordnung" (UT: 60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen) von Delphine Papin/Bruno Tertrais erschien (HC, geb.) im wbg-Theiss Verlag, Darmstadt. Auf 175 Seiten entführt dieses "Füllhorn an Informationen auf einer faszinierenden Reise durch die Welt" (Zitat Le Figaro).


Dieses Buch hat mich aufgrund seiner Aktualität und meiner eigenen Biografie, - 50 m vor der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen zu sein - die anders als in meiner Kindheit nun als EU-Grenze 'durchlässig' ist; Grenzkontrollen wegfallen, sehr interessiert. Über Grenzen zu schauen, andere Sprachräume zu entdecken, kann den eigenen Blick (auch in kultureller Hinsicht) sehr erweitern, bisher "Fremdes", Unbekanntes erleb- und verstehbar machen. Doch sie können auch trennen, abriegeln und isolieren (siehe Nordkorea, Grenze USA-Mexiko, frühere Grenzziehung BRD-DDR usw.) und das Zusammenkommen verschiedener Menschen und Völker erschweren.


Die beiden französischen Autoren unterscheiden hier zwischen geographischen, kulturellen und ideologischen Grenzen; greifen auch Historisches auf, was sehr interessant und spannend aus den Karten zu ersehen ist. Von Kap. I bis C ist eines interessanter als das andere, faszinierend und sehr informativ:


- Grenzen als Vermächtnisse

- Meere und Grenzen

- Mauern und Migration

- Spezielle Grenzen

- umstrittene Grenzen


sind die Hauptkapitel, die sich in zahlreiche Unterkapitel gliedern, welche sich über den gesamten Globus erstrecken. Es wird auch der Frage nachgegangen, "wann ist ein Staat ein Staat": In Zeiten von Unruhen und Kriegen stehen Grenzen gerade jetzt - mitten im Ukrainekrieg und einigen anderen Kriegsgebieten auf der Welt - im Mittelpunkt der Geopolitik.


In diesem Zusammenhang fand ich (Kap. umstrittene Grenzen) "Russlands Comeback" (Wiedereroberung der alten Einflusssphäre) und "Ukraine gegen Moskau" äußerst interessant und politisch aufschlussreich. Auch das "Spinnennetz Chinas" ist sehr gut dargestellt und lässt einen (zumindest mich) aus guten Gründen erschaudern.

"Eine Welt voller Mauern" stellt graphisch die Barrieren dar, die überall auf der Welt vorhanden sind. Die europäischen Grenzen ("Todesfalle Mittelmeer") sind auch aktuell sehr verbesserungswürdig in Sachen Menschlichkeit.


Geschichtlich widmen sich die Autoren auch der wachsenden Zahl der Grenzen und der Verschiebungen im Laufe der Geschichte; auch den kulturellen Kulturkreisen weltweit, die sowohl mit der Geographie als oftmals auch mit Religionen verbunden sind. Auch das Kapitel "Pässe aus aller Welt" - unser aller 'Daseinsberechtigungsschein' - als Türöffner oder auch nicht - gibt zu denken. Der einzigartige, unglaubliche Bild- und Graphikenband endet mit dem Kapitel zur Zukunft Europas, umfasst auch die "50 Linien" (Verteidigungslinien) und zahlreiche weiterführende Literaturangaben.


Fazit:


Ein sehr empfehlenswerter, einzigartiger Bildband mit informativen, prägnant recherchierten, geopolitisch interessanten Inhalten zu Grenzen der Welt, die - menschengemacht - auch absurd sein können. Das Buch macht tatsächliche und auch absurde Grenzen auf faszinierende (und teils auch beklemmende) Weise sichtbar. Chapeau dem Autorenpaar und von mir 5*!


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Veröffentlicht am 05.05.2022

Ein Frühlingsfest für die Sinne!

Frühlingserwachen
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"Frühlingserwachen" von Theresa Baumgärtner ist eines der bezauberndsten und hochwertigsten Bücher über die schönste Jahreszeit, den Frühling, das ich je in Händen hielt: Das (außen wie auch innen) wunderschön ...

"Frühlingserwachen" von Theresa Baumgärtner ist eines der bezauberndsten und hochwertigsten Bücher über die schönste Jahreszeit, den Frühling, das ich je in Händen hielt: Das (außen wie auch innen) wunderschön gestaltete und mit zahlreichen Fotografien versehene Sachbuch vereint viele hervorragende frühlingshafte Rezepte wie auch Inspirationen für Feste und Dekorationen. Es erschien (HC, geb.) im Brandstätter Verlag, Wien 2022.


Das schöne Buch (das auch Bildband/Sachbuch in einem ist) umfasst 237 Seiten voller Rezepte, Geschichten, Poesie und auch kreativen Anregungen, die sich allesamt um den Frühling drehen (z.B. Frühlingserzählungen, Spaziergang durch den Bärlauchwald), Gedichte, Lieder, Zitate zum Frühling sowie Ideen zum Basteln und Schmücken. Es besitzt zwei Lesebändchen, um z.B. mühelos eins der zahlreichen Rezepte oder Ideen wiederfinden zu können. Die Fotos sind stimmungsvoll, sehr gelungen und inspirierend für alle Sinne.


Wie der UT bereits verrät, geht es um "Blütenzauber und Rezepte aus dem Hazelnut House", dem Domizil und kleinem Hotel der Autorin, in Luxemburg gelegen und umgeben von zauberhafter Natur, in dem sie mit ihrer Familie lebt und arbeitet. An diesem magischen Ort (http://www.hazelnut-house.com) kann man private Events buchen, es werden auch Workshops zu besonderen Themen angeboten wie z.B. Jane Austen Tea Time, Automn Baking, Midsommer Festival; näher anschauen lohnt sich also, umso mehr nach dem Betrachten und Nachkochen und -backen der festlichen Rezepte, die Theresa Baumgärtner in diesem Band veröffentlicht hat (allesamt sehr gut beschrieben und gut umsetzbar, auch für Unerfahrenere). Thematisch ist der Frühlingsband in 4 Themenbereiche gegliedert:


- Von Pusteblumen und Himmelsschlüsseln

- Barfuss über Wiesen

- Willkommen im Rosengarten und

- wir feiern Mittsommer


Die zahlreichen Rezepte mit Wildkräutern und saisonalem Gemüse wie z.B. dem Spargel eignen sich sehr gut z.B. für Oster- und Pfingstmenüs; so gibt es von Salaten und festlichen Suppen über Fingerfood, Hauptgerichte, Vegetarisches, Desserts und Getränken bis hin zu frühlingshaften Rezepten für die Kaffeetafel so viele leckere Rezepte, dass die Autorin keine Wünsche offen lässt. Das Register am Buchende (nach Kategorien) und die Vorstellung des Teams, die an diesem großartigen Werk mitgearbeitet haben, sind am Buchende zu finden und runden diesen bild- und sinnenfrohen Frühlingsband optimal ab.


Fazit:


"Frühlingserwachen", in hochwertiger Ausstattung und stimmungsvollen Bildern sowie vielen leckeren Frühlingsrezepten kann ich allen ans Herz legen und weiterempfehlen, die nach langen Wintermonaten Inspirationen für Feste, tolle Rezepte und viel Frühlings(vor)freude entdecken möchten. Auch auf das "Hazelnut House" bin ich nun sehr neugierig geworden, das gar nicht so weit entfernt von uns ist. Gerne gebe ich eine absolute Empfehlung und die höchste Bewertung, 5*

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Das Mädchen mit dem Drachen

Das Mädchen mit dem Drachen
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"Die Kinder haben alles, außer das, was man ihnen nimmt" (Zitat S. 223)

Dies scheint mir das Kernthema dieses wundervollen neuen Romans von Laetitia Colombani zu sein. "Das Mädchen mit dem Drachen" erschien ...

"Die Kinder haben alles, außer das, was man ihnen nimmt" (Zitat S. 223)

Dies scheint mir das Kernthema dieses wundervollen neuen Romans von Laetitia Colombani zu sein. "Das Mädchen mit dem Drachen" erschien 2022 (HC, geb.) im S. Fischer-Verlag, Frankfurt/Main. Aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt wurde der Roman von Claudia Marquardt.

Inhalt:

Am Golf von Bengalen will Léna ihr Leben in Frankreich vergessen. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Als Léna von einer Ozeanwelle fortgerissen wird, holt Lalita Hilfe bei Preeti, der furchtlosen Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Léna überlebt und fasst einen Plan. Als ehemalige Lehrerin will sie Lalita, die für ihre Familie arbeiten muss statt zur Schule zu gehen, lesen und schreiben beibringen. Allen Widerständen zum Trotz gründen Léna und Preeti die erste Dorfschule, die alles verändern wird.

(Quelle: Buchrückentext)

Meine Meinung:

Ein Nachmittag im Juli in Paris ändert das Leben der leidenschaftlichen Lehrerin Léna von einem auf den anderen Moment: Lange ist nicht klar, was der sympathischen Léna widerfahren ist, die sich entschließt, nach Indien zu fliegen und am Golf von Bengalen zu sich zurückzufinden, eine Auszeit zu nehmen, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Als sie wie jeden Morgen im Meer badet, wird sie von einer Welle mitgerissen und in letzter Minute durch Lalita, die um Hilfe bei Preeti nachsucht, gerettet. Aus Dankbarkeit schenkt sie dem Mädchen einen Drachen und entdeckt, dass Lalita im Restaurant ihrer Eltern mithelfen muss, statt zur Schule zu gehen. Eine Verständigung ist kaum möglich, so dass Léna die Buchstaben ihres Namens in den Sand schreibt: Am nächsten Morgen entdeckt sie Lalita, wie sie die Buchstaben nachzeichnet und fasst den Plan, dem kleinen Mädchen Schreiben und Lesen beizubringen.

Dieses Vorhaben wird jedoch auf zahllose Widerstände treffen und so sucht sie Unterstützung bei Preeti, der Anführerin der "Roten Brigade": Nach anfänglichem Misstrauen nähern sich die beiden Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen an und auch Preeti wird wie die Mädchen in ihrer Gruppe von Léna unterrichtet. So versuchen beide, den Mädchen und Kindern im Dorf eine andere Zukunft zu erschließen. Denn "Schule ist der einzig mögliche Ausweg aus dem unsichtbaren Gefängnis, in das die (indische) Gesellschaft sie sperren will" (Zitat S. 219). Nur so kann der Kreislauf Armut, Elend und Analphabetismus unterbrochen werden.

Im bewegenden Romanverlauf sehen wir die Bemühungen Lénas, die Schule gemeinsam mit Preeti, mit der sie nach und nach eine tiefe Freundschaft verbindet, zu eröffnen und den Unterricht für die Kinder, meist Mädchen, zu gestalten. Wir lesen von der (Bildungs)chancenlosigkeit und Verachtung, die die unterste Kaste der Dalits gesellschaftlich begleitet: Dies erzeugt Wut, da die Familien (auch wenn sie auf die Zuarbeit der Kinder wohl leider angewiesen sind) das Gesetz des Verbots von Kinderarbeit erfolgreich unterlaufen, da es nicht für Arbeiten im eigenen Zuhause, in der Familie, gilt. So putzen die Kinder, holen Holz, arbeiten und kümmern sich um die Geschwister, statt zur Schule gehen zu dürfen und ein Recht auf Bildung zu haben.

Lalita entpuppt sich als eifrige Schülerin, die schnell lernt und begreift. Sie wächst Léna ans Herz und am Ende schafft es Lalita, dass ihre Lehrerin trotz ihrer Absicht, nach einem dramatischen Ereignis nach Frankreich zurückzukehren, bleibt und Lalita nicht in ihrer höchsten Not im Stich lässt...

Die Beziehungen zwischen Léna, Preeti und Lalita entwickeln sich stetig und wachsen langsam zusammen, die Figuren werden sehr sensibel nachgezeichnet und sind authentisch. Auch die Atmosphäre in dem indischen Dorf am Meer, in dem Lalita lebt und die Schule gegründet wird sowie die kulturellen Unterschiede der westlichen und indischen Welt werden gut dargestellt, erfahrbar gemacht. Das Kernthema ist für mich Bildung - und auch Solidarität. Zahlreiche wichtige weitere soziale Themen werden benannt: Vergewaltigung und Selbstverteidigung als Prophylaxe der Opfer; die Rechtlosigkeit der Dalits und die Bildungschancenlosigkeit besonders indischer Mädchen, Solidarität unter Frauen, die stark und mutig sind, sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen lassen, aber auch neuen Lebenssinn finden und Traumatas überwinden; Verluste durch neue Projekte, hier ein Schulprojekt, ausgleichen und bewältigen zu können.

Fazit:

Manche LeserInnen mögen die "westliche" Sichtweise durch die Handlungen, Gedanken und Gefühle Lénas und die Eröffnung der Schule am Golf von Bengalen (für Lalita und all die anderen chancenlosen indischen Mädchen) kritisch betrachten, doch ich denke, dass es Laetitia Colombani auch in diesem Roman darum ging, aufzuzeigen, wie 'scheinbar' kleine Projekte und solidarisches Handeln zum Einen lebenssinnerfüllend sein können und zum Anderen Hoffnung in sich tragen, diese (ungleiche, in Bildungsschieflage sich befindende!) Welt ein kleines Stück besser machen zu können. Von mir dafür ein Chapeau und bewegte 5* sowie eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Wann erscheint der nächste "Fall für Jackson Lamb?

Spook Street
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"Spook Street" (gemeint ist die Straße der Spione) von Mick Herron ist der 4. ins Deutsche von Stefanie Schäfer übersetzte "Fall für Jackson Lamb". Der wie immer schwarzhumorige, kritische und einfach ...

"Spook Street" (gemeint ist die Straße der Spione) von Mick Herron ist der 4. ins Deutsche von Stefanie Schäfer übersetzte "Fall für Jackson Lamb". Der wie immer schwarzhumorige, kritische und einfach köstlich zu lesende Spionagekrimi erschien im Diogenes-Verlag, (tb, brosch.) 2021.


Dieses Mal sind die Hauptprotagonisten sowohl das Slow House selbst, in dem der Chef der Abservierten, Jackson Lamb, in einem heruntergekommenen Bürogebäude residiert als auch der Großvater eines Slow Horses: David Cartwright, einst eine Legende im britischen Geheimdienst MI5, nun aber bereits 84 und etwas vergesslich, aber wie sich herausstellt, nicht vollkommen hilflos: Als eines Tages ein Mann vor seiner Tür steht und sich für seinen Enkel (River Cartwright, bestens bekannt aus den Vorgängerbänden) ausgibt, fackelt der O.B. (Old Bastard, larmoyant von River genannt, der sich seit einiger Zeit Sorgen um seinen Großvater macht) nicht lange - und erschießt den jungen Mann. Der "echte" Enkel findet in den Taschen des Toten eine Fahrkarte nach Frankreich - genau in den Ort, in dem sein Großvater früher immer "Urlaub" machte....


Der Spionagekrimi mit hochbrisanten Themen besticht wie seine Vorgänger durch geniale Wendungen und einem äußerst trockenen Humor, der besonders Jackson Lamb zu eigen ist: Dieser muss sich nach Kent begeben und den Toten im Badezimmer von David Cartwright identifizieren. Später sollte er das Geschehen wie folgt seinen Slow Horses gegenüber zusammenfassen:


"Ein ehemals hochrangiger Spion (der mehr Geheimnisse hat als die Queen Hüte) pustet seinem Enkel das Gesicht weg und verschwindet anschließend mit seiner Waffe in die Nacht - und ja, er tickt nicht mehr richtig" - so Lamb.


River begibt sich auf die Reise nach Frankreich und überlegt während der Zugfahrt, ob es dem Regent's Park (Zentrale des MI5) zuzutrauen wäre, dass dieser einen Vorhang über den O.B. senken wollte, weil dieser anfang, "undicht" zu werden. Wer und welche Motive stecken hinter diesem Anschlag auf David Cartwright? Und wieso wurde auch auf den damaligen Co-Spion Sam Chapman ein geplanter Mordversuch verübt?


Diesen Fragen geht Jackson Lamb in gewohnt lässiger Manier nach: Er fordert seine Crew auf, nachzudenken, um herauszufinden, "was an der Sache mit den Cartwrights dran ist" - ein Spion seiner Truppe der Abservierten ist in Aktion (River). Da die Slow Horses allesamt eins gemeinsam haben: Sie sind in Ungnade gefallen und wurden ins Slow House suspendiert, jedoch auch allesamt klug und ehrgeizig sind, nehmen sie die Spurensuche auf - und der Leser begleitet sie wohlgelaunt und zuweilen staunend hierbei, über die schrägen Dialoge und der eher unsozialen Eigenschaften Jackson Lambs schmunzelnd, der dennoch das Herz am rechten Fleck hat und hinter seiner Truppe steht; ja sogar hofft, dass seine rechte Hand, Catherine Standish, wieder zu den Slow Horses zurückkehren wird (ich hoffe es mit ihm).


Die Spannung wird von der ersten bis zur letzten Seite gehalten - wobei sie im letzten Romandrittel sehr anzieht: Wir verfolgen die jeweiligen Missionen zur Aufklärung von Marcus und Shirley, Roderick Ho, der wie immer als IT-Fachmann glänzt (und nun sogar auch äußerlich, da er seit Kurzem eine Freundin hat) lernen Moira Tregorian kurz kennen, die Nachfolgerin von Catherine, ebenso wie den Neuling an Bord J.K. Coe alias "Mr. Luftklavier", der, zuvor in der psychologischen Abteilung des MI5, auch hier beweist, dass er ein Gehirn hat und natürlich die von David Cartwright, der durchaus sehr lichte Momente hat wie die seines Enkels River, dessen Mission wie so oft nicht ungefährlich ist. Wir begleiten ihn zu "Les Arbres" in Frankreich, in dem einst Spione aus aller Welt zusammen wohnten, lernen auch den neuen Chef des MI5 kennen; Whelan, der schnell begreifen muss, wie dieser Geheimapparat tickt, um nicht selbst Opfer zu werden (ist Lady Di wirklich eine Rettungsboje für ihn? Finden Sie es heraus!) und einige obskure Gestalten, die mit dem Plot des Spionagekrimis in Zusammenhang stehen, sowohl ein perfektes Englisch wie auch ein ebenso perfektes Französisch sprechen.


Es geht um "Cold Boys", echte Identitäten, die auf "ihren" Besitzer warten; um alte Schulden, alte "Projekte" und Druckmittel unter Geheimdienstmitarbeitern und - um Geheimnisse, die lange zurückliegen und nun an die Oberfläche drängen: Wird der O.B. im "Safe House" wirklich sicher sein?


Herron lässt am Ende ein Showdown nach dem anderen heraufziehen; so dass man den Krimi nicht aus der Hand legen kann und fiebert mit den Slow Horses und Lamb sowohl auf Londons Straßen als auch in einer Autowerkstatt einem möglichst positiven Ausgang entgegen; nur um sich zuletzt mit der ganzen Crew (oder fast der ganzen) im Slough House wiederzufinden, wo die Situation zu eskalieren droht....


Fazit:


Mick Herron gelingt es auch in diesem vorliegenden Band, die Spannung hochzuhalten und den Leser mit heiklen Hintergründen des Geheimdienstwesens zu "versorgen". Die schrägen, witzigen und intelligenten Dialoge zwischen den Akteuren - ganz besonders hier Jackson Lamb selbst - bilden das Sahnehäubchen dieses interessanten und spannenden Spionagekrimis, den ich bestens weiterempfehlen kann. Jeder "Fall" ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von anderen gelesen werden (besser gesagt: Ein Einstieg ist jederzeit möglich ;) Ich würde jedoch chronologisch lesen, da die Figuren sich weiterentwickeln und der Leser nichts verpasst. Von mir erhält (mit Vorfreude auf den 5. Fall versehen!) "Spook Street" 5 Sterne und 97° auf der "Krimi-Couch" und eine absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 07.01.2022

Inspirierende DIY-Projekte - persönlich und besonders!

Selber machen statt kaufen – Geschenke
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Vorausschicken möchte ich, dass ich Kreativität sehr mag und schon immer viel lieber Selbstgemachtes (in Form von geknüpften Teppichen, Socken, Lampen in Tiffany-Technik, Spiegel, Makramee-Blumenampeln, ...

Vorausschicken möchte ich, dass ich Kreativität sehr mag und schon immer viel lieber Selbstgemachtes (in Form von geknüpften Teppichen, Socken, Lampen in Tiffany-Technik, Spiegel, Makramee-Blumenampeln, auch Selbstgebackenes etc.) an liebe Menschen verschenke als gekaufte Dinge: Diese Geschenke besitzen "Seele" und haben Persönlichkeit - zudem sind sie oft langlebig (ich besitze selbst einige Dinge, die Freunde für mich selbst herstellten, es sind Kostbarkeiten für mich, die immer einen Bezug zu dem Menschen haben, der sie selbst herstellte).

"Geschenke selber machen statt kaufen" vom smarticular-Verlag (www.smarticular.net - eine Seite, die man sich unbedingt merken sollte!) war daher eine große und fantastische Inspirationsquelle für mich!

Von den zahlreichen Anleitungen und Ideen sowie Tipps auf den fast 200 Seiten war ich daher mehr als beeindruckt! In selbstgemachten Geschenken kann die eigene Kreativität ausgelebt werden, wobei zu einigen Projekten im Buch sicher ein bestimmtes know-how bzw. handwerkliches Geschick gefragt ist, andere jedoch wirklich sehr einfach nachzuarbeiten sind. Daher hält auch für weniger Geübte dieses tolle Sachbuch vieles bereit, das fast im Handumdrehen umgesetzt werden kann.

Der Einleitung folgen die Rubriken, was das Auswählen oder Suchen enorm erleichtert; so gibt es zahlreiche wirklich schöne und auch einfache, jedoch mit großer Wirkung nachzuarbeitende DIY-Projekte aus den Bereichen

- Küche, Natur, Handarbeit, Schönheit/Wohlbefinden, süße Naschereien, für Kinder und Verpackung.

Besonders gefielen mir die Ideen der Ableger von Pflanzen, Nützliches aus Salzteig (mit dem ich auch schon gearbeitet habe), Backmischungen im Glas, Memory-Spiel, Briefumschläge falten und gebackene Glücksbringer, die ich sehr originell und je nach Jahreszeit auch variabel zu gestaltend finde! Weiterer Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit: Es werden in den selbstgemachten Geschenken ausschließlich oder vorwiegend Naturmaterialien verwendet (z.B. Bänder und Geschenkeanhänger). So kann getrost auf Nylon, Plastik o.ä. verzichtet werden.

Fazit:

Ein sehr gutes, durch zahlreiche Fotos und bestens beschriebene Projekte, Anleitungs- und DIY-Ideenbuch, das alle kreativen Köpfe (und auch solche, die es werden wollen) anspricht und überzeugen dürfte! Von mir eine absolute Empfehlung und 5*!

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