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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2022

die Vergangenheit ist nicht vergessen

Sturmrot
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In dieser neuen Serie lernen wir die Polizistin Eira Sjördin kennen. Sie ist wieder in ihren Heimatort gezogen und möchte dort ihre Mutter unterstützen, die an Demenz erkrankt ist. Aber das hat sie sich ...

In dieser neuen Serie lernen wir die Polizistin Eira Sjördin kennen. Sie ist wieder in ihren Heimatort gezogen und möchte dort ihre Mutter unterstützen, die an Demenz erkrankt ist. Aber das hat sie sich alles wohl leichter vorgestellt. Aber gerade bei einer Demenzerkrankung ist nichts vorhersehbar. Aber zumindest auf der Arbeit geht es voran und sie ermittelt zusammen mit einem Kollegen an einem Mordfall. Aber hier ist alles anders als in der Großstadt Stockholm. Sie wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Genau wie es auch anderen Protagonisten in diesem sehr düsteren Krimi passiert. Denn dieser neue Mordfall weckt schreckliche Erinnerungen bei allen Beteiligten. Die Geschichte ist sehr interessant, aber man muss sich erst durch einige Ereignisse und Erinnerungen führen lassen, ehe man die Zusammenhänge und die ganzen Handlungsstränge versteht. Mir hat sich die etwas traurige und negative Stimmung im Buch jedenfalls etwas aufs Gemüt gelegt und ich konnte erst nicht so gut zu den Protagonisten durchdringen. Eira war mir nicht sofort sympathisch, aber im Laufe der Handlung ist sie mir dann doch ans Herz gewachsen. Dieses Buch ist jedenfalls nichts für schwache Nerven. Die menschlichen Abgründe und die vielen psychischen Verletzungen der Beteiligten, nehmen einem beim Lesen schon mit. Allerdings versteht man dann auch die Beweggründe der Personen besser und es ergibt sich ein interessantes Bild auf die Vergangenheit. Und die Folgen der Vergangenheit greifen bis in die heutige Zeit. Das alles hat Tove Alsterdal sehr gut dargestellt und rübergebracht. Die Personen kommen mir alle sehr authentisch vor und man kann sie sich gut vorstellen. Aber nicht nur die Personen werden gut dargestellt, auch die Landschaftsberschreibungen sind sehr detailreich. Man sieht die dunklen Wälder oder die Häuser genau vor dem inneren Auge. Ich konnte mir jedenfalls alles gut vorstellen. Die Handlung ist spannend und voller unvorhergesehenen Ereignissen. Mich haben manche Entwicklungen wirklich überrascht und ich konnte das Buch dann kaum aus den Händen legen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Alles in allem hat mich das Ende des Buches mit einem guten Gefühl zurückgelassen. Jedenfalls möchte ich auch gerne weitere Fälle mit Eira Sjördin und den Kollegen erleben.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

sehr interessante und abwechslungsreiche Gerichte

Die Südtiroler Klassiker: Von Speckknödeln bis Schlutzkrapfen
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Da ich bisher noch nicht viel über die Südtiroler Küche wusste, hat mir dieses Buch besonders gut gefallen. Denn es gibt darin sehr interessante und Gerichte mit, jedenfalls für mich, außergewöhnlichen ...

Da ich bisher noch nicht viel über die Südtiroler Küche wusste, hat mir dieses Buch besonders gut gefallen. Denn es gibt darin sehr interessante und Gerichte mit, jedenfalls für mich, außergewöhnlichen Zutaten und deren ungewöhnlichen Kombinationen. Die Feigen zum Forellenfilet mit Kartoffeln sind hier zu nennen oder die Blutnudeln. Aber ansonsten haben mich die Rezepte schon begeistert. Sie sind für mich wirklich sehr authentisch. Das Buch ist gut aufgemacht. Es fängt mit interessanten Erzählungen über die örtlichen Besonderheiten an und geht über die genaue Anleitung von unentbehrlichen Klassikern weiter. Diese genauen Anleitungen fand ich persönlich sehr praktisch und gut umsetzbar. Und dann kommen die landestypischen Gerichte. Diese sind nach der Reihenfolge der üblichen Gänge eines Menüs angeordnet und gehen mit kalten Vorspeisen los. Das ist natürlich praktisch und man kann gezielt nach einem Rezept z. B für die Hauptspeise suchen. Die Darstellung ist klassich: rechts die Zutaten und die Zubereitung und auf der anderen Seite eine schöne Fotografie des Gerichts. Auch wenn die nachgekochten Gerichte bei mir nie so toll aussehen, geben sie aber einen guten Blick auf das, was den Koch am Ende erwartet. Ich finde es sehr gut dargestellt, denn das Auge isst mit und ich schaue oft erst die Bilder und entscheide mich dann, was ich kochen möchte.

Auch das Glossar am Schluß finde ich wichtig, denn manche Begriffe waren mir unbekannt.

Es ist ein schönes und übersichtliches Kochbuch, das Spaß auf neue Gerichte dieser wunderschönen Region macht.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

lebenslanges Trauma

Wenn der Schatten kommt
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Nicht nur der Leser lernt neue Ermittler kennen, sondern auch die Kriminalpolizei-Inspektion in Eichstätt ist gereade erst gebildet worden. Daher sind auch die beiden Ermittler Konrad Bergmann und Tessa ...

Nicht nur der Leser lernt neue Ermittler kennen, sondern auch die Kriminalpolizei-Inspektion in Eichstätt ist gereade erst gebildet worden. Daher sind auch die beiden Ermittler Konrad Bergmann und Tessa Plank den anderen Kollegen in der Dienststelle unbekannt. Aber viel Zeit um sich einzugewöhnen haben sie nicht. Es geht sofort mit einer Wasserleiche in der Altmühl los. Aber bevor es in der Echtzeit losgeht, gibt es für den Leser einen Auszug aus einem Tagebuch. Da dieser Text eine andere Schriftart hat, kann man diese Auszüge, die während des ganzen Buchs immer wieder auftauchen, nicht übersehen. Ich fand das sehr interessant. Man kann zwar gerade jetzt am Anfang noch keine Rückschlüsse ziehen, aber dieser Text lässt einen nicht kalt. Der Inhalt macht betroffen und ich habe sofort Mitleid mit der Verfasserin bekommen. Und dann geht natürlich das Gedankenkarussell los - was hat das wohl mit dem Fall zu tun. Im Laufe der Geschichte kann man zwar einige Rückschlüsse ziehen, aber die Offenbarungen fügen sich gut in das Geschehen des Krimis ein. Die beiden Kommissare Bergmann und Plank müssen sich auch erstmal zusammenraufen. Sie kannten sich bisher ja nicht und langsam lernen sie kennen. Ich fand ihren Umgang miteinander sehr positiv. Sie machen auch Scherze miteinander und auch die Macken des jeweils anderen werden angesprochen bzw. zumindest registriert. Und auch die neue Chefin Lea Winter ist mir sympathisch. Sie hat es sicher auch nicht ganz leicht in ihrer Position, aber sie geht sehr souverän und professionell mit der Situation um. Überhaupt kommen die Protagonisten sehr authentisch rüber. Sie sind mir sympathisch und man erfährt nicht nur etwas über ihre Arbeit, sondern auch die privaten Lebenssituationen werden dargelegt. Gerade bei Regionalkrimis finde ich es wichtig, das die Menschen in der Gegend verwurzelt sind oder zumindest einen besonderen Grund haben, dorthin zu gehen. Das Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Der dargelegt Fall ist sehr verzwickt und interessant. Auch die Ermittlungen finde ich spannend und gut dargestellt. Die geschilderten Ereignisse kann man sich auch immer gut durch die detailreiche Beschreibung vorstellen. Der Verlauf der Ereignisse ist nicht ganz einfach, denn die Zusammenhänge klären sich wirklich erst fast am Schluß auf und nehmen noch eine dramatische Wendung. Diese, bis ins private reichenden Verzweigungen und die große Rolle der Vergangenheit wird sehr interessant rübergebracht. Der Text lässt sich auch sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt im Lesefluss und Langweile kommt jedenfalls nicht auf. Es ist ein spezieller Fall, den unsere Ermittler lösen müssen und das direkt nach Dienstantritt. Das macht es noch etwas komplizierter, da sie ja doch noch nicht so tief mit den regionalen Besonderheiten vertraut sind. Aber mir hat der Krimi gut gefallen. Und zwar weil er die Abgründe der Menschen darstellt und woher die Verhaltensweisen kommen können. Er zeigt auch die menschliche Vielfallt auf. Und an besonderen Charakteren hat es auch nicht gemangelt. Der Schluß hat mich jedenfalls überzeugt und ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl abschließen.

Ich denke, es war ein gelungener Auftrakt zu der neuen Serie um Konrad Bergmann und Tessa Plank. Ich hoffe, noch mehr Fälle mit ihnen lösen zu können. Daher kann ich das Buch mit einem guten Gewissen an alle Krimifans weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine Familie hält zusammen

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Dieses Buch erzählt die Geschichte der Frauen der Familie Lindholm in Schweden. Es ist eine besondere Familie, denn hier spielen die Frauen eine übergeordnete Rolle, denn sie sind sozusagen für das Überleben ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte der Frauen der Familie Lindholm in Schweden. Es ist eine besondere Familie, denn hier spielen die Frauen eine übergeordnete Rolle, denn sie sind sozusagen für das Überleben und den Erhalt des Familienunternehmens verantwortlich. Die schlechte Zeit in den 1930er Jahren geht auch an ihnen nicht spurlos vorbei. Aber das besondere Verhältnis der fünf Schwestern untereinander und ihre Liebe zur Heimat lässt sie zu mutigen Entscheidungen kommen. Mir hat diese Geschichte deshalb so gut gefallen, weil hier die Stärke und der Ideenreichtum der Frauen in den Vordergrund gestellt wird. Es ist zwar eine besondere Situation, da ihr Vater weit weg von ihnen arbeiten und leben muss und sie dadurch, für die damalige Zeit, mehr Möglichkeiten haben ihre Vorstellungen zu verwirklichen, aber sie zeigt eben die Kraft dieser Frauen. Die Charaktere der Protagonistinnen sind zwar sehr verschieden, aber sie ergänzen sich hervorragend. Dadurch wird der Leser immer wieder mit neuen Ereignissen überrascht. Mir waren diese Frauen sehr sympathisch und ihr Überlebensgeist ist enorm. Die Schilderungen des Alltags und auch der Träume und Wünsche der Protagonistinnen, sind sehr authentisch und ich konnte sie mir lebhaft vor meinen Augen vorstellen. Aber nicht nur die interessanten Personen und ihre Handlungen sind lesenswert, sonders auch die schönen Beschreibungen der Landschaft und der Darstellung der Lebensumstände in dieser Zeit, runden die Geschichte ab. Es war so klar und deutlich geschildert, wenn die Frauen ihre kulinarischen Ideen auslebten, dass man beim Lesen glaubte, den Duft des Gebäcks in der Nase zu spüren. Es war zeitweise sehr leicht und erheiternd zu lesen, aber es gab auch viele ernste Momente im Geschehen. Denn die Zeit war nicht einfach, aber ich fand den Lebensmut der jungen Frauen sehr erfrischend. Sie stehen mit festen Beinen im Leben und das kommt bei den detailreichen Erklärungen immer gut zur Geltung. Es ist ein sehr positives Buch und man folgt dem Geschehen aufmerksam. Es hat mir Spaß gemacht und ich habe schöne Lesestunden mit ihm verbracht.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

undurchsichtige Situationen

Das Therapiezimmer
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Dieses Buch hat mich echt überrascht. Es fing alles so harmlos an und irgendwie fehlte mir die absolute Spannung. Es hat interessant angefangen, aber irgendetwas fehlte noch. Und im Laufe der Zeit offenbarte ...

Dieses Buch hat mich echt überrascht. Es fing alles so harmlos an und irgendwie fehlte mir die absolute Spannung. Es hat interessant angefangen, aber irgendetwas fehlte noch. Und im Laufe der Zeit offenbarte es sich auch. Überraschung - ich hatte mit allen Überlegungen zur Handlung irgendwie falsch gelegen. Tja, ich hatte mich auch täuschen lassen. Es ist sehr gut geschrieben und ich denke, ich bin nicht der einzige Leser, der andere Schlüsse aus dem Erzählten gewonnen hat. Tja, man sollte nicht immer das offensichtliche glauben. Aber es hat mir gut gefallen. Die Geschichte zeigt ja einige interessante Aspekte aus dem Leben der Protagonisten. Sam und seine Frau sind erst vor kurzem hergezogen. Wobei Sam aus dieser Stadt stammt und das ist auch ein wichtiger Punkt. Die alten Kumpels sind noch hier und die ganzen "Sünden" der Jugend werden wieder erzählt. Diese Erinnerungen sind wichtig für die Einschätzung von Sam - wie war er früher, wie ist er heute. Es geht viel um die Vergangenheit und was daraus in die Gegenwart gebracht wurde. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und es wird spannend. Und die Psyche spielt eine große Rolle. Es gibt einige sehr interessant Charaktere in dem Buch und das macht es auch so abwechslungsreich. Annie war mir irgendwie sofort sympathisch. Und langweilig ist sie auch nicht. Der Text an sich ist gut zu lesen. Allerdings wird man oft in die Irre geführt, aber das gehört hier dazu. Es ist ein interessantes Buch und auch der Schluss war überraschend. Aber er hat mir gut gefallen und ich konnte das Buch nach einer schönen Lesezeit abschließen.

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