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Veröffentlicht am 01.12.2020

Rasanter zweiter Band

Planspiel Beta-Atlantis
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Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Nur knapp ist Captain Skye Collins den Plänen des Generals entkommen, kurzerhand beschließt er, dass er uns seine ...

Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Nur knapp ist Captain Skye Collins den Plänen des Generals entkommen, kurzerhand beschließt er, dass er uns seine Crew nun als Freibeuter die Meere und sucht nach Juniya. Diese ist ebenfalls nur knapp entkommen und wurde von Captain Cliff Parker, der Sohn eines der Spielführer des Planspiels, aus dem Meer gerettet. Doch für Juniya ist das vom Regen in die Traufe kommen, denn Cliff leidet unter Liebeskummer bezüglich des Verrats durch Ambiela. Auch für die Bewohner, den Ichtyos, des Planten Beta Atlantis spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn die Stürme, die ihre Städte nahezu verwüsten, bringen die Bewohner in Gefahr.
Meine Meinung

Schon der erste Band der Beta Atlantis Reihe aus der Feder von Autorin Hedy Loewe hat mir unheimlich gut gefallen, denn die Autorin schafft hier eine ganz besondere Welt mit ganz besonderen Charakteren. Dementsprechend habe ich mich gefreut, dass es nun endlich weitergeht mit dieser besonderen Geschichte.
Die Cover sind absolut großartig gestaltet und passen nicht nur optisch perfekt zueinander, sondern auch zum Inhalt der Reihe.
Dadurch, dass die Geschichte rund um das Planspiel, das eine handvoll Menschen auf dem Planeten der Ichtyos durchführen, absolut komplex ist, sollte man unbedingt die Reihenfolge der Bücher einhalten, da man ansonsten inhaltlich Probleme bekommen könnte.
Ich kam hier allerdings wieder recht schnell in die Geschichte, denn Hedy Loewe schreibt absolut fesselnd und bildlich und ich konnte mir wieder einmal richtig gut die Welt und die Ereignisse darin vorstellen.
Beta Atlantis ist eine Wasserwelt mit verschiedenen Inseln, die Ichtyos, ein Volk, das auch unter Wasser lebt, scheint ein friedliches Volk zu sein. Doch hier werden sie förmlich von den Menschen und ihrem Rollenspiel überrannt. Mir kam es in diesem zweiten Band so vor, als würden die Teilnehmer des LARP nun so richtig in ihre Rollen aufgehen und eine Grenze zwischen Realität und Spiel verwischt immer mehr. Das Feeling beim Lesen hatte etwas von einem Piratenabenteuer aus längst vergangenen Tage, doch dabei muss man immer wieder im Hinterkopf behalten, dass die Welt, aus der die Menschen stammen, schon wesentlich weiter entwickelt ist, als bisher.
Im zweiten Teil geht es richtig spannend weiter und immer wieder warteten neue Überraschungen auf mich. Nachdem ich einmal so richtig in der Geschichte angekommen bin, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es an einem Abend in einem Rutsch verschlungen.
Erzählt wird das Geschehen wieder aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser einen riesigen Rundumblick erhält. Im Mittelpunkt steht aber weiterhin Juniya, wobei auch Captain Cliff Parker, Ambiela und auch die Ichtyos wesentliche Rollen spielen. Captain Skye bleibt in diesem Band ein wenig im Hintergrund, doch auch an dieser Stelle warten so einige Überraschungen auf den Leser, die sich wohl im dritten Band so richtig entladen werden.
Die Charaktere sind absolut durchdacht und sehr lebendig geschildert. Vor allem Juniya ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ihr Auftreten, auch in Gefahrensituationen, konnte mich absolut überzeugen. Hier auf jeden einzelnen der Charaktere einzugehen, würde den Rahmen sprengen, allerdings wird immer mehr spürbar, wie sich die Spannung beim Volk der Ichtyos aufbaut und wie überheblich wieder einmal die Menschen sind, die scheinbar nicht merken, was um sie herum geschieht. Wir treffen auf Intrigen, Kämpfe, Seeschlachten, aber auch auf Liebe an Orten, wo man sie nicht gleich erwartet hätte.
Mein Fazit

Wer Fantasygeschichten mit neuen, frischen Ideen sucht und dabei noch ganz viel Spannung mag, sollte einmal Planspiel Beta Atlantis anschauen. Hedy Loewe schafft es nicht nur, ihre Leser mitten ins Geschehen zu setzen, sondern verleiht auch ihren Charakteren so viel Leben, dass man direkt mit ihnen mitfühlen kann. Beim Lesen fühlte ich mich wie in eine andere Welt versetzt, aus der ich nach dem Beenden wieder auftauchen musste. Von mir bekommt auch Band 2 eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.11.2020

Was ist wirklich wahr?

Pepper-Man
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Als eines Tages Autorin Cassandra Tipp im Alter von 74 Jahren spurlos verschwindet, gibt sie allen ein Rätsel auf. Schon immer galt sie als eigentümlich und vor vielen Jahren stand sie sogar unter Verdacht, ...

Als eines Tages Autorin Cassandra Tipp im Alter von 74 Jahren spurlos verschwindet, gibt sie allen ein Rätsel auf. Schon immer galt sie als eigentümlich und vor vielen Jahren stand sie sogar unter Verdacht, ihren Mann Tommy getötet zu haben. Als ihre Nichte und ihr Neffe ein Jahr nach ihrem Verschwinden in ihrem Haus ankommen, entdecken sie ein Buch der Autorin. In diesem erzählt sie von ihrer Kindheit und wie sie aufwuchs und sie erzählt von Pepper-Man, einem düsteren Feen-Mann, der sie von frühester Kindheit an begleitet hat.
Meine Meinung
Wieder einmal hat mich ein Cover magisch angezogen, denn dieses hier wirkt absolut finster und auch ein wenig unheimlich. Nach dem Beenden des Buches sehe ich es allerdings mit anderen Augen und empfinde es als sehr passend zum Inhalt.
Der Einstieg fällt relativ leicht, denn die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil eine ganz bestimmte Atmosphäre zu schaffen, die einen direkt in die Geschichte zieht. Dabei beschreibt sie recht bildhaft, so dass man eine gute Vorstellung von den Charakteren, aber auch von der Umgebung und der Handlung erhält.
Doch auch wenn die Geschichte eine düstere, aber fantasievolle Grundstimmung hat, merkt man schnell, dass da noch so einiges im Verborgenen liegt. Viele Ereignisse der Realität werden nur angedeutet oder stehen regelrecht zwischen den Zeilen und am Ende war ich mir nicht sicher, ob all das Gelesene der Wahrheit entspricht oder auf Grund der dramatischen Ereignisse im Leben der Protagonistin allein in ihrer Vorstellung existiert.
Die Geschichte rund um den finsteren Feenmann Pepper-Man ist auf einer Weise unheimlich und doch konnte sie mich berühren. Ich war hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Mitleid mit der zunächst noch sehr jungen Protagonistin. Das gesamte Ausmaß ihrer Erlebnisse kommen hier erst nach und nach zum Vorschein. All das hat mich immer wieder überraschen, aber auch verblüffen können und dadurch entstand ein regelrechter Sog in die Geschichte, die ich in einem Rutsch gelesen habe.
Erzählt wird das Buch durch die Protagonistin Cassandra; Cassie, Tipp, die sich mit ihrem letzten Buch (sie ist Autorin) direkt an ihre Nichte und ihren Neffen wendet. Sie schildert ihr Leben und warum man sie für so eigenartig hielt.
Cassie ist eine Protagonistin, die mich auf ihre Art und Weise berührt hat und mit der ich im Laufe ihrer Geschichte nicht nur Mitgefühl, sondern auch Mitleid hatte. Auch jetzt nach dem Ende kann ich nicht sagen, was es wirklich mit ihren Erlebnissen auf sich hatte. Stimmt das, was ihr Psychiater einst in einem Buch über sie veröffentlicht hat oder gibt es für Cassie tatsächlich diese Feenwelt? Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass mir eine Gestalt wie der Pepper-Man, wirklich Angst gemacht hätte.
Mein Fazit
Letzten Endes hat mich diese ungewöhnliche Geschichte absolut fasziniert und nachdenklich gestimmt. Mir fällt es hier unheimlich schwer, passende Worte zu finden, ohne zu spoilern. Definitiv ist es anders als ich zunächst erwartet habe, was es allerdings nicht schlechter werden lässt. Ich bleibe nach wie vor nachdenklich und meine rationale Seite greift die Geschichte ganz anders als die Seite, die Märchen und Fantasy lebt. So bleibt dieses Buch eine ungewöhnliche Lektüre, die man auf jede Art auffassen kann und bekommt von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.11.2020

Würdiger Abschluss

Der Herrscher des Waldes
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Achtung, Band 3 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler können vorhanden sein.

Mirage ist wieder zurück in Svonnheim, doch hier herrschen nach wie vor Angst und Schrecken. Der Koschtschei, ein fürchterliches ...

Achtung, Band 3 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler können vorhanden sein.

Mirage ist wieder zurück in Svonnheim, doch hier herrschen nach wie vor Angst und Schrecken. Der Koschtschei, ein fürchterliches Monstrum, bringt weiterhin die Toten dazu, wiederaufzuerstehen. Mirage wendet sich an den neuen Sergent in Svonnheim, Rougeoyer, doch bevor sie handeln können, kehrt auch Zejn wieder zurück nach Svonnheim. Gemeinsam machen sie sich nun auf die Suche nach dem Ursprung des Koschtschei und wie man diesen vernichten kann.
Meine Meinung
Nachdem ich bereits die beiden ersten Bände der herrlich düsteren Fantasygeschichte verschlungen hatte, musste ich natürlich auch wissen, wie dieser letzte Band enden wird. Optisch passen die Bücher hervorragend zusammen und gerade wenn man hier dann genauer hinschaut, sieht man, welches Wesen sich da wirklich auf dem Cover verbirgt (auf den ersten Blick hatte ich noch einen Hirsch gesehen).
Die Geschichte knüpft wieder an die Vorgänger an und da diese Bände aufeinander aufbauen, sollten die ersten Teile bekannt sein. Zum einen ist die gesamte Entwicklung sonst nicht zu durchschauen, zum anderen ist auch die Entwicklung der Charaktere äußerst spannend.
Wie schon zuvor schafft es Autorin Katharina von Haderer ein spannendes, aber auch düsteres und brutales Kopfkino zu erzeugen. Definitiv ist diese Reihe nichts für die zartbesaiteten Leser, denn es geht hier durchaus auch mal brutal vor. Trotzdem oder gerade deswegen ist diese Dark Fantasy Trilogie aber auch etwas besonderes, denn hier kann ich getrost sagen, noch nichts Vergleichbares zu kennen.
Auch Spannung und Action, vor allem im ersten Teil des Buches, kommen hier nicht zu kurz. Es wird wieder integriert, gekämpft und alles, was bisher noch offen blieb, bekommt hier eine gelungene Auflösung.
Die Atmosphäre der Geschichte lässt den Leser frösteln oder besser erschauern. Diese finstere, morastige Landschaft und die düsteren Wälder rund um Svonnheim wurden in meinem Kopf so lebendig, dass ich direkt mit dabei war.
Wieder erlebt der Leser das Geschehen aus den Sichten Mirages und Zejns, wobei man da mittlerweile das Gefühl hat, alte Bekannte wiederzutreffen.
Die Entwicklung, die die beiden hier von Beginn bis zum Ende gemacht haben, fand ich absolut gelungen. Mirage, aber auch Zejn, sind mir beide absolut ans Herz gewachsen. Aus der eher menschenscheuen Mirage, die lieber allein in ihrer Hütte blieb, ist nun, zumindest dem ein oder anderen Menschen gegenüber, deutlich offener geworden. Trotzdem vertraut sie nicht blind und wägt ihre Taten meist ab. Aus dem durch und durch regimenttreuen Zejn ist ebenfalls ein wesentlich offenerer Mensch geworden, der nun auch mal eher aus dem Bauch und nicht nur nach Vorschrift handelt. Für mich ein riesiger Pluspunkt, da man hier die Veränderungen erst so nach und nach miterlebt und diese dadurch absolut glaubwürdig wurden.
Selbstverständlich gibt es hier eine ganze Reihe weiterer Charaktere, die mal mehr, mal weniger wichtig für die Handlung sind und trotzdem immer die nötige Glaubwürdigkeit erhalten haben.
Mein Fazit
Mit schwerem Herzen habe ich Abschied von Mirage und Zejn genommen und auch wenn ich mir das Ende vielleicht etwas anders ausgemalt hatte, so fand ich es doch alles glaubwürdig und schlüssig gelöst. Insgesamt bin ich begeistert von Katharina von Haderers Geschichte, sowohl was die Charaktere, die Spannung aber auch die Atmosphäre betrifft. Ganz großartiges, düsteres Kopfkino und ich hoffe, ganz bald wieder etwas von der Autorin lesen zu dürfen!

Veröffentlicht am 21.11.2020

Wer möchtest du wirklich sein?

Wenn ich die Augen schließe
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Nach einem schweren Autounfall kommt Norah im Krankenhaus wieder zu sich. Zunächst scheint es, dass sie trotz ihrer schweren Verletzung glimpflich davon gekommen ist, denn sie erinnert sich sofort an ihren ...

Nach einem schweren Autounfall kommt Norah im Krankenhaus wieder zu sich. Zunächst scheint es, dass sie trotz ihrer schweren Verletzung glimpflich davon gekommen ist, denn sie erinnert sich sofort an ihren besten Freund Sam. Doch als Sam sie besuchen kommt, wirkt er merkwürdig distanziert. Norah versteht die Welt nicht mehr, denn eigentlich glaubt sie, sich an alles erinnern zu können, doch irgendwie passt ihre Gefühlswelt nicht zu dem Verhalten um sie herum. Sie bittet Sam um Hilfe und gemeinsam beginnen sie, eine Liste zu erstellen und abzuarbeiten, durch die Norah ihren wahren Gefühlen auf die Spur kommen kann.
Meine Meinung
Wow, ich sitze hier vor meiner Rezension und ringe darum, die richtigen Worte zu finden, um dieses so großartige und unheimlich wichtige Buch zu beschreiben, das Ava Reed hier gezaubert hat.
Gleich vom ersten Augenblick an konnte sie mich an ihre Geschichte fesseln. Wir erleben den Einstieg in dem wir Norah kurz vor de Unfall auf eine Party begleiten. Schon da schafft es Ava Reed mich mit ihrem unglaublich weichen und sanften, dabei aber sehr jugendlichen Schreibstil einzufangen und mit auf die Reise zu nehmen. Sie versetzte mich geradezu in die eigene Teenagerzeit und dem, was man selbst erlebt hat. Dabei gibt es hier auf so vielen Seiten Sätze und Gedanken, die es sich lohnen würde, einzeln zu zitieren, doch natürlich möchte ich euch da nichts vorwegnehmen, denn es lohnt sich so sehr, dieses Buch zu lesen.
Ava Reed fesselte mich an ihre Geschichte, dadurch, dass sie ihre Charaktere unheimlich klar gezeichnet hat. Das, was Norah da erlebte, könnte so und zwar genau so, überall und jederzeit passieren. Mobbing und das, was es mit den Menschen macht, wird hier zunächst versteckt, dann immer deutlicher aufgezeigt. Die Gefühle, die man durchlebt, kann man hier am eigenen Leib nachempfinden und man entwickelt ganz viel Verständnis für die Protagonisten. Doch auch Norahs Standpunkt fand ich unheimlich gut aufgezeigt und dargestellt und auch wenn ihr Verhalten zunächst nicht allzu sympathisch wirkte, wurde sie doch zu etwas ganz besonderem.
Ava Reed lässt ihre Protagonisten Norah und Sam abwechselnd in der Ich-Perspektive erzählen. Dadurch kommt man beiden unheimlich nah und das, was sie erlebt haben und auch hier in dieser Geschichte erleben, lässt innehalten und nachdenklich werden. Der Gedanke daran, wer man wirklich sein möchte und als Erwachsener, ob dies einem wirklich gelungen ist, wurde hier absolut präsent. Sind die beliebten Menschen, in diesem Fall die Schüler, wirklich so erstrebenswert, um zu ihnen gehören zu wollen. Was ist oberflächlich? Was ist wirklich wichtig? Und ganz besonders: wie gehe ich mit den Menschen um mich herum um. Ist das alles so richtig, wie ich es mache?
Norah und Sam sind zwei unglaublich tief gezeichnete Charaktere, die nicht nur unheimlich schnell ans Herz wachsen und in die man sich intensiv versetzen kann. Sie waren beste Freunde, doch als Norah es schafft, sich mit dem Mädchen aus der In-Clique anzufreunden, beginnt sie sich zu verändern. Selbst ihren besten Freund Sam schenkt sie keine Beachtung mehr und verhindert auch nicht, dass er in den Fokus der beliebten Schüler gelangt und dadurch so einiges über sich ergehen lassen muss. Erst der Autounfall und dem Verlust ihrer Gefühlswelt lässt Norah innehalten und sich fragen, wer sie ist. Ich konnte Norah absolut verstehen, gerade auch, weil man selbst ähnliches erlebt hat.
Und Sam?! Oh, was habe ich mit ihm mitgefühlt und wie wundervoll ist Sam überhaupt. Gerade durch die Darstellung von Sam und dessen unheimlich lieben, gefühlvollen und empathischen Charakter verliebt man sich beim Lesen geradezu in ihn.
Doch nicht nur die Protagonisten, auch die Familien der beiden haben mir unheimlich gut gefallen und auch Norahs Clique fand ich mit ganz viel Gefühl gezeichnet. Denn Ava Reed zeigt nicht nur die Bosheit der Handlungen, sondern auch, was da wirklich hintersteckt und ja, gerade so ist es ganz oft.
Mein Fazit
Was für eine großartige, gefühlvolle und intensive Geschichte! Ich habe mich hier in der Geschichte wiedergefunden, habe meine eigene Teenagerzeit vor mir gesehen und konnte so unheimlich viel nachempfinden und nachvollziehen. Ava Reed ist es hier zu einhundert Prozent gelungen, zu fesseln und Gefühle zu transportieren. Ich lege diese Geschichte allen Jugendlichen ans Herz, die gerade selbst dabei sind, sich zu fragen, wer sie sind und wer sie sein wollen. Aber auch Erwachsene werden sich hier selbst wiederfinden können und darüber nachdenken, ob es ihnen gelungen ist, der zu sein, der sie werden wollten.

Veröffentlicht am 12.11.2020

Wieder einmal ein Highlight

Reckless 4. Auf silberner Fährte
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Achtung – Band 4 einer Reihe – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Nach langer Suche haben Jacob und Fuchs endlich Jacobs Bruder Will gefunden. Dieser befindet sich mit dem Spiegelmädchen, das Spieler erschaffen ...

Achtung – Band 4 einer Reihe – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Nach langer Suche haben Jacob und Fuchs endlich Jacobs Bruder Will gefunden. Dieser befindet sich mit dem Spiegelmädchen, das Spieler erschaffen hat und dem Goyl Nerron, auf der Suche nach einem ganz besonderen Spiegel. Doch die Gefahr lauert bereits im Hintergrund und auch wenn Jacob alles daransetzt, um Fuchs in Sicherheit zu bringen, weiß er nur zu genau, dass der Handel, den er einst mit Spieler schloss, im Raum steht.
Meine Meinung
Wieder einmal ist das Cover ganz besonders gut gelungen und passt optisch perfekt zur Neuauflage der Reihe. Auch die Karte und die tollen Illustrationen an jedem Kapitelbeginn sind wieder absolut gelungen.
Ich selber habe die ersten drei Teile der Reihe erst in diesem Jahr gelesen, deshalb fiel es mir hier auch sehr leicht, wieder in die Geschichte zu finden. Für Leser, bei denen es schon länger her ist, könnte es von Vorteil sein, noch einmal in die Vorgänger zu lesen, da doch die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, absolut komplex ist. Es gibt zwar immer mal wieder kurze Einwürfe auf vergangene Ereignisse, doch wer die Vorgänger nicht im Kopf hat, wird hier etwas Zeit benötigen.
Ich liebe Cornelia Funkes Schreibstil und sie hat es hier wieder von der ersten Seite an geschafft, mich in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Der Schreibstil ist ganz eigen, beinahe märchenhaft, aber dabei fesselnd und voller Bilder. Man befindet sich hier mitten in der fremden Welt und in Band 4 reisen wir gemeinsam mit den Gefährten in den Osten des Landes. Dieses gleicht auf seine Weise durchaus unseren östlichen Länder und doch ist es eine eigene Welt voller Märchen, Mythen und Gefahren.
Es wird wieder abenteuerlich und so einige Überraschungen und Wendungen warten auf den Leser. Viele spannende Momente hält diese Geschicht bereit und am Ende bin ich mir sicher, dass es in der Spiegelwelt noch einiges zu entdecken gibt.
Viele altbekannte Charaktere, aber auch eine ganze Reihe interessanter neuer Figuren warten hier auf den Leser. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen den unterschiedlichen Charakteren hin und her und man hat das Gefühl, kaum zur Ruhe zu kommen.
Jacob Reckless ist nach wie vor mein Liebling dieser Reihe, wobei seine Gefährtin Fuchs mir ebenso ans Herz gewachsen ist. Man fühlt bei diesen beiden permanent mit und hat auch hier wieder ganz viele Gelegenheiten, mit ihnen mitzuzittern. Doch nicht nur diese beiden trifft man hier wieder, sondern auch Jacobs Bruder Will, der eine ganz besondere Entwicklung durchmacht und bei dem ich mir gar nicht mehr so sicher bin, wie ich ihn einzuordnen habe. Mir gefällt die lebendige Zeichnung der einzelnen Charaktere ausserordentlich gut und egal ob Protagonist, Antagonist oder Nebencharakter, jeder einzelne wird vorstellbar gezeichnet und man hat ein klares Bild vor Augen.
Mein Fazit
Wer die Reckless Reihe bisher geliebt hat, wird natürlich unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht und ich bin mir sicher, dass diese Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Ich hoffe, dass ich nicht zu lange auf die Fortsetzung warten muss, denn ich liebe es, gemeinsam mit Jacob und Fuchs durch die Spiegelwelt zu reisen und mit ihnen Abenteuer zu erleben. Von mir gibt es hier wieder eine ganz klare Leseempfehlung.