Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Schöner Schreibstil, aber nicht ganz überzeugend

Das Frostmädchen
0

Nach einem Streit mit ihrem Freund Gideon, bei dem er handgreiflich wurde, flüchtet Neve Hals über Kopf in die verschneiten Wälder Kanadas. Völlig benommen taumelt sie durch die Gegend und verliert letzten ...

Nach einem Streit mit ihrem Freund Gideon, bei dem er handgreiflich wurde, flüchtet Neve Hals über Kopf in die verschneiten Wälder Kanadas. Völlig benommen taumelt sie durch die Gegend und verliert letzten Endes sogar das Bewusstsein. Nur durch einen Zufall findet der junge Künstler Lauri, der dort gerade die Einsamkeit genießt, die junge Frau und verhindert im letzten Moment ihr Erfrieren. Doch auch wenn Lauri und Neve sich so langsam näher kommen, scheint etwas mit Neve im dunklen Wald geschehen zu sein, dass sehr auf ihrer Seele lastet und sie in ihren Träumen immer wieder einholt. Wer ist die Frau in ihren Träumen? Oder sind es gar keine Träume? Und was meint sie damit, dass Neve ein Kind der Raunächte sei?

Meine Meinung:

Bei diesem Buch sprang mich das Cover förmlich an, da es wirklich wunderschön ist und auch der Klappentext ist sehr ansprechend und verspricht eine Fantasygeschichte. Ich selber bin ein wenig hin- und hergerissen, was diese Geschichte angeht, denn eines ist hier gewiss, Stefanie Lasthaus verfügt über einen sehr schönen, harmonischen Schreibstil, der mich schon berühren konnte, allerdings ist die Geschichte, die die Autorin erzählt, mir persönlich an mancher Stelle zu langatmig und holprig, so dass ich immer wieder beim Lesen mit den Gedanken abdriftete und immer wieder von Neuem in die Geschichte finden musste. Dabei ist die Grundidee, die hier hintersteckt, durchaus überzeugend und auch anders und hat mir wiederum sehr gut gefallen. Aber ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Autorin hier viel mehr auf die Fantasygeschichte eingeht und ich hätte sehr gerne mehr über das Winterreich erfahren.

Die Geschichte ist vom Grunde her eher mit sehr ruhigen Tönen beschrieben und wer auf viel Spannung und Action wartet, ist hier nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Die Autorin versteht es allerdings sehr gut die gesamte Atmosphäre einzufangen und mit Worten zu beschreiben, so dass ich schon sehr gute Vorstellungen hatte, wie es dort aussieht und was dort gerade geschieht. Dabei gelingt es auch sehr gut, die Stimmungen, die eher düster und schwermütig sind, einzufangen und darzustellen. Alleine durch das Setting, die verschneiten, kanadischen Wälder, wirkt alles kühl und frostig und gibt hier schon sehr gut die Stimmung wieder.

Wie ich schon schrieb, hätte ich persönlich sehr gerne viel viel mehr über die Fantasyelemente, die hier perfekt in das Setting passten, erfahren. Das ganze hätte für mich einfach viel intensiver erzählt werden können. Leider blieb es so eher oberflächlich und konnte mich nicht immer überzeugen.

Erzählt wird die Geschichte aus wechselnder Perspektive zwischen Lauri und Neve, so dass man sich schon recht gut in die beiden Charaktere einfühlen konnte. Dabei konnte ich die sich sehr schnell entwickelnde Liebesgeschichte nicht ganz nachvollziehen, störte mich hier aber auch nicht allzu sehr. Trotzdem hätte ich hier durchaus gut gefunden, wenn ich mehr Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten erfahren hätte. So blieb gerade Neve mir eher etwas unerreichbar und wenig greifbar für mich, allerdings könnte ich mir dabei vorstellen, dass es genau das ist, was die Autorin mit diesem Charakter auch erreichen wollte. Denn Neve muss hier sehr schwerwiegende Entscheidungen treffen, bei denen ich schon ab und zu innehalten musste und grübelte, was ich denn tun würde.

Mein Fazit:

Alles in allem ein Buch, das mich ein wenig zwiegespalten zurückläßt und mich nicht immer völlig überzeugen konnte. Der sehr melodische Schreibstil gefiel mir gut, aber da es doch eher sehr ruhig blieb, fiel es mir schwer, permanent am Ball zu bleiben. Die Atmosphäre der Geschichte konnte mich überzeugen, wobei ich mir viel mehr Tiefgang bei den Charakteren, vor allen bei deren Gedanken, gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Viel Gefühl, aber etwas fehlte

Im nächsten Leben vielleicht
0

Dennville, der kleine Bergarbeiterort mitten in den Appalachen, war noch nie ein Ort des Reichtums, doch seit dem Unglück in der Grube, bei dem 62 Arbeiter, zum großen Teil Familienväter, ums Leben kamen, ...

Dennville, der kleine Bergarbeiterort mitten in den Appalachen, war noch nie ein Ort des Reichtums, doch seit dem Unglück in der Grube, bei dem 62 Arbeiter, zum großen Teil Familienväter, ums Leben kamen, herrscht hier bei vielen Menschen regelrechte Armut. Auch die beiden Highschoolschüler Tenleigh und Kyland leben hier und sind betroffen, ihre große Hoffnung liegt auf dem Stipendium, das jedes Jahr aufs Neue an den besten Highschoolabsolventen vergeben wird. Tenleigh lebt gemeinsam mit ihrer psychisch kranken Mutter und der älteren Schwester in einem kleinen Wohnwagen, den Vater hat sie nie kennengelernt. Kyland lebt in einem kleinen, baufälligen Haus, sein Vater und sein älterer Bruder kamen bei dem Grubenunglück um. Eigentlich sind die Beiden Konkurrenten um das Stipendium, doch durch Zufall werden sie Freunde.
Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht leicht und auch der Schreibstil der Autorin Mia Sheridan hat mir sehr gut gefallen. Sie erzählt mit sehr viel Gefühl und bleibt dabei flüssig und sprachlich verständlich. Auch die Grundstory beginnt zunächst einmal ganz anders, als die typischen Young Adult Romane, denn hier stehen zunächst die Schwierigkeiten des Überlebens in dem kleinen Dorf im Vordergrund. Die Stimmung und auch die Umgebung wurden durch das Erzählte durchaus gut eingefangen und vorstellbar, doch die Liebesgeschichte die sich hier zwischen den Protagonisten entwickelte, war mir dann doch zu schnell zu glatt und zu leicht. Ich hätte mir hier durchaus einen härteren Konkurrenzkampf der Beiden vorstellen können, denn die Lebensumstände, die hier geschildert werden, sind für Beide eher eine Qual. Dementsprechend war mir dann die Lovestory ein wenig zu kitschig und nicht zu hundert Prozent nachvollziehbar und auch die Spannung auf Grund der interessanten Handlung, die mich durch den ersten Teil des Buches fliegen ließ, flachte mir zu sehr ab. Ich hätte mir hier viel mehr gewünscht, mehr über die beiden Charaktere zu erfahren und nicht nur die Lovestory zu verfolgen, die durchaus nett ist, aber auch recht unglaubwürdig erscheint. Ab hier ist es dann doch wieder nur ein typischer Young Adult Roman, wenn auch nicht bei den Schönen und Reichen. Vielleicht ist so eine rosarote Brille des Verliebtseins hilfreich, die Lebensumstände zu vergessen, aber die ganze Entwicklung hätte ich hier nicht ganz so einfach erwartet.

Erzählt wird die Geschichte durch die beiden Protagonisten Tenleigh und Kyland, die in abwechselnden Kapiteln jeweils das Geschehen in der Ich-Form wiedergeben. Zunächst konnte ich mich durchaus gut in die sehr harte Lebensgeschichten der Beiden einfühlen und auch sonst fand ich sie durchaus sympathisch. Doch ich könnte mir vorstellen, dass das Leben mit all den Entbehrungen, dass die Beiden bis dato mitgemacht haben, hier eher härtere Charaktere hervorgebracht hätte. So ist die Liebesgeschichte zwar auch sehr nett, aber auch da lagen meine Erwartungen ein wenig anders. So fehlte mir einfach das Emotionale, das die Autorin in ihrer Sprache durchaus beherrscht, bei der Darstellung ihrer Charaktere. Vielleicht hätte es hier der Geschichte gut getan, wenn mehr Handlung noch dazu gekommen wäre, mehr Zweifel bei den Charakteren, vielleicht gegeneinander oder innere Konflikte. Ich weiß nicht genau was, aber mir fehlte hier einfach etwas, um das Geschehen richtig glaubwürdig werden zu lassen. Letzten Endes sollte hier wohl die Botschaft dahinter stehen, dass man die Hoffnung nie aufgeben sollte, auch wenn es noch so aussichtslos erscheint. Dieses ist zwischendurch schon gelungen, aber halt nicht immer ganz nachvollziehbar in der Umsetzung.
Mein Fazit:
Alles in allem muss ich sagen, dass die Geschichte zwar nett war und auch die Grundgeschichte dahinter aussergewöhnlich oder einfach mal anders, aber zu hundert Prozent konnte es mich nicht überzeugen. Die Autorin verfügt wirklich über einen wundervollen Schreibstil, der Stimmungen und Emotionen hervorragend einfangen kann und sie zeigt auch immer mal wieder etwas über das Leben in Dennville, aber genau aus diesem Grund fand ich die Liebesgeschichte nicht ganz glaubwürdig, so wie sie hier dargestellt wird. So bleibt dieses Buch einfach eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die sich dank des tollen Stils schnell mal nebenbei lesen läßt.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Psychothriller?

Glücksmädchen
0

Als die achtjährige Lycke mitten in Stockholm an der Tennishalle spurlos verschwindet, wird dies zunächst einmal mit den Worten: Sie ist nur weggelaufen, abgetan. Doch die Stunden vergehen und Lycke taucht ...

Als die achtjährige Lycke mitten in Stockholm an der Tennishalle spurlos verschwindet, wird dies zunächst einmal mit den Worten: Sie ist nur weggelaufen, abgetan. Doch die Stunden vergehen und Lycke taucht nicht wieder auf und als dann ihr Rucksack aufgefunden wird, wird doch intensiv nach dem Mädchen gesucht. Auch TV4 ist auf das Verschwinden des Mädchens aufmerksam geworden und schickt ihre Polizeireporterin Ellen Tamm zur Berichterstattung. Doch Ellen fühlt sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzt, als ihre Zwillingsschwester tödlich verunglückte. Bis heute macht sie sich selber Vorwürfe deswegen und sie beginnt nun, nach Lycke zu suchen, als könnte dies ihre angenommene Schuld von damals begleichen.
Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Einstieg ins Buch durchaus sehr gelungen ist, denn es beginnt gleich mit Lyckes Verschwinden. Der Schreibstil ist flüssig, verständlich und auch gut lesbar, doch nachdem ich zu Beginn noch durchaus gespannt war, wurde das Tempo der Story deutlich gebremst. Man erfährt zwar viel über Lyckes Familie und ich hatte durchaus Mitgefühl mit dem Mädchen und auch über die TV Reporterin erfuhr ich einiges, aber mir fehlte hier irgendwie spannende Ermittlungen oder Wege, die mich in die Irre führten. Da es ja als Psychothriller betitelt wird, fehlte mir auch der psychologische Aspekt, da ich hier die dazu gehörenden, beklemmenden Gefühle vermisste. Zwar erhält Ellen, die Reporterin, die ein oder andere Drohung, aber im Großen und Ganzen verläuft sich dieses und auch die spätere Aufklärung des Ganzen konnte mich nicht richtig überzeugen.
Die Geschichte wird von einem personellen Erzähler in der dritten Person wiedergegeben. Dieser wechselte dann auch recht häufig die Perspektive und erzählte mal von Ellen, mal von Lyckes Mutter oder Vater, mal von der Stiefmutter und auch von der Nanny, die Lycke betreute. Dadurch erfuhr ich zwar sehr viel über die ganzen Hintergründe, aber leider blieb auch bei den einzelnen Perspektiven alles noch zu oberflächlich. Ganz klar wird hier natürlich deutlich, dass Lycke ein sehr einsames kleines Mädchen ist, dem zwar keinerlei Materielles fehlt, aber doch das, was Kinder am nötigsten brauchen: die Liebe der Eltern. Sie ist ein Scheidungskind, das wie ein Spielball zwischen den Eltern hin- und hergereicht wird und trotzdem hat keiner von ihnen wirklich Zeit für das Mädchen. Diese ganze Darstellung über Lyckes Leben ist der Autorin durchweg gelungen und ich konnte mit dem Mädchen empfinden, wie es ihr geht und ich hatte auch sehr viel Mitleid mit der Kleinen. Doch ich hätte mir hier vielleicht ein paar Rückblicke gewünscht, wie es für Lycke wirklich war, denn so blieb auch das zwar nachvollziehbar, ging aber nicht tief ins Herz oder an die Psyche.
Ellen, die Reporterin, ist hier die Protagonistin, die in ihrer Kindheit etwas Furchtbares erlebt hat, nämlich den tödlichen Unfall der Schwester. Sie macht sich selber Vorwürfe wegen der damaligen Ereignisse, doch ausser den sich ständig wiederholenden Gedanken Ellens, geht auch dieses nicht allzu sehr in die Tiefe. Auch sonst bleibt sie mir sehr blass und oft sind ihre Handlungen nicht allzu schlüssig. Die Nebencharaktere sind zwar im Ansatz vorstellbar und auch ihre Handlungen konnte ich nachvollziehen, aber auch dieses ist mir alles zu oberflächlich geblieben.
Alles in allem hatte ich hier den Eindruck, dass die Autorin mit den unterschiedlichen Handlungssträngen Wendungen und Verwirrungen stiften wollte, doch dafür blieb alles zu oberflächlich. Die letztliche Auflösung des Falls konnte mich dann leider auch nicht mehr überraschen, da ich da schon recht früh eine Ahnung hatte und diese dann am Ende auch bestätigt bekam.
Mein Fazit:
Ein Buch, das für mich unter dem Genre Psychothriller nicht richtig aufgehoben ist, da ich hier einfach viele Elemente vermisste. Trotz unterschiedlicher Erzählstränge gab es eigentlich zu wenig Verwirrungen und auch der Fall blieb zu sehr im Hintergrund. Der Schreibstil an für sich ist durchaus sehr gut und läßt sich flüssig weglesen, aber ich habe den Eindruck, hier wurde zu offensichtlich versucht, in die Irre zu leiten. Ansatzweise gelingt die Spannung, aber sie bleibt nicht konstant. So konnte mich das Buch leider nicht ganz überzeugen, auch wenn es gute Ansätze gibt. Vielleicht passt hier aber auch einfach nur die Bezeichnung Psychothriller nicht zum Inhalt, denn für mich ist es eher ein Roman.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Anders als gewohnt

Schwarze Witwen
0

Inhalt: Jill the Ripper, so wird die junge Frau, die Jagd auf Männer aus dem Mittelstand macht. Im Dunklen lauert sie ihnen auf, tötet und verstümmelt sie. Der Verdacht fällt auf Prostituierte und die ...

Inhalt: Jill the Ripper, so wird die junge Frau, die Jagd auf Männer aus dem Mittelstand macht. Im Dunklen lauert sie ihnen auf, tötet und verstümmelt sie. Der Verdacht fällt auf Prostituierte und die junge Polizisten Lucy Clayburn soll undercover in diesem Millieu ermitteln. Lucy hoffe, nachdem sie in ihrer ersten Woche bei Kripo einen Fall ordentlich verbockt hat, hier ihre große Chance zu bekommen, doch so leicht, wie es zunächst scheint, ist dieser Fall nicht.
Meine Meinung:
Ich kenne die Mark Teckenburg Reihe des Autors und weiß von daher, dass er eigentlich ein Garant für spannende Thriller ist. Auch mit seiner neuen Hauptfigur, Lucy Clayburn, hat er durchaus einen interessanten Charakter erschaffen, doch hier hatte ich geringe Einstiegsprobleme. Ich weiß nicht genau, ob es an der Übersetzung liegt, denn ich hatte hier und da den Eindruck, dass der Schreibstil zwar flüssig, aber auch extrem einfach gehalten und ab und an sogar etwas holprig wurde. Dadurch läßt es sich dann aber auch sehr schnell lesen und ist leicht verständlich.
Das Buch beginnt mit einem Rückblick über die Ereignisse aus Lucys Anfängen bei der Kripo, die aber mit dem eigentlich Fall über Jill the Ripper auch nicht allzu viel zu tun hat. Auch danach dauert es verhältnismäßig lang, bis die Story in Schwung kommt und es spannend wird. Dafür lernte ich viel aus dem persönlichen Umfeld der Ermittlerin kennen und denke, dass dies auch für weitere Fälle der jungen Detective durchaus nützlich ist. Gewünscht hätte ich mir hier ein wenig mehr Aspekte aus dem Bereich der Täterin, denn ich könnte mir vorstellen, dass genau dieser psychologische Bereich unheimlich spannend und interessant geworden wäre. So bleibt es ein amerikanisch angehauchter Spannungsroman, der sich ein wenig wie ein solcher Film lesen läßt.
Die Perspektive liegt hier ausschließlich bei der jungen Lucy Clayburn und wird durch einen Erzähler aus der dritten Person widergegeben. So hatte ich zwar eine Draufsicht aufs Geschehen, jedoch fehlte mir hier ein wenig die Verbindung zur Protagonistin.
Diese ist ein durchaus interessanter Charakter, wenn sie auch ein kleines bisschen klischeebehaftet ist. Die typische toughe und harte Ermittlerin, die in einer Männerwelt versucht, sich durchzusetzen. Sie hat durchaus ihren weichen Kern, aber alles in allem blieb sie mir, trotz vieler Kenntnisse aus ihrem Umfeld, doch nicht so ganz greifbar. Wobei ich hier auch ein wenig den Eindruck hatte, dass auch Lucy, trotz allem Ehrgeiz und dem Wunsch nach höherem zu greifen, nämlich den Traum bei der Kripo zu ermitteln, immer mal wieder mit sich selbst hadert.
Neben Lucy gibt es einige weitere Nebencharaktere, bei denen ich mir auch sicher bin, den ein oder anderen in weiteren Fällen wiederzusehen. Lucys Mutter ist für mich hier noch erwähnenswert, da sie doch eine sehr erstaunliche Frau ist, wenn ich so bedenke, mit welchen Geheimnissen sie jahrelang herumlief. Worum es da geht, müsst ihr allerdings selber lesen.
Mein Fazit:
Ein leichter und flüssig zu lesender Thriller, der meine Erwartungen nicht ganz erreicht hat, mich aber dennoch gespannt auf einen weiteren Band über Detective Lucy Clayburn zurückläßt. Nach einem recht langsamen Einstieg wurde es noch temporeich und spannend, mit einigen Wendungen, die überraschen können. Zum Einstieg in eine neue Reihe durchaus passabel, aber bisher überzeugt mich Mark "Heck" Heckenburg doch etwas mehr.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Zwischen Spannung und Verwirrung

Be my Girl
0

Als Ellie und Rob sich das Ja-Wort geben, ist Ellie die glücklichste Frau der Welt, denn mit Rob hat sie ihren Traummann geheiratet. Denkt sie zumindest, denn schon bald nach der Hochzeit scheint es, als ...

Als Ellie und Rob sich das Ja-Wort geben, ist Ellie die glücklichste Frau der Welt, denn mit Rob hat sie ihren Traummann geheiratet. Denkt sie zumindest, denn schon bald nach der Hochzeit scheint es, als hätte Rob Geheimnisse vor seiner Frau gehabt. Robs Vergangenheit birgt entsetzliches und Ellie scheint es, als hätte sie einen Fremden geheiratet. Doch wie weit ist sie letzten Endes auch selber bereit für die Liebe zu gehen? Denn eines weiß auch Rob nicht: auch seine schöne Ehefrau scheint Geheimnisse vor ihm gehabt zu haben.
Meine Meinung:
Der Klappentext des Buches klang absolut spannend und so war gleich klar, dieses Buch muss ich lesen. Mit Be my girl erscheint der Debütroman der Autorin und im Großen und Ganzen fand ich das Buch auch ganz gut. Der Schreibstil ist hier nicht alltäglich, zwar lässt er sich durchaus flüssig und verständlich lesen, doch ist er auch etwas "anspruchsvoller". Was aber auch mit Sicherheit an den vielen, teilweise viel zu schnellen Perspektivenwechseln und Zeitsprüngen liegt. Das an für sich wäre vielleicht noch überschaubar, doch die Sprünge in die Vergangenheit erfolgen nicht in chronologischer Reihenfolge, so dass man durchaus konzentriert lesen musste, um überhaupt zu wissen, wo und bei wem man sich überhaupt befand.
Die Ereignisse in der Gegenwart sind sehr spannend, auch wenn ich lange Zeit so gar keine Ahnung hatte, was oder wer Ellie da eigentlich zu ihren Handlungen antreibt. Trotzdem gibt es hier ein hohes Tempo und einige Rätsel für den Leser. Dahingegen gibt es eine Menge an Ereignisse in der Vergangenheit, bei denen ich zum Teil nicht verstand, warum diese überhaupt erwähnt wurden. Also war es eine recht "merkwürdige" Mischung aus Spannung und Langatmigkeit.
Zu den vielen Zeitsprüngen, die in wirklich schneller Abfolge erscheinen, kommen dann noch verschiedene Perspektiven: man erlebt die Geschichte aus der Sicht Ellies, Robs und eines Polizisten. Verfolgen können wir das Geschehen durch einen auktorialen Erzähler, der einem das Gefühl gibt, die Ereignisse zu beobachten. Ich kam mir teilweise so vor, als würde ich an einem Fenster stehen und draußen mitverfolgen, was geschieht. Das wiederum fand ich durchaus gelungen und mitreißend.
Das ganze Buch kam mir vor wie ein großes Puzzle mit vielen Einzelteilen aus Vergangenheit und Gegenwart und es dauerte eine ganze Weile, bis ich das Bild zu einem Großen und Ganzen zusammenfügen konnte. Das Bild, das dann letzten Ende entstand, war dann doch sehr verblüffend und das Ende hätte ich so nicht erwartet.
Die Charaktere hätte ich mir, gerade bei einem Psychothriller, mit mehr Tiefgang erwartet. So konnte mich zwar Ellie noch halbwegs überzeugen, Rob hingegen war mir zu blass. Bei Rob hätte ich mir gerne tiefere Einblicke in die Psyche gewünscht, doch so war es mehr eine Verfolgung seiner Taten. Lucien, der Ermittler, war für mich eine eher langweilige Persönlichkeit, seine Rolle in der Geschichte war jetzt eher das, was mich so manches voraus ahnen ließ.
Mein Fazit:
Alles in allem mochte ich den Stil der Autorin sehr, aber für einen Psychothriller fehlte mir einfach die Tiefe der Charaktere, die man auf Grund der Geschichte durchaus besser hätte herausarbeiten können. Manche Kapitel hätten für mich auch ruhig ungeschrieben bleiben können, denn manches Mal habe ich den Sinn nicht richtig verstanden. So wechselten sich hier spannende Passagen mit Passagen, die mich verwirrten ab. Alles in allem ein Debüt, das mich noch nicht ganz überzeugen konnte, aber gelungene Ansätze zeigt.