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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2023

Für mich immer wieder ein Highlight

Die Einladung
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Als Marla Lindberg eine Einladung zu einem Klassentreffen erhält, zögert sie zunächst noch, denn sie möchte ihre ehemaligen Mitschüler gar nicht wiedersehen, wurde sie doch in der Schule nur Mad Marla ...

Als Marla Lindberg eine Einladung zu einem Klassentreffen erhält, zögert sie zunächst noch, denn sie möchte ihre ehemaligen Mitschüler gar nicht wiedersehen, wurde sie doch in der Schule nur Mad Marla genannt. Was allerdings auch mit ihrer eigenen familiären Vergangenheit zu tun hat. Allerdings hat nicht nur diese Vergangenheit Marla traumatisiert, sondern auch ein Ereignis vor ein paar Jahren, als sie für einen Kurierdienst etwas in eine ehemalige Geburtsklinik ausliefern sollte, dort überfallen wurde und bei ihrer Flucht einen schweren Unfall erlitt. Mit all dem möchte Marla abschließen und fährt kurzentschlossen zur Nebelhütte im Gebirge, um an dem Ehemaligentreff teilzunehmen. Was sie da allerdings erwartet, entpuppt sich als Alptraum.

Alle Jahre wieder, kurz nach der Buchmesse im Oktober, erscheint ein neuer Psychothriller von Sebastian Fitzek und es ist mittlerweile schon Tradition, dass dieses Buch umgehend einziehen und gelesen werden muss.

Im Prinzip frage ich mich fast schon, was man noch groß zu einem Fitzek schreiben soll, denn für mich ist er seit vielen Jahren ein Garant für Spannungsliteratur mit Vollverwirrung und mit einem großen Wtf-Effekt am Ende. Auch hier schafft es Fitzek, mich schnell in seine Geschichte zu ziehen und natürlich liest sich sein Schreibstil wie gewohnt einfach nur leicht und flüssig.

Schon der Prolog ließ mich schockiert zurück, doch auch alles, was danach geschah, sorgte mal wieder in meinem Kopf für ein turbulentes Gedankenkarussell mit Momenten, bei denen ich einfach nicht mehr wusste, was man noch glauben konnte und was nicht. Ich war nachher absolut durcheinander und war mir nicht mal mehr sicher, ob an der Geschichte noch irgendetwas wahr sein konnte. Doch keine Sorge, wie immer schafft es Fitzek, seinen verwirrenden Gedanken letzten Endes doch wieder ein logisches Bild zu geben. Hier und da ahnte ich dieses Mal zwar, wer dahinterstecken könnte, doch es gibt hier so unglaublich viele kleine Details, die eine wichtige Rolle spielen, dass man erst ganz am Schluss denkt: ach so, na klar, warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen?!

Das Setting, die einsame tief eingeschneite Berghütte irgendwo im Nirgendwo ist auf den ersten Blick nicht unbekannt, aber auch hier schafft es Sebastian Fitzek wieder, der Geschichte seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Die Elemente, die er sich für seinen Thriller dabei zunutze macht, bringen durchaus immer wieder Gänsehaut.

Das diese Geschichte, bis auf vielleicht kleinere Momente, durchweg spannend und ein Pageturner ist, brauche ich wohl auch nicht unbedingt zu erwähnen. Mach ich natürlich trotzdem, denn ja, auch in Die Einladung schafft es der Autor wieder, dass ich sein Buch an einem Tag verschlungen habe.

Mit Marla erschafft Fitzek eine so vielschichtige Protagonistin, dass ich nachher keine Ahnung mehr hatte, ob ich ihr irgendwie noch irgendetwas glauben oder ihr vertrauen konnte. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob ich sie wirklich mochte, ich habe auf jeden Fall ihre Geschichte mit einem gewissen Abstand betrachtet. Marla leidet unter Gesichtsblindheit, was sie allein schon außergewöhnlich macht. Sie erkennt Menschen nicht an ihrem Aussehen, sondern an bestimmten Handlungen, Gesten oder besonderen Merkmalen. Insgesamt fand ich sie absolut interessant und außergewöhnlich.

Neben Marla gibt es gar nicht so viele Charaktere, erst auf der Berghütte lernt man sechs ehemalige Klassenkameraden kennen. Auch diese sind völlig unterschiedlich gezeichnet, stellen aber so ein bisschen klischeehaft die typischen ehemaligen Klassenkameraden dar. Interessant fand ich noch Marlas ehemalige Vorgesetzte beim LKA, denn auch diese war ein ziemliches Unikat. Insgesamt möchte ich aber an dieser Stelle nichts mehr weiter verraten.

Mein Fazit: Fitzek ist für mich seit Jahren ein Garant für spannende Psychothriller, denn er versteht es ausgezeichnet, den Leser schwindelig zu schreiben und mit immer wieder kleinen Details oder Eindrücken zu verwirren. Auch Die Einladung ist wieder ein typischer Fitzek bei dem der Autor auf viele bekannte Elemente zurückgreift, um sie zu etwas eigenem zu machen. Für Fitzekfans wieder ein Must read!

Veröffentlicht am 30.10.2023

Absolut gelungene Fortsetzung

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Isabella White ist die Tochter des Besitzers des luxuriösen Inselhotels Seasons auf Harbour Bridge. Auch sie gehörte zu den fünf Mädels, die jeden Sommer zum Surfen auf die Insel kamen, bzw. hier lebten. ...

Isabella White ist die Tochter des Besitzers des luxuriösen Inselhotels Seasons auf Harbour Bridge. Auch sie gehörte zu den fünf Mädels, die jeden Sommer zum Surfen auf die Insel kamen, bzw. hier lebten. Als damals Josie spurlos verschwand, gingen auch die Freundinnen getrennte Wege. Doch nun ist Avery nach zehn Jahren wieder zurück auf der Insel und Isabella ist völlig durcheinander. Sie möchte eigentlich nur eines, nämlich die Vergangenheit ruhen lassen. Doch Avery und Odina würden alles daransetzen, wieder mit Isabella befreundet zu sein. Isabella hingegen verschweigt etwas, denn sie glaubt, zu wissen, warum Josie damals verschwand und gibt sich selbst die Schuld. Neben all dem ist dann da auch noch dieser nervige Nachbar Preston, der dabei ist, die alte Bruchbude neben ihrem Haus zu renovieren und ihr mit dem Höllenlärm mächtig auf die Nerven fällt.
Nachdem mich der erste Band der Reihe nicht ganz überzeugen konnte, war ich zunächst noch hin- und hergerissen, ob ich die Breaking Waves Reihe weiterverfolgen wollte. Doch irgendwie war ich schon neugierig, was hinter Josies Verschwinden steckt und so griff ich doch wieder zu der Reihe.
Tatsächlich hat mir dieser zweite Teil um einiges besser gefallen und die Autorin konnte mich schon von der ersten Seite an catchen und ihre Story ziehen. Der Schreibstil liest sich unheimlich leicht und flüssig und dabei wird die Handlung lebendig erzählt und dargestellt. Ich hatte das Gefühl, Isabella und Co beim Surfen zuschauen zu können.
Die Handlung selber fand ich dieses Mal spannend, denn schnell spürt man, Isabella weiß etwas über Josie, was die anderen nicht wissen. Ihre Verbindung zum damaligen Geschehen ist ein ganz anderes. Doch natürlich schweigt sie über einen längeren Zeitraum und irgendwann ahnt man, was ihr widerfahren ist. Insgesamt hat mich die Handlung in ihren Bann geschlagen, so dass ich das Buch in einem Rutsch inhaliert habe.
Aus Isabellas Sicht erfahren wir auf zwei unterschiedlichen Handlungsebenen von der Vergangenheit gemeinsam mit ihren vier Freundinnen und von der Gegenwart, in der sie genau das geworden ist, was sie niemals wollte: die Geschäftsführerin des Hotels. Stückchen für Stückchen enthüllt sich die Vergangenheit, allerdings wird noch lange nicht aufgeklärt, was mit Josie geschah.
Isabella hat mir unheimlich gut gefallen, nach außen kühl, überlegt und selbstsicher, macht sie auf die Menschen in ihrer Umgebung einen nahezu unnahbaren Eindruck. Doch nicht nur ein Ereignis in ihrer Vergangenheit hat sie zu einem Menschen gemacht, der niemand anderen mehr traut, denn sie ist von Natur aus eher introvertiert.
Ihr neuer Nachbar Preston schafft es, Isabella immer wieder soweit auf die Palme zu bringen, dass sie immer mehr aus sich herausgeht. Er ist einfach durch und durch sympathisch und ich mochte ihn vom ersten Moment an. Was sich zwischen ihm und Isabella entwickelt, ist natürlich vorhersehbar, hat mir aber trotzdem gefallen, da diese Romanze einfach natürlich dargestellt wurde.
Neben Isabella und Preston gibt es weitere Charaktere, die wir zum großen Teil aus dem ersten Band bereits kennen. Im Vordergrund steht hier aber eindeutig Isabella und die Bewältigung ihrer Vergangenheit.
Mein Fazit: mit dem zweiten Band der Breaking Waves Reihe konnte mich Autorin Kristina Moninger diesmal fesseln und überzeugen. Mit einer authentischen und sympathischen Protagonisten fiel es mir sehr leicht, die Geschichte zu verfolgen. Man könnte die Bücher wahrscheinlich sogar unabhängig voneinander lesen, auch wenn die Handlung da anknüpft, wo Band 1 endet, aber natürlich macht es auch hier mehr Sinn, die Bücher in Reihenfolge zu lesen. Für mich eine gelungene Fortsetzung, die mir um einiges besser gefallen hat, als der erste Teil. Ich freu mich auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Mit einigen Überraschungen

Sobald ihr mich erkennt
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Als in einem Waldstück die Leiche einer Frau auf einem Scheiterhaufen gefunden wird, ist den Ermittlern klar, dass der Bonfirekiller wieder am Werk war, denn es ist noch nicht lange her, dass schon einmal ...

Als in einem Waldstück die Leiche einer Frau auf einem Scheiterhaufen gefunden wird, ist den Ermittlern klar, dass der Bonfirekiller wieder am Werk war, denn es ist noch nicht lange her, dass schon einmal eine Frau auf die gleiche Art getötet wurde. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Zur gleichen Zeit beschließt die alleinerziehende Mutter zweier Teenagerjungs, Aisling Cooley, etwas in ihrem Leben zu verändern. Sie möchte ihren Vater, der sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen hat anhand ihrer DNA in einer Datenbank finden. Doch plötzlich stehen Ermittler vor ihrer Tür.

Ich habe bereits das ein oder andere Buch der Autorin Gytha Lodge gelesen und mit Sobald ihr mich erkennt erschien dann bereits Band 5 der Reihe rund um Ermittler Jonah Sheens. Da es hier nur kleinere Einstreuungen aus den Privatleben des Teams rund um Detective Sheens geht, kann man die Bücher getrost unabhängig voneinander lesen. Aber auch hier gilt wie immer, die Reihenfolge beibehalten macht durchaus Sinn, wenn man nichts verpassen möchte.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, denn sie weiß mit ihren Erzählungen absolut zu fesseln. Meist geht es auch um Geheimnisse, die ein wenig in der Vergangenheit ruhen, was ich persönlich immer äußerst spannend finde. Dabei hat sie auch noch eine völlig ruhige Art, die Ereignisse ihrer Geschichte widerzugeben, die dem ganzen dann auch die gewisse Atmosphäre einhauchen.

Hier ist der Einstieg in den Krimi gleich spannend, wenn es dann auch erstmal ruhiger wird und man zunächst mehr über die Ermittlungsansätze, aber in einer zweiten Perspektive mehr über Aisling Cooley und ihre Söhne, erfährt. Allerdings kann man sich gleich ein gutes Bild sowohl von den Ermittlungen als auch von den Söhnen Aislings, die scheinbar ein Geheimnis vor ihrer Mutter haben, machen. Je mehr die Geschichte voranschreitet, desto spannender wird es auch und immer wieder kommt es zu völlig überraschenden Plottwists.

Das Setting in der Nähe des New Forrests in England gibt dem Ganzen dann auch noch eine eher düstere Atmosphäre und je mehr Geheimnisse ans Licht kommen, desto bedrückender habe ich das Gelesene auch empfunden.

Ein Wiedersehen mit bekannten Ermittlern finde ich immer wieder gut, gerade auch hier mag ich den eher ruhigen Ermittler Jonah Sheens sehr gerne. Genauso gefällt mir, das wir hier keine völlig klischeebehafteten, eher traumatisierten Ermittler haben.

Auch Aisling Cooley und ihre Familie fand ich sehr gut gezeichnet und man fühlte sich mit der alleinerziehenden Mutter auf eine gewisse Art verbunden. Sie ist so sympathisch und man erfährt so viel über ihre Vergangenheit, allerdings erst ganz langsam und Stück für Stück, so dass man als Leser auch Raum erhält, mitzurätseln.

Mein Fazit: auch der fünfte Band der Jonah Sheens Reihe hat mir wieder richtig gut gefallen und spannende und unterhaltsame Lesestunden gebracht. Insgesamt zwar ein eher ruhiger Krimi, was der Spannung aber keinen Abbruch verleiht. Gerade die Geheimnisse der vergangenen Tage bringen Atmosphäre und jede Menge Geheimnisse kommen ans Licht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.10.2023

Macht unheimlich viel Spaß

Set on You
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Crystal Chen ist Fitstagrammerin und trotz ihrer Kurven lautet ihr Motto: Bodypositivity um jeden Preis. Auf ihrem Account zeigt sie Übungen aus dem Fitnessstudio und arbeitet mit Kundinnen Fitnesspläne ...

Crystal Chen ist Fitstagrammerin und trotz ihrer Kurven lautet ihr Motto: Bodypositivity um jeden Preis. Auf ihrem Account zeigt sie Übungen aus dem Fitnessstudio und arbeitet mit Kundinnen Fitnesspläne aus. Doch dann klaut ihr ein junger Mann mitten in der Aufnahme für ein neues Video den besten Platz am Squat Rack. Ziemlich geladen spricht sie ihn darauf an, doch er ist nur wenig beeindruckt. Immer wieder kommen sich die beiden im Fitnessstudio in die Quere, doch der wahre Supergau ereignet sich ausgerecht bei der Verlobungsfeier ihrer Großeltern, denn ausgerechnet der Squat Rack Dieb ist der Enkel des Verlobten ihrer Großmutter.
Ich hatte nochmal Lust auf eine unkomplizierte RomCom und da lachte mich Set on you von Amy Lea förmlich an. Das Cover ist richtig hübsch geworden und auch der Klappentext macht neugierig. Beim Klappentext muss ich allerdings sagen: Achtung, wer nicht komplett gespoilert werden möchte, sollte sich den letzten Abschnitt des Textes besser nicht durchlesen.
Die Geschichte beginnt gleich mitten in der Handlung im Fitnessstudio und man darf einen ersten Blick auf Criystal, aber auch auf den Squat Rack Dieb, der sich später als Scott entpuppt, werfen. Von Beginn an zieht die Autorin den Leser mitten in die Geschichte, denn sie schreibt absolut flüssig und mitreißend und man fühlt sich gleich wohl.
Natürlich erfindet man in erster Linie mit einer RomCom nicht das Rad neu und vieles konnte man natürlich vorausahnen, da das ganze einfach einen ganz typischen Verlauf nimmt, Doch der Trope Slow Burn und He falls first ist hier perfekt umgesetzt und es macht Spaß, die Geschichte zu lesen.
Dabei ist die Geschichte auch noch mit Tiefgang und einer wichtigen Botschaft versehen, denn auch wenn Crystal als Influencerin rund um Bodypositivity steht, wird auch sie an ihren Entscheidungen wachsen und sich ändern.
Die beiden Protagonisten sind einfach toll gezeichnet. Zugegeben, Crystal finde ich hin und wieder etwas anstrengend, doch aufgrund ihrer Vorgeschichte kann ich ihre Handlungen stets nachvollziehen. Insgesamt ist sie ein warmherziger, offener Charakter und ich mochte sie unheimlich gerne. Scott hingegen ist der Traum schlechthin, groß, stark, gut aussehend und Mädels, haltet euch fest, er ist durch und durch nett. Auch wenn die Autorin ihn zunächst ein wenig wie einen Womanizer darstellt, findet man schnell heraus, was für ein fabelhafter Mann hinter der Fassade steckt.
Neben den beiden sorgen so einige spannende Nebencharaktere für Wirbel allen voran Crystals Großmutter und Scotts Großvater, die mit Ende siebzig noch einmal vor den Altar treten wollen. Es ist halt nie zu spät für seine Träume. Insgesamt blieben die Nebencharaktere aber überschaubar, machten aber die Geschichte lebendig.
Mein Fazit: ein wundervoller Roman mit ganz viel Spaß, aber auch mit wichtiger Botschaft, vor allem an die Damenwelt. Lebendiger Schreibstil, unheimlich liebenswerte Charaktere und die richtige Mischung an Humor sorgten für beste Unterhaltung. Wer es gerne romantisch, mit einer kleinen, aber netten Portion Spice mag, kommt hier auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 11.10.2023

Willkommen Spieler 29

AGE OF IVY
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Age of Ivy ist ein MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games) und die bekannteste Spielerin ist Nell, Spieler 29, denn Nell verfügt über einen einzigartigen Skill, mit dem sie nützliche Items ...

Age of Ivy ist ein MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games) und die bekannteste Spielerin ist Nell, Spieler 29, denn Nell verfügt über einen einzigartigen Skill, mit dem sie nützliche Items finden kann. Doch bei einer Flut hilft ihr auch dieser Skill nicht. Zum Glück befindet sich ein weiterer Spieler, Abel, in ihrer Nähe, der sie rettet und kurz darauf treffen sie auf zwei weitere Spieler, Nori und Archer, gemeinsam sollen sie als Team agieren, um eine Challenge zu gewinnen, denn den Gewinnern winkt etwas besonderes, einen sicheren Platz in einer Kolonie.

Das Cover ist echt ein Highlight und passt perfekt zum Inhalt des Buches, denn in Age of Ivy kämpfen Spieler gegen tödliches Efeu oder gegen Ivys, Spieler, die sich langsam selbst in Efeu verwandeln und bis dahin eine Art tödlicher Efeuzombie sind.

Als Leser wird man hier umgehend in die Handlung geworfen, die von der ersten Seite an Tempo und Action bietet. Langsam beginnt man sich in diesem dystopischen Spiel in buchform zurecht zu finden und man fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Realität und Spiel. Für die Teilnehmer von Age of Ivy, kurz AoI ist es bittere Realität. Wir befinden uns nämlich in London im Jahre 2062 und auch wenn man das Gefühl hat, das Setting fühle sich vertraut an, hat Autorin Ann Stiles eine nahezu zerstörte Welt daraus gemacht. Dadurch, dass man aber ein Bild der Umgebung im Kopf hat, wird auch das Kopfkino lebendig.

Der Schreibstil liest sich flott und trotz vieler Begriffe aus dem Gamingbereich leicht und verständlich. Falls es doch Schwierigkeiten mit den Begriffen geben sollte, gibt es aber auch ein hilfreiches Glossar am Ende des Buches.

Die Geschichte ist absolut spannend und fesselnd und auch einfach mal etwas anderes. Auch wenn ich zwischendurch kurz Panemvibes verspürte, machte die Autorin hieraus eine komplett neue Story. Immer wieder gibt es Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen und ob und wem man hier vertrauen kann, ergibt sich erst ganz langsam im Laufe der Geschichte.

Die Charaktere sind gut und glaubhaft gezeichnet und gerade die beiden Protagonisten, die zu Beginn völlig unterschiedlich zu sein scheinen, wachsen einem schnell ans Herz. Nell ist auf dem ersten Blick misstrauisch und verlässt sich am liebsten auf sich selbst. Doch um in der Challenge bestehen zu können, muss sie lernen, sich auf andere einzulassen. Ihre Entwicklung dabei ist absolut gelungen und die Handlungen konnte ich gut nachvollziehen. Abel hingegen scheint everybodys Darling, stets freundlich und hilfsbereit und lasst euch überraschen. Das es zwischen Nell und Abel immer wieder zu Wortwechseln kommt, die auch mal schmunzeln lassen, lockert das ganze etwas auf.

Die Nebencharaktere, allen voran die weiteren Teammitglieder, sind ebenfalls authentisch und man fühlt auch hier immer wieder mit.

Mein Fazit: ein gelungener Einstieg in eine spannende Trilogie, die eine Mischung aus Dystopie und Game ist. Mit viel Action, Überraschungen und tollen Charakteren erhält man hier durchweg sehr gute Unterhaltung und ich freue mich auf die Fortsetzung. Klare Leseempfehlung!