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Veröffentlicht am 29.09.2019

Macht einfach Spaß beim Lesen

Die Pan-Trilogie: Die magische Pforte der Anderwelt (Pan-Spin-off 1)
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Die sechzehnjährige Allison gehört zu den Schülerinnen eines Internats in Edinburgh. Die geheimnisvollen Gassen unter der Stadt sind für sie und ihre Freundinnen eigentlich nichts weiter als eine Attraktion ...

Die sechzehnjährige Allison gehört zu den Schülerinnen eines Internats in Edinburgh. Die geheimnisvollen Gassen unter der Stadt sind für sie und ihre Freundinnen eigentlich nichts weiter als eine Attraktion für Touristen, doch als eine Freundin eine Austauschschülerin aus Frankreich zu Gast hat, besuchen sie diese Gassen gemeinsam. Das Allison dabei aber ganz versehentlich eine magische Pforte zur Unterwelt öffnet, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht gedacht. Doch als eines Tages Finn vor ihr steht, arrogant und überheblich, aber höllisch gut aussehend und ein Elf, der ihr genau das mitteilt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Finn möchte, dass Allison die Pforte wieder verschließt, doch leider hat sie überhaupt keine Idee, wie sie das anstellen soll.
Meine Meinung
Schon lange kreise ich um diese Geschichte von Sandra Regnier und jetzt nach diesem Buch frage ich mich, warum ich dafür so lange gebraucht habe. Das Buch ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch wirklich super zu lesen.
Sandra Regnier schafft es, mich in kürzester Zeit mitten in ihre Story zu ziehen, denn sie schreibt absolut mitreißend und fesselnd. Dabei gefallen mir vor allem der Humor der Autorin und die frechen Dialoge zwischen Allison und Finn. Mit dieser Art fängt sie ihre Leser schnell ein und ist auch für die Zielgruppe einfach perfekt.
Die Geschichte hat mir beim Lesen unheimlich viel Spaß gemacht, denn neben dem humorvollen Part fühlt man sich auch einfach richtig wohl beim Lesen. Die Seiten verfliegen nur so, denn Sandra Regnier hat hier so einige tolle Ideen, die sie hier einbringt. Durch den Cliffhanger am Ende warte ich dann auch sehnsüchtig auf die Fortsetzung, denn ich muss einfach wissen, wie es mit Finn und Allison weitergehen wird.
Der Handlungsschauplatz ist Edinburgh und die Autorin schafft es, mit kurzen Beschreibungen den Leser direkt vor Ort zu bringen. Seien es die unterirdischen Gasse oder die Burg der Freundin, ich konnte alles klar vor Augen sehen.
Besonders Spaß haben mir allerdings die Charaktere bereitet, allen voran Allison. Sie ist hier die Protagonistin und wir erleben aus ihrer Perspektive in der Ich-Form von den Ereignissen. Allison ist einfach sympathisch und mit ihrer schlagfertigen Art ist sie mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Doch auch wenn sie nach aussen hin recht tough wirkt, wird gerade in den Momenten, in denen sie ihren Freund George trifft, deutlich, dass sie sich deutlich von ihren Eltern zurückgelassen und abgeschoben fühlt.
Finn ist ein bisschen klischeehafter gezeichnet und doch mochte ich ihn auch, denn mit seiner großen Klappe und der überheblichen Art bringt er genau Allisons ironische Seite zum Vorschein. Das Zusammenspiel der beiden hat mir richtig gut gefallen.
Neben den beiden stehen vor allem Allisons Freundinnen und der kleine George, der mehr mit Allison gemein hat, als die meisten, mit im Vordergrund. Auch diese Charaktere bekommen eine facettenreichee Zeichnung und lassen die Geschichte lebendig werden.
Mein Fazit
Toller Urban Fantasy Jugendroman, der einfach nur Spaß macht und wunderbar zu unterhalten weiß. Vor allem die Charaktere haben es mir angetan und auch wenn ich hier noch nicht so viel von der Anderwelt erfahren habe, denke ich, dass da spätestens im nächsten Band noch einiges folgen wird. Der flotte, jugendliche Schreibstil lassen die Seiten nur so verfliegen und der Cliffhanger zum Schluss lässt mich gespannt auf den zweiten Band zurück.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Gegen das Vergessen

Beinahe Herbst
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Es ist beinahe Herbst in Oslo und während die junge Ilse Stern zum ersten Mal frisch verliebt ist, träumt ihre große Schwester Sonja von einem Job als Kostümschneiderin am Theater. Doch Vater Isak drücken ...

Es ist beinahe Herbst in Oslo und während die junge Ilse Stern zum ersten Mal frisch verliebt ist, träumt ihre große Schwester Sonja von einem Job als Kostümschneiderin am Theater. Doch Vater Isak drücken ganz andere Sorgen, die er aber bestmöglich vor seiner Familie zurückhält. Denn es ist beinahe Herbst im Jahre 1942 und die Deutschen sind in Oslo.
Meine Meinung
Bücher, die über die Zeit des zweiten Weltkrieges erzählen, interessieren mich immer sehr. Auch der knapp gehaltene Klappentext und das hochwertige in Leinen gebundene Cover von Beinahe Herbst sprachen mich an. Das Buch erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Stern aus Oslo. Tatsächlich muss ich hier zugeben, dass ich kaum Ahnung habe über die Zeit in den skandinavischen Ländern, was meine Neugier noch ein wenig erhöhte.
Das Buch beginnt recht harmlos und zunächst erzählt Marianne Kaurin in wechselnder Perspektive über die beiden älteren Töchter der Familie Stern, Ilse und Sonja. Beinahe fühlt es sich an, als wäre hier alles ganz normal, denn die beiden jungen Frauen haben Träume und lieben das Leben. Doch spätestens, als auch die Perspektive des Vaters Isak mit hinzukommt, spürt der Leser das Damoklesschwert, das über den Köpfen der Familie kreist. Während die Mädchen noch kaum etwas von ihren Einschränkungen merken, spürt der Vater jeden Tag mehr von dem Hass der über die Stadt gekommen ist.
Die Erzählweise der Autorin ist, zugegeben, gerade am Anfang noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn sie erzählt in Gegenwart mit wenig Worten, dafür aber so klar und direkt, dass selbst das, was sie nicht ausspricht, deutlich vor dem inneren Auge zu sehen ist. Jeder von uns wird schon einmal Berichte gesehen haben und so kam es mir beinahe vor, als ich die Geschichte las. Ich sah die Grausamkeiten vor mir, spürte die Angst der Menschen und hatte Tränen in den Augen, weil ich das, was da kam, nicht aufhalten konnte. Marianne Kaurin hat mich hier ganz tief berührt und brauchte dafür keine detaillierten Beschreibungen, jedes einzelne Wort hat mich gepackt und nicht losgelassen.
Die Figuren der Geschichte wirken auf den ersten Blick fast genauso knapp beschrieben, wie die Sprache der Autorin. doch schnell wurde mir klar, was da wirklich geschieht. Ich sah, wie sich die junge Ilse, die so oberflächlich erscheint und doch einfach ein typischer Teenager ist, sich verliebt. Ihre ältere Schwester, die so gewissenhafte und verlässliche Sonja, hat tief in ihrem inneren einen Traum und endlich den Mut aufgebracht und diesen verfolgt. Die kleinste der drei Schwestern, so jung und unschuldig mit ihrer Puppe im Arm wirkte so bezaubernd. Der Vater, der so hilflos ist und seine Familie so gerne beschützen würde. Die verängstigte Mutter deren tiefe Verzweiflung spürbar wird. Jede einzelne Figur wurde nicht in ausschweifende Details beschrieben und doch ist diese Familie echt, lebendig und einfach da.
Mein Fazit
Es ist eine absolute Kunst, auf so wenigen Seiten, mit so wenigen Worten eine Geschichte zu erzählen, die bis ganz tief im Inneren berührt. Marianne Kaurin ist dies hier auf eine besonders beeindruckende Weise gelungen, denn sie erzählt von Hoffnung, von Träumen, von Liebe und Familie und wie all das verloren geht. Dieses Buch macht wieder bewusst, dass man wirklich alles daran setzen muss, dass sich die Geschichte nie mehr wiederholen darf.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Spannend und grausam

Die Arena: Grausame Spiele
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London in der Zukunft, die Menschen haben sich nach und nach voneinander entfernt und leben nun als reiche, privilegierte Pures in teuren Hochhäusern oder als arme Dregs am Rande der Gesellschaft in Slums. ...

London in der Zukunft, die Menschen haben sich nach und nach voneinander entfernt und leben nun als reiche, privilegierte Pures in teuren Hochhäusern oder als arme Dregs am Rande der Gesellschaft in Slums. Nun gastiert der Zirkus in der Stadt und seine Artisten sind ausschließliich Dregs, die täglich in der Arena regelrecht ums Überleben kämpfen. Hoshiko ist eine von ihnen und sie tanzt auf einem dünnen Drahtseil 15 m über der Arena, ohne Netz oder doppelten Boden. Als Pures Politikerin Bailey mit ihrer Familie zur Show geladen wird, ist sie zunächst dagegen, den Zirkus zu besuchen, doch Ben, einer ihrer beiden Söhne, will dort unbedingt hin. Dort sieht er zum ersten Mal Hoshiko und deren Auftritt und seitdem kann er sie nicht vergessen. Unter Vorwänden schleicht er sich immer wieder in den Zirkus und wird hier Zeuge, wie schlecht es um die Artisten des Zirkus’ wirklich gestellt ist.
Meine Meinung
Bei diesem Buch reichte mir schon der Titel, um wirklich richtig neugierig zu werden, denn als großer Panemfan wartet man ja doch immer auf ähnlich spannende Geschichten. Doch auch wenn es sich hier auch um eine Dystopie handelt und dort Menschen in einer Arena ums Überleben kämpfen, ist es doch etwas komplett anderes als die Tribute von Panem. Was jetzt nicht heißen soll, dass diese Geschichte schlechter ist, denn das ist sie auf gar keinen Fall. Ich selber habe sie nämlich an nur zwei Abenden verschlungen, denn Hayley Barker gelang es, mich in kürzester Zeit mit ihrer nach aussen hin glitzernden und nach innen so brutalen und harten Welt zu fesseln. Sie beschreibt mit der nötigen Menge an Details, durch die man als Leser schon eine genaue Vorstellung vom Geschehen bekommt. Doch mit Hinblick auf die Zielgruppe bleibt es im vertretbaren Bereich, ist aber nichts für schwache Nerven. Sie schafft es auf jeden Fall schnell, mit Worten Spannung und Emotionen zu erzeugen und das Buch wurde zu einem Pageturner.
Die Welt, die hier beschrieben wird, klingt gar nicht mal so absurd. Die Lücke zwischen arm und reich klafft heute schon immer weiter auseinander und die Mittelschicht wird tendenziell immer kleiner. Genauso hat es auch mit den Pures und den Dregs begonnen. Dementsprechend ist das ein Worldbuiling, das glaubwürdig und logisch aufgebaut wurde.
Die Spannung der Geschichte steigert sich ebenfalls mit und mit. Je tiefer die Charaktere in Gefahr geraten, desto mitreißender wird die Geschichte. Man lernt die beiden Protagonisten ja auch schon sehr gut kennen und fiebert dementsprechend mit ihnen mit. Das ganze wird dann noch einmal lebendiger, da die Protagonisten dann auch noch in der Gegenwart erzählen.
Schon die beiden Gesellschaftsschichten, Pures und Dregs, sind sehr klar beschrieben. Die Pures, die Reinen, die Erhabenen, die sich selbst als die Krönung der Gesellschaft betrachten, sind auch genauso wie es sich hier anhört, dargestellt. Die Dregs, der Bodensatz, der Abschaum, hungert und lebt in menschenunwürdigen Verhältnissen. Hier wird auf jeden Fall ganz klar gespalten und getrennt voneinander und man ergreift sehr schnell Partei.
Doch auch die einzelnen Charaktere, vor allem Protagonisten Ben und Hoshiko, sind intensiv gezeichnet. Hoshiko ist wirklich mutig und clever und ich habe sie regelrecht bewundert. Doch auch Ben, auch wenn er zu Beginn noch ein wenig naiv wirkt, wurde mir schnell sympathisch. Das jemand wie Ben, also ein Pure, doch Menschlichkeit zeigt, lässt Hoffnung groß werden.
Die Nebencharaktere sorgen hier für die passenden Stimmungen. Man beginnt die Pures zu verachten für ihre Grausamkeiten und mit den Dregs zu hoffen, dass es sich eines Tages für sie ändern könnte. Durch die einzelnen Figuren kommt es ebenfalls zu spannenden Momenten, Abwechslung und zeitweise auch Überraschungen.
Mein Fazit
Ein wirklich spannendes und fesselndes Jugendbuch, was allerdings auch keinen Stopp macht vor grausamen Details. Zwar wird es nicht bis in die letzte, blutige Einzelheit zerlegt, ist aber trotzdem sehr lebendig geschrieben. Ansonsten habe ich hier mit Hoshiko und Ben mitgelitten und mitgefiebert, denn sie sind definitiv zwei wirklich gelungene Charaktere. Ich bin jetzt schon sehr auf den nächsten Band gespannt und wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Sehr spannend

Wicca - Tödlicher Kult
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Archäologin Hannah Peters muss ihre Grabungen in Honduras unverhofft unterbrechen. Da kommt der Anruf ihrer Freundin und Journalistin Leslie Rickert genau richtig. Denn Leslie hat etwas entdeckt, dass ...

Archäologin Hannah Peters muss ihre Grabungen in Honduras unverhofft unterbrechen. Da kommt der Anruf ihrer Freundin und Journalistin Leslie Rickert genau richtig. Denn Leslie hat etwas entdeckt, dass mehr als mysteriös erscheint. Ein geheimer Kult, dessen Ursprung einst im fernen Jordanien lag und scheinbar seit vielen Jahren heimlich in Südengland betrieben wird. Hannah kann nicht widerstehen und beginnt gemeinsam mit Leslie zu forschen, dabei stoßen sie nicht nur auf viele verschwundene Frauen in der Gegend, sondern auch auf den rätselhaften Lord Ambrose van Tyne. Dieser hat nämlich einen Plan, dessen Umsetzung genau zur Sonnenwendfeier stattfinden soll. Doch all das, was Hannah und Leslie herausfinden, klingt nahezu unglaublich.
Meine Meinung
Mit Wicca – Tödlicher Kult erschien der bereits fünfte Thriller rund um die Archäologin Hannah Peters. Ich selbst muss gestehen, noch keinen der vorherigen Bände gelesen zu haben, doch ich kam mit dieser Geschichte sehr gut zurecht, da private Entwicklung weitestgehend im Hintergrund bleiben.
Durch einen sehr spannenden Prolog macht Thiemeyer seine Leser schon neugierig auf den Inhalt des Buches. Doch danach wird es erst einmal ruhiger, die Spannung baut sich langsam, dafür konstant auf und findet sein Highlight zum Ende. Dabei ist der Inhalt eine Mischung aus spannendem Thriller und Fantastik. Mir fiel es wirklich schwer, herauszufinden, wieviel rund um die Wicca auf reine Nachforschung basiert und wieviel davon reine Fantasy ist. Das allerdings hat mir so richtig gut gefallen, denn es regt nicht nur die eigene Fantasie an, sondern macht auch neugierig auf all die Stätten und Kulte, die er beschreibt. Man bekommt hier definitiv sehr viele Informationen rund um Mythen und heidnischen Glauben, die wirklich spannend zu lesen sind. Dabei baut Thiemeyer wirklich interessante Ideen mit ein: ich sag nur Tolkien, Ents und Fangorn für alle, die das Buch gelesen haben. Alle andere hoffe ich, werden dadurch noch einmal mehr neugierig. Was hier also wirklich real und was Fiktion ist, war nachher gar nicht richtig auseinander zu halten.
Thiemeyer erzählt spannend und flüssig, aber auch sehr bildlich. Sowohl die Wüste Jordaniens als auch der Landsitz des Lords in England nahmen vor meinem inneren Auge Gestalt an und beim Lesen hatte ich wirklich gelungenes Kopfkino. Die Perspektiven wechseln hier zwischen der Protagonistin Hannah und diversen Nebencharakteren, was zusätzlich noch die Spannung steigert und den Leser in die Geschichte zieht.
Hannah Peters ist mir gleich von Beginn an sehr sympathisch. Ich denke, dass sie vielen Lesern bereits aus den Vorgängern bekannt ist. Mir selbst war vorm Lesen gar nicht bewusst, dass es sich hier um eine Reihe handelt, ich werde aber definitiv noch die anderen Bücher rund um Hannahs Abenteuer nachlesen. Sie ist hartnäckig, handelt oftmals rein nach Bauchgefühl und mit Vorschriften hat sie so ihre Schwierigkeiten. Doch nicht nur Hannah wirkt hier authentisch und lebendig, sondern auch alle weiteren Nebencharaktere. Sie sorgen für viel Abwechslung und sind voller Unwägbarkeiten, die für einige Überraschungen sorgen.
Mein Fazit
Ein tolles und absolut spannendes Abenteuer, das mit vielen bildhaften Beschreibungen ein wirklich gelungenes Kopfkino bei mir hervorgerufen hat. Ich habe hier die Charaktere auf ihren Reisen begleitet und fühlte mich mitten drin und nicht nur als Zuschauer. Interessante Informationen rund um Kulte, Mythen und längst vergessene Stätten und Städte, bei denen es mir wirklich schwer fällt zu unterscheiden, was Fitkion und was Realität ist, lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.09.2019

Interessante Einblicke

Rote Nächte
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Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst ...

Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst klingt nur allzu verlockend, doch über ihren Job dürfen ihre Eltern und ihr Freund niemals etwas erfahren. Allein schon durch die arabische Abstammung sind ihre Eltern äußerst konservativ und ihr Freund, der sich zur Zeit zum Glück auf einer Reise befindet, ist immer eifersüchtig. Doch dem Angebot kann Jasmina nicht widerstehen, sie nimmt den Job an und lernt dabei die kuriosesten Personen kennen.
Meine Meinung
Ich bin ja immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten und diese hier klang definitiv danach, zumal das Erlebte auf wahren Begebenheiten beruht. Das Cover ist wirklich wunderhübsch gestaltet und rundete den ersten Eindruck zusätzlich ab.
Jasmina Amin erzählt locker und leicht und mit einem ganz eigenen Humor, der mich so manches Mal wirklich zum Schmunzeln brachte.
Dadurch, dass die Geschichte auf wirkliche Erlebnisse der Autorin zurückgreift, machte diese dann auch umso interessanter. Ich habe mir zwar bis dato noch nie solch einen Job vorgestellt, doch natürlich hat man gewisse Erwartungen vor dem Lesen. Doch das, was hier wirklich beschrieben wird, hat mich durchaus überrascht. Was mir hier gefallen hat, ist, dass die Frauen hier nicht die große Opferrolle spielen, sondern tatsächlich über gewisse Stärken verfügen. Manch ein Erlebnis klingt so absurd, dass man es sich tatsächlich so auch vorstellen kann.
Jasmina Amin erzählt in der Geschichte in erster Linie von dem Leben im Club, große Teile ihres Privatlebens bleiben hier außen vor und auch diese Differenzierung fand ich sehr passend. Sie zieht hier eine deutliche Grenze zwischen ihrer Familie und ihrem eher ungewöhnlichen Beruf, zumal sie ja sogar arabischer Abstammung ist. Na ja, aber auch sonst gilt dieser Beruf ja nicht als unbedingt hoch angesehen.
Erzählt wird das Geschehen aus der Sicht der Protagonistin Jasmina. Ihre Veränderungen während des Jobs sind glaubwürdig und ebenfalls sehr spannend. Aus einer recht ruhigen und zurückhaltenden jungen Frau wird eine wirklich starke Persönlichkeit, die auch nicht davor zurückschreckt, auch mal durchzugreifen.
Das sich hier auch tatsächlich Freundschaften ergeben, fand ich zusätzlich interessant. Zwar lernt man die einzelnen Personen nur oberflächlich kennen, bekommt aber trotzdem ein gewisses Bild, so dass man sich vorstellen kann, wie ihr Leben aussieht, zumindest in der Nacht. Ebenfalls äußerst interessant sind die Besucher des Edelbordells, die teilweise in der Öffentlichkeit stehen und erst im Club ihr wahres Gesicht zeigen. So wird wieder einmal besonders bewusst, dass man nie nur nach dem Urteilen sollte, was man zu Gesicht bekommt.
Mein Fazit
Mit diesem Buch konnte mich die Autorin Jasmina Amin tatsächlich sehr überraschen und die Einblicke, die sie dem Leser hier gewährt, fand ich interessant, spannend und ja, tatsächlich so manches Mal amüsant. Jasmina ist mir sehr sympathisch und die Wandlung, die sie hier in der Geschichte nimmt, hat mir äußerst gut gefallen. Denn aus einer jungen, eher schüchternen Frau wird eine sehr starke Persönlichkeit. Ich kann diese “Geschichte ” absolut empfehlen, denn sie bietet wirklich Einblicke, bei denen ich doch häufiger überrascht werden konnte. Ich bin wohl doch ganz schön unschuldig…