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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein Muss für Fantasyfans

Zorngeboren - Die Empirium-Trilogie
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Eine Prophezeiung hat sie vorhergesagt, zwei Königinnen, die in der Lage sind, die sieben verschiedenen Arten der Elementarmagie beherrschen zu können, die eine ist die Sonnenkönigin des Heils, die andere ...

Eine Prophezeiung hat sie vorhergesagt, zwei Königinnen, die in der Lage sind, die sieben verschiedenen Arten der Elementarmagie beherrschen zu können, die eine ist die Sonnenkönigin des Heils, die andere die Blutkönigin der Zerstörung. Doch die junge Rielle Dardenne ist es genau mit dieser Magie gelungen, den Kronprinzen zu retten. Nun steht sie vor sieben schweren Prüfungen, um zu beweisen, dass sie die Sonnenkönigin ist. Tausend Jahre später lebt die Kopfgeldjägerin Eliana Ferracora und auch sie verfügt über magische Fähigkeiten, die sie jedoch verheimlicht. Über das Land herrscht das Imperium, dessen Machenschaften düster und brutal sind, doch über welche Kräfte sie wirklich verfügen, ahnen selbst die Gegner des Imperiums nicht. Als Elianas Mutter eines Tages spurlos verschwindet, setzt die junge Frau alles daran, sie wiederzufinden. Doch nicht nur Elianas Mutter verschwindet, denn irgendjemand scheint Frauen zu entführen und das immer mehr und immer schneller.
Meine Meinung

Als Coverliebhaberin fiel mir dieses traumhaft schön gestaltete Cover sofort auf und die Geschichte dahinter klang spannend und anders. Genau diese Geschichte habe ich auch mit “Zorngeboren” erhalten.
Autorin Claire Legrand beginnt ihre Geschichte höchst ungewöhnlich, denn der Prolog scheint zugleich das Ende der Geschichte, zumindest eines der beiden Handlungsstränge, zu sein. Ohne Umschweife befindet sich der Leser hier mitten im Geschehen und so manches hat mich hier zu Beginn regelrecht verwirrt und jede Menge Fragen aufgeworfen. Aber genau all diese Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten, machten mich auch unheimlich neugierig auf das Gesamtbild. Nach und nach versteht man immer mehr, worum es hier geht und wird völlig von der Handlung eingenommen. Claire Legrand erzählt sehr flüssig und absolut bildgewaltig. Für die Zielgruppe ab vierzehn Jahren zwar durchaus geeignet, aber auch so anspruchsvoll, dass auch der erwachsene Leser hier in eine tiefsinnge, durchdachte Welt, die immer lebendiger wird, abtauchen kann. Es gibt Kämpfe, Prüfungen, Intrigen, ein wenig Liebe und wenn man meint, man ahnt, wohin die Autorin mit ihrem Leser möchte, bringt sie eine neue, verblüffende Wendung. Dadurch schafft sie es aber auch permanent die Spannung aufrecht zu halten.
Aus zwei wechselnden Perspektiven verfolgt der Leser hier die Geschichte der beiden Frauen Rielle und Eliana, die auf den ersten Blick nicht nur von über tausend Jahren voneinander getrennt zu sein scheinen, sondern auch in völlig verschiedenen Welten leben. Während in Rielles Welt Magie alltäglich ist, ist die Welt Elianas hart und kalt und Magie nur ein Märchen. Doch letzten Endes hat Claire Legrand hier etwas eigenes und besonderes erschaffen.
Auch die Charaktere wissen zu überzeugen und war ich zu Beginn noch felsenfest davon überzeugt, wer bzw. wie Rielle ist, bin ich mir zum Schluss gar nicht mehr so sicher. Insgesamt hat die Autorin ihre Charaktere sehr lebendig und glaubhaft dargestellt. Sowohl Rielle als auch Eliana sind nicht nur voller Magie, sondern auch sonst kämpferisch, mutig und tapfer. Beide würden für die Menschen, die sie lieben, alles tun und über Leichen gehen. Auch die Nebencharaktere sind facettenreich und selten vorhersehbar, jeder von ihnen bekommt seinen Raum für ein glaubwürdiges Bild und auch die Gegner sind nicht das, was man ihrem Namen nach vermuten würde.
Mein Fazit

Eine Rezension, die mir gar nicht so leicht fiel, denn ich wollte hier so viel erzählen und doch nichts verraten. Claire Legrand hat mich nicht nur mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil überzeugen können, sondern auch mit ihren Charakteren und dem gesamten Worldbuilding. Wer glaubt, auf einem sicheren und vorhersehbaren Weg zu sein, der könnte sich vielleicht auf dem Holzweg befinden. Sicherlich ist der Beginn nicht ganz so leicht, da man einfach sehr viele Eindrücke auf einmal erhält. Doch vieles wird noch aufgeklärt und gibt ein logisches Gesamtbild. Natürlich behält sich die Autorin auch vor, noch einige Fragen für ihre nächsten Bände offen zu lassen. Eine großartige Geschichte, bildgewaltig erzählt und ein absolutes must read für alle Fantasyfans.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Grausame Zeit

1793
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Als zwei Kinder beim Spielen in einem See, der gleichzeitig für Schlachtabfälle und Ableitungen der Fäkalien genutzt wird, eine Leiche entdecken, eilen sie sofort zu Mickel Cardell. Dieser schafft es, ...

Als zwei Kinder beim Spielen in einem See, der gleichzeitig für Schlachtabfälle und Ableitungen der Fäkalien genutzt wird, eine Leiche entdecken, eilen sie sofort zu Mickel Cardell. Dieser schafft es, die grausam entstellte und verstümmelte Leiche zu bergen und lässt die Stadtwache rufen. Cecil Winge, der bei der Stockholmer Polizei für seinen Scharfsinn bekannt ist, wird hinzugezogen. Gemeinsam mit Cardell beginnt er, dem ganzen auf die Spur zu gehen, doch hinter welch menschliche Abgründe er dabei noch blicken wird, hätte auch Winge nie gerechnet.
Meine Meinung
Eigentlich lese ich ja nur selten mal einen historischen Roman und wenn, dann meist Bücher aus dem letzten Jahrhundert. Doch die Mischung des Debütromans aus der Feder von Niklas Natt Och Dag machte mich sehr neugierig.
Ich muss zwar zugeben, dass ich mich ein wenig an den Stil des Autors gewöhnen musste und zu Beginn etwas Zeit benötigte, um in den Roman zu finden, doch schon bald konnte mich Niklas Natt Och Dag fesseln. Sprachlich findet man sich schon nah an der Zeit, von der er schreibt und das macht das Gelesene realer, zumal er sich hier wohl auch auf tatsächlich stattgefunde Ereignisse beruft. Er schreibt direkt und recht bildlich und das ließ mich so manch einen Gänsehautmoment erleben. Also für schwache Nerven ist es wohl nicht unbedingt geeignet.
Unterteilt ist der Roman in vier Teilen, passend zu den Jahreszeiten des Jahres 1793. Dabei kamen mir der erste und letzte Teil wie ein Rahmen um die beiden Mittelstücke vor, wie eine Umarmung der Grausamkeiten. Die Perspektiven wechseln in den einzelnen Abschnitten, was dem Leser einen guten Überblick schafft und die bis dato dargelegten Puzzlestücke langsam zu einem Gesamtbild werden lässt. Brutalität und Grausamkeiten, Entstellungen und Entbehrungen, der Autor packt hier einfach alles mit in den Roman und lässt dadurch die dargestellte Zeit lebendig werden. Ich kenne mich leider mit den historischen Fakten aus der Zeit nur wenig aus, hatte aber hier durchaus den Eindruck, dass der Autor sehr viel Wert auf eine korrekte Darstellung legt. Nimmt man all das zusammen, hat man einen sehr spannenden und vor allem eindrücklichen Roman, der auch nach dem Lesen noch nachdenklich stimmt.
In den unterschiedlichen Abschnitten stehen auch unterschiedliche Personen im Vordergrund. Gerade der zweite Abschnitt hat mich mehrfach schlucken lassen, denn hier wählt der Autor eine besondere Art der Erzählung. Hier lässt er seinen Protagonisten in der Briefform von seinen Erlebnissen erzählen und diese haben es wirklich ganz schön in sich. Aber auch die anderen drei Abschnitte, die in dritter Person erzählt werden, lassen den Leser einen guten Blick auf das Geschehen.
Die Personen sind äußerst facettenreich und lebendig. Seien es der Kriegsveteran Mickel Cardell oder der Polizist Cecil Winge, man konnte sie kennenlernen und verstehen und gerade Winges Schicksal machte betroffen. Doch in diesem Roman hat jeder Charakter sein Päckchen zu tragen und man verspürt beim Lesen immer wieder einen Kloß im Hals. Alles in allem bin ich begeistert von den Figuren, die der Autor hier erschaffen hat und den Gesamteindruck des Romans noch einmal mehr positiv erscheinen lassen.
Mein Fazit
Mit 1793 hat Niklas Natt Och Dag einen wirklich beeindruckende Debütroman vorgelegt, der mit einer lebendigen Darstellung der Zeit und einer dichten Recherche punkten kann. Auch seine Charaktere wirken greifbar und authentisch. Vor Grausamkeiten und schockierenden Momente macht der Autor keinen Halt, so dass man hier manches Mal einen Kloß im Hals hatte. Lediglich beim Einstieg hatte ich leichte Probleme, was allerdings auch mit daran liegt, dass ich eher selten historische Romane aus der Zeit lese. Alles in allem sehr lesenwert!

Veröffentlicht am 28.02.2019

Jetzt wird es persönlich

Lazarus
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Als sich eine Spur grausamer Morde durch ganz Europa zieht, glaubt Joonna Linna, dass Jurek Walter, den er Jahre lang verfolgte, dahinter stecken könnte. Doch eigentlich kann das gar nicht sein, denn Jurek ...

Als sich eine Spur grausamer Morde durch ganz Europa zieht, glaubt Joonna Linna, dass Jurek Walter, den er Jahre lang verfolgte, dahinter stecken könnte. Doch eigentlich kann das gar nicht sein, denn Jurek Walter wurde bei einem Polizeieinsatz getötet. Aber wer sonst sollte hinter den Morden stecken, denn auch die Opfer waren alles andere als Unschuldslämmer. Besonders hart wird es, als in der Kühltruhe eines Opfers ein fürchterlicher Fund gemacht wird. Das Opfer, ein Grabschänder, der Fund – ausgerechnet der Kopf der verstorbenen Ehefrau Joonna Linnas. Schlimmer kann es kaum werden, oder vielleicht doch?
Meine Meinung
Mit Lazarus erschien der bereits siebte Fall für den Ermittler Joonna Linna und auch dieser steht seinen Vorgängern an Spannung in nichts nach.
Auch wenn sich, wie so oft in Serien, das private Leben der Ermittler weiter entwickelt, denke ich, dass hier auch Quereinsteiger der Serie keine Verständnisprobleme bekommen werden.
Schon von Beginn an ist dieses Buch absolut fesselnd und wie mir bereits aus anderen Büchern des Autorenduos bekannt, war es auch hier wieder in einem Rutsch zu lesen. An Grausamkeiten und blutigen Schockmomenten wird nicht gespart, deshalb glaube ich, dass dieser Thriller auch eher etwas für nicht allzu zart besaitete Leser ist. Sprachlich direkt, auch schon durch die in der Gegenwart geschriebenen Geschichte, war man als Leser mitten im Geschehen. Detailliert ohne ausschweifend zu wirken, bekommt man ein genaues Bild der Ereignisse.
Von Beginn an ist die Spannung hoch gehalten und hier pflastern Leichen regelrecht den Weg der Ermittler. Die Atmosphäre ist durchweg düster und immer wieder neue Wendungen und Grausamkeiten lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Auch die Tatsache, dass Protagonist Joonna Linna hier von Beginn an Zweifel bei Kollegen und Familie hervorruft mit seinen Vermutungen, lassen den Leser noch einmal mehr mit ihm mitfiebern. Auch die schnellen Perspektivenwechsel und die kurzen Kapitel machen es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Wirklich ganz großartiges Kopfkino, was die beiden Autoren hier wieder gezaubert haben.
Durch die eben schon erwähnten Perspektivenwechsel ist man als Leser immer nah am Geschehen, bekommt andere Ideen aufgezeigt und man hofft und bangt hier mit den bereits bekannten Charakteren mit. Man schwankt zwischen Angst und Hoffnung, aber ob es hier ein Entkommen gibt, werde ich nicht verraten.
Die Charaktere, allen voran Joonna Linna, sind bereits bekannt. Gerade Joonna ist im Laufe der Zeit ein ganz besondere Charakter für mich geworden. Aber auch sonst ist die Zeichnung der Figuren wieder extrem gut gelungen. Jeder einzelne wirkt durchdacht, bekommt Tiefgang und gibt ein klares Bild. Ob Protagonist oder Antagonist, die Charaktere sind wirklich detailliert und glaubwürdig.
Mein Fazit
Was für ein spannungsgeladener, blutiger und grausamer Thriller, der mit viel Tempo, aber auch noch viel Tiefgang daherkommt. Das Autorenduo Lars Kepler hat es wieder einmal geschafft, einen ganz besonderen Thriller zu schreiben, der den Leser nicht so schnell wieder loslässt. Dabei ist der Fall in all seinen Grausamkeiten absolut glaubwürdig und weiß den Leser zu überraschen. Mitfiebern und mitzittern der Extraklasse!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Die Einsamkeit der kanadischen Wälder

Das Glück an meinen Fingerspitzen
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Jana kann es kaum erwarten, zu ihrem Onkel nach Kanada zu reisen. Dieser ist ein Naturforscher, der eine Blockhütte auf einer einsamen Insel besitzt. Während er sich seinen Forschungen widmet, genießt ...

Jana kann es kaum erwarten, zu ihrem Onkel nach Kanada zu reisen. Dieser ist ein Naturforscher, der eine Blockhütte auf einer einsamen Insel besitzt. Während er sich seinen Forschungen widmet, genießt Jana die Einsamkeit, denn ausser Wölfen, Bären und noch mehr Wildtieren, wird die Insel lediglich von einem Ehepaar bewohnt. Ein Ereignis aus Janas Vergangenheit hat die einst so lebenslustige junge Frau völlig verschreckt. Als Janas Onkel zu einer weiteren Tour aufbricht, macht sie sich zunächst noch keine Sorgen, doch er kommt nicht zurück. Dann plötzlich steht ein junger, verletzter Mann, Luke, vor ihrer Hütte und Jana muss ihm ihr Vertrauen schenken, denn es scheint nur einen Weg zu geben, ihren Onkel zu finden: sie müssen quer über die Insel, um Hilfe zu holen.
Meine Meinung
Schon vor einer Weile fiel mir dieses wunderschön gestaltete Cover auf und auch der Klappentext versprach eine interessante Geschichte. Ausserdem kannte ich bereits das ein oder andere Buch aus der Feder der Autorin und wusste, dass sie mit ganz viel Gefühl erzählt. Genauso ist es mit “Das Glück an meinen Fingerspitzen” in dem Julie Leuze eine Geschichte über zwei junge Menschen erzählt, die mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen haben. Dabei schreibt die Autorin auch hier wieder mit sehr viel Emotionen und versetzt mit ihrem bildlichen Stil den Leser direkt auf die kanadische Insel. Mit einem wirklich gekonntem Maß an Details werden die Regenwälder der Insel lebendig und das Kopfkino startet schon auf den ersten Seiten. Dabei ist diese Geschichte nicht nur ein reines Jugendbuch, sondern auch perfekt für den erwachsenen Leser, der sich gerne in Geschichten fallen lässt. Das Buch ist so mitreißend, dass ich es an nur einem Abend verschlungen habe, denn auch die Tiefe der Charaktere lässt den Leser mitfühlen.
Aus wechselnder Perspektive in der Ich-Form lässt Julie Leuze ihre beiden Protagonisten Jana und Luke erzählen. Lange Zeit weiß der Leser lediglich, dass beide Charaktere mit einem traumatischen Erlebnis der Vergangenheit zu kämpfen haben. So ist Janas uns Lukes Trip über die Insel nicht nur ein Weg, um Hilfe zu holen, sondern auch ein Weg, wieder zu sich selber zu finden. Das die beiden sich dabei näher kommen und sich eine Liebesgeschichte entwickelt, war zwar vorhersehbar, aber passte hier einfach perfekt. Denn diese Liebesgeschichte spielt sich eher nebensächlich ab und im Mittelpunkt bleiben die Charaktere.
Jana kommt aus Deutschland und verbringt ihre Zeit bei ihrem Onkel in Kanada. Lange Zeit weiß man nicht, was der jungen Frau passiert ist, dass sie immer wieder zu regelrechten Panikanfällen neigt. Dabei ist ihr Traum ein Erlebnis, dass so richtig gut in unsere heutige Zeit passt und das typische Verhalten unserer Gesellschaft wiederspiegelt. Gemeinsam mit Luke beginnt Jana ihr Trauma zu verarbeiten und bekommt dabei wieder ein Gefühl dafür, wer sie selber ist und was sie erreichen möchte.
Auch Luke wurde intensiv gezeichnet, denn auch Lukes Vergangenheit birgt etwas, mit dem er zu kämpfen hat. Seine Freizeit verbringt er auf Touren durch die Wildnis und filmt diese Abenteuer, die er später auf seinem YouTube Kanal veröffentlicht. Doch genau das ist es auch, was ihn von seinem nicht allzu einfachen Alltag ablenkt und ihm Halt gibt. Auch für ihn ist diese gefährliche Tour auf der Insel ein Weg, zu sich selbst zu finden.
Diese beiden Charaktere stehen hier auch deutlich im Mittelpunkt, während weitere Personen nur am Rande auftauchen, von denen allerdings Lukes jüngere Schwester noch eine wichtige Rolle spielt. Viel mehr möchte ich aber an dieser Stelle gar nicht verraten.
Mein Fazit
Eine Geschichte mit intensiven Landschaftsbildern und mit einem sehr gefühlvollen Schreibstil, der Personen und Orte lebendig werden lässt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Protagonisten Jana und Luke, die beide mit einem Trauma der Vergangenheit leben lernen müssen und die auf dieser Reise nicht nur zueinander, sondern auch zu sich selber finden. Ein wunderbares Buch, das zum Nachdenken anregt und das in ferne Welten versetzt.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Phils persönlichster Fall

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Als drei Männerleichen erhängt an früheren Ermittlungsorten von Phil Brennan aufgefunden werden, wird schnell klar, dass dieser persönlich involviert ist. Denn noch auffälliger ist die Ähnlichkeit zu DI ...

Als drei Männerleichen erhängt an früheren Ermittlungsorten von Phil Brennan aufgefunden werden, wird schnell klar, dass dieser persönlich involviert ist. Denn noch auffälliger ist die Ähnlichkeit zu DI Brennan. Phil wäre nicht er, wenn er sich nicht gleich dafür verantwortlich fühlen würde und so macht er sich schnellstmöglich auf den Weg nach Colchester. Ein Polizeibeamter soll ihn sicher dorthin bringen, doch er kommt nie in Colchester an. Für Marina ist vom ersten Augenblick an klar, dass ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt und sie setzt alles daran, Phil rechtzeitig zu finden.
Meine Meinung
Schon beim Lesen des Klappentextes hatte ich eine Gänsehaut, denn wer die vorherigen Fälle des DI Brennan und der Profilerin Esposito kennt, weiß ungefähr, worauf sie sich hier einlassen.
Schon der Prolog bietet viel Spannung und genauso geht es dann auch gleich weiter. Tania Carver schafft es auch hier, mich in kürzester Zeit mit ihrem Schreibstil zu fesseln und dieses Mal konnte ich den Thriller auch wirklich erst aus der Hand legen, als ich ihn beendet hatte. Wer die Reihe um das sympathische Paar verfolgt hat, wird hier schnell merken, um was es geht. Ich habe hier wirklich richtig mitgefiebert und mitgelitten und fühlte eine Mischung aus Beklemmung und Faszination über das Gelesene. Wie auch in ihren vorherigen Bänden ist das Tempo hoch gehalten und schnelle Perspektivenwechsel und kurze Kapitel sorgen dafür, dass das Buch zum Pageturner wird.
Gerade hier in diesem Band, bei dem es sich wohl auch um das Finale handelt, macht es durchaus Sinn, die Reihe bis hierher verfolgt zu haben. Manch ein Erlebnis aus der Vergangenheit wird aufgelöst und somit könnte man es hier als Quereinsteiger eher schwer haben. Stück für Stück setzen sich hier nun alle Puzzleteile zusammen.
Man erfährt hier in Rückblenden von einem furchtbaren Schicksal eines kleinen Mädchens und was bzw. wer aus ihr geworden ist. Gleichzeitig erlebt man aber auch Marinas Suche nach Phil und wie es Phil ergeht. Wie schon erwähnt, wird hier auch einiges aufgelöst und all das zusammen saugt den Leser ins Geschehen.
Da ich bisher alle Bände gelesen hatte, sind die beiden Ermittler wie gute alte Bekannte. Genau dieses Gefühl braucht man hier auch beim Lesen, denn ich habe selten so sehr mitgefiebert, wie mit Marina Esposito. Genauso sehr habe ich auch um Phil gebangt und gehofft. Ich bin auf jeden Fall sehr bgeistert von den Figuren, die Tania Carver erschaffen hat und mit welch einem Weitblick die Autorin arbeitete.
Mein Fazit
Ich glaube, über dieses Buch möchte ich einfach nicht mehr verraten, denn als Fan der Reihe wird es wohl keine Frage sein, dass man auch den finalen Band lesen möchte. Ich kann es kaum glauben, dass die Reihe nun zu Ende sein soll, denn mit Marina Esposito und Phil Brennan habe ich zwei sehr interessante Charaktere kennenlernen dürfen. Dieser Thriller ist ein wahrer Pageturner, vor allem wenn man weiß, worum es hier geht, bzw. unter welchem Druck Esposito steht und in welcher Gefahr Brennan schwebt. Tania Carvers Reihe ist vom ersten bis zum letzten Teil durchdacht aufgebaut. Spannend und mitreißend!