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Veröffentlicht am 09.06.2018

Durchweg gelungener Einstieg in die Trilogie

Plötzlich verwandelt 1. Auf den ersten Blick verzaubert
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Die fünfzehnjährige Ophelia wächst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester bei ihren drei Tanten, den Drillingen, auf. Das alleine klingt schon ein wenig ungewöhnlich, aber ihre Familie ist noch viel aussergewöhnlicher, ...

Die fünfzehnjährige Ophelia wächst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester bei ihren drei Tanten, den Drillingen, auf. Das alleine klingt schon ein wenig ungewöhnlich, aber ihre Familie ist noch viel aussergewöhnlicher, als man auf den ersten Blick schon sieht. Denn in ihrer Familie können die meisten Mitglieder sich verwandeln, doch Ophelia ist froh, dass sie von dieser Gabe bisher verschont blieb. Aber wie so oft kommt es wieder anders, als erhofft und kurz vor ihrem Geburtstag passiert es auch ihr, dass sie ihre Gabe doch noch erhält. Na das hat ihr gerade noch gefehlt, dafür hat sie eigentlich gerade keine Zeit, denn sie ist doch vollauf damit beschäftigt, Mut zusammen zu kratzen, um ihren Schwarm Adrian zu ihrer Geburtagsfeier einzuladen.
Meine Meinung
Das Cover finde ich absolut bezaubernd und genau so fand ich auch die Geschichte dahinter: absolut bezaubernd. Sonja Kaiblinger erzählt ihre Geschichte ganz locker und leicht, jung und modern und spricht dadurch auch absolut die Zielgruppe, jüngere LeserInnen an. Was mir aber hier ganz besonderd gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Spritzige Dialoge, urkomische Situationen und immer wieder Momente bei denen man laut lachen musste ließen die Seiten dieses Buches nur so vorbei fliegen.
Man ist gleich vom ersten Augenblick an in der Geschichte drin und wird schnell neugierig gemacht, denn es passiert gleich zu Beginn schon etwas, worüber man mehr erfahren möchte. Auch ein paar Geheimnisse, eine gewisse Magie und die ein oder andere lustige Situation machen aus Auf den ersten Blick verzaubert eine durchweg charmante Geschichte, die auch einen erwachsenen Leser sehr gut unterhalten kann.
Das Setting in Schottland mochte ich sehr und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden der Trilogie noch einiges mehr von dieser Umgebung erfahren darf. Aber diese besondere Magie passt hier schon perfekt in die gewählte Umgebung.
Die Gabe, die Ophelias Familie zu eigen ist, nämlich die der Verwandlung ist zwar durchaus bekannt, aber auch dies bekommt hier seinen ganz eigenen Charakter. Vor allem was Ophelia angeht, die ihre Gabe noch keineswegs beherrscht und genau damit immer wieder in die Klemme gerät.
Ophelia erzählt ihre Erlebnisse aus ihrer Perspektive in der Ich-Form, dadurch kommen wir ihr schnell näher und ich mochte sie einfach unheimlich gern.
Ophelia ist eine durchweg sympathische Protagonistin. Sie steht immer ein wenig im Schatten ihrer Zwillingsschwester Lora, zumindest fühlt es sich für Ophelia immer so an, aber sie ist selber eine sehr liebenswerte Persönlichkeit. Gerade ihre Tollpatschigkeit, nicht nur beim Verwandeln, machen sie lebendig und vorstellbar.
Aber auch Sonja Kaiblingers weitere Charaktere erhalten sehr viel Leben und machen diese Geschichte noch charmanter. Richtig gut gefallen hat mir hier, dass Ophelia hier sehr gut lernt, auch einmal hinter die Fassade anderer Menschen zu schauen. Denn mit ihrer Aufgabe, den überaus beliebten Cliff, näher kennenzulernen, merkt sie schnell, dass dieser nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Auch Cliff war mir hier sehr sympathisch und ich hatte bei ihm den Eindruck, dass er noch das ein oder andere hinter seiner Fassade mit versteckt hält.
Daneben sorgen vor allem Ophelias Tanten für viel Wirbel und auch diese sind immer wieder für Überraschungen und auch Lacher gut.
Mein Fazit
Ein rundum gelungener Einstieg in eine Jugendbuch Trilogie, die einfach gute Unterhaltung bringt. Locker und humorvoll, aber auch ein wenig magisch und romantisch machte mich der erste Band der Reihe rund um Ophelia und ihrer Verwandlungsgabe sehr neugierig auf seine Fortsetzung. Es gibt aber auch den ein oder anderen Moment, der mich überraschen konnte und letzten Endes habe ich auch noch eine Reihe an offener Fragen. Ein tolles Jugendbuch, dass auch älteren Lesern humorvolle Unterhaltung bringt. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Emotionale Geschichte

Was in unseren Sternen steht
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Eigentlich glaubte Jess in Adam ihre große Liebe gefunden zu haben, doch als sie unverhofft schwanger wird und Adam sie selbst bei der Geburt ihres Sohnes allein lässt, muss sie feststellen, dass er doch ...

Eigentlich glaubte Jess in Adam ihre große Liebe gefunden zu haben, doch als sie unverhofft schwanger wird und Adam sie selbst bei der Geburt ihres Sohnes allein lässt, muss sie feststellen, dass er doch ganz anders ist, als erhofft. Also verlässt sie ihn und Adam zieht nach Frankreich. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und Adam hat kaum einen Bezug zu seinem Sohn William, was Jess’ Mutter sehr zu schaffen macht. Diese wünscht sich nichts mehr, als dass Williams Vater Interesse an seinem Sohn zeigt. Um ihrer schwer kranken Mutter einen Gefallen zu tun, fährt sie mit William für fünf Wochen nach Frankreich. Dort hat Adam mittlerweile ein sehr erfolgreiches Hotel in einem selbst restaurierten Chateau eröffnet und lebt seinen Traum. Wird es Jess gelingen, William und Adam aufeinander zuzuführen? Denn im Gegensatz zu vielen von uns weiß Jess jetzt schon, was in ihren Sternen steht.
Meine Meinung

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, schlicht, aber sehr harmonisch und auch der Klappentext erweckte meine Neugier. Gleich vorweg, dieses Buch hat mich durch und durch verzaubert und ich fühlte mich wirklich vom ersten Moment an mit der Protagonistin verbunden und war mitten in der Geschichte. Catherine Isaac schreibt mit einem wundervollen Gespür für Emotionen, mal bringt sie den Leser zum Lachen, mal zum Weinen. Die gesamte Gefühlspalette konnte sie mir mit ihrem sehr harmonischen Schreibstil nahe bringen und die Geschichte war schneller zu Ende, als gewollt. Leicht und flüssig und doch tief und gefühlvoll erzählt sie von ihren Protagonisten und deren Leben.
Richtig gelungen ist hier das Gesamtpaket, denn auch wenn es nach einem leichten Liebesroman klingt, gibt es hier doch auch eine tiefer liegende Botschaft. Die Autorin verknüpft die locker leichte Urlaubsatmosphäre und ihre Liebesgeschichte mit den doch oft auch schweren Gedanken der Protagonistin Jess. Dabei vermittelt sie eine unheimlich wichtige Botschaft, nämlich lebe dein Leben jeden Tag so, als wäre es dein letzter Tag. Du weißt nicht, was die Zukunft wirklich für dich bereit hält, deshalb nutze das, was du hast.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht Jessicas erzählt. Dabei dürfen wir ganz nah ihre aktuellen Erlebnisse mitverfolgen, aber auch mit ihr durch die Gefühls- und Gedankenwelt reisen. In Gedanken beschreibt Jess, was sie erlebt hat, sie erzählt von ihrer Kindheit, aber auch von ihren derzeitigen Gefühlen. Ich fühlte mich mit ihr verbunden, konnte nachempfinden, wie es ihr geht, erlebte ihre Welt durch sie selbst.
Jess ist eine wirklich tolle Protagonistin, deren Art mir sehr sympathisch ist. Bisher war sie immer eine sehr fröhliche und offene Person, doch seit der Erkrankung ihrer Mutter sieht es in ihr anders aus. Nach aussen gibt sie sich wie man sie kennt, ist heiter und lustig und manche einer ihrer Vergleiche brachten mich zum Lachen. Doch in ihr toben die Gefühle seitdem die Krankheit ihrer Mutter immer weiter und vor allem unaufhaltbar fortschreitet. Die Darstellung dieser Protagonistin konnte mich auf jeden Fall völlig überzeugen.
Neben Jess spielen natürlich auch ihr Sohn William und dessen Vater Adam noch wichtige Rollen. William ist ein cleverer Junge mit einem großen Paket an Wissen, das er gerne mit anderen teilt. Adam war mir am Anfang nicht so sympathisch, doch als ich mehr über ihn erfuhr, wurde auch seine Person deutlich klarer. Auch diese beiden Charaktere konnten mich hier überzeugen.
Die Nebencharaktere nehmen angemessenen Raum ein und sorgen für Abwechslung und Lebendigkeit. Sowohl Jess’ Familie als auch die Freunde und die Angestellten, jeder bekommt Persönlichkeit und lässt die Geschichte real wirken.
Mein Fazit

Ein wunderbarer Roman über das Leben und dieses auch wirklich zu leben. Mit viel Herz und Gefühl erzählt Catherine Isaac eine auf den ersten Blick locker leichten Geschichte, die nach und nach immer tiefgründiger wird. Ich habe gelacht, nachgedacht, mich verliebt und geweint. Ein wunderschöner Roman der mich durchweg gut unterhalten hat und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Charmante Zeitreise in die Achtziger

Billy Marvins Wunderjahre
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Wir schreiben das Jahr 1987, Falcon Crest und Dallas laufen im Fernsehen, genau wie das Glücksrad und da dreht die äußerst attraktive Vanna White die Buchstaben um. Als eines Tages im Playboy ein Artikel ...

Wir schreiben das Jahr 1987, Falcon Crest und Dallas laufen im Fernsehen, genau wie das Glücksrad und da dreht die äußerst attraktive Vanna White die Buchstaben um. Als eines Tages im Playboy ein Artikel mit genau dieser Dame erscheint, können es Billy und seine Freunde Alf und Clarke kaum noch an etwas anderes denken, als daran, eine Ausgabe von diesem Playboy zu ergattern. Doch leider spielt da der Besitzers des Ladens einfach nicht mit und so müssen sie sich allerdhand einfallen lassen, doch noch eine der begehrten Ausgaben zu ergattern. Während einer ihrer Pläne zur Eroberung der Zeitschrift begegnet Billy Mary, der Tochter des Ladenbesitzers. Als die Dicke bleibt sie eigentlich eher im Hintergrund, aber Billy stellt fest, dass hinter Mary so einiges mehr steckt, als er je vermutet hätte.
Meine Meinung
Schon beim Schreiben der Inhaltsangabe stiehlt sich mein erstes Schmunzeln wieder ins Gesicht, denn mit seiner Geschichte rund um Billy ist dem Autor Jason Rekulak eine wunderbare Story gelungen. Allein das Cover ist, trotz seiner Schlichtheit, Aufmerksamkeit erregend und ansprechend und der Klappentext, der einen Rückblick in die Achtziger Jahre verspricht, klang vielversprechend.
Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr gut, man begleitet Billy und seine Freunde ab dem Moment, wo sie mit allen Mitteln versuchen, eine Zeitschrift namens “Playboy” zu ergattern. Mit sehr humorvollen Details und Beschreibungen konnte der Autor mich direkt in das Jahr 1987 zurückversetzen und brachte mich damit mehr als nur einmal zum Schmunzeln. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die Geschichte wird beim Lesen sehr lebendig.
Interessant sind hier vor allem die Rückblicke, wie es einmal war, als noch nicht jeder permanent auf sein Smartphone starrte. Die Anfänge der großen Computerspiele, deren Entwicklung und die Erinnerungen an den Atari, bei dem mir gleich einfiel, wie es war, als ich mich mit meiner besten Freundin ins Zimmer des großen Bruders schlich, weil dieser einen Atari hatte. Die Geschichte ruft auf alle Fälle Erinnerungen an die eigene Kindheit wach und hat dadurch ihren ganz eigenen Charme und Charakter. Jason Rekulak hat in seiner Geschichte aber auch an alles gedacht, um die achtziger Jahre ins Gedächtnis zu rufen, sei es die Einstreuung von Musiktiteln oder damals beliebter TV-Serien. Dieses Zusammenspiel ist absolut gelungen umgesetzt und gefiel mir sehr gut.
Erzählt wird die Story aus der Sicht des vierzehnjährigen Billy, man erlebt mit ihm die typischen Teenagerprobleme, verliebt sich zum ersten Mal, macht sich zum ersten Mal Gedanken, was man einmal machen möchte, gerät zum ersten Mal in Schwierigkeiten. Man konnte hier wunderbar mit Billy mitfühlen.
Billy ist auch ein sehr charmanter Charakter, der zwar auf den ersten Blick und vor allem in Begleitung seiner Freunde, durch und durch ein pubertierender, hormongesteuerter Jugendlicher ist, aber in dem auch ganz viel mehr steckt. Wie schon erwähnt, erlebt man seine Gedanken und Ideen mit und verbringt die Zeit mit ihm und wird Zeuge bei der Entstehung der kuriosesten Gedanken, nur um an diese Zeitschrift zu gelangen. Es war sehr schön, die Freundschaft der Jungs mitzuverfolgen und wie es war, mit ihnen Zeit zu verbringen, ohne dass die Technik im Vordergrund steht.
Mein Fazit
Wunderschön und hochwertig gestaltet, ist diese Geschichte nicht nur äußerlich ein Highlight, sondern bietet auch eine lustige, charmante Geschichte über die Teenagerzeit in den achtziger Jahren. Freundschaft wird hier groß geschrieben und die Technik rund um Computer und Handys steckte noch in Kinderschuhen. Es war wie eine Zeitreise in die Kindheitstage, die mir sehr viel Spaß gemacht hat und mich so manches Mal zum Lachen brachte. Klare Leseempfehlung, vor allem an die, die selbst in den Achtzigern groß geworden sind.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Absolut gelungen

Die Legenden der besonderen Kinder
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Wolltet Ihr schon immer mal die Geschichten hören, die jedes besondere Kind bereits kennt? Wie wäre es, wenn auch Ihr nun erfahren dürftet, wie die erste Ymbryne die erste Zeitschleife entstehen ließ? ...

Wolltet Ihr schon immer mal die Geschichten hören, die jedes besondere Kind bereits kennt? Wie wäre es, wenn auch Ihr nun erfahren dürftet, wie die erste Ymbryne die erste Zeitschleife entstehen ließ? Oder kennt Ihr die freundlichen Kannibalen? Wenn Euch all diese besonderen Geschichten interessieren, dann seid herzlich willkommen in diesem wunderschönen Buch der besonderen Märchen.
Meine Meinung

Es ist gerade erst ein paar Tage her, da habe ich die Verfilmung des ersten Bandes der besonderen Kinder gesehen und als ich dann diese wunderschöne Buch entdeckte, war es um mich geschehen. Es ist optisch ein absolutes Highlight und sehr hochwertig und es passt auch durchaus zu den erschienen Büchern der besonderen Kinder.
Allerdings hat es sonst nicht so viel gemein mit den Romanen, obwohl es durchaus eine wirklich gelungene Erweiterung zu diesen ist. Es beinhaltet Kurzgeschichten, eher Märchen, aber besondere Märchen, die Märchen, die die besonderen Kinder vorgelesen bekommen. Das wiederum macht dieses Buch noch einmal mehr besonders, weil dadurch beinahe wieder der Eindruck entsteht, als gäbe es doch irgendwo, in einer Zeitschleife versteckt, diese Kinder. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie Miss Perregrine aus diesem Buch vorgelesen hat. Ein wenig musste ich hier auch an die Märchen von Beedle dem Barden denken, der genauso zu seiner Reihe gehört, wie die Legende der besonderen Kinder hierhin passt.
Ransom Riggs hat hier einmal mehr bewiesen, welch großes Talent er im Erzählen von Geschichten hat. Dabei schafft er es absolut den erzählenden Ton eines Märchens beizubehalten, auch wenn seine Märchen noch teilweise düsterer und durchweg skurril sind. Aber wie es auch oft bei Märchen so ist, hat jede einzelne Geschichte doch auch dieses typische: und die Moral von der Geschicht… Ich fand es auf jeden Fall durch und durch gelungen.
Erzählt, bzw. herausgegeben sind diese Legenden von einer uns bekannten Figur: MIllard. Dieser streut auch immer mal wieder etwas aus seiner Sicht ein. Es stellt dadurch nicht nur den Bezug zu den Romanen her, sondern macht diese nochmal mehr lebendig.
Die einzelnen Märchen oder halt Legenden erzählen von ganz anderen Dingen, als die uns bekannt sind. So erfahren wir, wie es überhaupt dazu kam, dass es Ymbryne gibt oder wie man Alpträume an Bindfäden durch die Ohren aus dem Kopf bekommt. Was mir hierbei wieder sehr gut gefallen hat, ist das trotz aller Moral, die dahinter zu finden ist, doch auch eine Portion Humor zu erkennen ist. Für mich war es, wie eine Entdeckungsreise auf Verbindungen zu den Romanen zu gehen.
Mein Fazit

Wer die Romane geliebt hat, der wird auch an den Legenden der besonderen Kinder seine Freude haben. Es sind verschiedene Geschichten, die mitreißend und unterhaltsam erzählt werden und die mir, zwar recht kurze, aber dafür sehr gelungene Lesezeit einbrachten. Nicht zuletzt möchte ich auch noch diese wirklich großartigen Illustrationen erwähnen, die sich in diesem Buch finden lassen. Für mich ist es eine wunderbare, märchenhafte Ergänzung zu den Büchern. Optisch und inhaltlich ein Highlight!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Düster und spannend

Schattengesicht
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Schon seit ihrer Kindheit sind Mila und Polly beste Freundinnen, die einfach alles miteinander teilen. Doch nun ist etwas geschehen, dass die Frauen zur Flucht zwingt. Mit einem schlecht bezahlten Job ...

Schon seit ihrer Kindheit sind Mila und Polly beste Freundinnen, die einfach alles miteinander teilen. Doch nun ist etwas geschehen, dass die Frauen zur Flucht zwingt. Mit einem schlecht bezahlten Job als Zimmermädchen in einem Hotel schlägt Mila sich durch, während Polly sich in einem alten Haus versteckt hält. Doch schon wieder passiert etwas, was die beiden jungen Frauen zur Flucht treibt.
Meine Meinung
Vor kurzem habe ich ein Jugendbuch gelesen, das die Autorin Antje Wagner in Gemeinschaftsarbeit mit einer weiteren Autorin geschrieben hat, dementsprechend neugierig war ich auf einen Thriller aus der Feder der Autorin
Wie man schon an meiner sehr knappen Inhaltsangabe sehen kann, ist das Buch auch sehr schwer inhaltlich wiederzugeben, ohne zu viel zu verraten. Die Autorin baut hier nämlich auf beinahe jeder Seite wichtige Aspekte für die Handlung ein und spoilern möchte ich bei dieser besonderen Geschichte auf keinen Fall.
Der Schreibstil der Autorin Antje Wagner gefällt mir richtig gut, es ist sehr angenehm zu lesen und man spürt hier in den Worten das Geheimnisvolle, das Mysteriöse. Während man durchaus eine Ahnung hat, was hier im Argen liegt, wird vieles lediglich angedeutet und auf der Suche nach Antworten wird das Buch ein wahrer Pageturner.
Es ist spannend und das vom ersten Augenblick an. Dabei geschieht gar nicht unsagbar viel, sondern es ist genau das, was nicht ausgesprochen wird, was voran treibt beim Lesen. Die Stimmung ist sehr düster, man hat als Leser Vorahnungen, kommt ins Grübeln und doch bleibt vieles im Dunklen.
Sehr interessant ist der Aufbau der Geschichte, denn Antje Wagner beschreibt das Leben der Protagonistin rückwärts. Abschnittsweise lernen wir mehr von den Freundinnen kennen und kommen so langsam den Hintergründen auf der Spur. Im Vordergrund steht hier auf jeden Fall Mila, die Protagonistin und deren Entwicklung, bzw. wie diese zu solch einer Entwicklung geriet. Das Vorgehen der Autorin in dieser Darstellung ist rundum gelungen, denn auch wenn man immer wieder auf Ungereimtheiten stösst, bekommt man diese immer wieder schlüssig dargelegt.
Aus der Ich-Perspektive Milas verfolgt der Leser diese Geschichte und hat dabei großen Anteil an der Psyche der jungen Frau. Man spürt hier eine tiefe Traurigkeit bei der jungen Frau, doch so wirklich greifbar wird sie erst nach und nach. Stückchenweise wird Preis gegeben, wer Mila ist und auch wie sie ist.
Mila ist eine sehr ruhige Persönlichkeit, sie hält Abstand zu anderen, wirkt schüchtern und unsicher. Ganz im Gegensatz dazu steht Polly, die direkt und mutig in ihrem Auftreten erscheint. Nebencharaktere gibt es hier wenige, allerdings sind diese durchaus wichtig für die gesamte Entwicklung und Handlung.
Mein Fazit
Eine sehr düstere, still wirkende Geschichte, subtil erzählt. Genau das ist es auch, was diese Geschichte wirklich ausmacht, denn man muss als Leser selbst in die Gedanken und Handlungen der Charaktere eindringen und diese zu fassen bekommen. Ich mag ganz besonders den Schreibstil der Autorin, denn sie schafft es, mich bereits auf der ersten Seite abzuholen und neugierig zu machen und dieses Wissen wollen, wie es weitergeht, hält sie bis zum Schluss aufrecht. Leseempfehlung!