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Veröffentlicht am 31.07.2018

Schöne Idee über Zeitlose, in atmosphärischem Setting

Bernsteinstaub
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Klappentext
„Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht?
Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. ...

Klappentext
„Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht?
Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. Denn Ophelia ist eine Zeitlose und besitzt die seltene Gabe, die Zeitströme zu beeinflussen. Doch kaum hat sie von diesen Fähigkeiten erfahren, spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit dem mysteriösen Leander muss Ophelia die Ursache für das Zeitchaos finden. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen wird.“

Gestaltung
Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, musste ich kurz den Atem anhalten, denn das Cover ist einfach nur unfassbar schön. Der bronzefarbene Hintergrund schimmert metallisch und ist mit Spotlack versehen, wobei das in hellerem goldgelb versehene Motiv wunderbar zu diesem Hintergrund und dem Buchinhalt passt. Das alte Gebäude und das angedeutete Uhrenziffernblatt greifen wichtige Elemente der Handlung auf, was ich super finde, da man so schon einen ersten Eindruck der Geschichte bekommt. Hier passt einfach alles zusammen.

Meine Meinung
Da ich die bisherigen Bücher von Mechthild Gläser gerne mochte, war ich sehr gespannt auf „Bernsteinstaub“. In diesem geht es um Ophelia, die eine Zeitlose ist und somit die Zeit sehen und beeinflussen kann. Kaum hat sie diese Fähigkeit entdeckt, kommt sie einem großen Geheimnis auf die Schliche… Zudem spielt die Zeit komplett verrückt und Ophelia versucht, das Chaos zu ergründen und beseitigen. Doch wird ihr dies gelingen?

Die Idee hinter „Bernsteinstaub“ fand ich sehr ansprechend. Auch wenn Romane über die Zeit nicht neu sind, so fand ich die Zeitlosen sehr ansprechend. Diese können die Zeit sehen und vieles mit ihr machen (sie z.B. anhalten o.ä.). Dabei gibt es den sogenannten Herrn der Zeit, welcher auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Diese Grundidee fand ich magisch und absolut faszinierend. Auch gefiel mir die Umsetzung, da ich als Leser zusammen mit Protagonistin Ophelia in dieses Zeitkonstrukt und die Welt der Zeitlosen eingeführt wurde. Auf diese Weise wurde die Idee Stück für Stück erklärt und erweitert, weswegen ich mich gut in ihr einfinden und mich verzaubern lassen konnte.

Spannend wurde es dabei vor allem, als die Zeit immer weiter durcheinander geraten ist und ein großes Chaos entsteht, das auch die Welt der Menschen beeinflusst hat. Hier wird Magie mit Spannung gemischt, was super fesselnd ist! Über allem schwebt stets ein Geheimnis, das ich immer versuchte zu entschlüsseln, wodurch ich großen Spaß hatte, da ich versuchte immer neue Hinweise zu finden, um Vermutungen anstellen zu können. Sowas liebe ich einfach! Auch durch immer neue Herausforderungen und Aufgaben, denen sich die Gruppe um Ophelia stellen muss, kommt Spannung auf. Allerdings fand ich manch eine Entwicklung auch etwas vorhersehbar, da ich ahnen konnte, worauf es hinauslaufen würde.

Zudem ist das Setting des Buches einfach zauberhaft, denn die Geschichte spielt in Rom. Dies hat für mich wunderbar zum Zeitthema gepasst und dem Buch eine passende Atmosphäre verliehen. Auch eine kleine Liebesgeschichte wird in die Handlung eingebaut, die ich genau passend fand und gut nachvollziehen konnte. Dabei fand ich es gut, dass Ophelia so menschlich war, denn man merkt ihr an, dass sie zu Beginn mit ihrer neuen Fähigkeit und allem was damit einhergeht überfordert ist. Doch sie entwickelt sich weiter, überwindet ihre Skepsis und möchte den Dingen auf den Grund gehen. Auch die anderen Figuren empfand ich als spannend, da ich sie mit Verlauf des Buches ergründen konnte und nicht sofort alles über sie wusste.

Fazit
„Bernsteinstaub“ befasst sich mit einem neuen Aspekt des oft aufgegriffenen Zeitthemas: es geht um Zeitlose, die die Zeit sehen und beeinflussen können. Zeitreisen ade, hier kommen die Zeitlosen! Diese Idee fand ich erfrischend, faszinierend und sehr spannend! Zudem mochte ich das Geheimnis, das in die Geschichte eingewoben ist, da ich so stets mitgerätselt habe. An manch einer Stelle empfand ich die Handlung als etwas vorhersehbar, aber es gab dafür auch sehr viele fesselnde Momente. Das Setting in Rom trägt zudem dazu bei, dass das Buch unheimlich atmosphärisch wird.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 29.07.2018

Cooles Albtraum-Setting mit spannender Geschichte

Die Verwunschenen
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Klappentext
„Ständig soll Jakob auf seine kleine Schwester Katie aufpassen, selbst an dem Tag des großen Fußballturniers. Außer sich vor Wut hat er nur einen Wunsch: Katie soll für immer verschwinden! ...

Klappentext
„Ständig soll Jakob auf seine kleine Schwester Katie aufpassen, selbst an dem Tag des großen Fußballturniers. Außer sich vor Wut hat er nur einen Wunsch: Katie soll für immer verschwinden! Und genauso geschieht es. Wo ist sie? Ein Mann taucht auf, der mehr zu wissen scheint. Als Jakob ihm folgt, landet er in eine Welt voller albtraumhaften Wesen und beängstigenden Landschaften. Immer tiefer gerät Jakob in diesen seltsamen Kosmos hinein, aus dem er nur zurückkehren kann, wenn er Katie findet ...“

Gestaltung
Das Covermotiv gefällt mir sehr, da ich es mag, dass es so aussieht, als bestünde das Motiv aus zwei Ebenen. Durch den kleinen Kreis am oberen Bildrand sieht man einen düsteren Wald mit Augen, den man bei genauem Hinsehen auch in den Buchstaben des Titels ausmachen kann. Diese Idee finde ich richtig cool! Auch mag ich es gerne, wie harmonisch die Farben aufeinander abgestimmt sind, denn das dunkle Blau des Bildes passt klasse zu dem graublau melierten Vordergrund.

Meine Meinung
Da ich zwischendurch gerne immer mal wieder zu Kinderbüchern greife, konnte ich mir „Die Verwunschenen“ nicht entgehen lassen, denn mir sind sofort das tolle Cover als auch der interessant klingende Klappentext ins Auge gesprungen. Ein verschwundenes Mädchen und die verzweifelte Suche ihres Bruders, die ihn in ein Albtraumland führt? Das klingt doch ziemlich spannend! Und das war es für mich auch größtenteils.

In „Die Verwunschenen“ geht es um Jakob, der immer auf seine kleine Schwester Katie aufpassen muss. Selbst dann, wenn er andere wichtige Dinge vorhat, wie z.B. ein sehr wichtiges Fußballspiel. Wie es in solchen Situationen nur menschlich ist, wünscht Jakob sich, dass seine Schwester verschwindet. Doch mit Wünschen sollte man vorsichtig sein, denn als er nach dem Spiel nach Hause kommt, ist Katie wirklich verschwunden! Auf der Suche nach ihr begegnet Jakob einem Mann, der um Katies Verschwinden Bescheid weiß und plötzlich findet sich Jakob in einem Land, das aus Albträumen erbaut ist, wieder…Angeblich soll Katie auch hier sein. Wird er seine Schwester finden?

Die Idee dieses Landes oder Ortes, an dem sogenannte Verwunschene landen und an dem sie bleiben müssen, wenn sie niemand abholt, hat mir sehr gut gefallen, denn dies hat etwas unheimliches an sich. Dieses Magische bzw. dieser Fantasytouch hat der Geschichte eine düstere Atmosphäre verliehen, denn die Welt der Verwunschenen ist ziemlich düster und bedrohlich. Die Zeit läuft dort anders, es ist gefährlich, da es Monster gibt und die Landschaft ist auch mehr als dunkel.

Die Handlung war insgesamt schon sehr spannungsgeladen, da Jakob einen steinigen Weg beschreiten muss, um Katie zu finden…wenn er sie denn überhaupt findet. Aber für mich gab es doch zwischenzeitlich kleinere Hänger, in denen ich mich aufraffen musste, um weiterzulesen. Ich empfand es so, als würde die Spannungskurve an manchen Stellen doch ziemlich in den Keller sacken. Nach solchen kleinen Tiefpunkten wurde ich oftmals aber mit toller Atmosphäre, einem bombastischen Setting oder brenzligen Gefahren entlohnt.

Diese Welt wird dabei auch durch den kindgerechten Schreibstil der Autorin sehr bildreich dargestellt. Die Sprache ist sehr leicht gehalten, was für die junge Zielgruppe super geeignet ist und gleichzeitig schafft Iris Stobbelaar es, das Setting des Buches zum Leben zu erwecken. Neben diesem unheimlichen Ort gibt es in dem Buch aber auch einige Gefahren, die für manche, zartbesaitete Kinder vielleicht schon zu gruselig oder heftig sein könnten. Ich denke, wenn man das Buch gemeinsam mit seinem Spross liest, dann dürfte es aber kein Problem sein.

Fazit
Wer so wie ich zwischendurch gerne mal zu einem Kinderbuch greift, der sollte sich „Die Verwunschenen“ unbedingt näher anschauen, denn das Setting dieses Buches ist sehr bildreich beschrieben und unheimlich. Die Handlung ist größtenteils sehr spannend, auch wenn es für mich manchmal ein paar Durchhänger gab. Die Sprache ist kindgerecht und ich kann mir gut vorstellen, dass gerade Jungs mit dieser leicht unheimlichen Geschichte Spaß haben werden!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 26.07.2018

Für alle Pferdefans und auch alle anderen ein Muss!

Die Pferde von Eldenau - Mähnen im Wind
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Klappentext
„Reiten – das ist für Frida Vertrauen, Freude und Freiheit. Deshalb hält sie Jannis für einen eingebildeten Turnierreiter, bemerkt allerdings auch, wie sehr er seine Stute Dari liebt. Jannis ...

Klappentext
„Reiten – das ist für Frida Vertrauen, Freude und Freiheit. Deshalb hält sie Jannis für einen eingebildeten Turnierreiter, bemerkt allerdings auch, wie sehr er seine Stute Dari liebt. Jannis sieht in Frida vor allem das unbedarfte Ponymädchen, das aber irgendwie einen echten Draht zu Pferden hat. Vielleicht könnte Frida ihm sogar bei Dari helfen, die zwar ein talentiertes Springpferd ist, aber immer wieder nervös wird. Das muss an Jannis' Ehrgeiz liegen, glaubt Frida, und will Dari und ihn mit einem Gelassenheitstraining unterstützen. Zunächst scheint das auch zu funktionieren, doch dann wird Dari immer unberechenbarer. Jannis ist verunsichert. Sind Fridas Methoden etwa schuld? Doch Frida ist davon überzeugt, dass das Ganze nicht mit rechten Dingen zugeht. Können sie Dari helfen?“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr stimmig und harmonisch, da sich die weißen Pferde farblich sehr schön in den Hintergrund einfügen. Dabei gefällt es mir besonders, dass die Farbe des Titels das Blau des Wassers aufgreift und dass man ihn fühlen kann, da die Schrift angehoben ist. Auch den Untertitel und die Verzierungen am Rand sind hervorgehoben und so fühlbar. Den silbernen Glanz des Pferdesymbols im Titel und auf dem Buchrücken finde ich auch richtig cool, da er dem Cover etwas Besonderes verleiht und vor allem auf dem blauen Buchrücken hervorsticht. Am besten gefallen mir jedoch die Farben und wie atmosphärisch sie aufeinander abgestimmt sind.

Meine Meinung
Ich bin zwar keine Reiterin und auch keine Pferdenärrin, aber „Die Pferde von Eldenau“ wollte ich unbedingt lesen, da ich durch den Klappentext sehr neugierig auf den Grund für das nervöse Verhalten von Jannis‘ Pferd Dari war. Auch war ich sehr gespannt auf die Atmosphäre des Buches und ich kann sagen, dass mich diese geradezu umgehauen hat, denn „Die Pferde von Eldenau“ war für mich ein absolutes Wohlfühlbuch! Ich habe mit dem Lesen begonnen und mich direkt heimisch gefühlt. Ich habe mich zwischen den Seiten einfach nur unglaublich wohl gefühlt, geradezu so, als hätte ich Urlaub und würde diesen auf dem Reiterhof verbringen.

Die Autorin Theresa Czerny schafft es mit wenigen Worten eine angenehme Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit zu erzeugen, die mich immer sehr zufrieden gestimmt hat. Die Atmosphäre des Buches hat mir unheimlich gut gefallen, da sie nicht nur zum Wohlfühlen eingeladen hat, sondern später auch noch Spannung hinzugemischt wurde. Zudem mochte ich den Schreibstil der Autorin unheimlich gerne, da ich geradezu durch die Seiten geflogen bin.

Gleichzeitig merkt man Frau Czerny ein unglaubliches Wissen um Pferde an, denn Fachbegriffe aus der Reitwelt sind selbstverständlich in die Geschichte eingeflochten. Auch wenn ich als Nicht-Reiter bei manchen Begriffen (z.B. Namen für bestimmte Hindernisse) nicht wusste, was sich genau dahinter verbarg, konnte ich mir dennoch die Bedeutung aus dem Kontext erschließen, wodurch sich die Geschichte für mich weiterhin flüssig las. Für meine Vorstellung hätte ich es allerdings noch besser gefunden, wenn es vielleicht kleine Erklärungen oder eine Übersichtsseite mit Erklärungen der Begriffe gegeben hätte, weil ich mir dann alles noch besser hätte vorstellen können. Manche sprachlichen Ausdrücke (z.B. Turniere gehen) waren wohl auch der Reitsprache entnommen, sodass ich hier bei der ersten Erwähnung kurz stockte, mich dann aber daran gewöhnte. Insgesamt war ich sehr beeindruckt von dem Wissen der Autorin über Pferde und das Reiten, da ich sehr viel gelernt und mitgenommen habe.

Begeistert bin ich vor allem auch von der Erzählweise des Buches, denn das Buch wird aus der Sicht von den beiden Protagonisten Frida und Jannis erzählt, die sich kapitelweise abgewechselt haben. Durch diesen Wechsel der Sichten konnte ich Einblicke in beide Figuren erhalten, wobei ich mich sehr gut in beide Charaktere einfühlen konnte. Die Autorin lässt genügend Zeit, beide Figuren zu Wort kommen zu lassen, wodurch ich sowohl Frida als auch Jannis schätzen und lieben gelernt habe. Beide Figuren sind unglaublich sympathisch, manchmal auch witzig und gerade in Kombination miteinander (durch ihre Wortgefechte) auch spritzig. Vor allem Frida fand ich sehr erfrischend, da sie zu ihrer Meinung steht und diese auch rigoros durchsetzt. Auch die beiden Glaubenssätze und Meinungsverschiedenheiten der Reiter (Turnierreiter vs. Freizeitreiter) wurden so glaubwürdig verkörpert und auch mir als Laien verständlich und auf spannende Weise näher gebracht. Bei mir kamen beim Lesen Kindheitserinnerungen hoch, da ich als junges Mädchen gerne Pferdezeitschriften gelesen habe. Dies hat mir stets ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Die Handlung hat mir auch sehr gut gefallen, denn – wie bereits erwähnt – fand ich das Zusammenspiel von Frida und Jannis sehr toll und unterhaltsam. Aber auch die Geschehnisse fand ich ansprechend, denn nach einer ruhigen Einführung in das Setting und die Figuren in Form von einigen Ausritten und gemeinsamen Trainings kam ein Rätselfaktor zur Geschichte hinzu: die Verhaltensänderung von Jannis‘ Pferd Dari, die einige Geheimnisse und Spekulationen angeregt hat. Manche Entwicklungen in der Handlung fand ich etwas plötzlich, da z.B. kleinere Zeitsprünge nicht explizit benannt wurden und von einem aufs andere Kapitel auf einmal jemand vergeben war oder eine Meinung sich um 180° geändert hat. Das Ende des Buches ist durchaus dramatisch, sehr abenteuerlich und spannend. Zudem ließ es mich sehr zufrieden zurück, da alle Fragen aufgeklärt wurden und ein hoffnungsvoller Schimmer über allem lag, der mir riesige Lust auf die Fortsetzung macht.

Fazit
„Die Pferde von Eldenau – Mähnen im Wind“ ist eine harmonische Geschichte, gemixt mit Abenteuern, Dramatik, Freundschaft, Familie und der Liebe zu Pferden. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Wohlfühlbuch, da ich mich selten zwischen zwei Buchdeckeln so heimelig und zufrieden gefühlt habe, was vor allem an der angenehmen Atmosphäre und dem tollen Schreibstil lag. Zudem bin ich beeindruckt von dem detaillierten Wissen über Pferde und das Reiten, auch wenn für mich Nicht-Reiter manche Begriffe ruhig hätten erklärt werden können, um sie besser vor Augen zu haben. Die Protagonisten Frida und Jannis fand ich großartig und authentisch. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen! Ich kann eindeutig sagen: Für alle, die Pferdebücher lieben, ist dieses Buch ein Muss und für alle anderen auch!
Sehr sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Pferde von Eldenau – Mähnen im Wind
2. ???

Veröffentlicht am 23.07.2018

Wichtige, nachdenklich stimmende Themen mit kleinen Kritikpunkten

Schildkrötenwege oder Wie ich beschloss, alles anders zu machen
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Klappentext
„Von der Schwierigkeit, gegen den Strom zu schwimmen

Ihr ganzes Leben lang gehörte Einserschülerin und Spitzensportlerin Nanette O’Hara zu den Mädchen, die alle Regeln befolgen – bis zu dem ...

Klappentext
„Von der Schwierigkeit, gegen den Strom zu schwimmen

Ihr ganzes Leben lang gehörte Einserschülerin und Spitzensportlerin Nanette O’Hara zu den Mädchen, die alle Regeln befolgen – bis zu dem Tag, als sie den Kultroman ›Der Kaugummi-Killer‹ liest. Auf einmal beginnt Nanette, ihr gesamtes Dasein in Frage zu stellen, und sie trifft auf den Einzelgänger Alex, der, ebenfalls ein großer Fan des Buchs, sich ähnlich wie der Held im Roman konsequent jeder Anpassung verweigert. Als Nanette und Alex sich ineinander verlieben, und sich näherkommen, fasst sie erstmals den Mut, sich offen gegen ihr bisheriges Leben aufzulehnen. Doch die radikale Weise, mit der Alex seine Auflehnung durchzieht, bereitet Nanette zunehmend Probleme…“

Gestaltung
Vor dem Hintergrund, der aussieht wie ein auseinandergefaltetes, leeres weißes Blatt Papier, kommt der knallig-rote Schriftzug des Titels sehr stark zur Geltung. Ich finde, dass die Kombination der verschiedenen Schriftarten der einzelnen Buchstaben sehr lustig und bunt zusammengewürfelt aussieht. Die kleine hellblaue Schildkröte über dem Titel finde ich süß und für meinen Geschmack hätte sie ruhig etwas größer sein können, damit das Cover etwas auffälliger wird.

Meine Meinung
Neugierig auf dieses Buch wurde ich durch den Klappentext, der eine Geschichte über Anpassung und Anderssein verspricht. Genau dies ist auch das Hauptthema von Matthew Quicks „Schildkrötenwege“. Protagonistin Nanette ist eine Schülerin wie sie im Bilderbuch steht: mit einem Einserdurchschnitt und sportlich begabt. Nach der Lektüre eines Buches und durch einen Außenseiter beginnt sie jedoch über ihr bisheriges Leben nachzudenken, wodurch in ihr der Wunsch aufkeimt, anders zu sein als bisher…

Mir gefiel der nachdenkliche Grundton des Buches sehr, denn gerade mit Nanette konnte ich mich super identifizieren. Ich habe ihren Wunsch nach Veränderung sehr gut nachvollziehen können. Der Gedanke, dass ihr Leben vorgezeichnet ist und dass sie sich auf einem Weg befindet, der stetig und immer gleich weitergeht (und der vor allem nur daraus besteht, in der Leitungsgesellschaft einfach so stillschweigend zu funktionieren) war für mich sehr greifbar. Diesbezüglich wurde auch ihr Wunsch nach Veränderung für mich absolut verständlich. So regte mich das Buch auch dazu an, über mein eigenes Leben und meine Zukunft nachzudenken, denn es wirft die Frage auf „Was möchte ich eigentlich im Leben?“. Gerne hätte ich allerdings noch tiefere Einblicke in Nanettes Innenleben erhalten, denn für meinen Geschmack hätte der Autor noch tiefer auf ihre Unsicherheiten und ihre Zerrissenheit eingehen können.

In dem Buch geht es darum, dass die Figuren ihre eigenen Erfahrungen machen und sich austesten sollen. Dabei geht es in Nanettes Fall auch darum, Grenzen zu überwinden und von ihrem geordneten, gradlinigen Weg auszubrechen, denn es ist nicht immer einfach und ein großer Druck, den Erwartungen anderer gerecht werden zu wollen. Doch Nanette erkennt durch ihre Verbindung mit dem Einzelgänger Alex, welcher sich vielen Dingen verweigert, auch, dass es keine Lösung ist, in diesem Zustand des „Ausbrechens“ stehen zu bleiben, denn dann geht es nicht wirklich weiter voran in ihrem Leben. So wurden meiner Meinung nach viele Seiten dieses nachdenklich stimmenden Themas beleuchtet und aufgegriffen, wodurch der Leser einen schönen Rundumblick erhält.

Was mir manchmal die Konzentration beim Lesen genommen hat, war die Sprache des Autors, denn ich empfand den „Wechsel“ des Erzählstils, der sich im Verlauf des Buches vollzieht, als leicht störend. Die Geschichte wird aus Nanettes Perspektive erzählt, aber sie beginnt irgendwann, von sich selber in der 3. Person zu sprechen, was mich immer irritiert hat. Auch hätte ich mir gewünscht, dass die Titelgebende Schildkröte eine etwas gewichtigere Rolle einnimmt, da ich durch den Titel diesbezüglich mehr erwartet habe.

Fazit
Insgesamt hat mir „Schildkrötenwege“ aufgrund der gewählten Thematik des Umgangs mit den Erwartungen anderer und des Ausbrechens aus diesen gut gefallen, da es ein wichtiger Schnittpunkt im Leben vieler ist und so einiges Identifikationspotential besteht. Die Protagonistin konnte ich sehr gut verstehen und ihre Wünsche nachvollziehen. Allerdings hätte ich es gut gefunden, wenn der Autor etwas intensiver auf die Ratlosigkeit und Unsicherheit der Protagonisten eingegangen wäre.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.07.2018

Locker-leichte Geschichte mit süßer Story und kleinen Schwachstellen

Tell me three things
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Klappentext
„An ihrem ersten Tag an der neuen Highschool geht für Jessie Holmes einfach alles schief. Und dabei ist ihr Leben gerade sowieso schon kompliziert genug. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail ...

Klappentext
„An ihrem ersten Tag an der neuen Highschool geht für Jessie Holmes einfach alles schief. Und dabei ist ihr Leben gerade sowieso schon kompliziert genug. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail mit Ratschlägen, wie sie den Schulalltag überstehen kann. Sie hat zwar keine Ahnung, wer dahintersteckt, aber trotzdem beschließt sie, die Tipps zu befolgen. Und Nachricht für Nachricht verliebt sie sich mehr in den Absender. Doch wer ist der Unbekannte, der ihr Herz immer wilder schlagen lässt?“

Gestaltung
Zunächst war ich verwirrt angesichts der Waffeln auf dem Cover, doch sie greifen eine Szene aus dem Buch auf, weswegen ich das Motiv sehr passend gewählt finde. Auch die blasse Schrift im Hintergrund finde ich passend, da die Figuren sich gegenseitig schreiben. Allerdings ist mir das Cover ansonsten etwas zu unauffällig, da die Farben sehr hell sind und es wenig auf dem Bild zu entdecken gibt. Das Blau des Titels strahlt dafür vor dem Hintergrund jedoch sehr schön.

Meine Meinung
In „Tell me three things“ geht es um Jessie, die neu an der Highschool ist und deren Mutter gestorben ist. An ihrem ersten Tag an der neuen Schule bekommt sie eine anonyme E-Mail von dem sogenannten „Somebody Nobody“ (kurz: SN) mit Tipps, um den Schulalltag zu überleben und sich besser an der neuen Schule einzufinden. So entsteht zwischen beiden ein reger Austausch, der auch angenehme Gefühle in Jessie auslöst. So stellt sich doch eigentlich nur eine Frage: wer verbirgt sich hinter SN und wie kann sie ihn finden?

Die Idee, dass jemand anonyme E-Mails schreibt und der Protagonistin Tipps für die neue Schule an die Hand gibt, ist zwar nicht unbedingt neu, aber mir hat sie gefallen, denn gerade dieser Austausch per Mail und später per Chat, hat die Geschichte um einiges aufgelockert. Ich fand es klasse, dass die Geschichte von E-Mails und SmS durchbrochen wird. So wird der Textblock aufgelockert und ich denke, dass man auch dadurch einfach schneller liest und vorankommt beim Lesen. So blättern sich die Seiten wie von selbst um!

Julie Buxbaum hat einen sehr leichten, lockeren Schreibstil mit einem sehr einfachen Satzbau. Die Autorin schreibt sehr witzig und irgendwie jugendlich-frisch. Die Dialoge zwischen der Protagonistin Jessie und Somebody Nobody gefallen mir auch gut, denn irgendwie hatte ich hier das Gefühl, dass es zwischen den beiden nur so sprüht und dass sie sich einen gelungenen Schlagabtausch liefern. Hier kommt auch immer die Prise Humor oder Witz rein, die mich zum Schmunzeln bringt. Das lockert alles sehr schön auf.

Das große Rätsel ist natürlich, wer sich hinter SN verbirgt. Hier hatte ich eine Vermutung, die sich auch bestätigt hat. Gut fand ich dabei aber, dass die Auflösung wirklich erst ganz zum Ende des Buches erfolgt und ich so beim Lesen am Ball geblieben bin, da ich wissen wollte, ob sich meine Vermutung bestätigt. Gerne hätte aber die Enthüllung, wer SN ist, etwas spektakulärer sein können und mehr Spannung durch mehr Rätselraten hinsichtlich der Identität von SN aufgebaut werden können.

Jessies Charakter mochte ich einerseits gern, da sie für ihr Alter schon sehr erwachsen ist. Sie hat schon einiges durchgemacht und immer wenn ihre Mutter im Text angesprochen wird, merkt man auch immer einen leichten Wechsel in der Atmosphäre des Buches. Dies fand ich sehr ansprechend, denn in solchen Momenten wich die Lockerheit und es kam eine Traurigkeit hinzu, die man spüren konnte. Das ist meiner Meinung nach gut gemacht! Gleichzeitig empfand ich Jessie aber auch als etwas ambivalent, da sie ein vorlautes Mundwerk hat, während sie aber sehr unsicher ist und wenig selbstbewusst. Das passte für mich nicht so ganz zusammen und wirkte auf mich recht konstruiert.

Das letzte Drittel des Buches war mir persönlich etwas zu flach, da manchmal die emotionale Tiefe gefehlt hat und manche Szenen etwas ausführlicher oder länger hätten sein können, um sie stimmig abzurunden. Aus diesem Grund hätte ich nichts gegen ein paar Seiten mehr einzuwenden gehabt. Gerade wie sich manch eine Beziehung weiterentwickelt, hätte ich gerne erfahren bzw. ich hätte es begrüßt, wenn manches einfach intensiviert worden wäre, damit ich als Leser ein genaueres Bild bekomme.

Abgesehen davon finde ich jedoch, dass sich das Buch super eignet, um es zwischendurch mal eben schnell wegzulesen, weil sich alles sehr locker-leicht und flüssig lesen lässt und die Geschichte sehr süß ist. Die Geschichte ist schnelllebig, unterhaltsam und locker. Durch die Chats und Mails wird der Textblock aufgelockert und durch SNs Anonymität ein Spannungsfaktor in die Handlung gebracht.

Fazit
Mir hat „Tell me three things“ gut gefallen, da es eine süße, locker-leichte Liebesgeschichte ist, die perfekt zur sommerlichen Jahreszeit passt. Durch Einschübe von Mails und Chats wird der Text aufgelockert. Zudem waren die Wortwechsel zwischen der Protagonistin und dem anonymen Mailschreiber amüsant zu lesen. Das Ende hätte für mich etwas intensiviert und ausführlicher dargestellt werden können.
Knappe 4 von 5 Sternen!

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