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Veröffentlicht am 05.11.2017

Alice im Wunderland reloaded – kurios, düster, spannend

Dark Wonderland - Herzkönigin
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Klappentext
„Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel

Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen ...

Klappentext
„Folge dem Flüstern … in das Reich hinter dem Spiegel

Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Als sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert, kann Alyssa ihr Erbe nicht mehr leugnen, sie muss jenen Fluch brechen, den Alice damals verschuldet hat. Durch einen Riss im Spiegel gelangt sie in das Reich, das so viel finsterer ist, als sie es aus den Büchern kennt, und zieht dabei ihren besten Freund und geheime Liebe Jeb mit sich. Auf der anderen Seite erwartet sie jedoch schon der zwielichtige und verführerische Morpheus, der sie auf ihrer Suche leitet. Aber wem kann sie wirklich trauen?“

Gestaltung
Das Cover wurde vom englischen Original übernommen und gefällt mir sehr gut. Die unterschiedlichen Grüntöne des Hintergrundes heben das Mädchen mit den blonden Haaren und ihre roten Lippen sehr schön hervor. Zusammen mit dem roten Titel wirkt es dabei schön düster und mythisch.

Meine Meinung
Der Reihenauftakt von A. G. Howards „Alice im Wunderland“ Adaption ist nicht nur Wunderland-Fans zu empfehlen, sondern jedem ans Herz zu legen, der atmosphärische, wundersame Geschichten mag! Schon das Cover deutet mythisch, mystische und düstere Handlungsstränge mit einem Hang zum geheimnisvollen an und genau das ist es auch, was der Leser von „Dark Wonderland“ bekommt.

Die Protagonistin Alyssa ist mit Lewis Carrolls Alice verwandt. Allerdings ruht auf ihr ein Fluch, der durch Alice ausgelöst wurde und den Alyssa nun versucht zu brechen. So ergibt es sich, dass auch unsere Alyssa, wie einst Alice, ins Wunderland gelangt und sich dort auf die Suche begibt, die begleitet ist von allerhand Kuriosem. Was wäre auch ein Wunderland ohne seltsame, verrückte und kuriose Begegnungen?

A.G. Howard versteht sich dabei vorzüglich darauf, die Kuriosität des Wunderlands einzufangen und in der Atmosphäre des Buches wieder zu spiegeln. Durch ihre Beschreibungen, die nicht zu ausufernd sind wie es bei vielen anderen Märchenadaptionen der Fall ist, schafft die Autorin es, das altbekannte Wunderland vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Dabei verleiht sie ihm jedoch auch einige neuere Aspekte, da sie den Fokus auf die Gefahren und die düstere Seite legt. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da gerade in vielen aktuellen Alice Verfilmungen das Wunderland ein recht düsterer Ort ist und man als Leser so sofort viele Bilder vor Augen hatte, wie diese fantastische Welt aussehen könnte.

Bei der Beschreibung des Wunderlandes kommen auch die Figuren nicht zu kurz. Jeder Charakter ist individuell und hat seine eigenen Charaktereigenschaften. Gerade Protagonistin und Ich-Erzählerin Alyssa ist dabei sehr vielschichtig. Zum einen erlebt der Leser die Handlung durch ihre Augen aufgrund der Ich-Form, sodass man wirklich nah am Geschehen dran ist. Zum anderen vereint Alyssa in sich ein einerseits taffes und ein andererseits manchmal doch hilfebenötigendes Mädchen. Diese Mischung macht sie sehr menschlich und für den Leser greifbar, sodass man ihre Perspektive sehr gut nachvollziehen kann (nicht nur durch die Ich-Erzählung).

Zudem war die Handlung wirklich spannend. Ständig ist etwas passiert. Seien es nun neue Hürden oder Probleme, die auftauchten und überwunden werden wollten oder aber neue Gefahren, die es zu bezwingen galt. Allerdings muss ich hier anmerken, dass es mir manchmal etwas zu chaotisch und verworren war. Es kam nie Langeweile auf, aber man musste sich konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren.

Fazit
A.G. Howards Reihenauftakt „Dark Wonderland“ vermag es wirklich sehr gut, die düsteren, gefährlichen Seiten von Lewis Carrolls Wunderland zu zeigen und dem Leser bildlich vor Augen zu führen. Jedem, der Fantasy mag und sich nicht von Kuriositäten abschrecken lässt, wird „Dark Wonderland“ gefallen. Die Protagonistin ist sehr vielschichtig und auch die anderen Figuren haben ihre individuellen Züge, sodass dieser Roman nicht zu einem Einheitsbrei in der Masse verschmilzt, sondern hervorsticht. Auch die spannende Handlung, die manchmal allerdings etwas dazu neigt, zu verworren zu werden, sorgt für ein paar unterhaltsame Stunden.
4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 05.11.2017

Obsidian-Fan? Dann solltest du unbedingt auch zu Dark Elements greifen!

Dark Elements 1 - Steinerne Schwingen
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Klappentext
„Ich kann Dämonen aufspüren, denn ich bin eine von ihnen. Ich kann den Menschen bis in die Seele schauen. Und ich kann sie ihnen rauben - mit einem Kuss. Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, ...


Klappentext
„Ich kann Dämonen aufspüren, denn ich bin eine von ihnen. Ich kann den Menschen bis in die Seele schauen. Und ich kann sie ihnen rauben - mit einem Kuss. Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein. Aber während ihre Freundinnen sich Gedanken um Jungs und erste Küsse machen, hat sie ganz andere Sorgen: Layla gehört zu den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und Dämonen jagen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut - und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Deshalb sind Dates für sie streng tabu, erst recht mit ihrem heimlichen Schwarm Zayne, dem Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie. Plötzlich wird sie auf einem ihrer Streifzüge von dem höllisch gut aussehenden Dämon Roth gerettet und er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer Herkunft!“

Gestaltung
Bombastisch! Atemberaubend! Einfach nur unglaublich schön! Ich bin von dieser Gestaltung hin und weg. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, da neben dem grünen Hintergrund nur das Motiv eines Flügels, passend zum Untertitel „Steinerne Schwignen“, auf dem Cover zu sehen ist. Aber der gesamte Schutzumschlag glänzt metallic! Es sieht einfach nur toll aus und allein das ist schon Grund genug dieses Buch zu kaufen.

Meine Meinung
Ich habe von der Autorin Jennifer L. Armentrout bisher nur die drei auf Deutsch erschienenen Bände der „Obsidian“-Reihe gelesen und mochte diese bis auf ein paar Kleinigkeiten schon sehr gerne. Bei der Reihe geht Frau Armentrout in den Science Fiction Bereich, hier bei „Dark Elements“ befasst sich die vielschichtige Autorin mit dem Genre der Fantasy. Ich war nach dem Lesen des Klappentextes sehr gespannt, was mich hier erwarten würde.

Mit Gargoyles habe ich nicht viel verbunden, nein, ich musste sogar zunächst googlen, was das genau ist, um meine vage Vermutung zu bestätigen. Aber Jennifer L. Armentrout hat hier ihre ganz eigenen Gargoyles geschaffen. Wächter, die Dämonen töten. Hier kommt schon der erste Konflikt ins Spiel, denn Protragonistin Layla ist zwar eine Gargoyle, aber gleichzeitig ist sie auch eine Dämonin. Sie trägt beide Teile zur Hälfte in sich. Gargoyles sind mir bisher noch nicht in Fantasyromanen begegnet, weswegen ich wirklich fasziniert von der Geschichte bin. Endlich mal was Neues auf dem Markt!

Wie es sich für einen für diese Autorin typischen, guten Roman gehört, darf natürlich nicht die gehörige Portion Liebe und Drama fehlen. Auch in „Dark Elements“ findet sich ein arroganter, von sich selbst überzeugter Kerl. Dieses Mal in Form des Dämons Roth. Er kommt sich, wie sollte es anderes sein, mit Layla, die eigentlich in ihren Ziehbruder Zayne verliebt ist, in die Haare.

Was ich nicht unbedingt hätte haben müssen, waren die leicht, sagen wir mal, erotisch angehauchten Stellen, aber diese hielten sich wirklich gering und gehören vermutlich einfach zu Jennifer L. Armentrout, welche auch Erotikromane schreibt, dazu. Für meinen Geschmack hätte dies nicht unbedingt in die Romantasy Handlung mit eingebaut werden müssen, da mir leichte Flirts schon ausgereicht hätten.

Sprachlich hat mich „Dark Elements“ sehr an „Obsidian“ erinnert. Der Schreibstil ist sehr jugendlich und nah an der Sprache der Teenager. Es gibt keine schwierigen, komplizierten Wörter oder lange Schachtelsätze. Auch ein wenig Witz und Charme kommt nicht zu kurz, da gerade die Dialoge zwischen Layla und Roth sehr amüsant und unterhaltsam sind. Sie haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht.

Besonders gut hat mir die Entwicklung, die Layla im Handlungsverlauf durchlebt, gefallen. Zunächst lernte ich sie als recht liebes, witziges und sympathisches Mädchen kennen, das sich diese Eigenschaften trotz eines recht schweren Alltags bewahrt hat. Durch ihre Dämonenseite ist Layla in ihrer Familie nicht so akzeptiert, wie sie es sein könnte und sich wünscht. Die Jagd nach Dämonen verschafft ihr ein zufriedenstellendes Gefühl, da sie so die Dinge ausgleichen kann, die ihr fehlen. Durch Roths Auftauchen und die Enthüllung von Laylas Vergangenheit beginnt sie jedoch erwachsen zu werden. Sie hinterfragt, ist misstrauischer, wachsamer. Aus dem Mädchen ist eine junge Frau geworden.

Fazit
Wer schon „Obsidian“ mochte, dem wird auch „Dark Elements“ gefallen. Auch wenn einige Elemente, die es so schon in Obsidian gab, auch in diesem Roman wiederzufinden sind, vermag „Dark Elements“ es dennoch gut zu unterhalten. Wer die Nase voll von Vampiren, Feen, Werwölfen und den sonst üblichen Fantasywesen hat, der sollte definitiv zu Jennifer L. Armentrouts Roman greifen, denn die Gargoyles sind völlig neu und richtig cool!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dark Elements – Steinerne Schwingen
2. Dark Elements – Eiskalte Sehnsucht (erscheint im März 2016)
3. ???

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ein zufriedenstellender Abschluss

Dark Elements 3 - Sehnsuchtsvolle Berührung
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Klappentext
„Roth oder Zayne, Hölle oder Himmel? Beide lieben Layla, und sie muss sich entscheiden. Dazu entdeckt sie eine neue Seite an sich bzw. ihrem Rücken, wenn sie sich verwandelt … Layla weiß bald ...

Klappentext
„Roth oder Zayne, Hölle oder Himmel? Beide lieben Layla, und sie muss sich entscheiden. Dazu entdeckt sie eine neue Seite an sich bzw. ihrem Rücken, wenn sie sich verwandelt … Layla weiß bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Aber während sie noch mit ihrer Verwirrung ringt, droht ein höllischer Feind alles zu vernichten, was ihr wichtig ist. Hoffnungslos verstrickt in ein Gespinst aus Lügen und Geheimnissen, bleibt Layla nur die Flucht nach vorn – in einen Krieg, den sie unmöglich allein gewinnen kann …“

Gestaltung
Auch das Cover des Abschlussbandes der „Dark Elements“-Trilogie gefällt mir aufgrund seines metallischen Glanzes wieder richtig gut. Das Motiv eines Drachens finde ich sogar von allen drei Büchern am schönsten. Ich bin wirklich froh, dass diese Reihe nochmal neu aufgelegt worden ist und die Cover geändert wurden. Das metallische Funkeln macht sie zu etwas ganz besonderem! Ich mag die Gestaltung sehr und finde auch das kühle Blau sehr schön, auch wenn ich es für den zweiten Band „Eiskalte Sehnsucht“ passender gefunden hätte, da blau und „eiskalt“ für mich besser zusammenpasst als „sehnsuchtsvoll“ und blau.

Meine Meinung
Obwohl der zweite Band der „Dark Elements“-Trilogie für mich ein typischer Mittelteil war, der nicht mit viel Neuem aufwarten konnte, hatte mich dessen Ende doch mehr als neugierig auf den Abschlussband gemacht. Mit „Sehnsuchtsvolle Berührung“ konnte ich nun meine Neugierde stillen und ich bin froh, diese Reihe zu Ende gelesen zu haben. Dieses Mal hat Autorin Jennifer L. Armentrout mich hinsichtlich mancher meiner vorherigen Kritikpunkte überrascht, auch wenn sie mich dennoch nicht gänzlich überzeugen konnte.

Überraschend fand ich, dass Protagonistin Layla sich in diesem Band sehr schnell für einen der beiden potenziellen Liebhaber entscheidet. Nach dem ganzen Liebeswirrwarr aus dem zweiten Band hatte ich damit gerechnet, dass dies mindestens bis zur Hälfte von „Sehnsuchtsvolle Berührung“ so weitergehen würde. Aber da habe ich mich getäuscht! Dieses Mal entscheidet sich Layla recht schnell und so gab es kein ewiges Hin und Her. Das hat mich positiv überrascht und mir gut gefallen. So wurde mir langweiliges Liebeschaos erspart und meine Nerven geschont. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir manche Szenen zwischen Layla und XY (ich verrate mal nicht, für wen sie sich entscheidet ;) ) zu kitschig übertrieben waren.

Schade fand ich, dass der endgültige Kampf Laylas nicht so viel Raum eingenommen hat, wie ich es vielleicht erwartet hätte. Natürlich deutet schon der Buchtitel „Sehnsuchtsvolle Berührung“ darauf hin, dass der Fokus in diesem Band vor allem auf Laylas Entscheidung, den Gefühlen und der Anziehung zwischen ihr und dem Loveinterest geht, aber dennoch hatte ich gehofft, dass es bezüglich ihres Kampfes gegen das Böse mehr Dramatik und Action auf mich warten würden. Ich meine, wofür sonst gibt es einen Feind, der laut Klappentext alles zu vernichten droht, was ihr wichtig ist? Leider gab es dann nur wenig Kampf, Action und Dramatik. Zudem wurde mir das alles dann auch zu schnell und einfach aufgelöst.

Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout ist auch in diesem Buch sehr locker und unterhaltsam. Haben mich im Vorgängerband noch die Dialoge und die unreife, nahezu kindliche Sprache gestört, so war dies in diesem Band glücklicherweise nicht mehr ganz so dramatisch. Die (Streit-)Gespräche zwischen Layla und Roth waren dieses Mal sehr unterhaltsam und wirkten nicht so zwanghaft-jugendlich. Somit gab es in diesem Band auch einiges, was mich zum Schmunzeln gebracht hat. Jennifer L. Armentrout hat durchaus humorvolle Momente in dieses Buch eingebaut.

Alles in allem hat mich dieser Reihenabschluss zufrieden zurückgelassen, da offene Fragen geklärt wurden und Jennifer L. Armentrout alle Fäden zusammengezogen sowie beendet hat. Der Abschied von den Charakteren fiel mir somit auch leichter, da alles abgeschlossen wurde und ich weiß, wie es mit ihnen ausgegangen ist.

Fazit
Mit „Sehnsuchtsvolle Berührung“ beendet Jennifer L. Armentrout ihre „Dark Elements“-Trilogie für mich sehr zufriedenstellend, auch wenn sie für meinen Geschmack durchaus noch eine gehörige Portion Action mehr hätte draufpacken können. Der Fokus liegt auch in diesem Band auf den Liebesbeziehungen, doch dieses Mal wurde ich positiv überrascht: es gab kein ständiges Hin und Her zwischen den Figuren, sodass ich die Geschichte entspannt lesen konnte und mich ganz vom Gefühlssturm einnehmen lassen konnte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dark Elements 01 – Steinerne Schwingen
2. Dark Elements 02 – Eiskalte Sehnsucht
3. Dark Elements 03 – Sehnsuchtsvolle Berührung


Veröffentlicht am 05.11.2017

Lasst euch tief in dieses Buch fallen!

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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Klappentext
„Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen? Anruferin: Mein … mein Bruder ist tot. Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot? Anruferin: Ja. ...

Klappentext
„Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen? Anruferin: Mein … mein Bruder ist tot. Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot? Anruferin: Ja. Er ist … er ist im Keller. Er atmet nicht mehr. Notrufzentrale: Wie ist das passiert? War er verletzt? Anruferin: Er … Ich … Es ist meine Schuld. Ich habe das getan. Ich habe das getan. Nachdem Cecelia den Notruf abgesetzt hat, schweigt sie. In der U-Haft wartet sie auf ihren Prozess, doch sie will mit niemanden über das, was passiert ist, sprechen. Darüber, dass ihr Bruder ein Junkie war und ihr Leben versaut hat. Oder darüber, wie schuldig sie sich fühlt. Aber nur Cecelia weiß, was an jenem Tag wirklich geschah …“

Gestaltung
Ein Mädchen, das an einem Geländer vor azurblauem Wasser steht. Auf dem Wasser ist in Wasseroptik der Titel abgedruckt. Besonders interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Kontrast, den der Titel und der Gesichtsausdruck des Mädchens bilden. Der Titel spricht von einem „tiefen Fall“, mit welchem ich zunächst eher Angstgefühle oder eher traurige Emotionen verbinden würde. Doch das Mädchen lächelt leicht, was beim Betrachter den Eindruck erweckt, als würde der „tiefe Fall“ ihr nicht so viel ausmachen. So erregt das Cover auf jeden Fall sehr viel Aufmerksamkeit!

Meine Meinung
Aufmerksam wurde ich auf „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ durch den wirklich packenden Klappentext, da er sofort durch die Darstellung des Telefonanrufes bei der Notrufzentrale viele Fragen aufwirft. Man fragt sich, was vorgefallen ist und ob die Anruferin wirklich Schuld ist am Tod ihres Bruders, so wie sie es am Telefon behauptet. Und mit dieser Frage ist man auch schon direkt in der Hauptthematik des Buches gefangen: die Frage der Schuld.

Protagonistin Cecelia glaubt, dass sie die Schuld am Tod ihres Bruders trägt, doch als Leser ist man sich dessen zunächst überhaupt nicht sicher. Man vermutet, dass viel mehr dahinter steckt, da man zu Beginn des Romans überhaupt nicht weiß, was passiert ist. Dies erfährt man erst ganz allmählich durch Rückblicke in die Vergangenheit oder in Cecelias Therapiestunden. Die Protagonistin befindet sich nämlich im Gefängnis und muss bis zu ihrer Anhörung eine Therapie durchführen.

Cecelias Bruder war drogenabhängig, welches ihr Leben sehr belastet hat. So scheint alles zunächst so auszusehen, als ob Cecelia einen wirklich guten Grund gehabt hätte, ihn zu töten. Jedoch vermutet man als Leser, dass hinter ihrer Geschichte sehr viel mehr steckt, als nur das, was man zunächst zu sehen scheint. Ein kleiner Wermutstropfen war für mich an dieser Stelle, dass für mich die Geschehnisse ein wenig vorhersehbar wirkten, nachdem meine Vermutungen darüber, was in Cecelias Leben wirklich passiert ist, recht oft zutrafen. Dennoch gab es aber auch für mich noch immer die ein oder andere kleine Überraschung.

Die Schuldfrage war meiner Meinung nach sehr berührend dargestellt. Vor allem, da ich mir selber eine Meinung dazu bilden konnte, wem ich wie viel Schuld zuweise oder eben nicht. Die Handlung wird so geschildert, dass man sich selber Gedanken machen kann und seine eigenen Ideen entwickeln kann, ohne direkt von den Meinungen der Figuren beeinflusst zu werden. In diesem Zusammenhang gefiel mir auch sehr gut, dass Cecelia sich entwickelt hat. Am Romanende ist sie nicht mehr auf dem Level, auf welchem sie war als wir Leser sie kennen gelernt haben. Sie hat einen Erkenntnisprozess durchlaufen und ist nicht auf einer Stelle stehen geblieben.

Interessant fand ich es auch zu erleben, dass hier die Figuren so unterschiedliche Gefühle in mir heraufbeschworen haben. Es gab (Neben-)Figuren, die ich mochte und es gab auch solche, die mir absolut unsympathisch waren. Diese bunte Mischung an Gefühlen und Sympathien sowie Antipathien lies die Figurenwelt sehr greifbar werden.

Fazit
„Der tiefe Fall der Cecelia Price“ greift das ernste Thema der Schuldfrage sehr berührend und ausführlich auf. Es gab Figuren, die ich sehr gerne mochte, aber auch welche, die ich nicht ausstehen konnte, sodass die Figurenebene einer Achterbahn der Gefühle glich. Mir gefiel es, dass der Leser Cecelias Geschichte erst nach und nach entdeckt und nicht direkt von Beginn an sofort um alles Bescheid weiß. So kann man selber Vermutungen anstellen, wobei an dieser Stelle auch gesagt werden muss, dass manches recht vorhersehbar war und es damit nur kleine Überraschungsmomente gab.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schöner Auftakt mit interessanter Grundidee, seichter Handlung und sanfter Liebesgeschichte

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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Klappentext:
Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das ...

Klappentext:
Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Oria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.
Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen – das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmaliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?

Gestaltung:
Das Cover von „Die Auswahl“ ist wirklich schön gestaltet. Man sieht ein Mädchen, das in einer Blase sitzt, die Hände an die Wände hält und zur Seite blickt. Die Farben passen meiner Meinung nach wirklich toll zusammen, vor allem, dass der Titel so hervorsticht gefällt mir gut. Aber am besten finde ich, dass sich Schutzumschlag und die Buchgestaltung unter diesem ähneln bzw. gleich sind und sie sich so...“griffig“ anfühlen. Es fühlt sich ein wenig so an, wie ein Softtouch-Cover, was ich bisher so nur von englischen Büchern kenne.

Meine Meinung:
Cassia und Kys Geschichte nimmt hier ihren Anfang und konnte mich fast durchweg überzeugen. Zu diesem Buch habe ich gegriffen, weil mich die Leseprobe der ersten Seiten überzeugt hat, das ist etwas, was bei mir bisher eher selten vorgekommen ist. Der Schreibstil und auch die Charaktere konnten mich fesseln, sodass ich wissen wollte wie es weiter geht. Der Anfang von „Die Auswahl“ war auch wirklich durchaus spannend. Der Leser erfährt mehr über die für den Leser völlig fremde Welt von Cassia und ihr Leben. Es gibt Überraschungen und plötzliche Wendungen. Aber dann flaut das ganze erst einmal eine ganze Weile ab und nichts Großes passiert.

Gut fand ich besonders die Idee dieser Dystopie. Eine von der Regierung vorher getroffene Auswahl bestimmt die Partner für die Menschen, so kann sie natürlich ihre Herrschaft aufrecht erhalten, die Menschen manipulieren und beeinflussen. Die Bürger trauen sich nicht, selber zu denken und ihr gesamtes Leben wird vom Staat geregelt und vorgeschrieben. Auch die Idee der mysteriösen Pillen fand ich durchaus faszinierend und hoffe, in den Folgebänden mehr darüber zu erfahren.

Erzählt wird vorrangig aus Cassias Perspektive. Sie ist ein durchaus sympathisches Mädchen, das aufgrund des Fehlers des System, beginnt eben dieses zu hinterfragen und bemerkt, dass es doch möglich ist sich zu verlieben. Noch sympathischer fand ich jedoch ihren besten Freund Xander, da man immer unterschwellig seine Gefühle bemerkt und so mit ihm mitfühlt. Ky..nun ja. Irgendwie war er der typische Protagonist, in den sich alle verlieben. Ich hätte mir irgendwie etwas besonderes an ihm erhofft.

Ich hoffe ja, dass der „Fehler“, der der Regierung bei Cassias Mirochip unterlaufen ist, irgendwie noch genauer beleuchtet wird. In diesem Band passierte dies zumindest nicht. Aber es gibt ja noch zwei Folgebände. Wenn da jedoch auch nicht geklärt werden sollte, ob dieser Fehler nun Absicht von jemandem war oder Einmischung von irgendwem, dann fände ich das Ganze wirklich sehr gekünstelt. Immerhin wäre dann die komplette Geschichte theoretisch „erzwungen“ durch einen echten Fehler, aber mir erschien die Regierung eher so, als würden ihr keine Fehler unterlaufen…

Wirklich schön fand ich jedoch wie seicht sich die Liebesgeschichte zwischen Cassia und Ky entwickelt hat und wie sich das Leben von Cassia (und Kys dann ja auch) langsam dadurch verändert. Die beiden haben wegen eines „Fehlers“ zueinander gefunden und Gefühle füreinander entwickelt und versuchen beide verzweifelt sowie erfolgslos dagegen anzukämpfen (immerhin ist ihnen bewusst, dass sie sich nicht lieben dürfen). Aber dennoch wollen sie zusammen sein, der ungerechten Regeln ihrer Gesellschaft/ihres Staates zum Trotz.

Fazit:
Eine berührende Liebe, die nicht sein darf und trotzdem ist (und aufgrund der Titelwahl vorhersehbar ist). Die Handlung beginnt wirklich spannend, seicht zwischenzeitlich etwas ab und nimmt gen Ende nochmal etwas Fahrt auf (wenn auch nicht viel). Allerdings sind die Figuren sehr sympathisch und man schließt sie sofort in sein Herz, vor allem weil sie sich in so einer erschreckenden, grausamen Welt behaupten müssen. Am meisten hat mich hier jedoch der Weltentwurf überzeugt, da hier nicht nur „nebenbei“ (wie in so vielen anderen dystopischen Jugendbüchern) von der Zukunftsgesellschaft berichtet wird, sondern man auch endlich mal Details über ihr Funktionieren erfährt!
4 von 5 Sternen!