Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Atmosphärisch, fesselnd und mitreißend, auch wenn ich an einer Stelle etwas enttäuscht war

Sweetgirl
0


Klappentext
„Auf der Flucht durch den Schneesturm
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers ...


Klappentext
„Auf der Flucht durch den Schneesturm
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers Shelton, der ebenso unterbelichtet wie höchst gefährlich ist. Irgendwie muss sie es schaffen, das Baby in ein Krankenhaus zu bringen.
Es folgt eine dramatische Flucht durch Schneesturm und unwegsames Gelände, mit unberechenbaren Verfolgern und unvermuteten Verbündeten. Dank Sheltons genereller Unfähigkeit gibt es bei der Verfolgungsjagd, teils aus Versehen, tatsächlich ein paar Leichen. Und am Ende will natürlich niemand schuld sein.“

Gestaltung
Die schlichte Gestaltung passt super zur Geschichte, denn das kühle weiß spiegelt sehr schön die kalte Schneelandschaft, in welcher das Buch spielt, wieder. Mir gefällt besonders, dass es so aussieht als würden die Fußspuren auf die Berge zugehen. Auch dies greift die Handlung sehr schön auf. Zudem mag ich die schwarzen Umrisse der Berge, vor denen man viele Bäume sieht. So fällt das Cover direkt auf und es verkörpert perfekt die Handlung. Klasse gemacht!

Meine Meinung
Durch eine Werbeaktion des Verlages bin ich auf „Sweetgirl“ aufmerksam geworden und ich bin wirklich froh darum, denn das Buch hat mir einige spannende Lesestunden beschert. In dem Debüt von Travis Mulhauser geht es um die junge Percy, die ihre drogensüchtige Mutter bei ihrem Dealer Shelton sucht und dort stattdessen ein halb erfrorenes Baby vorfindet, das sie versucht zu retten. Dies ist im tiefsten Winter in den Bergen von Michigan jedoch alles andere als einfach, vor allem, wenn einem der Dealer dicht auf den Versen ist…

Ich muss sagen, dass ich die ersten zwei, drei Kapitel gebraucht habe, bis ich in die Geschichte gefunden hatte, da ich gerade zu Beginn die Beschreibungen der Landschaft und der Kälte als etwas gedehnt bzw. lang empfunden habe und mich erst daran gewöhnen musste. Insgesamt haben mich die Beschreibungen des Autors sehr beeindruckt, weil sie dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre verliehen haben. Herr Mulhauser hat die Landschaft und die kalte Jahreszeit vor meinem inneren Auge entstehen lassen und mich den Schneesturm sowie die Kälte spüren lassen. So konnte ich mir die Strapazen der Protagonistin Percy, als sie durch die eisigen Berge wandert, um ein Baby zu retten, sehr gut vor Augen führen und nachempfinden.

Die Handlung fand ich spannend, denn sie war sehr dramatisch. Einerseits wird erzählt wie Percy im Sturm mit dem kranken Baby durch die eisige Kälte der schneeverhangenen Berge flieht. Andererseits wird auch die mehr oder minder verzweifelte Suche von Shelton, dem Drogendealer, geschildert. Mich hat vor allem die Frage „Was passiert, wenn Shelton Percy und das Baby findet?“ angetrieben. Die Spannung, was er mit ihr machen würde, hat mich so gefangen genommen, dass ich manchmal ganz das Atmen vergessen habe (vor allem in den Momenten, in denen der Verfolger Percy ganz nah kam…). Allerdings fand ich die Szene, als Shelton Percy dann gefunden hatte, etwas zu kurz, denn ich hatte geradezu darauf hin gefiebert und dann wurde der von mir mit Spannung erwartete große Moment innerhalb von eineinhalb Seiten abgehandelt. Das war etwas schade und enttäuschend.

Toll fand ich, dass die Handlung sich nicht erst zum Ende hin vor Spannung überschlägt, sondern auch zwischendrin immer wieder Spannungshochs vorhanden sind, in denen wirklich gefährliche Dinge passieren und in denen mein Herz mehr als einmal stehen geblieben ist. Percys Verfolger kommen ihr nämlich öfter gefährlich nah…so wird es beim Lesen garantiert nicht langweilig, denn man bangt stets mit der Protagonistin mit, dass sie nicht gefasst wird und dass sie das Baby in Sicherheit bringen kann. Die hohe Anspannung der Figuren war für mich zudem auch sehr greifbar, denn ich hatte den Eindruck, als könnte ich sie durch die Seiten hindurch fühlen. Außerdem schwebte auch immer eine böse Vorahnung, dass noch etwas Unheilvolles geschehen würde, über der Geschichte. Dies fand ich richtig gut, denn es hat dazu geführt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe, weil ich wissen wollte, ob sich das Gefühl bewahrheiten würde oder nicht.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Percy und dem personalen Erzähler, der Sheltons Erlebnisse schildert. Diese Mischung aus verschiedenen Erzählern fand ich sehr gelungen, denn sie hat für mich die Spannung der Geschichte nochmals gesteigert, weil meine Neugierde, was beim Aufeinandertreffen der beiden Figuren passieren würde so nochmals gesteigert wurde. Zudem konnte ich so auch Einblicke in Sheltons Charakter erhalten. Toll fand ich bei seinen Kapiteln, dass die Erzählweise seine dezent unterbelichtete Art gut transportiert hat.

Für mich passten die Figuren sehr gut zur Geschichte. Der drogensüchtige Dealer Shelton war nicht die hellste Kerze am Leuchter und gerade die Tatsache, dass er sich ständig im Rausch befand hat seine Handlungen konfus und planlos wirken lassen. Das passte aber auch zu ihm. Zudem war er stets für Überraschungen gut, gerade am Ende. Percy hingegen ist es gewohnt, Verantwortung zu tragen. Sie ist stets bei klarem Verstand und darum bemüht das Richtige zu tun. Mein Highlight war jedoch ihr Ziehvater Portis, der Percy bei der Rettung des Babys hilft. Er ist ein fürsorglicher Brummbär mit einem warmen Herzen, der mich immer zum Lächeln gebracht hat.

Im Buch kommen auch immer wieder Songs vor, die ich allerdings nicht kannte. Dies hat mich beim Lesen jedoch nicht gestört. Ich habe aber einen Tipp für all diejenigen, die das Buch noch lesen möchten: auf der Homepage des Verlags gibt es eine Playlist mit ein paar Songs aus dem Buch. Diese könnt ihr euch beim Lesen (oder danach, so wie ich) anhören! So wird das Leseerlebnis noch intensiver!

Fazit
Mit „Sweetgirl“ begibt man sich auf eine dramatische Flucht durch die eisige Kälte von Michigans schneebedeckten Bergen. Diese Reise fesselt, überrascht und reißt den Leser mit sich! Von Momenten, in denen mir das Herz stehen geblieben ist, bis hin zu Szenen voller Warmherzigkeit war alles dabei. Das Buch ist sehr atmosphärisch und zog mich direkt in seinen Bann. Etwas enttäuscht war ich, dass der von mir heiß erwartete Showdown zwischen Verfolger und Verfolgter zu kurz war. Aber ansonsten ist diese Geschichte ein packendes Erlebnis der besonderen Art!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 24.10.2017

Fast genauso gut wie seine beiden Vorgänger

Talon - Drachennacht
0

Klappentext
„Auch wenn ihr dadurch größte Gefahr droht, hat sich das Drachenmädchen Ember endgültig von der mächtigen Organisation Talon losgesagt. Nun hat sie auch noch ihren wichtigsten Verbündeten verloren: ...

Klappentext
„Auch wenn ihr dadurch größte Gefahr droht, hat sich das Drachenmädchen Ember endgültig von der mächtigen Organisation Talon losgesagt. Nun hat sie auch noch ihren wichtigsten Verbündeten verloren: Garret, den Georgsritter, der ihr Feind sein sollte, der sie aber liebt. Obwohl Ember tief für ihn empfindet, hat sie ihn doch von sich gestoßen. Zutiefst verletzt, reist Garret nach London. Dort entdeckt er ein schreckliches Geheimnis über den Georgsorden. Ein Geheimnis, das sie alle, Ritter wie Drachen, ins Verderben reißen könnte. Und er erfährt, dass Ember dabei ist, in eine tödliche Falle zu laufen. Er muss zurück zu ihr …“

Gestaltung
Das Covermotiv ist – wie bei allen deutschen Büchern von Julie Kagawa – wieder dasselbe, nur mit dem Unterschied, dass die Farbe geändert wurde und dass das Cover erneut gespiegelt wurde. Ich mag die Idee, dass die Bücher der Autorin einheitlich gestaltet wurden, denn so erkennt man im Regal direkt, dass die Bücher von derselben Person verfasst wurden. Dieses Mal ist das Cover blau, was für mich gut zum Untertitel des Buches passt: Drachennacht. Ich verbinde die Nacht mit Blautönen, sodass das Cover farblich gut gewählt ist.

Meine Meinung
„Talon – Drachennacht“ ist der dritte Teil der fünfbändigen „Talon“-Reihe von Julie Kagawa. Bereits die ersten beiden Bände dieser packenden Drachensaga konnten mich überzeugen und ich kann sagen, dass der dritte Band seinen Vorgängern in nichts nachsteht! Auch in „Drachennacht“ kommen Action, Kampf und Gefühl nicht zu kurz!

Besonders überzeugend finde ich immer wieder wie Julie Kagawa es schafft, die perfekte Balance zwischen ruhigeren und temporeichen Szenen zu finden. Die Autorin hat einfach ein Gefühl für die perfekten Momente, denn sie setzt die Tempowechsel genau an die passenden Stellen. Immer dann, wenn ich denke „Hach, jetzt könnte mal wieder was passieren“, scheint die Autorin meinen Wunsch zu hören, indem sie mit neuen Actionszenen, packenden Wendungen oder Überraschungen aufwartet.

Allerdings hat mich dieser Band nicht ganz so mitgerissen wie seine beiden Vorgänger, denn ich habe die Geschichte an manchen Stellen als etwas langwierig empfunden. So habe ich mich dabei erwischt, wie ich das Buch des Öfteren aus den Händen gelegt habe, um Lesepausen einzulegen. Dementsprechend habe ich das Buch leider auch nicht in einem Rutsch verschlungen wie zuvor „Drachenzeit“ und „Drachenherz“.

Auch in diesem Band befindet sich Protagonistin Ember noch immer im Chaos der Gefühle um Garret und Riley. Normalerweise bin ich schnell genervt von zu viel Hin und Her zwischen verschiedenen Männern, doch bei „Talon“ ist dies nicht der Fall! Julie Kagawa hat diese Liebeszwickmühle sehr schön in die Geschichte eingewoben, sodass sie sich neben der rasanten Action sehr schön in die Handlung eingliedert. Daher wird Embers Zerrissenheit auch nicht anstrengend oder gar nervig, denn die Geschichte fokussiert sich auch auf andere Dinge.

Julie Kagwas Schreibstil hat mir hier wieder sehr gut gefallen. Die Autorin sorgt mit dem ein oder anderen Spruch auch immer wieder für ein Grinsen im Gesicht, sodass die Geschichte auch etwas aufgelockert wird. Zudem schafft Frau Kagawa es, den unterschiedlichen Perspektiven Leben einzuhauchen. „Talon“ ist aus mehreren Sichtweisen erzählt und dabei ist für den Leser meist sofort am Schreibstil der Autorin zu erkennen, welche Figur gerade erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, da sich die Erzählweisen so unterschieden haben und ich daran den Erzähler direkt ausmachen konnte.

Fazit
Mit „Talon – Drachennacht“ hat Julie Kagawa ihre große Drachensaga packend und spannend weitergeführt. Die Geschichte geht spannend weiter und überzeugt vor allem durch die schöne Balance von actionreichen und ruhigen Szenen, in die die Liebesgeschichte wunderbar eingewoben worden ist. Manchmal kam mir die Geschichte zwar etwas in die Länge gezogen vor, aber durch die rasanten Actionszenen wurde dies definitiv wieder wett gemacht.
4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 24.10.2017

Hat mir noch besser gefallen als der erste Band!

These Broken Stars. Jubilee und Flynn (Band 2)
0

Klappentext
„Jubilee und Flynn hätten einander nie begegnen sollen. In einem Krieg, der schon seit Generationen andauert, stehen sie auf verschiedenen Seiten. Denn Lee ist Kommandantin der Armee-Einheit, ...

Klappentext
„Jubilee und Flynn hätten einander nie begegnen sollen. In einem Krieg, der schon seit Generationen andauert, stehen sie auf verschiedenen Seiten. Denn Lee ist Kommandantin der Armee-Einheit, die die Rebellen auf dem Planeten Avon bekämpfen soll, Flynn deren Anführer. Als er sich ins Militärlager einschleicht, wird er von Lee gestellt. Sein einziger Ausweg ist, sie gefangen zu nehmen. Doch dann fordern die anderen Rebellen ihren Tod und Flynn trifft eine Entscheidung, die ihrer beider Leben für immer verändern wird.“

Gestaltung
Das Cover passt definitiv zu dem des ersten Bandes und mir gefällt nach wie vor die Umrandung der Gesichter sehr gut, denn diese sieht so aus, wie Sterne im All. So wird das Setting der Geschichte sehr schön aufgegriffen. Auch finde ich es super, dass Details der Figuren, wie die grünen Augen des männlichen Protagonisten, auf dem Cover aufgegriffen werden. Allerdings wird dies bei dem Mädchen auf dem Cover nicht ganz so strikt durchgehalten wie bei dem Jungen, denn Jubilee ist im Buch eine Chinesin und das Mädchen auf dem Cover sieht nicht sehr asiatisch aus.

Meine Meinung
Wenn ich „These broken stars – Jubilee und Flynn“ im Vergleich zum ersten Band, welcher sich um Lilac und Tarver drehte, betrachte, so muss ich eindeutig sagen, dass mir dieser zweite Band viel, viel besser gefallen hat. Die Geschichte von Jubiliee und Flynn hatte für mich vom Gefühl her weniger langatmige Passagen zwischendurch. In diesem Band entführt das Autorinnenduo den Leser auf den Planeten Avon, auf dem wir die Soldatin Jubilee (auch kurz Lee genannt) kennen lernen. Sie wird direkt zu Beginn vom Rebellen Flynn entführt und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn die beiden kommen einer Verschwörung auf die Schliche…

An der Handlung gefiel mir dieses Mal die Kombination aus Action, Kampf sowie Gefahr und Geheimnissen sehr gut, denn die Autorinnen verbinden Mystery mit packenden Kampfszenen und mehreren Verfolgungsjagden. Die geheimnisvollen Geschehnisse waren für mich sehr spannend, denn durch mein Hintergrundwissen vom Vorband, hatte ich bereits einige Vermutungen aufgestellt und ich war neugierig, ob sie sich bewahrheiten würden. Hier dreht sich alles um eine plötzlich verschwindende und immer wieder auftauchende Militärbasis, um Gedächtniskontrolle, Irrlichter bzw. Geister und viele andere mysteriöse Geschehnisse, die für die Figuren nicht so leicht erklärbar sind. Kommen dann noch die rasanten Momente hinzu, ist die Spannung wirklich perfekt, denn die Neugier brannte mir auf der Seele, während ich gemeinsam mit Flynn und Lee um deren Leben bangte!

Auch wenn in diesem Band der Fokus auf zwei anderen Protagonisten liegt, so wird dennoch auch Bezug auf die Handlung von „These broken stars – Lilac und Tarver“ genommen, denn es gibt ein kurzes Wiedersehen mit Tarver und Lilac und in dem Zusammenhang werden auch deren Erlebnisse nochmal kurz geschildert. Ich denke zwar schon, dass man den Band um Lee und Flynn auch einzeln lesen und verstehen könnte, aber gerade um den großen Zusammenhang der Geschichte, wie beispielsweise die Welt, in der die Figuren leben, oder die Geheimnisse, verstehen zu können, ist es leichter und auch spaßiger wenn man Lilacs Geschichte auch kennt.

Ebenso wird hier die Geschichte wieder aus den wechselnden Perspektiven der Hauptfiguren erzählt, sodass ich wieder beide Figuren gut kennen lernen konnte. Ebenso gab es wieder Einschübe zwischen den einzelnen Kapiteln. Diese empfand ich dieses Mal jedoch als etwas konfus. Sie passten zwar zur Geschichte und haben auch am Ende einen Sinn ergeben, aber für mich war die Einbindung der Einschübe bei Tarvers und Lilacs Geschichte etwas besser gelöst, da sie dort zu den Geschehnissen der Handlung gehört haben, während sie in diesem Band durchaus auch hätten weggelassen werden können.

Was ich in diesem Band etwas schade fand war, dass die Hintergründe oftmals unklar und schwammig blieben. Die Autorinnen haben den Weltentwurf und die Terraformierung wenig beleuchtet und dabei spielt gerade diese auf Avon eine wichtige und tragende Rolle. Dadurch blieb auch der entscheidende Konflikt zwischen Rebellen und Militär etwas in der Schwebe und unklar. Hier hätten die Autorinnen mehr Hintergründe geben müssen, denn ich fand es schwierig zu erkennen, warum z.B. die Rebellen kämpfen, woher ihr Konflikt mit den Soldaten kommt oder worum es eigentlich genau dabei geht. So konnte ich den Konflikt zwischen Militär und Rebellen nicht so ganz verstehen bzw. hatte beim Lesen die ganze Zeit über das Gefühl, als könnte ich ihn einfach nicht richtig greifen und nicht komplett nachvollziehen.

Was ich wirklich toll fand, waren die Querverbindungen zu den anderen Büchern. Wie bereits erwähnt gibt es ein Wiedersehen mit Tarver und auch mit Lilac (da ich Tarver sehr gerne mochte, habe ich mich natürlich richtig gefreut, aber auch Lil war in diesem Band viel cooler als im Vorgänger). Aber es gibt auch schon erste Andeutungen auf Sofia und Gideon, die beiden Protagonisten des dritten Bandes. Mir gefallen diese Verbindungen zwischen den Hauptfiguren richtig gut, denn es entsteht ein Netz zwischen ihnen und sie alle haben einen gemeinsamen Feind, La Roux Industries. Ich bin schon sehr gespannt, ob und wie sie es schaffen werden, die La Roux zu Fall zu bringen…

Auch haben mir Lee und Flynn als Protagonisten sehr gut gefallen. Vor allem Flynn fand ich super, denn durch sein Leben auf Avon hat er noch nie Sterne gesehen oder andere Welten, sodass es zu einigen süßen Szenen kam. Auch war er sehr erwachsen, familiär und heimatverbunden, was ich gerne mochte. Er ist der Anführer der Rebellen und war nicht so hitzköpfig, wie man es erwarten würde. Vielmehr war er eine große Überraschung mit seinem Ziel des Friedens auf Avon und seinem besonnenen Verhandlungsgeschick. Lee war eigentlich eine typische Soldatin: kampferfahren, begabt und ihrer Sache verschrieben. Bei ihr fand ich es richtig toll und außergewöhnlich, dass sie sich durch Flynn gewandelt hat und auch mal gegen ihre Überzeugungen gehandelt hat. Sie hat sich als sehr vielschichtig erwiesen. Zwar gab es auch etwas Liebeshin und -her zwischen den beiden, aber das passte gut zu ihrer Situation und den entgegengesetzten Rollen, die sie verkörperten und die ihre Beziehung kompliziert machen.

Fazit
Für mich war „These broken stars – Jubilee und Flynn“ noch viel besser als sein Vorgänger, denn es war rasant, actionreich und nicht eine Minute lang langweilig. Dies wurde dann noch gekonnt mit etwas Mystery und vielen Geheimnissen verknüpft, die mich zum Rätseln anregten. Etwas schade war, dass die Hintergründe der Geschichte nur angedeutet und nicht klar benannt wurden. Besonders gerne mochte ich Flynn, aber auch Jubilee war eine coole Figur. Die Querverbindungen zu den Protagonisten der anderen Bände stellten zusätzlich ein besonderes Highlight des Buches für mich dar.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. These Broken Stars – Lilac und Tarver
2. These Broken Stars – Jubilee und Flynn
3. These Broken Stars – Sofia und Gideon

Veröffentlicht am 24.10.2017

Gerade im Mittelteil sehr überzeugend und mitreißend!

These Broken Stars. Lilac und Tarver (Band 1)
0

Klappentext
„Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste ...

Klappentext
„Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...“

Gestaltung
Die Sterne, die über den beiden Gesichtern verteilt sind, finde ich sehr schön, weil sie schon auf das Weltall-Setting hinweisen und auch der metallic-schimmernde Titel gefällt mir gut. Die Gesichter mag ich jedoch nicht so gerne. Irgendwie sieht für mich vor allem die untere linke Ecke mit der Nase des Mädchens seltsam aus und durch das Close-Up der beiden Gesichter erkennt man (abgesehen von den Augen) nicht viel. Die Gestaltung UNTER dem Schutzumschlag ist dafür wunderschön! Das Buch ist mit einem Planeten bedruckt, der umgeben ist von einer Galaxie. Das war ein wirklicher Blickfang und hat mir viel besser gefallen, als die beiden Gesichter des Covers.

Meine Meinung
Nachdem das englische Original von „These Broken Stars – Lilac und Tarver“ so hochgelobt und geradezu gehypt worden war, war ich natürlich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich wollte erfahren, warum es so hochgelobt ist und so vielen Lesern gefallen hat. Nun, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich die Euphorie einerseits verstehen, aber andererseits habe ich auch ein paar kleinere Kritikpunkte, die mich dem Buch nicht die volle Anzahl an Sternen geben lassen.

Positiv an „These Broken Stars“ ist die Mischung aus mehreren verschiedenen Elementen. Dieses Buch hat mich teilweise an die Fernsehserie „Lost“ erinnert, aber auch an „Die 100“ oder an „Die Tribute von Panem“. Eigentlich hat „These Broken Stars“ sogar das Beste von ihnen in sich vereint: die Geschichte spielt zunächst im Weltall auf einem Raumschiff, doch nach einem dramatischen Absturz findet ein rapider Ortswechsel statt, denn die beiden Hauptfiguren, Lilac und Tarver, finden sich dann auf einem grünen, gefährlichen Planeten wieder auf dem seltsame Dinge vor sich gehen. Dort auf diesem Planeten sind sie der einen oder anderen Gefahr ausgesetzt, die durchaus auch zu Verletzungen führen…

So greift „These Broken Stars“ alles auf, was ich so sehr liebe: Action, Dramatik, Geheimnisse, den Kampf ums Überleben und vieles mehr! Gerade der Mittelteil des Buches konnte mich überzeugen, da Lilac dort eine ziemliche Entwicklung durchgemacht hat und sich sehr mutig zeigt. Zudem gab es im letzten Drittel eine ziemliche Überraschung, einen Twist, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Manch ein Handlungsverlauf war für mich zwar sehr vorhersehbar, aber dennoch habe ich die Geschichte genossen, da sogar Dinge eingetreten sind, die ich mir zuvor insgeheim gewünscht hatte, um der Story das gewisse Etwas zu geben.

Obwohl nun so manch einer kritisch nachfragen würde, ob das Buch denn dann überhaupt noch Neues zu bieten habe, wenn es doch an andere Bücher/Serien erinnert, dem kann ich sagen: ja, das tut es. Natürlich ist das Buch gerade für Fans der oben genannten Medien ein besonderes Highlight, aber „These Broken Stars“ hat seinen ganz eigenen Handlungsverlauf mit neuen Ideen. So hört Lilac beispielsweise auf der Insel seltsame Stimmen. Das Rätsel um diese Stimmen hat dem Buch zusätzlich einen Mitrateeffekt verpasst, denn ich habe beim Lesen die ganze Zeit über Theorien aufgestellt, was hinter dem Geheimnis des Planeten stecken könnte.

Kritisch anzumerken ist für mich jedoch zum einen die Beziehung zwischen Lilac und Tarver (dessen Name auch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Fast die ganze Zeit über habe ich Traver gelesen!). Die beiden haben zu Beginn das typische Jugendbuch-Liebespaar-Verhalten an den Tag gelegt: es war offensichtlich, dass sie sich mögen, jedoch haben sie es einander nicht gezeigt, sondern stattdessen lieber miteinander gezankt (nur um sich schlussendlich dann doch zu kriegen, versteht sich. Aber das ist ja für jeden Leser von vorneherein klar…siehe Untertitel des Buches..). Für mich müssen Liebesgeschichten in Jugendbüchern nicht immer nach diesem Schema F ablaufen und ich hätte mich gefreut, wenn die Autorinnen das Anbandeln von Lilac und Tarver ein wenig anders gestaltet hätten. Zumal es meiner Meinung nach auch ziemlich lange gedauert hat, bis die beiden sich endlich ordentlich ausgesprochen hatten…

Mein zweiter Kritikpunkt bezieht sich auf das Ende (ca. die letzten 80 Seiten), denn dort ging mir so manches zu schnell und zu leicht. Manche Fragen blieben offen und einige Dinge blieben ungeklärt. Für mich war es teilweise sogar etwas verwirrend, da mir Lösungen präsentiert wurden, ohne dass erklärt wurde, warum diese Lösungen möglich waren. Zudem konnte Lilac ihren Vater (der zuvor als ziemlicher Schurke und sehr streng dargestellt wurde) einfach so in den Schatten stellen, was meiner Meinung nach viel zu einfach war. Hier hätten die Autorinnen ruhig noch ein paar Seiten anhängen können, um die Geschichte angemessen ausklingen zu lassen.

Fazit
Alles in allem war „These Broken Stars – Lilac und Tarver” ein spannendes Leseabenteuer, das mich mit auf eine Reise zu fremden Planeten genommen hat. Wer „Lost“, „Die 100“ oder „Die Tribute von Panem“ mag, dem wird „These Broken Stars“ sehr gefallen! Gerade der Mittelteil konnte mich mit all seinen Gefahren, seiner Dramatik und seinen Entwicklungen mitreißen und überraschen. Das Ende ging mir etwas zu schnell, aber nichtdestotrotz hat mir dieser erste Band einer Trilogie sehr gut gefallen und mich gerade aufgrund seines Settings überzeugt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. These Broken Stars - Lilac und Tarver
2. These Broken Stars - Jubilee und Flynn (erscheint am 25. November 2016 auf deutsch)
3. Their fractured light (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 24.10.2017

Ein ernstes Thema, das durch den humorvollen Erzählstil etwas Leichtigkeit erzählt

Überlieben in 10 Schritten
0

Klappentext
„‘Er beugte sich vor und ich beugte mich vor und dann BÄM! Nur wir zwei und die dunkle Nacht und wir küssten uns und waren uns ausnahmsweise mal einig. Es fühlte sich absolut richtig an – mein ...

Klappentext
„‘Er beugte sich vor und ich beugte mich vor und dann BÄM! Nur wir zwei und die dunkle Nacht und wir küssten uns und waren uns ausnahmsweise mal einig. Es fühlte sich absolut richtig an – mein ganzer Körper kribbelte, so richtig war es.‘

Daisy könnte nicht glücklicher sein! Toby, der begehrteste Typ am College hat sich ausgerechnet sie ausgesucht – Wolke sieben lässt grüßen! Und er ist ja auch zu süß: Ständig fragt er nach Selfies (sogar mit Oma), schickt ihr Blumen (riesige) und taucht aus dem Nichts auf, um sie zu überraschen. Wobei, irgendwie übertreibt er vielleicht doch ein bisschen …“

Gestaltung
Ich mag die verschiedenen Schriftarten des Titels sehr gerne und auch das Gänseblümchen, dessen Blütenblätter nach unten fallen, gefällt mir gut, weil es schön zur Geschichte passt. Die knallige Hintergrundfarbe ist allerdings nicht unbedingt mein Fall. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten und ein ziemlicher Blickfang. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch wie bei jedem Buch des Magellan Verlages liebevoll gestaltet!

Meine Meinung
Da der Klappentext nicht viel über das neue Buch von Rachel McIntyre verrät, hatte ich nur grobe Erwartungen, aber keine wirkliche Vorahnung, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln könnte. Ich rechnete mit einer leichten, lockeren Liebesgeschichte und bekam das auch – in gewisser Weise, denn „Überlieben in 10 Schritten“ befasst sich mit dem ernsten Thema von ungesunden Beziehungen, in denen ein Partner einen anderen beeinflusst und kontrolliert. Gleichzeitig verbindet die Autorin dieses aber mit einem humorvollen Erzählstil, durch den dann doch auch etwas Leichtigkeit in die Geschichte kommt.

In dem Buch geht es um Protagonistin Daisy, die aufs College geht und dort Toby trifft. Er ist gutaussehend, charmant, zuvorkommend, ein Gentleman und so vieles mehr! Eben alles, was sich ein Mädchenherz wünscht! Aber irgendetwas stimmt nicht so recht mit ihm. Zusammen mit Daisy entdeckt der Leser, wie kontrollierend Toby sich in der Beziehung der beiden verhält. Die Autorin hat diesen Charakterzug von ihm wirklich gut eingefangen und beschrieben und ich habe manchmal wirklich ein beklemmendes Gefühl verspürt. So sollte eine Beziehung nicht aussehen!

Allerdings war es für Daisy nicht so leicht, diesen „Knick im Gleichgewicht“ ihrer Beziehung zu erkennen. Vermutlich hätte ich es an ihrer Stelle auch nicht erkannt, denn als Leser ist man noch distanzierter und entdeckt vieles eher, aber manchmal habe ich mich doch dabei erwischt, wie ich mir gewünscht habe, dass die Protagonistin eher hätte erkennen können, dass sie in eine manipulative Beziehung geraten ist. Ich kann allerdings auch nachvollziehen, dass die rosarote Brille und das Alter von Daisy dazu beitragen, dass sie Toby vieles durchgehen lässt, darum war ich manchmal mit mir selber stark im Zwiespalt, wie ich dem Ganzen gegenüberstehen soll.

Daisy ist nämlich gleichzeitig auch schlagfertig und ein sehr lustiger Mensch. Sie bemerkt durchaus, dass Toby manchmal seltsam ist und sagt ihm auch ihre Meinung, aber sie lässt sich auch immer wieder von ihm um den kleinen Finger wickeln. Die Momente, in denen sie sich aufbäumt und die in denen er sie dann wieder besänftigt, sind von der Autorin aber sehr gut konstruiert und miteinander verbunden, sodass ich beim Lesen nicht umhin kam, der Handlung gebannt zu folgen. Dieses Hin und Her zwischen den beiden Figuren hat auf mich eine interessante Wirkung ausgeübt, denn als Leser möchte man wissen, wie es mit den beiden ausgeht…Wird Daisy sich freisagen von Toby? Oder passiert vielleicht sogar etwas Schlimmes?

Zudem mochte ich den Humor, der in der Geschichte steckte. Daisy ist quirlig und schlagfertig und das Buch spiegelt das gut wieder, denn die Geschehnisse werden immer mal wieder sehr unterhaltsam und witzig von Daisy kommentiert. Auch die Späße, die sie mit ihren Freundinnen macht, sind lustig. Richtig toll fand ich auch, dass sie unglaublich kreativ ist, was ihre Wortwahl angeht, denn Daisy verwendet Worte, die man so nicht kennt (wie z.B. schockschön) und die mir dann ein Schmunzeln auf die Lippen zauberten.

Fazit
„Überlieben in 10 Schritten“ greift mit der Beziehung von Daisy und Toby ein ernstes Thema auf, denn es geht um Kontrolle und Manipulation in Beziehungen. Die Autorin verbindet gekonnt Szenen, in denen die Protagonistin sich wehrt mit solchen, in denen sie dem kontrollhaften Toby wieder erliegt. So erschafft das Buch ein für mich realistisches Bild davon, wie es ist, in einer solchen Beziehung gefangen zu sein: man möchte auf sein Bauchgefühl hören, wird aber auch immer wieder eingewickelt. Wird Daisy es schaffen, auf ihr Bauchgefühl zu hören oder wird sie weiter mit rosaroter Brille durch das Leben laufen? Dies sorgt für Spannung und entschädigt auch dafür, dass mich Daisy zu Beginn etwas zwiegespalten hat.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband