Kinder- und Jugendjahre im Hessischen und wie das Leben so spielt
Falschgeld'Ich bin Matthias Matschke', so fängt jedes der einzelnen Hörbuchkapitel an und es ist tatsächlich die Stimme des Schauspielers und 'jetzt auch'-Autors selbst, die hier das eigene Erstlingswerk wiedergibt. ...
'Ich bin Matthias Matschke', so fängt jedes der einzelnen Hörbuchkapitel an und es ist tatsächlich die Stimme des Schauspielers und 'jetzt auch'-Autors selbst, die hier das eigene Erstlingswerk wiedergibt. Ohne vorherige Hintergrundinformationen kommt die Geschichte sehr autobiographisch herüber, die Kindheit und Jugend eben von Matthias Matschke, irgendwo in einem Ort im Hessischen. Der Vater des Protagonisten und Ich-Erzählers ist hier Pfarrer, auf dem zweiten Bildungsweg und vom Katholizismus zum Evangelischen hin konvertiert. Dieser Mann hat schon so seine Eigenarten, aber da ist auch eine sehr enge und liebevolle Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn. Matthias hat eine gute Kindheit und auch die Jugend ist eigentlich ziemlich normal. Wir erfahren viel über diese Zeit, über die nicht sehr zahlreiche Verwandtschaft und auch der Großvater wird erwähnt. Doch dann, Matthias steht kurz vor dem Abitur, passiert etwas und alles wird komplett anders. Gerade dieser Teil kommt sehr berührend und authentisch daher. Und auch das Ende, die endgültige Auflösung, der Zerfall der Familie auf der einen Seite und der Aufbruch hin zu etwas Neuem, auf dem Weg dahin, jetzt ein Erwachsener zu sein und eben sein Leben zu leben, das fand ich sehr echt.
Diese Geschichte, man nimmt sie erstmal durchaus positiv, auch mit einem kleinen Nachhall, wahr, wobei es da ein nachgelagertes Aber gibt. Ich habe das Werk als persönliche Aufarbeitung von Matthias Matschkes eigenen Kinder- und Jugendjahren verstanden und so fand ich es auch sehr passend und plausibel, wie es vom Autor selbst dargeboten wurde. Das es sich aber 'nur' um eine vom eigenen Erleben inspirierte weitgehend fiktive Geschichte handelt, hat mich dann schon etwas befremdet, denn der 'Ich-Bezug' des Autors war doch sehr ausgeprägt.
Und so lässt mich, alles in allem, das Hörbuch bzw. die Geschichte dazu, dann doch mit einem ja, aber-Gefühl zurück, das sich so auch nicht wieder auflösen lässt.