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Veröffentlicht am 07.07.2023

Mir haben die Protagonisten gut gefallen, dafür konnte mich der Thrillerteil nicht ganz abholen

Refugium
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Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst ...

Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst sind mir die beiden Protagonisten Kim Ribbing und Julia Malmros immer mehr ins Auge gefallen, denn der Autor nimmt sich sehr viel Platz die beiden auf eine umfangreiche Art darzustellen. Beide Protagonisten bieten auch sehr viel Erzählstoff und ich habe die unterschiedlichen Charaktere mit Neugier verfolgt. Kim Ribbing wird von seiner Vergangenheit verfolgt und bei Julia Malmros überschlagen sich die Ereignisse rund um ihr neuen Krimi. Die beiden versuchen sich durchzuschlagen, doch als sie aufeinander treffen, steht ihr Leben noch mehr auf dem Kopf als ohnehin schon. Mir hat es zunächst sehr gut gefallen, die beiden zu verfolgen, denn sie bringen sehr viel Stoff für die Geschichte mit und der Autor weiß alles auf eine gelungene Art darzustellen und voran zu treiben. Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl einen nüchternen Blick auf die beiden Figuren zu erhalten, aber irgendwie hat mir das sehr zugesagt. Auch wenn der Verlauf in dem Punkt vielleicht nicht unbedingt unvorhersehbar ist, halten die beiden mit ihren Gedanken doch die ein oder andere Überraschung bereit. Mit jedem Kapitel bauen die beiden einen immer größeren Sog auf: Erzählperspektive wechselt sich zwischen den beiden, wodurch beide einen guten Blick bekommen. Im Verlaufe der Geschichte gibt es aber auch noch andere Perspektiven, die eingebaut werden.

Die beiden Figuren konnten bei mir aufjedenfall Punkten, wäre da nicht noch der Fall um die grausame Hinrichtung auf einer Feier, bei der nur ein junges Mädchen überlebt hat. Nach dem Prolog hat es etwas gedauert bis die Geschichte sich weiter damit beschäftigt und als es soweit war, kam die Geschichte für mich nochmal in Schwung. Mir hat es gut gefallen, wie es nach und nach neue Verstrickungen gibt, die ich zunächst so nicht erwartet hätte. So bekommt Astrid Helander, die als einzige überlebt hat, eine besondere Aufmerksamkeit, die ich gerne mochte. Der Fall wird auf den weiteren Seiten recht unterschwellig bearbeitet und bringt ein aktuelles Thema mit. Für mich kamen die Ermittlungen neben den Figuren deutlich zu kurz. Dem Leser werden zwischendrin neue Informationen gegeben, die nach und nach ein Geflecht von Handlungen aufdecken, die über ein gewisses Maß hinaus gehen. Ich konnte die ganzen Verbindungen nicht ganz nachvollziehen und wurde leider auch durch das Thema und die Akteure an sich schnell abgehängt. Ich gehöre von dem Thema leider einfach nicht so recht zu der Zielgruppe, wodurch mich der Thriller nach und nach etwas verloren hat. Mit der, wie ich finde, recht anspruchsvollen Gestaltung fand ich den Verlauf und den Aufbau trotzdem authentisch und gut umgesetzt. Das Ende war für mich undurchschaubar und hält Auflösung bereit, mit der ich nicht gerechnet hätte und die sehr gut zur Geschichte passt.

Der Schreibstil hat es mir mit recht kurzen Kapiteln leicht gemacht, bei der Geschichte zu bleiben, auch wenn mich der Thrillerteil, der neben dem Anfangsszenario ruhig mehr Thrill vertragen hätte, nicht so ganz fesseln konnte. Die Figuren machen eine greifbare Entwicklung durch, die auch in den nächsten beiden Teilen sicher nicht langweilig wird. Auch wenn mich es die Geschichte bei mir nicht ganz geschafft hat, mich am Ball zu halten, war für mich mit jeder Seite das Potenzial spürbar. Wer einen Thriller sucht, der einen starken Blick auf die Figuren legt, die auf ihre Art ganz besonders sind und nicht zu kurz kommen, der macht mit diesem Buch nichts falsch. Der Thriller Teil war für mich gut, wenn auch nicht das richtige Thema und auf den 500 Seiten wurde es mir doch manchmal etwas langweilig. Von mir gibt es 3.5 Sterne und eine Empfehlung in Klammern.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Zwischen Humor ist eine überraschend ernste Geschichte versteckt

Elternabend
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Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, ...

Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, finde ich sehr schwierig, weil es sich einfach nicht mit anderen Büchern vergleichen lässt und egal mit welcher Erwartung man an dieses Buch heran geht, die Geschichte doch ganz anders sein wird. Für mich war es wieder eine sehr tolle Abwechslung zu anderen Geschichten und ein Blick in die kreative Arbeit von der Autoren.

Sascha Nebel ist auf der Flucht vor der Polizei und findet sich unverhofft auf einem Elternabend wieder. Obwohl er noch kein Vater ist, muss er plötzlich mit einer Unbekannten in die Rolle der Eltern vom Hector schlüpfen. Doch das aufrechterhalten der Lüge wird immer schwieriger, je länger der Abend dauert, denn es warten unschöne Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen...

Die Idee hat mir von der ersten Seite an gefallen. Ein Elternabend ist ein Ort mit sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und wie die Geschichte auch zeigt, mit sehr viel Platz für unterschiedliche Meinungen. Ich war sehr gespannt darauf, wie Sebastian Fitzek die ganze Geschichte umsetzt und aufbaut. Mir hat die Umsetzung im Grunde sehr gut gefallen und es gerade am Anfang sehr spannend zu verfolgen, wie Sascha Nebel unfreiwillig in die Rolle schlüpft und sich zwischen den anderen Eltern verstecken kann. Auf der anderen Seite wird ein Elternabend geliefert, den ich so noch nicht kannte und sich weit abseits vom normalen Klassenzimmer in einer Schule abspielt, was ich an manchen Stellen etwas skurril fand.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr gut und auch wenn klar ist, in welche Richtung sich die ersten Kapitel bewegen, war es doch spannend zu lesen. Ich konnte mich auch direkt auf den lockeren Humor einlassen, der gerade in der ersten Hälfte sehr gut zur Geschichte passt. An manchen Stellen war es mir ein Stück zu viel, aber es hat sich durchaus in einem annehmbaren Rahmen bewegt, vor allem weil ich mich vor dem Lesen ein wenig darauf eingestellt habe. Für mich hat die Geschichte zudem eine sehr interessante und ansprechende Entwicklung durchgemacht. Die erste Hälfte beschäftigt sich in etwa damit, dass Sacha Nebel sich irgendwie in seine neue Rolle einzufinden versucht, dabei auf viele unerwartete Schwierigkeiten und Überraschungen trifft. Die zweite Hälfte wartet dabei mit einer unerwarteten Wendung, die der ersten Hälfte ein Stück weit einen Sinn verleiht. Auf den rund 300 Seiten gelingt es Sebastian Fitzek sehr gut zwischen lockerem und manchmal etwas trockenem Humor eine Geschichte zu bieten, mit der man am Anfang sicher alles andere als rechnet. Es gibt den typischen Plottwist und Auflösungen des Autors, die bei mir dafür gesorgt haben, dass ich alle Gedanken beim Lesen in Frage gestellt habe. Es wird spannend und emotional, wodurch die Geschichte ein ganzes Stück lesenswert wird. Trotz des Humors, welcher oberflächlich die Spannung heraus nimmt, blieb die Ernsthaftigkeit bei mir bestehen.

In den Schreibstil von Sebastian Fitzek kann ich mich jedes Mal aufs neue direkt einfinden. Auch hier finden sich wieder kurze Kapitel, die für Tempo sorgen. Über den Humor habe ich ja schon etwas geschrieben. Nach und nach kommt es immer mal vor, dass die Kapitel in der Perspektive wechseln. An sich mag ich einen solchen Wechsel, aber in der Geschichte konnte ich die ein oder anderen Perspektive in ihrer Funktion nicht ganz nachvollziehen. Ansonsten fand ich die Geschichte gut erzählt, denn es gibt keine Längen und an den richtigen Stellen wird Licht ins dunkle gebracht, aber nicht alles auf einmal. Zum Ende hin nimmt die Spannung, nach einem für mich kurzen Tief in der Mitte, wieder deutlich auf und die letzten Kapitel habe ich sehr flott gelesen.

Fazit:

Es ist wieder ein lockerer Roman von Sebastian Fitzek mit einem Humor, auf den man sich ein kleines Stück einlassen muss, aber auch eine ernste Geschichte mitbringt und zum Ende hin durchaus überraschen kann. Flott zu lesen, ist es ein tolles Buch für die Schnelle, wenn man mal gerade etwas Neues und Abwechslung braucht. Mir hat das Lesen gut gefallen, auch wenn ich das ein oder anderen nicht ganz nachvollziehen konnte und mir ein bisschen zu viel war. Es versteckt sich eine lesenswerte Geschichte, die mit einer etwas anderen Gestaltung aber sicher auch noch ein Stück mehr Potenzial entfalten könnte.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Tolle Geschichte mit der ein oder anderen Schwäche

Mila & Blake: Summer Love
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Ein schönes schlichtes Cover für den ersten Teil einer zusammenhängenden Trilogie. Bei mir hat es nicht lange an Überzeugung gebraucht und so durfte das Buch bei erscheinen ganz schnell bei mir einziehen.

Der ...

Ein schönes schlichtes Cover für den ersten Teil einer zusammenhängenden Trilogie. Bei mir hat es nicht lange an Überzeugung gebraucht und so durfte das Buch bei erscheinen ganz schnell bei mir einziehen.

Der Einstieg hat mir gut gefallen, auch wenn ich mich zunächst etwas in die Geschichte hinein geworfen gefühlt habe. Es wird schnell deutlich, warum Mila ihren Sommer abseits von ihrem schillernden Leben in L.A. verbringen muss. Mir kam das ein wenig zu kurz, denn ich hätte mich ein, zwei Szenen gewünscht, in denen Milas Leben etwas greifbarer wird. Auf der anderen Seite lässt das zusammentreffen von Mila und Blake nicht ganz so lange auf sich warten. Die ersten Szenen haben für mich ein passendes Tempo, sodass man sich zunächst gut auf Mila einlassen kann, ohne das es langweilig wird. Der Verlauf und die einzelnen Szenen haben mir sehr gut gefallen und kommen mit einer guten Abwechslung daher, auch wenn das Setting und die Umstände von Mila nicht unbedingt darauf schließen lassen. Mir hat die lockere, aber doch ein wenig bedrückende Atmosphäre für die Geschichte gut gefallen.

Ich fand Mila durchweg recht sympathisch, auch wenn ich bei manchen Szenen mit ihrem Verhalten so meine Schwierigkeiten hatte. Auf der einen Seite ist sie kein Mädchen, das anderen ihr Wohlstand unter die Nase reibt, was bei mir sehr zu Pluspunkten geführt hat. Trotzdem hat hier und da für mich heraus geblitzt, dass sie irgendwie daran gewöhnt ist, dass jeder sie verhätschelt. Sie braust sehr schnell auf und bewertet dabei das Verhalten der anderen, ohne aber wirklich mit der Sprache herauszurücken, und ihr eigenes Verhalten im Blick zu halten. Die Geschichte ist nur aus der Sicht von Mila erzählt, wodurch Blake recht undurchschaubar bleibt, was mir immer gut gefällt, weil ich mich so besser in Mila hineinversetzten konnte. Zwischen Mila und Blake dauert es nie wirklich lange bis die Fetzen fliegen. Auch wenn ich es nicht immer ganz verfolgen konnte, hat mir das Zusammenspiel der beiden recht gut gefallen, den bei den beiden ist nicht von Anfang alles perfekt und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch in den nächsten beiden Teilen nicht langweilig mit den beiden wird.

Auch wenn sich für mich in keinem Punkt ein Highlight gefunden hat, gibt es keinen Aspekt, der für mich klar negeativ herausgestochen ist. Lediglich die Beziehung zwischen Blake und seiner Mutter war für mich ein No go. Wie Blake mit bzw. über seine Mutter spricht hat bei mir für große Augen gesorgt. Zwar ist eine angespannte Beziehung spürbar, aber für mich bei weitem keine, die ein solches Verhalten auch nur im Ansatz gerechtfertigen würde. Hoffentlich bringen die nächsten Teile mehr Licht ins Dunkle.

Mir hat der ersten Teil der Trilogie recht zugesagt, denn durch abwechslungsreichen Szenen bin ich gut durch die Seiten gekommen und das Verhalten von Mila und Blake ist an keiner Stelle wirklich vorhersehbar, wenn auch manchmal für mich etwas unnachvollziehbar impusliv. Der erste Teil ist ein angenehmer Einstieg, nimmt den kommenden Teilen sicher nichts vorweg und bietet mit der Überraschung am Ende den Wunsch, direkt weiterlesen zu wollen.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und kann diesen Teil mit 3.5 Sternen durchaus empfehlen, auch wenn es Ecken gibt, die mich nicht ganz ansprechen konnten.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Es war nicht so wie erwartet, aber auch nicht durchweg schlecht

Zodiac 1: Servants of the Moon
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Meinung:

Es war nicht schwer, mich von dem Cover und dem Klappentext überzeugen zu lassen, vor allem weil ich zum Team Skorpion gehöre. Es kommen aber auch alle anderen Sternezeichen vor und versprechen ...

Meinung:

Es war nicht schwer, mich von dem Cover und dem Klappentext überzeugen zu lassen, vor allem weil ich zum Team Skorpion gehöre. Es kommen aber auch alle anderen Sternezeichen vor und versprechen gemeinsam eine spannende Geschichte.

Der Einstieg hat mich schnell gefesselt, denn obwohl der Klappentext schon das ein oder andere vorweg nimmt, hat mich Junes Aufregung direkt angesteckt. Neben dem Prolog, der schnell eine Gänsehaut beschert, nahm der Verlauf rasch an Fahrt auf und alles ging Schlag auf Schlag, ohne die Leser irgendwie abzuhängen. Zunächst werden nur Fragen aufgeworfen und ich war sehr gespannt auf die Auflösung, vor allem was die ganze Welt rund um die Sternzeichen angeht. June hat mich schnell für sich gewonnen und ich habe sie auf ihrem Weg sehr gerne verfolgt. Während ich den Einstieg sehr vielversprechend fand und über die Seiten geflogen bin, war ich vom weiteren Verlauf dann doch etwas enttäuschter.

Die erhoffte Auflösung hat mir einen kleinen Dämpfer verpasst, denn so wirklich aufgeklärt wird June zunächst nicht komplett und es zieht sich auch sehr lange, wobei man mit bruchstückhaften Informationen versorgt wird, die man eher zwischen Andeutungen herauslesen muss. So konnte ich mich bis zum Schluss nicht ganz auf die Welt einlassen, auch wenn es mit dem Verlauf immer deutlichere Informationen gibt. Mir hat es an der Stelle einfach an etwas gefehlt und der Umgang der Figuren mit June, hat das Ganze nicht besser werden lassen.

Die Figuren waren auch ein Punkt, den ich zwar nicht schlecht fand, aber so wirklich überzeugt war ich auch nicht. Ich mochte June bis zum Schluss sehr gerne und mir hat auch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen zugesagt. Mit Phoenix hat es sich anders verhalten, denn er war von Anfang der typische Bad Boy, wobei ich dass einfach nur unfreundlich und unsympathisch fand. Ich habe sein Verhalten und seine Reaktionen nie verstanden und fand es einfach nur absurd. Auch in Verbindung mit June bin ich einfach nicht warm geworden. Dadurch, dass die Szenen von June zusammen mit Phoenix dominieren, wurde es gerade zur Mitte hin für mich langweiliger. Die Geschichte fokussiert sich an der Stelle deutlich auf die Figuren und die Entwicklung, die ich nicht wirklich greifbar fand und mich in der eigentlich spannenden Fantasy Welt nicht abgeholt haben.

Beim Lesen lässt sich eine spannende und durchaus auch komplexe Fantasy Welt entdecken, die bei den Ereignissen aber einfach untergeht. Ich bin schon bei anderen Geschichte kein Fan von dem Verlauf, der sich ab etwa der Mitte in der Geschichte findet, aber mir hat hier auch der Nervenkitzel und die Gefahr gefehlt, die trotzdem irgendwie durchgängig präsent war. Zum Ende hin kann die Geschichte aber nochmal für eine überraschende Wendung sorgen und es kam endlich das, was ich schon von Beginn an erwartet habe. Die Autorin hat mich mit er unerwarteten Wendung überrascht und die Spannung hat spürbar zugenommen. Die Ereignisse werden für die Geschichte wichtig und tragen endlich zum Fortlauf bei. Die Fantasy Aspekte finden mehr Gewicht und es wurde schwieriger sich von der Geschichte zu lösen. Am Ende wartet auch ein sehr fieser Cliffhänger, der bei mir doch dafür gesorgt hat, dass ich gerne die Fortsetzung lesen möchte.

Fazit:

Mich konnte die Geschichte in vielen Bereichen leider nicht überzeugen. Ich habe von der Geschichte mehr Action und Fantasy erwartet, was auch gerade der Einstieg verspricht. Mitten drin liegt der Fokus mehr auf den Figuren, mit denen ich, bis auf June, irgendwie nicht richtig warm geworden bin. Die Gestaltung der Welt wurde für mich irgendwie etwas zu wenig umgesetzt, wodurch es mir an etwas gefehlt hat. Das Ende konnte mit einer überraschenden Wendung aber nochmal etwas rausholen.

Die Geschichte lässt sich nicht schlecht lesen und bekommt mit 3.5 Sternen von mir eine Empfehlung. In den ein oder anderen Bereichen habe ich etwas anderes erwartet, so hatte es die Geschichte sehr schwer, mich zu überzeugen. Wenn man keine komplexe Fantasy Welt sucht, gerne zwischen drin einen deutlicheren Fokus auf den Figuren hat und auch Freude an schwierigen Charakteren findet, der wird beim Lesen viel Spaß an der Geschichte haben und am Ende eine überraschende Wendung und Action finden.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Tolle Idee, aber es fehlt etwas

Selve
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Meinung:

Melanie Bottke hat sich mit ihrem Buch ein beängstigendes Szenario überlegt. Im Jahr 2049 gibt es Menschen, die nicht nur eine Persönlichkeit haben, sondern noch eine komplett unabhängige Zweite. ...

Meinung:

Melanie Bottke hat sich mit ihrem Buch ein beängstigendes Szenario überlegt. Im Jahr 2049 gibt es Menschen, die nicht nur eine Persönlichkeit haben, sondern noch eine komplett unabhängige Zweite. Dabei kann die zweite Persönlichkeit plötzlich um einiges brutaler sein, als die erste. Als plötzlich eine Mordserie rumgeht, hält es die ganze Stadt in Atem...

Mich konnte die Idee der Geschichte direkt für sich gewinnen und es stand außer Frage, dass dieses Buch vom Inhalt genau das Richtige für mich ist. Viele Punkte haben mir in der Geschichte beim Lesen auch sehr gefallen, aber es gab auch den ein oder anderen Punkt, der mich nicht ganz so angesprochen hat.

Der Einstieg gestaltet sich relativ flott und kommt auch gleich auf den Punkt, denn es gibt gleich eine kleine Portion Brutalität. Im weiteren Verlauf wird alles mitgebracht, was für die weitere Geschichte wichtig ist und somit hat mir der Anfang des Buches sehr gut gefallen. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht mehrerer Protagonisten, aber ich konnte mich sehr schnell orientieren. Die Autorin hat auch keinen Platz gescheut, klar zu machen, aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel erzählt wird und zwischen drin gibt es immer mal wieder ein Register zu den Protagonisten und dieses wird immer wieder ergänzt. Gerade im Hinblick auf die Splits ist es sehr Hilfreich, da es sonst nicht so einfach geworden wäre, sich zu merken, wann sich die beiden Persönlichkeiten einer Figur tauschen, denn das ist bei jedem Split unterschiedlich. Mit den ersten Seiten findet sich also ein gelungener Start in die Geschichte, in der man unteranderem die Protagonisten sehr gut kennenlernt.

Es dauert nicht lange bis es zur Sache kommt und sehr schnell sehen sich die Protagonisten mit den Mordfällen konfrontiert. Schnell passiert alles Schlag auf Schlag und die Spannung wurde immer greifbarer. Schnell hat es mich in den Fingern gejuckt, zu erfahren wie alles zusammenhängt. Die Spannung wurde bei mir leider durch einen Punkt in der Gestaltung und der Wahl der Szenen getrübt. Durch die verschiedenen Perspektivwechsel, die ich oben schon erwähnt habe, wechselt die Geschichte relativ häufig und gerade zum Anfang passiert einiges, was zunächst nicht zusammen hängt. Bei manchen Wechseln hatte ich nun aber das Gefühl, dass der Leser vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Es gibt keine Szenen in denen eine Figur etwas überraschendes erfährt. Vielmehr weiß die Figur es plötzlich im nächsten Kapitel und ich habe mich dadurch sehr vor den Kopf gestoßen gefühlt. Mich hat das Gefühl nicht losgelassen, dass einiges wichtiges fehlt. Diese Geschichte ist nicht klar ein Krimi, aber es hat trotzdem deutliche Anteile davon und daher wäre mehr in diese Richtung durchaus gut gewesen.

Während mir in der Wahl der Szenen schon ein Stück etwas gefehlt hat, fand ich die Idee auch zum Schluss nicht unbedingt befriedigend ausgeführt. Die Autorin bringt durchaus genug unter, so dass man sich selber Gedanken macht, welche Konsequenzen ein solches Szenario mit sich bringt und das wurde sehr schön umgesetzt. Durch die vielen Protagonisten gibt es auch sehr viel Abwechslung und mehrere Gedankengänge. Trotzdem wurde es dann doch relativ schnell langweilig, weil es ab einem bestimmten Punkt nur noch das gleich war, was dazu auch nur sehr langsam von der Stelle kommt. Gerade Vinzent kam mir in der Geschichte zu kurz und dadurch auch ein Stück der brutalere Aspekt in der Geschichte, den ich mir aus dem Klappentext und dem ersten Kapitel ein wenig erhofft habe. Das ist nicht unbedingt ein ein negativer Punkt, aber doch etwas, was ich mir anders gewünscht hätte.

Nach dem starken Start wurde es für mich zunehmend langweilig und eintöniger. Das kann die Autorin mit dem Ende wieder ein gutes Stück aufwiegen, wenn man den bis dahin am Ball bleibt. Bis zum Schluss konnte ich mir nicht denken, wie die Auflösung aussieht und die Autorin konnte mich in diesem Punkt sehr überraschen. Das Ende ist umfangreicher und undurchschaubarer, als die Geschichte zunächst vielleicht erahnen lässt und steht der eigentlichen Idee in nichts nach und wurde sehr schön kombiniert.

Fazit:

Für mich bringt dieses Buch eine sehr tolle Idee mit, die ganz viel Potenzial hat. Der Einstieg ist gelungenen und alles wurde ausreichend dargestellt und bietet eine gute Grundlage für eine wirklich spannende Geschichte. Leider haben mir viele Szenen gefehlt, wodurch man als Leser vor vollendete Tatsachen gestellt wird und während die Figuren mit den Konsequenzen der Splits zu kämpfen hat, verliert sich das Ganze zwischen Drama und eintönigen Szenen. Das Ende konnte es für mich dann aber doch noch ein Stück rausreißen und die Autorin hat sich mit der Geschichte aufjedenfall etwas sehr spannendes überlegt. Am Ende bekommt das Buch von mir 3.5 Sterne und ist für mich eine gute Geschichte, der man aber sicher noch einiges hätte mehr herausholen können.

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