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Veröffentlicht am 24.07.2023

Für mich leider einfach nicht das Richtige

Chelsea Stern
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Der Klappentext klang noch ganz viel versprechend und hat mich zunächst neugierig gemacht. Ich habe mich schnell in die Geschichte gestürzt, musste aber feststellen, dass die Umsetzung für mich einfach ...

Der Klappentext klang noch ganz viel versprechend und hat mich zunächst neugierig gemacht. Ich habe mich schnell in die Geschichte gestürzt, musste aber feststellen, dass die Umsetzung für mich einfach nicht das Richtige ist.

Mir ist schnell aufgefallen, dass die Protagonistin sehr viel Wert auf ihr Äußeres legt, was an sich nicht unbedingt schlimm ist. Nach und nach wurde es für mich dann aber etwas zu viel. Dazu kommt aber noch, dass die Liebesgeschichte nicht lange auf sich warten lässt und dabei auch keine Umwege macht. Die Gefühle zwischen Chelsea und Rick waren mir einfach viel zu plötzlich und überstürzt, wodurch es für mich nicht greifbar war. Mich spricht Slowburn sowieso mehr an, aber auch flotte Liebesgeschichten dürfen gerne mal vorhanden sein, vor allem wenn es dazu noch eine Fantasygeschichte ist, wodurch der Fokus nicht nur auf der Beziehung liegt. Trotzdem war es für mich einfach viel zu dick aufgetragen und Chelsea kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr wirklich raus. Sowas ist leider einfach nicht mein Fall.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, keine Frage. Dennoch bin ich auch an der Stelle, einfach nicht mit der jugendlichen oder besser gesagt moderne Umgangssprache warm werden und für mich wurde es ein immer deutlicher Störfaktor. Auch an dieser Stelle bin ich einfach nicht die richtige Ansprechpartnerin für die Umsetzung.

An der ein oder anderen Stelle hat es mir die Geschichte also in ihrer Umsetzung alles andere als Leicht gemacht. Trotzdem ist da noch die Fantasygeschichte, die durchaus eine wirklich tolle Idee erkennen lässt und auch mit der ein oder anderen Überraschung auf sich warten lässt. Wirklich gefesselt war ich dann aber leider dennoch nicht. Die Geschichte verliert sich in den Gedanken von Chelsea, die immer die gleichen Kreise dreht und auch der Kernkonflikt, welcher ihre Gabe mitbringt, wurde für mich einfach nicht recht nachvollziehbar umgesetzt. Natürlich verstehe ich den Grundgedanken, aber wie die Handlungen der Figuren damit angeknüpft wurden, war für mich einfach nicht recht nachvollziehbar. Die Geschichte nimmt dabei auch erst recht spät an Tempo auf und auch wenn es am Ende nur 300 Seiten sind, hätte ich mir mehr Ereignisse gewünscht und Abwechslung in den Szenen.

Fazit:
Die Idee ist toll und auch der Verlauf bringt Potenzial mit. Mich konnte die Geschichte selbst aber nicht recht packen, weil ich die Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Zudem hat es mir Chelsea auch nicht wirklich leichter gemacht und für mich war die Liebesgeschichte viel zu überstürzt und überspitzt. Verpackt in einer recht jugendlichen und modernen Umgangssprache, war ich einfach nicht die richtige Zielgruppe für die Geschichte. Allgemein eine Kombi, die für mich persönlich leider einfach nicht das Richtige war.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Mir hat der ganze Aufbau leider einfach nicht gefallen

Stealing Infinity
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Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie mich vom Klappentext wirklich angesprochen hat und zudem mit einem wirklich schönen Cover daher kommt. Kurze Kapitel und ein angenehmer Schreibstil ...

Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie mich vom Klappentext wirklich angesprochen hat und zudem mit einem wirklich schönen Cover daher kommt. Kurze Kapitel und ein angenehmer Schreibstil machen den Einstieg sehr leicht und ich habe ein gutes Stück sehr gerne und flott gelesen. Schon früh ist mir aber aufgefallen, dass mir der ganze Aufbau und die Idee hinter der Academy immer weniger gefällt. Viele Aspekte haben mir beim Lesen nicht gefallen und es wurde leider auch nicht besser. Leider kann ich wegen Spoiler nicht darauf eingehen, aber für mich war vieles banal und ein Stück weit auch fragwürdig. Zudem kommen noch Protagonisten, die mir alle durchweg unsympathisch waren und auch zu Natascha hat sich eine immer größere Entfernung entwickelt. Mir fehlte ein Handlungsstrang bzw. eine Geschichte, die sich nach und nach aufbaut. Vielmehr haben sich Szenen aneinander gereiht, bei denen weder eine Entwicklung noch ein wirklicher Fortgang auszumachen sind. Natürlich braucht eine Fantasygeschichte ihre Zeit, aber nach über der Hälfte hätte ich mir doch eine klarere Richtung gewünscht. Ich habe das Buch irgendwann abgebrochen, weswegen ich nicht sagen kann, ob das Ende vielleicht noch eine Überraschung bereit hält, aber leider hat mir die Geschichte keine Argumente geliefert, um weiter zu lesen. Für mich hat es sich also als ein Fehlgriff herausgestellt.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Es war ein Versuch wert

Monster auf der Couch
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Ich kann die Bücher an einer Hand abzählen, die mit einer außergewöhnlichen innen Gestaltung in meinem Bücherregal stehen und bei mir kommen schon einige Bücher zusammen. Deswegen wollte ich das Buch gerne ...

Ich kann die Bücher an einer Hand abzählen, die mit einer außergewöhnlichen innen Gestaltung in meinem Bücherregal stehen und bei mir kommen schon einige Bücher zusammen. Deswegen wollte ich das Buch gerne lesen, aber auch der Klappentext verspricht eine interessante Geschichte. Leider konnte der Inhalt mit der Aufmachung nicht mithalten.

Auf der Couch einer Psychologin finden sich vier außergewöhnliche und sehr unterschiedliche Patienten wieder. Darunter Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Die Psychologin erfährt in der Therapie das ein oder andere über ihre Patienten und schreibt alles in die Akten, denn sie möchte darüber ein Buch schreiben. Doch als sie verschwindet scheinen die Akten die einzige Antwort darauf zu geben, was passiert sein könnte.

Der Einstieg in das Buch ist wie erwartet interessant und spannend. Es gibt auf den ersten Seiten einiges zu sehen, wodurch ich die ersten Seiten sehr schnell gelesen habe. Der Leser liest nach einander in die vier verschiedenen Akten, während alle recht ähnlich aufgebaut sind. So finden sich Protokolle der Therapiesitzungen, die Arbeitshefte der Psychologin in denen sie alles noch einmal zusammenfasst und dann verschiedene Buchausschnitte etc. die Inhaltlich passen. Die Geschichte ist dem nach nicht wie andere Bücher aufgebaut und es finden sich keine "normale" Szenen.

Die vier Patienten sind sehr unterschiedlich und so dürfte man meinen, dass es nicht so schnell langweilig wird. Alle vier bekommen in etwa den gleichen Umfang in dem Buch. Während mir die Protokolle zu Dr. Jekyll noch angesprochen haben und das Lesen interessant war, hat sich das schnell gewendet. Mit der Zeit konnte ich das gelesene immer weniger durchschauen und damit nur wenig anfangen. In den Akten finden sich jeweils drei Protokolle, doch damit ist die Therapie der jeweiliger Patienten nicht vorbei, denn sie gehen ohne den Leser weiter, was ich auf der einen Seite wenig sinnvoll fand, aber auf der anderen Seite hat mir das gelesene auch schon gereicht, denn die Sitzungen ähneln sich sehr. So finden sich nach der ersten Sitzungen keine wirklichen Überraschungen mehr bei den folgenden. Wie schon erwähnt gibt es zwischen drin immer mal Arbeitshefte oder Buchausschnitte etc. Die fand ich für zwischen durch mal ganz interessant, aber sonderlich spannend waren sie dann auch wieder nicht. Während der Leser bei den Sitzungen schon etwas tiefer in die verschiedenen Problemen der Patienten blickt, sind die Ausschnitt nur nochmal die wissenschaftlichen Belege und bringen nur wenig Neues mit sich. Nachdem ich nach den ersten beiden Patienten wusste, was mich so erwartet, habe ich die nächsten beiden ohne großes Interesse gelesen, da ich wusste, dass es keine wirklichen Überraschungen gibt und ich auch am Ende keinen wirklichen Sinn dahinter finde. Außerdem fassen die Arbeitshefte die Protokolle sehr gut zusammen, so dass es eigentlich reichen würde, nur die Arbeitshefte zu lesen. Ich habe bis zum Schluss noch darauf gehofft, dass es das besondere etwas gibt und auch Licht ins Dunkle hinter das verschwinden der Psychologin gebracht wird, aber weit gefehlt. So muss ich mich auch nach der letzten Seite mit Spekulationen zufrieden geben.

Während die Patienten aus einer entfernteren Vergangenheit kommen, lebt die Psychologin in der Gegenwart. Das fällt recht schnell auf und hat mir leider an keiner Stelle zugesagt. Ich habe mich die ganze Zeit daran aufgehangen, dass es unlogisch ist und auch keine wirkliche Erklärung dafür geliefert wird, wie es denn nun möglich ist, dass die Patienten aus der Vergangenheit stammen. Ich konnte mich darauf leider bis zum Schluss nicht einlassen. Hinzu kommt, dass die Psychologin versucht die Ideale aus der heutigen Zeit ihren Patienten aufzudrücken, was nicht so ganz funktionieren möchte und dadurch etwas den Schwerpunkt verschiebt.

Nun komme ich zur Psychologin. Obwohl die Geschichte nur aus Protokollen und Arbeitsheften besteht, erfährt der Leser trotzdem einiges aus dem Privatleben der Psychologin. Das ist zwar eine Lösung um sie dem Leser näher zubringen, für mich aber leider keine gute. Das Privatleben hat in den Akten der Patienten für mich einfach nichts zu suchen (Auch die vorherigen Patienten werden in den anderen Akten erwähnt, was für mich auch unpassend war). Es hat sich auch durchs ganze Buch gezogen, dass die Psychologin ihr Privatleben und die Probleme darin nicht von der Arbeit trennen konnte. Mir ist sie dadurch bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch geworden. Das lag aber auch an ihrer Art wie sie mit den Patienten umgegangen ist. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass sie zu hundert Prozent weiß was sie da eigentlich tut und dabei versucht sie die Patienten in eine Richtung zu drücken die ihr am besten gefallen würde. In den Protokollen finden sich auch Randbemerkungen von ihr. Recht schnell ist mir aufgefallen, dass sie sich dabei immer selbst kritisiert und oft schreibt, dass sie etwas falsch gesagt hat. Das hat mein Vertrauen in ihr noch weiter geschmälert.

"Monster auf der Couch" ist ein Buch, dass mit seiner Idee und der Aufmachung sehr punkten kann, aber mich in der Umsetzung nicht überzeugen konnte. Es ist ein spezielles Buch, dass sicher bei dem ein oder anderen Leser an der richtigen Stelle ist. Mit einer anderen Gestaltung hätte mir das Buch vielleicht etwas mehr zugesagt, aber leider hat mir das Lesen an keiner Stelle einen Mehrwert gegeben. Von mir gibt es jeweils einen Stern für die Idee und die aufwendige Gestaltung, aber ansonsten kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Anfänglich gut, aber das Blatt wendet sich schnell

Der Mann aus dem Schatten
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Von dem Autor habe ich noch kein Buch gelesen, dafür ist mir die Millennium Reihe vom Sehen her aber bekannt und da ich weiß, dass diese Reihe einigen Zuspruch gefunden hat, war ich recht gespannt auf ...

Von dem Autor habe ich noch kein Buch gelesen, dafür ist mir die Millennium Reihe vom Sehen her aber bekannt und da ich weiß, dass diese Reihe einigen Zuspruch gefunden hat, war ich recht gespannt auf das neue Buch von ihm. Nach einem vielversprechenden Start hat es für mich aber leider nur für die ersten 200 Seiten gereicht und danach habe ich das Buch abgebrochen.

2003 erschüttert der Mord an einem Schiedsrichter die Fußballfans und in einem überengagierten Vater ist schnell der Schuldige gefunden. Während sich die Ermittler mit dem ersten Verdächtigen auf der richtigen Seite wiegen, zeigt der renommierte Psychologe Hans Rekke schnell auf, warum nach einem anderen Täter gesucht werden muss. Gemeinsam mit der jungen Streifenpolizistin Micaela begibt er sich auf ein neue Spur und der Fall nimmt ein ungeahntes Ausmaß an.

Während der Klappentext auf einen typischen Thriller schließen lässt, in denen zwei Ermittler auf der Spur eines Täter sind, passt auch der Inhalt sehr gut zu dem ersten Eindruck. Dennoch hält der Autor gerade in der Richtung der Gestaltung deutliche Überraschungen bereit. Mit schnellen Erzählwechsel war ich zu Beginn damit beschäftigt mir den richtigen Überblick zu verschaffen, was mit den Namen und verschiedenen Positionen gar nicht so einfach war. Durch die Kapitel, die eine angenehme Länge haben, kam ich dann aber doch etwas flotter durch die Geschichte: Recht schnell kommt dann auch der Psychologe Hans Rekke ins Spiel und da nimmt die Story an Fahrt auf und es wird zwischenzeitlich sehr interessant. Mit seiner besonderen Beobachtungsgabe weiß er logisch aufzuzeigen, warum der erste Verdächtige unschuldig ist. Die Szene hat mir gut sehr gut gefallen und die habe ich auch förmlich inhaliert.

Leider findet die Geschichte ab da einen Abstieg. Anstatt das der Fokus auf dem Fall liegt, verschiebt dieser sich auf die privaten Probleme der Protagonisten und ist eher ein Trauerspiel als ein spannender Thriller. Im Hintergrund geht es zwar immer noch um den Mord an den Schiedsrichter, aber das wurde mir beim Lesen zunehmend belangloser. Der Autor findet interessante Aspekte in den Problemen der Protagonisten und weiß sie geschickt einzubauen, aber für mich haben sie einfach nicht in den Thriller gepasst und gehören auch nicht wirklich dort rein. Es findet sich dabei auch keine Zeit den Protagonisten näher zu kommen, so dass es mich wenig gereizt hat deren Leben weiterzuverfolgen. Ich konnte die Gedanken und Gefühle also nicht zu hundert Prozent nachvollziehen, wie es vielleicht nötig und möglich gewesen wäre. Ab irgendeinem Punkt hat mir die Geschichte also nichts mehr geboten, weshalb ich weiterlesen müsste.

Was der Gestaltung und dem Schreibstil der Geschichte angeht bin ich hin und her gerissen. Die vielen Erzählwechsel sind dabei nur ein Aspekt, an den ich mich aber auch recht schnell gewöhnt habe. Bei den Gesprächen, gerade mit Hans Rekke, hat sich manchmal das Gefühl eingeschlichen, dass ich niemanden wirklich erst nehmen kann. Die Dialoge sind abgehackt und dabei werfen sich die Protagonisten gegenseitig nur wenige Wörter an den Kopf, was kaum nach einem vernünftigen Gespräch aussah. Hans Rekke fällt dabei am deutlichsten auf, da er seine Gedanken und Antworten nicht auf den Punkt bringen kann. Dabei schien er mir eher wie ein trotziges Kind, statt wie einen renommierten Psychologen. Vor allem durch die Gespräche verliert die Geschichte schnell an Ernsthaftigkeit und ist dabei stören. Prinzipiell wäre ich auf die "neue" Gestaltungsart aufgeschlossen gewesen und sicher hätte diese Art der ein oder anderen Geschichte gut zu gespielt, aber leider konnte der Autor mich hier eher weniger Überzeugen.

Obwohl der Mord und sein Opfer immer weiter in den Hintergrund rückt, lässt sich doch schnell feststellen, dass sich etwas Größeres dahinter verbirgt, was versucht wird zu vertuschen. Der Autor löst dies nach und nach auf und gibt dem Leser dabei immer kleine Hinweise. Die Hinweise verstecken sich aber hinter den schon erwähnten Problemen der Protagonisten und unrelevanten Dialogen und sind dabei eher klein und schwammig, sodass ich sie gar nicht richtig verbinden und verarbeiten konnte. Vor allem weil es lange unklar bleibt was der Wahrheit entspricht und was nicht.

Da ich den Thriller nur knapp zur Hälfte gelesen habe, kann ich leider nichts zu der Auflösung sagen und vielleicht lohnt sich das Durchhalten. Viele Punkte sind mir leider beim Lesen negativ aufgefallen und zusammen haben sie mich leider dazu gebracht das Buch abzubrechen. Für mich war der Thriller leider ein Fehlgriff, den ich auch nicht empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Hat mich leider sehr enttäuscht

Die Blankenburgs
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Meinung:

Der große Börsen Crash 1929 macht auch vor der erfolgreichen Porzellanmanufaktur mit seinen Folgen keinen halt. Während der Familienoberhaupt und sein Schwiegersohn sich nach einem großen Verlust ...

Meinung:

Der große Börsen Crash 1929 macht auch vor der erfolgreichen Porzellanmanufaktur mit seinen Folgen keinen halt. Während der Familienoberhaupt und sein Schwiegersohn sich nach einem großen Verlust das Leben nehmen, entbrennt zwischen den beiden Schwestern Ophélie und Elise unweigerlich ein Erbstreit und beide versuchen auf ihre Art die Krise zu überstehen. Doch während der schwarze Freitag schon einigen Schaden angerichtet hat hält auch der wachsende Nationalsozialismus Einzug und bringt eine weitere Hürde, die es zu meistern gilt...

Nachdem ich das Buch das erste Mal in der Hand gehalten und den Inhalt gelesen habe, war ich schnell Feuer und Flamme. Leider kam die Enttäuschung sehr schnell und ich habe das Buch bei rund der Hälfte weggelegt.

Der Leser wird gleich in die Geschichte geworfen und es dauert nicht lange das die Protagonisten von dem Börsen Crash erfahren. Hier findet sich der erste Punkt den ich mir anders gewünscht hätte. Ich hätte gerne die ein oder anderen Szenen mehr über die Porzellanmanufaktur gelesen, wo sie sich noch in ihrer guten Zeit befindet. Zunächst war ich auch etwas von den vielen Protagonisten und ihren Konstellationen überfordert, aber das hat sich sehr schnell gelegt, was durchaus an dem Familienbaum liegen mag, der vorne und hinten zu finden ist, was ich sehr schön fand.

Der Verlauf der Geschichte ist zügig, aber für mein Geschmack zu zügig. Der Einstieg findet zum Jahr 1929 statt und danach macht die Geschichte viele Zeit Sprünge, so dass etwas 2-3 Jahre auf nur rund 200 Seiten Platz finden und das ist für die Fülle an Protagonisten meiner Meinung nach sehr wenig. So ist für mich einiges auf der Strecke geblieben. Der Autor hangelt sich nur von einer einschneidenden Szenen zur nächsten und dabei bleibt kein Platz für Erklärungen. Dadurch kam einiges für mich zu plötzlich und zu Reibungslos. Veränderungen werden einmal kurz besprochen und auf der nächsten Seite waren sie dann auf einmal umgesetzt. Gerade der Aspekt, dass alles irgendwie Reibungslos verläuft hat sehr die Spannung aus der Geschichte genommen und ist auch in Anbetracht der Situation die herrscht eher unpassend.

Die Zeit Sprünge äußern sich auch bei den Protagonisten negativ. Wie schon erwähnt gibt es mehrere Protagonisten und da gibt es natürlich einiges zu erzählen. Leider werden auch hier immer nur entschiedene Szenen beschrieben, aber der Weg dorthin wird weitestgehend ausgelassen. Schlüsselszenen, die ich sehr wichtig gefunden hätte, fehlten leider an allen Stellen. Dadurch bin ich mit den Protagonisten einfach nicht warm geworden und ich habe leider auch nicht wirklich mit gefiebert. Der Klappentext lässt eigentlich einen Erbstreit zwischen die Schwestern Ophelia und Elise vermuten, jedoch rücken die beiden immer mehr in den Hintergrund und die Geschichte wird mehr zwischen verschollener Verwandtschaft entschieden.

Auch die Wahl mancher Aspekte der Geschichte haben mir leider nicht gefallen und waren weit von dem entfernt was ich erwartet hätte. Ich hätte mich noch mit dem Umfang um den Nationalsozialismus angefreundet, als jedoch Chinesische Banden ihren Weg in die Geschichte finden war es dann doch zu viel des Guten. Zudem hat mir der Fokus der Geschichte nicht gefallen und gerade die Porzellanmanufaktur geht sehr unter und es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn es z.B. eine Schuhfabrik gewesen wäre.

Fazit:

Mit einem tollen Cover und einem interessanten Klappentext kann das Buch auf den ersten Blick überzeugen, aber leider konnte die Geschichte da nicht mithalten und für mich hat es leider nicht zum beenden des Buches gereicht.

Viele Zeit Sprünge lassen die Geschichte sehr Oberflächlich erscheinen und auch die Protagonisten finden keine richtige Tiefe. Der Autor stellt den Leser oft vor vollendete Tatsachen und lässt dabei den Weg zu einen entscheidenden Punkt weitestgehend weg. Gerade bei großen Veränderungen sprechen die Protagonisten einmal kurz darüber und auf der nächsten Seite hat sich auch schon einiges verändert. Der Fokus, den der Autor wählt, hat mir leider nicht wirklich gefallen und hat nicht dem entsprochen was ich erwartet habe. So geht es viel um den Nationalsozialismus und dafür weniger um die Porzellan Herstellung, wovon ich mir definitiv mehr gewünscht hätte. Ich hatte beim Lesen eher das Gefühl, dass ich die Geschichte mal eben Abends bei einer Familienrunde erzählt bekomme, wo kein Platz für Feinheiten sind und man sich schnell von "wichtiger" Szene zu "wichtiger" Szene hangelt.

Für mich leider in vielen Punkten kein gelungenes Buch, was von mir leider keine Empfehlung bekommt.

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