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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2022

Eine Geschichte, die mich nicht nur durch die einseitigen Szenen enttäuscht hat

Der verbotene Wunsch
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Meinung:

Jede Geschichte rund um Götter finde ich sehr interessant und deswegen konnte mich auch gleich das neue Buch von Stefanie Hasse auf sich aufmerksam machen. Der Klappentext umfasst den Inhalt ...

Meinung:

Jede Geschichte rund um Götter finde ich sehr interessant und deswegen konnte mich auch gleich das neue Buch von Stefanie Hasse auf sich aufmerksam machen. Der Klappentext umfasst den Inhalt des Buches schon sehr gut und um viel mehr geht es in der Geschichte auch nicht. Trotz der tollen Idee war ich von der Umsetzung mit jeder Seite ein Stück mehr enttäuscht.

Im Hinblick auf den Aufbau der Charaktere gelingt der Einstieg sehr gut und es wird deutlich welche Ziele sie verfolgen, wobei auch ihre Motivationen greifbar und nachvollziehbar sind. Schon auf den ersten Seiten passiert das ein oder andere und ich kam auch schon an den ersten Punkt, welcher mir sehr negativ aufgefallen ist. Im Verlauf gibt es ein paar Szenen die für die Geschichte recht zentral sind, bei der ich aber sehr lange nicht wusste wieso es denn nun genauso passiert. Das hat leider nicht dazu geführt, dass Spannung aufgebaut wird, sondern nur das ich verwirrt war. Die Erklärungen gibt es nur recht spät und so war ich irgendwann etwas genervt und auch ein Stück weit sauer auf das Buch. Denn nicht nur dem Leser ist unklar warum jemand so handelt, sondern auch den Protagonisten selber, die die Handlung ausführen, weswegen ich das Gefühl hatte an der Nase herum geführt zu werden.

Die Geschichte lässt sich vom Schreibstil flüssig lesen, aber leider verliert sich die Geschichte in viele Gedankengänge der Protagonisten, die sich immer und immer im Kreis drehen und dabei nur wenig von der Stelle kommen. Es kommt zu ähnlichen Handlungen, wodurch die Geschichte für mich sehr zäh und langweilig geworden ist. Dabei hält die Autorin kaum Überraschungen bereit, wodurch der Verlauf der Geschichte doch recht vorhersehbar bleibt.

Es gibt vielfältige Protagonisten, die alle ähnliche Ziele verfolgen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Malena, Valerian und noch einer weiteren Protagonistin erzählt, was Abwechslung bringen könnte, aber auch das gelingt an dieser Stelle nicht so richtig. Die Protagonisten verfolgen nur eine Richtung und bleiben dadurch recht oberflächlich und einseitig. Dadurch habe ich es über die Seiten nie wirklich geschafft mit den Protagonisten warm zu werden, was ich sehr schade fand. Auch die Liebesgeschichte war für mich nicht unbedingt greifbar.

Fazit:

Die Autorin hat sich eine spannende Idee für ihr neues Buch rund um vier Göttergaben überlegt, die schnell sehr ansprechend ist, aber in ihrer Umsetzung für mich leider an keiner Stelle überzeugend war. Es finden sich Handlungen, die nicht mal die Protagonisten selber erklären können und dabei alle sehr ähnlich ausfallen. Die Gedanken sind immer recht gleich und drehen sich im Kreis. Die Protagonisten handeln mit guten Absichten, wobei ich trotzdem nie mit ihnen warm geworden bin. Die Geschichte selber ist langweilig und vorhersehbar, hält an keiner Stelle eine wirkliche Überraschung bereit und verfällt schnell ins zähe und langweilige. Bis auf den Schreibstil, der flüssig zu lesen ist, gibt es für mich leider keinen Aspekt der mich überzeugen konnte und so war ich irgendwann nur noch gelangweilt, weswegen es von mir 2.5 Sterne für die Geschichte gibt. Ich werde leider auch nicht mehr zu der Fortsetzung und dem Finale greifen.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Zu viel Privatleben von der Ermittlerin und ein Fall der nur auf der Stelle tritt

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Meinung:

Es ist noch gar nicht so lange her das ich Band 1 der Cold Case Reihe gelesen habe. Band 1 hat mir recht gut gefallen und deswegen habe ich mich schon auf Band 2 gefreut. Leider hat mich Band ...

Meinung:

Es ist noch gar nicht so lange her das ich Band 1 der Cold Case Reihe gelesen habe. Band 1 hat mir recht gut gefallen und deswegen habe ich mich schon auf Band 2 gefreut. Leider hat mich Band 2 dann aber viel weniger angesprochen als erhofft.

An einem Leuchtturm wird die Leiche einer Künstlerin entdeckt, die durch ein spezielles Kunstwerk zu Aufmerksamkeit gelangt ist. Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm werden an ihrer Leiche gefunden und dadurch findet sich eine Verbindung zu einem unerklärlichen Todesfall von vor 15 Jahren. Der junge Pianist Max Lund wurde brutal ermordet, aber die Wahrheit um seinen Todesfall konnte nie aufgedeckt werden.

Das Buch startet mit ein Blicken in die Vergangenheit und kommt auch gleich zu dem ungeklärten Todesfall von Max Lund. Auch im Laufe der Geschichte gibt es weiterhin Szenen aus der Vergangenheit, die jedoch keine Antworten bieten. Dazu gibt es auch Szenen mit der Überschrift "Die Ehefrau". Welche Verbindung diese Szenen mit dem Mordfall zutun haben, war für mich schnell klar, aber dadurch wird dennoch nichts verraten. Ich habe beim lesen immer versucht Hinweise auf den Täter zu finden, was sich aber als äußerst schwierig erwiesen hat. Die Gestaltung ist der Autorin sehr gut gelungen und das hat die Geschichte abwechslungsreicher und spannender gemacht.

Das wiedersehen mit Tess Hjalmarsson fand ich zunächst sehr gut, jedoch wurde es sehr schnell sehr persönlich und somit komme ich auch schon zu meinem ersten und größten Manko an dem Buch. Tess ist lesbisch, was ich an sich sehr gut finde, aber die persönlichen Schwierigkeiten, mit denen Tess zu kämpfen hat, nehmen doch einen sehr großen Teil in dem Buch ein. So ist es der Kinderwunsch mit dem sie sich auseinander setzt, ihre Ex-Freundin und das Näher kommen mit einer neuen Partnerin. Alle Aspekte sind für sich sehr wichtig um der Ermittlerin näher zu kommen, aber vom Gefühl würde ich sagen, dass es fast die Hälfte von dem Buch ausgemacht hat und das fand ich einfach unpassend und störend. Dadurch wurde die Aufklärung der Todesfälle in den Hintergrund gerückt und wurde für mich dadurch recht langweilig. Für mich dient das Privatleben der Ermittlerin in dem Band eher dazu um das Buch zu füllen und irgendwie Inhalt in einen doch recht langweilig Fall zu bringen, der viel auf der Stelle tritt.

Wie schon erwähnt ist der Fall um die Todesfälle recht langweilig und tritt sehr viel auf der Stelle. Das schwierige Vorankommen ist bei Cold Case fällen zwar nicht unüblich, aber mir hat hier deutlich das Gewisse etwas gefehlt. Es fehlten interessante Aspekte und die Ermittlungen waren für mich langweilig und zäh. Die erste Hälfte habe ich noch sehr gerne gelesen und bin auch schnell durch das Buch gekommen. Vor allem der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hat seinen Teil beigetragen. Leider habe ich mich dann aber erwischt wie die Lust, nach dem Buch zu greifen und weiter zu lesen, immer weniger geworden ist und darum habe ich das Buch etwas bei 300 Seiten zur Seite gelegt und war für mich am überlegen ob ich das Buch noch beenden möchte oder nicht. Ich habe mich dann aber doch noch dafür entschieden und habe das Buch nach einer langen Zeit beendet. Das Ende konnte mich nochmal ein klein wenig überraschen und ich habe mit dem Ausgang zu keinem Zeitpunkt gerechnet. Trotzdem konnte es das Ende für mich nicht mehr herausreißen.

Fazit:

Ich habe Band 1 recht gerne gelesen und ich habe mich auf das Lesen des zweiten Bandes gefreut. Leider wurde ich von dem Buch enttäuscht. Die Gestaltung der Geschichte war von der Autorin gut gewählt. Die Vergangenheit von Max Lund findet neben Szenen mit der Überschrift "Die Ehefrau" seinen Platz in der Geschichte. Die Ermittlungen werden nur aus der Sicht von Tess Hjalmarsson beschrieben. Das Privatleben von Tess nimmt einen sehr großen Platz in dem Buch ein. Sie ist lesbisch und ich finde die Schwierigkeiten, denen sie sich Stellen muss, haben einen viel zu großen Teil in dem Buch ausgemacht. Das hat mich zu stark von dem Fall abgelenkt, der sowieso schon nicht sehr spannend und interessant war. Häufig ist es bei Cold Case Fällen so, dass die Ermittlungen recht auf der Stelle treten, sonst wären sie ja auch schon in der Vergangenheit aufgeklärt worden. So ist es auch in dem Fall, aber trotzdem erwarte ich eine gewisse Spannung, die mir hier gefehlt hat. Die Ermittlungen waren weder spannend, noch interessant. Auch wenn mir der Inhalt der Buches nicht zugesagt hat, hat mir der Schreibstil der Autorin umso mehr gefallen.

Für mich hat die Reihe hier leider höchstwahrscheinlich ihren Abschluss gefunden. Vielleicht werde ich aber mal in die gekürzte Hörbuch Fassung reinhören.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Für mich leider einfach nicht das Richtige

Chelsea Stern
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Der Klappentext klang noch ganz viel versprechend und hat mich zunächst neugierig gemacht. Ich habe mich schnell in die Geschichte gestürzt, musste aber feststellen, dass die Umsetzung für mich einfach ...

Der Klappentext klang noch ganz viel versprechend und hat mich zunächst neugierig gemacht. Ich habe mich schnell in die Geschichte gestürzt, musste aber feststellen, dass die Umsetzung für mich einfach nicht das Richtige ist.

Mir ist schnell aufgefallen, dass die Protagonistin sehr viel Wert auf ihr Äußeres legt, was an sich nicht unbedingt schlimm ist. Nach und nach wurde es für mich dann aber etwas zu viel. Dazu kommt aber noch, dass die Liebesgeschichte nicht lange auf sich warten lässt und dabei auch keine Umwege macht. Die Gefühle zwischen Chelsea und Rick waren mir einfach viel zu plötzlich und überstürzt, wodurch es für mich nicht greifbar war. Mich spricht Slowburn sowieso mehr an, aber auch flotte Liebesgeschichten dürfen gerne mal vorhanden sein, vor allem wenn es dazu noch eine Fantasygeschichte ist, wodurch der Fokus nicht nur auf der Beziehung liegt. Trotzdem war es für mich einfach viel zu dick aufgetragen und Chelsea kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr wirklich raus. Sowas ist leider einfach nicht mein Fall.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, keine Frage. Dennoch bin ich auch an der Stelle, einfach nicht mit der jugendlichen oder besser gesagt moderne Umgangssprache warm werden und für mich wurde es ein immer deutlicher Störfaktor. Auch an dieser Stelle bin ich einfach nicht die richtige Ansprechpartnerin für die Umsetzung.

An der ein oder anderen Stelle hat es mir die Geschichte also in ihrer Umsetzung alles andere als Leicht gemacht. Trotzdem ist da noch die Fantasygeschichte, die durchaus eine wirklich tolle Idee erkennen lässt und auch mit der ein oder anderen Überraschung auf sich warten lässt. Wirklich gefesselt war ich dann aber leider dennoch nicht. Die Geschichte verliert sich in den Gedanken von Chelsea, die immer die gleichen Kreise dreht und auch der Kernkonflikt, welcher ihre Gabe mitbringt, wurde für mich einfach nicht recht nachvollziehbar umgesetzt. Natürlich verstehe ich den Grundgedanken, aber wie die Handlungen der Figuren damit angeknüpft wurden, war für mich einfach nicht recht nachvollziehbar. Die Geschichte nimmt dabei auch erst recht spät an Tempo auf und auch wenn es am Ende nur 300 Seiten sind, hätte ich mir mehr Ereignisse gewünscht und Abwechslung in den Szenen.

Fazit:
Die Idee ist toll und auch der Verlauf bringt Potenzial mit. Mich konnte die Geschichte selbst aber nicht recht packen, weil ich die Handlungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Zudem hat es mir Chelsea auch nicht wirklich leichter gemacht und für mich war die Liebesgeschichte viel zu überstürzt und überspitzt. Verpackt in einer recht jugendlichen und modernen Umgangssprache, war ich einfach nicht die richtige Zielgruppe für die Geschichte. Allgemein eine Kombi, die für mich persönlich leider einfach nicht das Richtige war.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Mir hat der ganze Aufbau leider einfach nicht gefallen

Stealing Infinity
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Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie mich vom Klappentext wirklich angesprochen hat und zudem mit einem wirklich schönen Cover daher kommt. Kurze Kapitel und ein angenehmer Schreibstil ...

Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie mich vom Klappentext wirklich angesprochen hat und zudem mit einem wirklich schönen Cover daher kommt. Kurze Kapitel und ein angenehmer Schreibstil machen den Einstieg sehr leicht und ich habe ein gutes Stück sehr gerne und flott gelesen. Schon früh ist mir aber aufgefallen, dass mir der ganze Aufbau und die Idee hinter der Academy immer weniger gefällt. Viele Aspekte haben mir beim Lesen nicht gefallen und es wurde leider auch nicht besser. Leider kann ich wegen Spoiler nicht darauf eingehen, aber für mich war vieles banal und ein Stück weit auch fragwürdig. Zudem kommen noch Protagonisten, die mir alle durchweg unsympathisch waren und auch zu Natascha hat sich eine immer größere Entfernung entwickelt. Mir fehlte ein Handlungsstrang bzw. eine Geschichte, die sich nach und nach aufbaut. Vielmehr haben sich Szenen aneinander gereiht, bei denen weder eine Entwicklung noch ein wirklicher Fortgang auszumachen sind. Natürlich braucht eine Fantasygeschichte ihre Zeit, aber nach über der Hälfte hätte ich mir doch eine klarere Richtung gewünscht. Ich habe das Buch irgendwann abgebrochen, weswegen ich nicht sagen kann, ob das Ende vielleicht noch eine Überraschung bereit hält, aber leider hat mir die Geschichte keine Argumente geliefert, um weiter zu lesen. Für mich hat es sich also als ein Fehlgriff herausgestellt.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Es war ein Versuch wert

Monster auf der Couch
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Ich kann die Bücher an einer Hand abzählen, die mit einer außergewöhnlichen innen Gestaltung in meinem Bücherregal stehen und bei mir kommen schon einige Bücher zusammen. Deswegen wollte ich das Buch gerne ...

Ich kann die Bücher an einer Hand abzählen, die mit einer außergewöhnlichen innen Gestaltung in meinem Bücherregal stehen und bei mir kommen schon einige Bücher zusammen. Deswegen wollte ich das Buch gerne lesen, aber auch der Klappentext verspricht eine interessante Geschichte. Leider konnte der Inhalt mit der Aufmachung nicht mithalten.

Auf der Couch einer Psychologin finden sich vier außergewöhnliche und sehr unterschiedliche Patienten wieder. Darunter Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Die Psychologin erfährt in der Therapie das ein oder andere über ihre Patienten und schreibt alles in die Akten, denn sie möchte darüber ein Buch schreiben. Doch als sie verschwindet scheinen die Akten die einzige Antwort darauf zu geben, was passiert sein könnte.

Der Einstieg in das Buch ist wie erwartet interessant und spannend. Es gibt auf den ersten Seiten einiges zu sehen, wodurch ich die ersten Seiten sehr schnell gelesen habe. Der Leser liest nach einander in die vier verschiedenen Akten, während alle recht ähnlich aufgebaut sind. So finden sich Protokolle der Therapiesitzungen, die Arbeitshefte der Psychologin in denen sie alles noch einmal zusammenfasst und dann verschiedene Buchausschnitte etc. die Inhaltlich passen. Die Geschichte ist dem nach nicht wie andere Bücher aufgebaut und es finden sich keine "normale" Szenen.

Die vier Patienten sind sehr unterschiedlich und so dürfte man meinen, dass es nicht so schnell langweilig wird. Alle vier bekommen in etwa den gleichen Umfang in dem Buch. Während mir die Protokolle zu Dr. Jekyll noch angesprochen haben und das Lesen interessant war, hat sich das schnell gewendet. Mit der Zeit konnte ich das gelesene immer weniger durchschauen und damit nur wenig anfangen. In den Akten finden sich jeweils drei Protokolle, doch damit ist die Therapie der jeweiliger Patienten nicht vorbei, denn sie gehen ohne den Leser weiter, was ich auf der einen Seite wenig sinnvoll fand, aber auf der anderen Seite hat mir das gelesene auch schon gereicht, denn die Sitzungen ähneln sich sehr. So finden sich nach der ersten Sitzungen keine wirklichen Überraschungen mehr bei den folgenden. Wie schon erwähnt gibt es zwischen drin immer mal Arbeitshefte oder Buchausschnitte etc. Die fand ich für zwischen durch mal ganz interessant, aber sonderlich spannend waren sie dann auch wieder nicht. Während der Leser bei den Sitzungen schon etwas tiefer in die verschiedenen Problemen der Patienten blickt, sind die Ausschnitt nur nochmal die wissenschaftlichen Belege und bringen nur wenig Neues mit sich. Nachdem ich nach den ersten beiden Patienten wusste, was mich so erwartet, habe ich die nächsten beiden ohne großes Interesse gelesen, da ich wusste, dass es keine wirklichen Überraschungen gibt und ich auch am Ende keinen wirklichen Sinn dahinter finde. Außerdem fassen die Arbeitshefte die Protokolle sehr gut zusammen, so dass es eigentlich reichen würde, nur die Arbeitshefte zu lesen. Ich habe bis zum Schluss noch darauf gehofft, dass es das besondere etwas gibt und auch Licht ins Dunkle hinter das verschwinden der Psychologin gebracht wird, aber weit gefehlt. So muss ich mich auch nach der letzten Seite mit Spekulationen zufrieden geben.

Während die Patienten aus einer entfernteren Vergangenheit kommen, lebt die Psychologin in der Gegenwart. Das fällt recht schnell auf und hat mir leider an keiner Stelle zugesagt. Ich habe mich die ganze Zeit daran aufgehangen, dass es unlogisch ist und auch keine wirkliche Erklärung dafür geliefert wird, wie es denn nun möglich ist, dass die Patienten aus der Vergangenheit stammen. Ich konnte mich darauf leider bis zum Schluss nicht einlassen. Hinzu kommt, dass die Psychologin versucht die Ideale aus der heutigen Zeit ihren Patienten aufzudrücken, was nicht so ganz funktionieren möchte und dadurch etwas den Schwerpunkt verschiebt.

Nun komme ich zur Psychologin. Obwohl die Geschichte nur aus Protokollen und Arbeitsheften besteht, erfährt der Leser trotzdem einiges aus dem Privatleben der Psychologin. Das ist zwar eine Lösung um sie dem Leser näher zubringen, für mich aber leider keine gute. Das Privatleben hat in den Akten der Patienten für mich einfach nichts zu suchen (Auch die vorherigen Patienten werden in den anderen Akten erwähnt, was für mich auch unpassend war). Es hat sich auch durchs ganze Buch gezogen, dass die Psychologin ihr Privatleben und die Probleme darin nicht von der Arbeit trennen konnte. Mir ist sie dadurch bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch geworden. Das lag aber auch an ihrer Art wie sie mit den Patienten umgegangen ist. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass sie zu hundert Prozent weiß was sie da eigentlich tut und dabei versucht sie die Patienten in eine Richtung zu drücken die ihr am besten gefallen würde. In den Protokollen finden sich auch Randbemerkungen von ihr. Recht schnell ist mir aufgefallen, dass sie sich dabei immer selbst kritisiert und oft schreibt, dass sie etwas falsch gesagt hat. Das hat mein Vertrauen in ihr noch weiter geschmälert.

"Monster auf der Couch" ist ein Buch, dass mit seiner Idee und der Aufmachung sehr punkten kann, aber mich in der Umsetzung nicht überzeugen konnte. Es ist ein spezielles Buch, dass sicher bei dem ein oder anderen Leser an der richtigen Stelle ist. Mit einer anderen Gestaltung hätte mir das Buch vielleicht etwas mehr zugesagt, aber leider hat mir das Lesen an keiner Stelle einen Mehrwert gegeben. Von mir gibt es jeweils einen Stern für die Idee und die aufwendige Gestaltung, aber ansonsten kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

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