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Veröffentlicht am 23.04.2024

eine langsame Geschichte

The Darkest Gold – Die Verräterin
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„Ihr seht wirklich aus wie ein Goldfink im Käfig. Was für eine Schande. Ihr gehört dort nicht hinein.“
(König Ravinger zu Auren in The darkest Gold 2)

Worum geht’s?

Ich bin meinem goldenen Käfig entkommen. ...

„Ihr seht wirklich aus wie ein Goldfink im Käfig. Was für eine Schande. Ihr gehört dort nicht hinein.“
(König Ravinger zu Auren in The darkest Gold 2)

Worum geht’s?

Ich bin meinem goldenen Käfig entkommen. Nach zehn Jahren hinter den Mauern von König Midas’ Schloss konnte ich endlich die Freiheit kosten – nur um direkt wieder in Gefangenschaft zu geraten. Nun befinde ich mich in den Fängen eines feindlichen Königs, bin allein inmitten seiner Armee. Diese Armee wird angeführt von einem Mann, der für seine Grausamkeit und seine tödliche Effizienz auf dem Schlachtfeld bekannt ist. Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Denn Kommandant Riss ist nicht einfach nur ein Mann. Er ist ein Fae, ebenso trügerisch wie verführerisch. Und er droht mein gefährlichstes Geheimnis zu entlarven …

The Darkest Gold -Die Verräterin ist Band 2 der The Darkest Gold-Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Auren und Königin Malina in der Ich-Perspektive erzählt. Am Ende gibt es auch eine Erzählperspektive von Midas.

Meine Meinung

Nachdem ich wirklich Ewigkeiten für Band 1 gebraucht habe und mich gewundert hatte, wieso zum Henker die Reihe so sehr gefeiert wird (von der ganzen Sexualität und moralischen Verwerflichkeit in Band 1 mal abgesehen), war es doch ein fieses Ende, was mich dazu brauchte, Band 2 weiterzulesen. Vor allem, weil alle meinten, ab Band 2 wird die Reihe wirklich gut. Ich muss gestehen, dass dies in vielen Punkten stimmt, aber leider auch nicht in allen.

In Band 2 begleitet der Leser hauptsächlich Auren, aber gelegentlich erhält man auch Einblicke in das gegenwärtige Leben von Königin Malina, die zeigt, wie sehr sie ihren Ehemann Midas, sein Wirken und ihre eigene Stellung im Königreich hasst und nun versucht, an Einfluss zu gewinnen. Ihre Kapitel fand ich sehr anstrengend, sie ist leider nur bedingt sympathisch und vor allem wirkt es sehr verwirrend, wenn man bedenkt, dass 90% der Geschichte eigentlich Aurens Reise mit der Armee von Commander Riss zu König Midas ist. Aber ich vermute, dass hier eben auf einen sehr großen Konflikt im Machtkampf hingearbeitet wird.

Der Großteil des Buches ist wie gesagt Aurens Reise ins fünfte Königreich, nachdem sie von der Armee von König Ravinger unter dessen Commander Riss aus den Fängen der Piraten befreit wurde. Von einer Gefangenschaft quasi in die nächste. Lustigerweise fühlt es sich im Buch überhaupt nicht so an. Alles, was ich an Band 1 furchtbar fand – vor allem die auslandenden Beschreibungen der Satteltätigkeiten – wird in diesem Buch nicht thematisiert. Auf einmal gibt es wirklich Handlung, wenn auch sehr langsam und sehr häppchenweise. Aber Auren als Protagonistin fängt an, ihre Beziehung zu Midas in einigen Punkten sogar zu reflektieren, wenngleich sie immer wieder zum Entschluss kommt, dass sie ihm gegenüber loyal ist. Wollte ich Auren manchmal schütteln? Ganz sicher. Aber man darf eben die jahrelange Gefangenschaft und Manipulation auch nicht vergessen. Hier fand ich aber Commander Riss natürlich sehr interessant, der eine sehr empathische Sichtweise auf Auren zu haben scheint. In vielen Punkten hat mich der Handlungsverlauf überrascht, aber insgesamt muss ich leider auch sagen, dass er sich sehr lang und zäh manchmal angefühlt hat. Zwar deutlich besser und greifbarer als Band 1 – vor allem auch was die vulgäre Sprache angeht – aber es ist leider immer noch wahnsinnig viel Luft nach oben.

Lediglich die letzten vielleicht 15% des Buches, wo Auren und Midas wiedervereint werden und einige Leute ihr wahres Gesicht zeigen, fand ich mega spannend und fesselnd. Sie legen einen guten Grundstein für Band 3, vor allem auch, wo man jetzt auch weiß, was es mit Aurens Goldstatus auf sich hat. Reicht es, um mich zu motivieren, weiterzulesen? Gerade so. Aber ganz ehrlich? Wenn Band 3 auch so zäh ist und mir das Gefühl gibt, nicht weiterzukommen, werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen. Dafür passiert mir dann leider doch zu wenig.

Mein Fazit

The Darkest Gold – Die Verräterin ist eine Fortsetzung, die so komplett anders als Band 1 ist. Leider ist die Geschichte recht zäh und nur kurz vorm Ende passiert endlich mal ein bisschen was. Ich kann den Hype bisher nicht nachvollziehen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.04.2024

ein sehr seichter Einstieg

Golden Bay − How it feels
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„Denn wenn das Liebe ist, wenn Liebe bedeutet, einander ständig wehzutun, dann will ich sie nicht.“
(Ember in Golden Bay 1)

Worum geht’s?

Zwei Dinge hat Ember sich geschworen: sich nie mehr zu verlieben ...

„Denn wenn das Liebe ist, wenn Liebe bedeutet, einander ständig wehzutun, dann will ich sie nicht.“
(Ember in Golden Bay 1)

Worum geht’s?

Zwei Dinge hat Ember sich geschworen: sich nie mehr zu verlieben und nie wieder an das zu denken, was vor fünf Jahren geschehen ist. Doch als sie in ihre Heimat, auf die kanadische Insel Golden Bay, zurückkehrt, wird sie von Erinnerungen überfallen: an Strandtage und Sternschnuppennächte mit Holden – dem Mann, der ihr das Herz gebrochen hat. Als sie ihm auf einer Hochzeit wiederbegegnet, sind die tiefen Gefühle plötzlich wieder da – aber auch die Wut und die Enttäuschung. Auf keinen Fall will sie noch einmal so verletzt werden wie in jener Nacht, als sie mit Holden weglaufen wollte und ihre ganze Welt zusammenbrach. Doch mit den alten Gefühlen flammt eine neue, gefährlich intensive Anziehung zwischen ihnen auf. Eine Anziehung, der Ember unter keinen Umständen nachgeben darf, wenn sie nicht erneut alles verlieren will …

Golden Bay – How it feels ist Band 1 der Canadian Dreams-Reihe. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Ember in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es werden potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verlust, Trauer und Depressionen behandelt.

Meine Meinung

Golden Bay war eines dieser Bücher, bei dem ich ein paar Mal überlegt habe, ob ich es lesen möchte. Es ist mehrfach von meiner Wunschliste geflogen, nur um am Ende auf Empfehlung einer Freundin doch einzuziehen. Ob das eine gute Entscheidung war, vermag ich ehrlich gesagt aber nicht zu sagen.

Dieser Teil der Reihe wird ausschließlich aus der Perspektive von Protagonistin Ember erzählt. Ember kehrt nach Golden Bay zurück, einer süßen idyllischen Insel, wo jeder jeden kennt, man die cosy Smalltown Vibes auf 100km gegen den Wind riecht und das Leben irgendwie noch in Ordnung ist – so wirkt es zumindest. Ember kehrt eigentlich für eine Hochzeit zurück, aber gleichzeitig scheint ihr Leben etwas aus den Fugen geraten. Sie hat hohe Schulden, ihr Studium stagniert ein wenig und dann sind da noch Embers Emotionen, die sie auch jetzt, nachdem ihr Leben vor fünf Jahren aus den Angeln gehoben wurde, noch in sich trägt. Als sie bei der Hochzeit auftaucht, trifft sie auf Holden. Holden ist der Protagonist, der Band 2 erzählen wird. Holden ist Embers Jugendliebe, der Junge, mit dem sie abhauen wollte. Aber auch der, der sie hat sitzen lassen und keiner weiß, wieso. Diese Grundlage – Second Chance, Friends to Lovers to Enemies to Lovers again, schlimme Erlebnisse in der Vergangenheit – begeistert mich im Kern ja schon. Und so war ich recht hooked von dem Buch.

Aber leider fühlt sich How it feels wie ein endloser Prolog an. Manchmal mag ich solche Bücher, die einfach nur sehr ruhig, sehr umfassend und sehr langsam sind. Aber bei Golden Bay zieht es sich ein kleines bisschen wie Kaugummi. Die Charaktere waren für mich schwer greifbar. Mal benehmen sie sich wie Ende 20, manchmal wie 18 (tatsächlich sind sie um die 20). Holden und Ember tänzeln umeinander herum, der regelrechte Elefant steht im Raum, wird aber ignoriert. Jedes Mal, wenn das Thema „die Nacht vor 5 Jahren“ aufkommt, schwenkt die Geschichte. Erst kurz vorm Ende erfährt der Leser überhaupt, wieso Ember so bedrückt ist und ihre Beziehung zu ihrem Vater und dem ehemaligen Familienhaus, was sie renovieren möchte, so kompliziert ist. Bis dahin gibt es nette Ausflüge mit der Clique, ein paar Renovierungsarbeiten, ein paar süße Szenen mit Holden, nur um danach direkt wieder auf die Bremse zu treten. Aber alle Nebencharaktere sind eindimensional, austauschbar und teilweise gar nicht handlungsfördernd, insbesondere Embers beste Freundin hat mich mehr als einmal irritiert. Der Schreibstil ist angenehm, die bildliche Darstellung von Golden Bay ist träumerisch, aber wo war die Tiefe, etwas greifbares?

Ich bin generell eh schon nicht der größte Fan von Single-POV, aber hier hat es mich zum ersten Mal wirklich genervt. Denn dadurch, dass der Leser nur Embers Welt und Gedanken erfährt, ist die größte Problematik „Nacht vor 5 Jahren“ eben ungelöst, ungeklärt und ein Problem für Band 2. Ich kann die Entscheidung, alles in drei Bände zu splitten, daher leider nur bedingt nachvollziehen. Ich werde zurückkommen für Holdens POV in Band 2, aber ob ich dann Band 3 noch durchziehen werde, wird sich leider zeigen müssen. Bisher fühlt es sich nämlich einfach nur frustrierend an, dass man sich fühlt, als wäre man bisher kein Stück vorwärts gekommen.

Mein Fazit

Golden Bay hat eine nette Idee, fühlt sich aber leider wie eine unglaublich lange Einleitung für die eigentliche Geschichte an. Die Charaktere sind blass und eindimensional, es fehlt an Tiefe. Die bildlichen Beschreibungen sind gut gelungen, Golden Bay ein süßer Ort. In den Folgebänden muss aber eindeutig mehr passieren.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.04.2024

konnte mich leider nicht so abholen

Unfollow me. Vom Fluch gezeichnet, von Liebe verfolgt
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„Die Welt der Tinte holte sich zurück, was ihr gehörte.“
(Hikrau in Unfollow me)

Worum geht’s?

Als die erfolgreiche Manga-Influencerin Toni eines Tages in New York von einer seltsamen Kreatur angegriffen ...

„Die Welt der Tinte holte sich zurück, was ihr gehörte.“
(Hikrau in Unfollow me)

Worum geht’s?

Als die erfolgreiche Manga-Influencerin Toni eines Tages in New York von einer seltsamen Kreatur angegriffen wird, kommt ihr der charmante Hikaru zu Hilfe. Toni ahnt nicht, dass ihr Retter einer der erfolgreichsten Mangaka weltweit ist, denn Hikaru meidet die Öffentlichkeit. Was sie ebenfalls nicht weiß: Hikaru verdankt seinen Erfolg einer besonderen Gabe. Er kann seine Gefühle als Zeichnungen auf Papier bannen – doch dabei erschafft er auch Monster, die zum Leben erwachen. Über ihre gemeinsame Liebe zu Manga kommen Toni und Hikaru sich bald näher, ohne zu ahnen, wer der jeweils andere wirklich ist – denn seit Toni vor Jahren nur knapp einem Stalker entkommen ist, hält auch sie ihre Identität geheim. Als Hikaru dann jedoch etwas herausfindet, das ihn tief verletzt, fließen seine Zweifel und Ängste direkt in seine nächste Zeichnung …v

Unfollow me ist ein Einzelband.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Hikaru und Toni in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Letztes Jahr habe ich mich nach längerer Abwesenheit langsam wieder in das Fantasy-Genre begeben. Als ich auf der FBM die Programmvorstellung zu diesem Buch gesehen habe, war mir sofort klar, dass ich es lesen möchte. Die Idee, ein Mangasetting zu nutzen, um gezeichnete Monster real werden zu lassen, klang einfach unglaublich cool. Aber leider konnte mich das Buch dann nicht wirklich abholen.

Schon der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Toni lebt recht zurückgezogen, nachdem sie vor einem Jahr einen Stalker entkam und seitdem mehrfach umziehen musste. Sie hat ihren erfolgreichen Buchblog aufgegeben und betreut jetzt offiziell andere Blogger, hat aber heimlich einen neuen Blog, bei dem sie sich um Graphic Novels und Manga kümmert und diese rezensiert, allerdings ohne ihr wahres Ich zu zeigen. Der Leser begleitet Toni bei einem Datingfail, erlebt mit ihr die Einführung in die Welt um Hikaru, erfährt wie sie über die Comicepisoden denkt. Eins nach dem anderen, ohne wirkliche Höhen und Tiefen. Gleichzeitig begleitet der Leser Hikaru, der ebenfalls zurückgezogen lebt und seine Identität geheimhält. Denn seine Zeichnungen entschlüpfen teilweise aus dem Papier und sind dann als reale Monster unterwegs, die er wieder einfangen muss. Hatte ich gedacht, dass es sich um etwas in die Richtung von Halluzinationen oder geisterähnlichen Zuständen handelt, habe ich nicht erwartet, dass reale, greifbare, sichtbare Monster herumlaufen und zB Sushi essen. Das sorgt natürlich dafür, dass die Öffentlichkeit sie sieht. Alles wird als Marketingaktion verkauft, aber Toni kann sich das nicht wirklich vorstellen. Bei einer schiefgelaufenen „Marketingaktion“, von aus Hikarus Feder ein Monster entsprang, was nun Toni heimsucht, da er von ihrer Rezension enttäuscht war, laufen sich Toni und Hikaru (als vermeintlicher Marketingmitarbeiter) real über den Weg – und fangen fortan an, etwas Zeit miteinander zu verbringen.

Das Problem? Alles fühlte sich so oberflächlich und flach an, dass sich viele Sachen für mich nicht erschlossen haben. Das Buch hat so viel Potenzial, aber schöpft wenig davon aus. Der Fantasy-Anteil ist niedrig, es gibt zwei, drei Monsterausbrüche, die aber eher actionlastig sind, da es darum geht, sie wieder einzufangen. Mir hat hier auch einfach die Logik gefehlt, dass die Leute ernsthaft glauben können, dass es sich um Marketing handelt, vor allem auch beim letzten Ausbruch des Buches. Gleichzeitig ist da die super-ultra-slow burn Lovestory, die sich zwischen Hikaru und Toni entwickelt, aber leider, ohne dass ich wirklich wusste, wieso. Die Autorin hat für mich zu wenig Gefühl, zu wenig Substanz in diese aufkeimende Beziehung gesteckt. Es fällt ein wenig unter „ist halt einfach so“. Bis zur letzten Seite wirkten beide für mich wie Zufallsbekannte, nicht wie Liebende. Oder vielleicht auch wie Zweck-Freunde, die zueinander gefunden haben, um die Monster einzufangen, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Die ganze Thematik, wieso teilweise die Monster aus Hikarus Zeichnungen entkommen, wird nur ganz wenig und auch nur am Ende kurz beleuchtet, was zeitgleich ein Stück weit zu einem offenen Ende führt. Selbst die Nebencharaktere wirkten so wahnsinnig konstruiert, dass ich bis zum Ende dachte, da kommt etwa im Hinblick auf den besten Freund von Hikaru noch ein Twist. Oder auch die Geschichte mit dem Stalker, die immer wieder angesprochen wurde, verläuft sich irgendwie im Sande, obwohl man dachte, es hat sicher einen Grund, dass es mehrfach angesprochen wird. Das Buch war leider zu wenig von allem: Zu wenig Erklärungen, zu wenig Fantasy, zu wenig Liebesgeschichte, zu wenig Tiefe.

Zum Abschluss möchte ich aber noch eine tolle Besonderheit des Buches erwähnen: Passend zur Geschichte gibt es über 100 Illustrationen im Buch. Und die sind wirklich unfassbar schön, vielseitig und ein wahrer Hingucker. Ich bin gar kein Printleser, aber in diesem Fall musste ich wirklich mal das Print lesen, um in die Welt einzutauchen. Eine coole, sehr passende Idee!

Mein Fazit

Unfollow me war eine tolle Idee, die für mich aber leider nur sehr oberflächlich umgesetzt wurde. Bis zum Ende dachte ich, dass da noch mehr kommt, wurde aber enttäuscht. Zu wenig Fantasy, eine wackelige slow burn Lovestory und leider zu wenig konstruierte Plots.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.04.2024

leider eine schwächere Fortsetzung

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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„Niemann kann alles von einem anderen Menschen haben.”
(Odina zu Noah in Three Tides to stay)

Worum geht’s?

Odina Bianchi hütet viele Geheimnisse. Denn sie hat mit Noah, Averys unverschämt anziehendem ...

„Niemann kann alles von einem anderen Menschen haben.”
(Odina zu Noah in Three Tides to stay)

Worum geht’s?

Odina Bianchi hütet viele Geheimnisse. Denn sie hat mit Noah, Averys unverschämt anziehendem Bruder, eine heimliche Affäre begonnen. Noah will mehr, doch Odina kann sich nach der gescheiterten Beziehung mit dem Vater ihres Sohnes auf keinen Mann mehr einlassen. Und Avery würde Odina nie verzeihen, wenn sie Noahs Herz bricht. Außerdem weiß Odina viel mehr über das Verschwinden ihrer Freundin Josie, als sie zugibt. Je mehr Zeit sie mit Isabella und Avery verbringt, desto schwerer fällt es ihr, die Wahrheit zu verschweigen …

Three Tides to stay ist Band 3 der Breaking Waves-Reihe. Die Geschichte um Noah und Odina ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind hilfreich, die Rahmenhandlung um Josie wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Odina in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt in der Gegenwart, durch Rückblenden-Kapitel wird jedoch auch die frühere Zeit beleuchtet. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Nach einem wahnsinnig starken Start mit „One second to love“ und einer absolut tollen Fortsetzung „Two lives to rise“ habe ich mich sehr auf Odinas Band gefreut, denn sie war bisher diejenige, die ich am sympathischsten fand. Ich bin leider kein allzu großer Fan von diesen Geschichten, bei denen der Love Interest ein Geschwisterkind von Freunden ist, aber man nimmt, was man kriegt, nicht wahr?

Odina hat echt einige Päckchen zu tragen. Das wusste der Leser schon vorher, jetzt aber merkt man erst einmal das Ausmaß. Ein Kind, um das sie sich kümmern muss. Bald kein Zuhause mehr, da ihre Wohnung mit dem Haus der Eltern verkauft wurde und sie kein Geld hat für eine neue. Die Last um Josies Verschwinden, bei dem auch Odina natürlich ein eigenes Puzzlestück beizutragen hat. Und einen absolut furchtbaren Ex, der zu gewalttätigen Ausbrüchen leidet. So tat sie mir direkt von Anfang an leid, weil sie eigentlich so große Ambitionen hatte und Medizin studieren wollte. Odinas Leben berührt den Leser, aber mir hat an einigen Punkten ein bisschen der Mut zur Tiefe gefühlt, vor allem, nachdem in Band 2 die Autorin wirklich rausgehauen hat und mir das Herz für Isa brach. Hier bei Odina habe ich zwar mitgelitten, aber ich habe eine gewisse Distanz gefühlt. Es war fast so, als wollte Odina den Leser nicht so sehr an sich heranlassen, wie sie es im Buch auch generell mit Menschen getan hat. Hinzu kommt auch, dass einige Szenen für mich zu sehr im Sande verlaufen sind, etwa auch die Grundthematik um Odinas gewalttätigen Ex, der zwar hier einige Dummheiten anstellt und im Finale große Auswirkungen hat, aber ich hätte mir mehr Aufarbeitung der Beziehung gewünscht.

Auf der anderen Seite der Geschichte steht Noah, Averys kleiner Bruder. Er kam in den Vorbänden am Rande immer mal vor, hatte aber bisher wenig Präsenz. Das ändert sich leider auch hier nicht wirklich. Er ist zwar da, aber man erfährt für meinen Geschmack viel zu wenig über ihn und vor allem auch über seine durchaus interessante berufliche Perspektive. Im Klappentext war davon die Rede, dass beide eine heimliche Affäre anfangen. Und so fühlte es sich für mich auch an. Es war ein „sofort“, als die beiden aufeinandertrafen. Nicht Insta-Love, sondern eher Insta-Attraction. Beide kennen sich von vor zehn Jahren bereits, aber in der Zwischenzeit ist so viel passiert und so viel hat sich entwickelt, dass ich mich ein wenig beraubt gefühlt habe, dass beide sofort rummachen und sich gar nicht wirklich (wieder) kennenlernen. Ich finde das bei derartigen Geschichten immer ein großes Manko, wenn so getan wird, als seien die Gefühle von vor 10 Jahren ungebrochen noch da. Noah gesteht Odina, dass er bereits seit früher auf sie steht, Odina gibt sich dem Knistern hin – aber es fehlte einfach die komplette Tiefe der Verbindung, der Aufbau des Ganzen. Die Sexszenen sind nett, die beiden sind süß zusammen, aber es war für mich insgesamt nicht so wirklich greifbar. Es war einfach… da. Das wird auch noch einmal verstärkt dadurch, dass Odina Noah immer wieder zurückweist, weil sie nach ihren Erfahrungen eigentlich keine neue Beziehung möchte. Und weil natürlich immer dieses „es ist der kleine Bruder der Freundin“-Label mitschwingt. Für mich war es einfach zu viel Spice bei zu wenig Emotionen.

Auch die Entwicklungen um Josie konnten mich in diesem Band nicht so sehr abholen. Es gibt zwar ein paar neue Aspekte und natürlich hatte auch Odina ein Geheimnis mit Josies, was sie nicht geteilt hat. Aber wirklich vorwärts gekommen ist man nicht. Ich habe nach diesem Band auch nicht wirklich das Gefühl, in eine neue Richtung zu kommen, vielmehr fühle ich mich weiterhin bestätigt mit meiner Annahme aus Band 1. Außerdem wurden einige Hinweise „beerdigt“, indem man erfährt, was dahintersteckt. Dieser Teil hat mir insgesamt mehr das Gefühl gegeben, mehr über die Freundinnen und ihr Kennenlernen zu erfahren. Dadurch, dass man aus Band 1 und 2 aber schon recht viel weiß, fühlt sich das nur bedingt hilfreich an. Vielleicht wäre der Band weiter vorne besser aufgehoben gewesen. Ich bin vor allem aber angesichts der Thematik um die Zeitungsanzeigen sehr gespannt, wie sich das aufklärt. Am Ende empfand ich Band 3 aber am schwächsten, sowohl was die Liebesgeschichte als auch den Suspense-Anteil angeht.

Mein Fazit

Three tides to stay ist für mich eine schwächere Fortsetzung, bei der mich die Lovestory leider nicht begeistern konnte, weil sie zu oberflächlich bleibt. Auch die Erkenntnisse zu Josies Verschwinden sind etwas schwächer, die Sogwirkung des Buches war leider nicht so stark.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

leider nicht so mein Humor

Unwritten Love
1

„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“
(Livia in Unwritten Love)

Worum geht’s?

Studentin bei Tag – Bestsellerautorin ...

„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“
(Livia in Unwritten Love)

Worum geht’s?

Studentin bei Tag – Bestsellerautorin bei Nacht. Unter dem Pseudonym A. Lovelace schreibt Livia supererfolgreiche Liebesromane. Und nun soll ihr Buch verfilmt werden! Einziger Haken: Ausgerechnet Julian Collins, der abgestürzte Star, soll die männliche Hauptrolle verkörpern. Für Julian ist es die letzte Chance, seine Karriere zu retten. Dass er dazu in einem »Kitschroman« mitspielen muss, schmeckt ihm gar nicht. Auch Livia hat wenig übrig für den arroganten Julian. Doch dann schlägt Julian die Rolle eiskalt aus und die Verfilmung steht auf der Kippe. Livia ist fest entschlossen, Julian von seinem Glück zu überzeugen. Sich in ihn zu verlieben, war allerdings nie Teil des Skripts …

Unwritten Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Julian und Livia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Unwritten Love habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Buch wahnsinnig schön aussieht, es klang auch einfach super gut. Es war mein erstes Buch von der Autorin und ich muss sagen – es wird leider auch mein letztes bleiben.

Das Buch wird als humorvolle Enemies to Lovers-Romance beschrieben. Und humorvoll ist hier auch der Kern. Die Geschichte um Julian und Livia startet holprig und gleichzeitig rasant. Livia ist Studentin und hat unter einem geschlossenen Pseudonym ein Buch geschrieben, was ein Bestseller wurde und nun verfilmt werden soll. Julian ist ein etwas in Ungnade gefallener Schauspieler, der für die Hauptrolle auserkoren wurde, worauf er aber so gar keine Lust hat. Als beide aufeinandertreffen, fliegen direkt die Fetzen. Die Charaktere sind so unterschiedlich und irgendwie in vielen Punkten doch gleich. Livia nimmt so jede Katastrophe mit, die nur geht. Julian ist dafür ein richtiger Fettnäpfchen-Springer. Entsprechend ist das Buch irgendwie chaotisch, sehr lebhaft und ein bisschen wirr.

Ich habe wahnsinnig lange gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden und ehrlich gesagt mehr als einmal überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Mich konnten die Charaktere so wenig abholen und auch die Geschichte um die Buchverfilmung, die Julian dann recht schnell ausschlägt, Livia ihn aber doch überreden möchte, wirkte irgendwie zu gestellt. Das, was eigentlich der Aufhänger des Buches sein sollte, verkommt für mich zu sehr zur Lachnummer. Julian ist wahnsinnig unsympathisch und wertend, während etwa seine Schwester total nett daherkommt und ihm immer wieder versucht klarzumachen, dass er etwas offener sein soll. Ich habe einige Probleme um die Verfilmung nicht verstanden, einmal Julians ablehnende Haltung aber auch, wieso der Film mit seiner Absage auf der Kippe stehen sollte. Im Verlauf des Buches spielt das Ganze aber dann auch eh kaum noch eine Rolle.

Hinzu kommt auch, dass es zahlreiche Problempunkte gibt, die aber nur angerissen werden, aber trotzdem immer wieder erwähnt werden. Da sind Julians Probleme mit seiner Karriere und seiner Ex, da ist Livias Problem mit ihrer Familie und dem Stottern und früheren Mobbing in der Schule. Mitten im Buch hatte ich kurzzeitig Hoffnung, dass es vielleicht doch besser wird, denn nachdem die Fetzen zwischen Julian und Livia geflogen sind und beide sich menschlich annähern, sind sie eigentlich ganz umgänglich, bis dann irgendwelche für mich cringen Szenen alles wieder kaputt gemacht haben. Mir fehlte generell an sehr vielen Punkten einfach auch die Reflexion der Charaktere, was sie mit ihrem Handeln gerade machen – etwa, wenn Julian kurzerhand einfach mal das geschlossene Pseudonym von Livia outet, was sie kurz schockt, aber dann irgendwie auch in Ordnung ist. Die beiden tun einfach. Sie sind sprunghaft, sie sind teilweise over the top. Mir fehlte die Natürlichkeit des Buches an so vielen Stellen, angefangen vom ersten (vermeintlich witzigen) Moment, wo Livia Julian „mit einem Vibrator bewirft“ über das Aufeinandertreffen von Livia mit ihren Schulmobbern bei der Hochzeit von Julians besten Freund bis zur Beziehungsentwicklung.

Letztendlich war das Buch eine leichtfüßige Geschichte, die sich schnell lesen lässt, bei mir aber wenig (guten) Eindruck hinterlassen hat. Auch wenn ich das Buch mehrfach abbrechen wollte, habe ich es bis zum Ende durchgelesen, auch wenn’s manchmal wehtat. Denn ich denke, dass mein mit Abstand größtes Problem der Humor des Buches war. Das Buch lebt von Situationskomik, Fettnäpfchen und spritzigen Wortgefechten. Ich liebe humorvolle Bücher, liebe RomComs. Aber das hier war leider einfach gar nicht mein Ding vom Humor her. Für mich persönlich war er oft zu flach und fast schon peinlich.


Mein Fazit

Unwritten Love ist eine nette Geschichte, die bei mir mit der Art von Humor leider nicht punkten konnte. Die Charaktere sind nicht sonderlich sympathisch und ich konnte die Beziehungsentwicklung auch nicht wirklich fühlen. Deswegen war das Buch leider nicht so ganz meins.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]