Profilbild von Stampelchen

Stampelchen

Lesejury Star
offline

Stampelchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stampelchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2019

3,5 Sterne für eine heißersehnte Fortsetzung, die mich zwar gut unterhalten, aber nicht ganz ihr volles Potential genutzt hat

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
0

Meinung:
Ich habe mich ja sehr auf diese Fortsetzung gefreut und doch auch ein bisschen Angst davor gehabt, dass sich die Autorin nun zu sehr auf ihr Liebesdreieck fokussiert. Und genau das ist auch wirklich ...

Meinung:
Ich habe mich ja sehr auf diese Fortsetzung gefreut und doch auch ein bisschen Angst davor gehabt, dass sich die Autorin nun zu sehr auf ihr Liebesdreieck fokussiert. Und genau das ist auch wirklich passiert. Im Vergleich dazu gab es im letzten Teil nur wenige Andeutungen, aber nun sind wir wirklich mittendrin in einer typischen Dreiecksliebesgeschichte mit 2 ach so heißen Typen und einer ziemlich unentschlossenen Protagonistin.

Generell habe ich aber recht gut ins Buch gefunden. Ich wollte wissen, wie es weiter geht und habe mich auch darauf gefreut, Roth wieder zu treffen. Dabei wusste auch noch was im letzten Teil passiert ist, aber die Autorin gibt auch ein paar kurze und hilfereiche Erinnerungsstützen.

Es gibt auch in diesem Teil wieder eine recht interessante Handlung, aber ganz ehrlich, gegen den Fokus der Liebesgeschichte kommen die Entwicklungen und Geheimnisse nur selten an. Und durch den geringen zugestandenen Raum wird es leider oft auch ziemlich vorhersehbar, was ich echt schade finde.

Denn eigentlich hat Frau Armentrout so einen richtig tollen Schreibstil und eine besondere Art den Leser an die Geschichte zu fesseln. Roth ist einfach ein so toller männlicher Charakter und auch Zayne war mir doch ziemlich sympathisch. Es gibt so viele ironisch-humorvolle Szenen und extrem lustige Schlagabtäusche, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Wenn die Autorin sich nicht ganz so viel auf die Liebesgeschichte konzentriert hätte, wäre das Ergebnis wirklich unschlagbar gewesen. Aber so geht es doch zu viele Seiten darum, wie heiß der eine doch ist und wieso sie lieber den anderen wählen sollte. Und dabei ist doch eh von Anfang an klar, worauf die ganze Sache hinauslaufen wird.

Auch wenn es jetzt ein bisschen so klingt, ist das Buch wirklich nicht schlecht. Wie gesagt, kann der tolle Schreibstil trotzdem überzeugen und unterhalten, auch Layla konnte mich zumeist von ihrer Lage überzeugen und mich, trotz ihres manchmal etwas anstrengenden Gefühlsleben, auf ihre Seite ziehen. Zusätzlich haben einige der Nebenfiguren einige neue Seiten an sich gezeigt und mich überrascht oder enttäuscht. Nur wäre eben noch viel mehr Potential für diese Fortsetzung vorhanden gewesen.

Wirklich überrascht und schockiert hat mich der richtig fiese Cliffhanger am Ende. Diese Entwicklung habe ich so nicht kommen sehen, obwohl im Nachhinein die ganzen verstreckten Hinweise deutlich werden. Da bin ich auf jeden Fall auf die Erklärungen und Lösungsideen gespannt.

Fazit:
Auch wenn durch den extremen Fokus auf das Liebesdreieck und die etwas offensichtlichen Entwicklungen viel Potential verschenkt wurde, habe ich mich doch auch unterhalten gefühlt. Roth ist einfach ein wundervoller Charakter und der tolle Schreibstil, die vielen ironisch-humorvollen Szenen und die böse Überraschung am Ende sind deutliche Highlights, weshalb die Seiten nur so dahin fliegen. Am Ende vergebe ich 3,5 Sterne und hoffe, dass sich die Autorin im Abschlussband doch ein bisschen mehr auf die Handlungsentwicklung konzentriert.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Sehr gute 3,5 Sterne für eine besondere Geschichte

Angels Fall
0

Meinung:
Zuerst einmal muss ich ein paar Worte zu dem fantastischen Cover verlieren, denn das hat mich sofort angesprochen und haut im immer noch um. Es vermittelt zwar auf den ersten Blick eher den Eindruck ...

Meinung:
Zuerst einmal muss ich ein paar Worte zu dem fantastischen Cover verlieren, denn das hat mich sofort angesprochen und haut im immer noch um. Es vermittelt zwar auf den ersten Blick eher den Eindruck einer Fantasygeschichte, aber es passt super zum Inhalt und ist zu Recht ein absoluter Blickfänger.

„Angels Fall“ einfach als Jugendthriller zu bezeichnen, ist mir etwas zu wenig. Denn die Geschichte bietet neben Gefahr und Spannung noch so viel mehr. Nämlich einiges an Dramatik, aber auch Freundschaft, Vertrauen und Liebe spielen eine Rolle.

Amelie hat es nicht leicht. Obwohl ihre Eltern genug Geld haben fehlt es an zwischenmenschlichen Gefühlen. Sie ist innerlich zerbrochen und rebelliert wo sie nur kann. Dadurch ist sie zwar nicht unbedingt ein Lieblingsprotagonist und handelt oftmals ziemlich unlogisch, aber ihre Sicht der Dinge wird so realistisch dargestellt, dass ich die Handlungen aus ihrer Sicht fast immer nachvollziehen konnte.

Auch Striker hat Probleme. Diese sind zwar nicht so offensichtlich und wirken sich auch nicht so deutlich auf sein Leben aus, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto auffallender werden sie. Dennoch fand ich ihn sehr sympathisch und eindrucksvoll.

Die Handlung ist auf jeden Fall aufwühlend, berührend und spannend. Mir haben die Zwischentöne von Susanne Leuders sehr gut gefallen. So konnte ich die Internetfreundschaft von Angel und Striker sehr gut nachvollziehen oder fand es auch gut, dass sich keine schnelle 0815 Liebesgeschichte daraus entwickelt hat.

Die Thrillerelemente waren auf jeden Fall spannungsreich und packend. Auf viele meiner anfangs offenen Fragen oder Kritikpunkte hat die Autorin die richtigen Antworten gegeben und mich damit überzeugt.

Zumindest bis zum letzten Drittel, denn dann gerät alles etwas ins Stocken und es entwickelt sich nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Amelie verrennt sich ein bisschen und läuft sehenden Auges in ihr Unglück ohne auf Hinweise oder Warnungen zu achten. Auch wenn ich es aus ihrer Sicht wirklich nachvollziehen konnte, hat es mich als Außenstehende mit der Zeit definitiv etwas genervt.

Der Showdown hatte es wieder in sich und das Ende passt auch tatsächlich zu den Figuren, aber mich hat es dann doch irgendwie nicht zu 100 Prozent zufrieden zurückgelassen. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.

Fazit:
„Angels Fall“ ist eine besondere Geschichte, die man nicht nur unter ein Genre packen kann. Es gibt Dramatik, Liebe und viele Gefahren. Auch wenn nicht alle Handlungen immer total logisch erscheinen, sind sie aus Sicht der Protagonisten doch authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Im letzten Drittel wurden mir manche Handlungen aber doch ein bisschen zu unliebsam und auch das Ende hat mich leider nicht ganz zufriedengestellt, auch wenn es prinzipiell zur Geschichte passt. Abschließend vergebe ich gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung, denn lesenswert ist „Angels Fall“ allemal.

Veröffentlicht am 28.12.2019

gute 3,5 Sterne

Der Kuss des Raben
0

Meinung:
„Der Kuss des Raben“ hat mich mit seinem Cover und der Kurzbeschreibung sofort angesprochen. Ich hatte eigentlich eher eine Romantasygeschichte erwartet, aber abgesehen von ein paar kleineren ...

Meinung:
„Der Kuss des Raben“ hat mich mit seinem Cover und der Kurzbeschreibung sofort angesprochen. Ich hatte eigentlich eher eine Romantasygeschichte erwartet, aber abgesehen von ein paar kleineren mythologischen Andeutungen ist die Geschichte recht bodenständig und zum Teil ziemlich ernst.

Protagonistin Mila ist nicht nur eine Roma und muss sich deshalb mit einigen Vorurteilen rumschlagen, sondern hat auch so schon einiges in ihrem jungen Leben erlebt. Ihre Hintergrundgeschichte fand ich von Anfang an sehr spannend und ich war immer wieder darauf gespannt, wann es die nächsten Details gibt.

Aber auch bei den beiden männlichen Charakteren gab es viele Hintergründe und Geheimnisse zu entdecken. Sie sind Grundverschieden und haben doch eine gemeinsame Vergangenheit. Auch wenn ich ziemlich schnell eine Vermutung hatte, wer der böse der beiden ist und wie die Geschichte ausgehen wird, hat die Autorin doch immer wieder geschickt falsche Fährten eingebaut und immer wieder Unsicherheiten aufkommen lassen. Einige unerwartete Wendungen und manch gefährliche Situation, vor allem gegen Ende, haben die Spannung nochmal zusätzlich gesteigert.

Wirklich gut gefallen hat mir auch das Setting in dem die Geschichte angelegt ist. Das kleine Städtchen Moorstein wurde sehr anschaulich beschrieben und durch einige nette Details zu einem sehr stimmungsvollen Handlungsort, der perfekt zur Geschichte passt.

Doch auch wenn mir die Geschichte in den Grundzügen sehr gut gefallen und mich unterhalten hat, gab es in der Umsetzung zwischendurch immer mal wieder ein paar Kleinigkeiten die mich gestört haben. So fand ich es zum Beispiel anfangs zu schnell, wie sich Mila in Tristan verliebt hat, oder fand es auch ein bisschen unnötig, dass der Gedanke an Sex für ein Jugendbuch relativ häufig aufkommt. Klar, ist es realistisch, da Jugendliche ja doch oft daran denken, aber mir hätte es anders ein bisschen besser gefallen. Auch die Begründung für die Bösartigkeit des bestimmten Jungen fand ich einerseits innovativ, aber andererseits doch auch ein bisschen zu einfach.

Und auch mit der Sprecherin Leonie Landa hatte ich anfangs ein bisschen Schwierigkeiten. Sie macht zwar in der Gesamtbetrachtung wirklich einen soliden Job und bringt die Geschichte authentisch an den Hörer, aber irgendwie bin ich mit ihrer Stimme nie ganz warm geworden.

Fazit:
„Der Kuss des Raben“ hat mit Fantasy wenig am Hut, sondern ist eher eine Liebesgeschichte mit ein paar Thrillerelementen und einigen ernsten Themen. Es gibt tiefgründige Figuren mit vielen interessanten Hintergründen, anschauliche und stimmungsvolle Beschreibungen und einen unterhaltsamen Handlungsverlauf mit einigen kleineren Wendungen. Leider gabs zwischendurch auch ein paar (oft unbedeutende) Kleinigkeiten, die mir aber immer wieder ein bisschen sauer aufgestoßen sind und den perfekten Gesamteindruck ein bisschen gemindert haben. Hinzu kam noch, dass ich auch mit der Stimme der Sprecherin selten ganz warm geworden bin, weshalb ich am Ende doch etwas abziehen muss und sehr gute 3,5 Sterne vergebe. Aber alles in allem ist die Geschichte wirklich unterhaltsam und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Gute 3,5 Sterne für einen unterhaltsamen, aber nicht ganz perfekten Krimi

Christine Bernard. Das Eisrosenkind
0

Meinung:
„Das Eisrosenmädchen“ ist bereits der zweite Fall der Kommissarin Christine Bernard, für mich jedoch das erste Buch des Autors. Wie bei Krimis aber so üblich, ist es nicht nötig den Vorgänger ...

Meinung:
„Das Eisrosenmädchen“ ist bereits der zweite Fall der Kommissarin Christine Bernard, für mich jedoch das erste Buch des Autors. Wie bei Krimis aber so üblich, ist es nicht nötig den Vorgänger zu kennen, sondern die Geschichte ist für sich abgeschlossen und kleine Details aus dem Vorgänger werden hier nochmal in Handlung eingebracht.

Die Handlung um ein entführtes Kind ist eigentlich recht spannend, da ein Kinderfall ja immer noch eine besondere Präsenz hat. Man kann als Leser ziemlich schnell Verknüpfungen zu den Hintergründen der Tat herstellen, auch wenn der konkrete Täter bis zum Ende im Dunkeln bleibt. Die Ermittler sind dabei schon ein bisschen blauäugiger. Vor allem Christine Bernard selbst verrennt sich ziemlich schnell und deutlich auf eine einzige Spur. Dies fand ich schon ein bisschen extrem und auch unglücklich, da es mit der Zeit einfach genervt und die eigentlich recht gut gestreuten falschen Spuren des Autors wieder ein bisschen zur Nichte gemacht hat. Es waren zwar kleine Verunsicherungen da, aber durch die starke Fixierung der Kommissarin wurde doch schnell deutlich, dass es nicht so einfach sein kann.

Auch wenn die Ermittlungen in der Gesamtbetrachtung recht solide erscheinen, gab es doch immer mal wieder ein paar zu planlose oder zu sehr vom Zufall gelenkte Szenen, die irgendwie nicht ganz zu 100 Prozent stimmig waren. Diese haben jetzt nicht wirklich gestört, sind aber bei näherem drüber nachdenken doch aufgefallen.

Die Figuren werden sehr menschlich, eben auch mit Fehlern und Vorzügen beschreiben, was ich abgesehen von der starken Vernarrtheit recht passend fand. Auch, dass das Privatleben der Protagonistin nie zu viel Raum einnimmt fand ich sehr angenehm, da mich das öfter in Krimis stört, wenn die Ermittlungen immer zu stark vom privaten Handlungsstrang unterbrochen werden.

Der Schreibstil ist zumeist eher kurz, prägnant und ziemlich nüchtern, was ich anfangs ein bisschen gewöhnungsbedürftig fand, aber mit der Zeit und an passenden Stellen kommen auch andere Formulierungen hinzu, sodass ich recht zufrieden damit war, wie sich die Geschichte lesen lies.

Fazit:
Ein interessanter Krimi, der zwar nicht ganz perfekt ist und bei genauerem Hinsehen die eine oder andere Schwäche hat, aber durchaus zu unterhalten weiß. Deshalb gibt es gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Krimifans.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Knappe 3,5 Sterne für einen sehr detaillierten Vatikan-Thriller

Das geheime Evangelium
0

Meinung:
Ich mag die Bücher und Verfilmungen von Dan Browns „Robert Langdon – Reihe“ ja recht gerne und da die Kurzbeschreibung von „Das geheime Evangelium“ in die Richtung ging, hat mich das Buch doch ...

Meinung:
Ich mag die Bücher und Verfilmungen von Dan Browns „Robert Langdon – Reihe“ ja recht gerne und da die Kurzbeschreibung von „Das geheime Evangelium“ in die Richtung ging, hat mich das Buch doch ziemlich neugierig gemacht.

Vom Prinzip her geht es auch durchaus in dieselbe Richtung, es gibt ein Verbrechen aufzudecken, hinter dem aber viel mehr steckt, als man anfangs vermutet hatte und dabei gibt es viele historische Hintergründe und Erklärungen und sogar ein paar weiterführende Theorien.

Jedoch gibt es auch Unterschiede, denn während Dan Brown seinen Fokus trotz aller Hintergründe doch eher auf Spannung und Gefahr gelegt hat, rutscht die greifbare Spannung hier doch manchmal ein bisschen in den Hintergrund und geht in der großen Masse an Details und komplexen Zusammenhängen teilweise ein bisschen unter.

Man erfährt in dem Buch sehr viel über das Leben im Vatikan. Der Autor vermittelt den deutlichen Eindruck, dass er den Vatikan mitsamt den Lebensbedingungen und Besonderheiten dort sehr gut kennt. Man wird während des Lesens auf einen richtig authentischen Stadtrundgang mitgenommen. Auch die anderen Themen die er behandelt, das teils erschreckende Machtgefüge und die Ränke innerhalb der katholischen Kirche und des Vatikans, das Grabtuch von Turin, das geheime Evangelium und seine Bedeutung und der Twist mit der Orthodoxen Kirche wirken sehr glaubhaft recherchiert und dargelegt, aber eben auch sehr detailliert, ausführlich und teils komplex.

Ich fand diese ganzen Hintergründe echt interessant, habe mich manchmal aber auch ein bisschen erschlagen davon gefühlt. Die Geschichte ist definitiv nicht langweilig und hat seinen Charme, aber wer hier einen Thriller erwartet, dessen Spannungslevel immer on Top ist, der wird wohl etwas enttäuscht werden.

Hier geht es trotz der Grundproblematik des Mordes und der steigenden Gefahr für Protagonist Alex doch eher um die leiseren Töne. Denn auch das Gefühl der Liebe spielt in dem Thriller in verschiedenen Varianten eine große Rolle. Jetzt nicht nur die Liebe zu einer Frau, sondern auch die Liebe zu einem Bruder, zu einem Kind und zu Gott und die Frage, was man bereit ist, für die jeweilige Liebe zu geben.

Die Protagonisten werden im Verlauf der Geschichte mit vielen Facetten geschildert und wirken ganzheitlich erarbeitet. Die Nebencharaktere bleiben zumeist eher ein bisschen im Dunkeln, aber das hat auch seinen Zweck.

Fazit:
Ein sehr detaillierter und eher ruhiger Vatikan-Thriller, der das Hauptaugenmerk nicht auf direkte Spannung sondern die authentische Darlegung der unterschiedlichen Hintergründe und das Innerste seines Protagonisten legt. Dies hat zwar durchaus auch seinen Charme, war mir aber manchmal ein bisschen zu viel, weshalb ich am Ende knappe 3,5 Sterne vergebe.