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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Ehrliche Geschichte mit Höhen und Tiefen

Die Unvollkommenheit der Liebe
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Während die Schriftstellerin Lucy Barton eine längere Zeit im Krankenhaus verbringt, wird sie von ihrer Mutter besucht, die sie jahrelang nicht mehr gesehen hat. Anfangs ist Lucy überglücklich über den ...

Während die Schriftstellerin Lucy Barton eine längere Zeit im Krankenhaus verbringt, wird sie von ihrer Mutter besucht, die sie jahrelang nicht mehr gesehen hat. Anfangs ist Lucy überglücklich über den Besuch. Doch während sie ihrer Mutter lauscht, die Geschichten von den Menschen aus ihrer Heimat erzählt, und die beiden dabei scheinen, eine neue Verbindung zu knüpfen, werden Erinnerungen in Lucy wieder lebendig, die sie eigentlich für überwunden hielt.

Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, was es mir hin und wieder schwer machte, nachzuvollziehen, wo wir gerade sind. Vor allem da sie nicht chronologisch, sondern wild zusammengewürfelt gewesen sind.

Die Charaktere bleiben auch trotz der Erzählungen und Rückblenden in meinen Augen relativ blass. Ich mochte zwar die Einblicke und Bruchstücke, die man in und vom Leben von Lucy und ihrer Mutter bekommt, jedoch hatte ich das Gefühl, als sei Lucy relativ emotionslos und suchte nur nach Defiziten im Leben der Mutter, anstatt ihr eigenes Leben ebenso zu beleuchten.

Der Schreibstil ist sehr ungeschönt, nüchtern und authentisch. Hin und wieder hätte ich mir eine emotionalere Erzählweise gewünscht, aber Lucys Charakter ließ dies wohl leider nicht zu. Was mich anfangs wirklich abgeholt hat, schwang später jedoch in Befindlichkeiten aus, die der:die Leser:in in kleinen Textabschnitten serviert bekam.

Auch wenn mich die Charaktere nicht wirklich abholen und ich auch keinen wirklichen roten Faden der Geschichte erkennen konnte, hatte ich eine wirklich kurzweilige Lesezeit, die mich zwar mit keinem Highlight oder nachschwingenden Gedanken zurückgelassen hat, aber mich dennoch unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Kurzweilig, aber für mich zu viel Spice

Archer's Voice. Die geheime Sprache der Liebe
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Bree wollte in der beschaulichen Stadt Pelion in Maine, in meinem kleinen Haus am See, einen Neuanfang wagen, um alles hinter sich zu lassen. Sechs Monate lang erinnerte sie jeder Atemzug daran, dass sie ...

Bree wollte in der beschaulichen Stadt Pelion in Maine, in meinem kleinen Haus am See, einen Neuanfang wagen, um alles hinter sich zu lassen. Sechs Monate lang erinnerte sie jeder Atemzug daran, dass sie überlebt hatte, während ihr Vater es nicht geschafft hat. Jetzt ist sie fast wieder sicher. Aber als sie Archer Hale trifft, gerät ihre Welt erneut aus den Fugen. Und sie wird nie wieder dieselbe sein.

Bevor sie in Archers abgeschiedenes, stilles Universum eindrang, sprach er mit niemandem. Doch in seinen whiskeyfarbenen Augen sieht sie, dass etwas Unerklärliches zwischen ihnen geschieht. Da ist weit mehr als nur seine Schönheit, seine Ausstrahlung oder die Art, wie seine Hände mit ihr sprechen. Über sie. Diese Stadt verbirgt viele Geheimnisse und Täuschungen, und Archer ist der explosive Mittelpunkt von allem.

Der Schreibstil von Mia Sheridan war so flüssig und authentisch, dass ich jede Seite in mich aufgesogen hab und das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Ich hab das zarte Band, das sich zwischen Bree und Archer langsam gebildet hat, so gern verfolgt und hab jede Sekunde mitgefiebert, in denen sich die beiden näher kamen und Archer immer mehr ins Leben zurückgeholt wurde.
Leider nahm der Spice in meinen Augen irgendwann Überhand und drängte die eigentliche Geschichte so sehr ins Abseits, dass ich die Seiten schon anfing, großzügig zu überblättern oder quer zu lesen. In ihnen ging für mich irgendwie das Gefühl der beiden verloren und wurde von etwas Besonderem schnell zu etwas Profanem. Denn auch wenn die Klischees nur so vor sich hinstrotzen, hab ich die Geschichte an sich wirklich genossen. Ich mochte den stillen Archer, der vorher noch niemanden an sich heran gelassen hatte und sein Herz relativ schnell durch Bree hat erobern lassen.
Bree war mir nicht ganz so sympathisch wie Archer, aber auch sie konnte Sympathien in mir wecken.

Alles in allem eine nette und kurzweilige Geschichte, die aber durch den immer breiter gesähten Spice irgendwann an Bedeutung für mich verlor.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Zwiegespalten, aber irgendwie nicht überzeugend

Broken Memory
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Eine Frau erwacht an einem einsamen Strand einer Mittelmeerinsel, verletzt und ohne Gedächtnis. Glücklicherweise entdecken sie vier Freunde – Schriftsteller, die die abgelegene Insel als kreativen Rückzugsort ...

Eine Frau erwacht an einem einsamen Strand einer Mittelmeerinsel, verletzt und ohne Gedächtnis. Glücklicherweise entdecken sie vier Freunde – Schriftsteller, die die abgelegene Insel als kreativen Rückzugsort gewählt haben. Ihr Plan ist es, sich um die traumatisierte Frau zu kümmern, bis sie sich an ihre Vergangenheit erinnert und stark genug ist, die Insel zu verlassen. Doch etwas scheint mit den beiden Männern und zwei Frauen nicht zu stimmen, das spürt ihr unfreiwilliger Gast trotz des eigenen Traumas. Jeder von ihnen scheint Geheimnisse zu hüten, und die Frage bleibt: Wie viel wissen sie wirklich über ihren Gast?

Gleichzeitig wird in London verzweifelt nach Eloise Shelley gesucht, einer jungen Mutter und Ehefrau, die am helllichten Tag spurlos verschwunden ist. Ohne Geld, Ausweis, Koffer oder Auto, und vor allem ohne ihre Kinder. Die Frage steht im Raum: Wurde Eloise entführt? Es gibt keinerlei Nachricht von ihr. Ihr verzweifelter Ehemann Lochlan gibt der Polizei jedoch nicht die ganze Wahrheit preis. Mit jedem Fortschritt der Ermittlungen bröckelt die scheinbare Perfektion von Ehe- und Familienglück.

Die Erzählung beginnt mit einer beeindruckenden Intensität, als eine Frau ohne Erinnerung an einem abgelegenen Strand erwacht. Das Setting auf der Mittelmeerinsel, von Schriftstellern als Zufluchtsort gewählt, verspricht eine faszinierende Kulisse. Die vier Freunde, die sich um die traumatisierte Frau kümmern, verleihen der Geschichte eine geheimnisvolle Note. Doch bald spürt die Protagonistin, dass jeder von ihnen etwas verbirgt, und die Spannung steigt.

Parallel dazu wird in London nach Eloise Shelley gesucht, einer Frau, die unter mysteriösen Umständen verschwindet. Der Ehemann, Lochlan, zeigt sich verzweifelt, doch es wird deutlich, dass er der Polizei nicht die ganze Wahrheit sagt. Die Ermittlungen fördern nach und nach Risse in der vermeintlich perfekten Fassade von Ehe- und Familienglück zutage.

Die Erwartungen werden durch eine fesselnde Prämisse geweckt, doch leider wird das Potenzial der Geschichte nicht vollständig ausgeschöpft. Die Auflösung mag einerseits faszinierend sein, aber sie hinterlässt auch einen Hauch der Enttäuschung. Man hat das Gefühl, dass bestimmte Aspekte ungenutzt blieben und die Geschichte nicht ihr volles Versprechen einlösen konnte.

Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass die Erzählung mit einem starken Anfang und einer interessanten Entwicklung aufwarten kann. Die Figuren, insbesondere die geheimnisvolle Frau auf der Insel und die verschwundene Eloise, tragen zur Atmosphäre bei und wecken das Interesse des:der Leser:in. Die Erzählstruktur, die zwei scheinbar unabhängige Handlungsstränge miteinander verwebt, verleiht dem Roman eine zusätzliche Dimension.

Insgesamt bietet die Geschichte eine fesselnde Mischung aus Mystery und Spannung, doch das Gefühl, dass mehr hätte erreicht werden können, schwingt am Ende mit. Leser:innen, die eine komplexe Auflösung und tiefgreifende Charakterentwicklung schätzen, könnten möglicherweise mit gemischten Gefühlen zurückbleiben.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Suche nach der Schwester

Die dunkle Spur
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Klappentext: Martha's Vineyard im Sommer - traumhafte Sandstrände, Luxusvillen mit Meerblick, ein Hafen mit eleganten Segeljachten. Die junge Engländerin Claire ist fast ein wenig neidisch, als ihre Schwester ...

Klappentext: Martha's Vineyard im Sommer - traumhafte Sandstrände, Luxusvillen mit Meerblick, ein Hafen mit eleganten Segeljachten. Die junge Engländerin Claire ist fast ein wenig neidisch, als ihre Schwester Holly einen Ferienjob auf der Insel der Reichen und Schönen ergattert. Doch dann hört Claire plötzlich nichts mehr von ihr. Alarmiert reist sie nach Martha`s Vineyard, um ihre Schwester zu suchen. Aber Holly ist spurlos verschwunden. Als Claire erfährt, dass auf der Insel vor fünf Jahren eine junge Frau unter rätselhaften Umständen ums Leben kam, befürchtet sie das Schlimmste. Verzweifelt beginnt sie, die letzten Tage vor Hollys Verschwinden zu rekonstruieren - und kommt dabei einer elitären Gesellschaft auf die Spur, hinter deren glänzender Fassade dunkle Abgründe lauern ...

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Claire erzählt, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester Holly befindet. Eingesträut sind immer wieder Rückblicke, die Hollys letzte Tage vor ihrem Verschwinden widerspiegeln und so einen guten Einblick in Hollys Charakter geben und das Puzzle nach und nach aufdecken.

Die Charaktere haben mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte Claire, die ein wenig eigensinnig gewesen ist und so sehr für ihre Schwester kämpft, dass sie sich selbst auf die Suche nach ihr macht. Holly, die ganz anders ist, als Claire zunächst dachte und sie beschrieben hat. Da merkt man doch mal wieder, dass man seine Liebsten vielleicht doch nicht so sehr kennt, wie man anfangs angenommen hatte. Dennoch fand ich schön, dass sie sich nach Hollys Verschwinden irgendwie näherzukommen schienen, obwohl nur eine der Schwestern anwesend gewesen ist.
Auch die beiden Brüder fand ich wirklich stark. Obwohl sie in Klischees abrutschen, konnte man doch hin und wieder einen Blick hinter die Fassade werfen und bekam nicht immer nur Bestätigung für all die Schubladen, in die man sie steckte.

Alles in allem war es eine solide Geschichte. Der Spannungsbogen hätte in meinen Augen viel stärker gespannt sein können. Hin und wieder dümpelte die Suche ein wenig vor sich hin und hätte von einigen Spannungselementen profitieren können. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mit dem Buch nicht so ganz warm werden konnte, weil ich direkt davor 2 Bücher mit ähnlichem Motiv gelesen habe.

Nichtsdestotrotz war es eine angenehme Geschichte, die mir ein paar gute Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Nett, aber kein Wow-Effekt

Regenglanz
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Alissa ist Kunststudentin und nebenher Tätowiererin. Als eines Tages Simon in das Studio kommt, in dem Alissa arbeitet, raubt er ihr sofort den Atem. Auch er fühlt sich direkt von ihr angezogen. Doch aufgrund ...

Alissa ist Kunststudentin und nebenher Tätowiererin. Als eines Tages Simon in das Studio kommt, in dem Alissa arbeitet, raubt er ihr sofort den Atem. Auch er fühlt sich direkt von ihr angezogen. Doch aufgrund eines Missverständnisses fällt die erste Begegnung nicht allzu gut aus. Dennoch ist die Anziehungskraft größer und die beiden lernen sich näher kennen. Doch keiner ahnt, wo dieses Kennenlernen noch hinführt und welche Steine ihnen beiden in den Weg gelegt werden.

Die Geschichte wird sowohl aus Alissas als auch aus Simons Sicht erzählt. Eine wirklich schöne Methode, um in die Köpfe beider Charaktere reinzuschauen und Einblicke in ihre Gefühlswelt zu erhalten. Nicht nur das Format, sondern auch der Schreibstil war wirklich angenehm. Teilweise ein wenig ausschweifend, blumig, klischeebehaftet, aber dennoch flüssig und schlichtweg angenehm zu lesen.

Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen echt gut gefallen. Sie waren rund, authentisch und sympathisch, sodass ich gerne an ihrer Seite gewesen bin. Wahrscheinlich hätte sich zwar jede:r Tätowierer:in nur den Kopf halten können, weil ich als Laie schon bei manchen Aussagen meine Tätowiererin hab die imaginären Augen rollen sehen, dennoch war es alles in allem vollkommen fein.
Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere hatten alle einen stimmigen Auftritt. Vor allem Simons Familie hat es mir angetan gehabt. Natürlich war es ein Idealbild, das viel zu schön war, als dass es jemals hätte wahr sein können, dennoch mochte ich die Illusion, die sie transportierte.
Ein wenig traurig war ich darüber, keine weiteren Einblicke in Alissas Vater zu haben, der relativ viel Raum einnahm, jedoch nicht weiter aufgeklärt wurde.
Ebenso gestört hat mich, dass gefühlt jeder Charakter ein überdimensional großes & dramatisches Päckchen zu tragen hatte. Super viele Zufälle verbanden die einzelnen Menschen dann noch untereinander, sodass es für mich einen Touch too much gewesen ist.

Dennoch hatte ich aber eine wirklich gute Zeit, hab Spaß an der Geschichte gehabt und mich natürlich über das bereits zu Beginn vorhersehbare Happy End gefreut :)

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