Profilbild von SteffMcFly

SteffMcFly

Lesejury Star
offline

SteffMcFly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SteffMcFly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Seichter als erwartet

Das Sanatorium
0

Die gerade beurlaubte Detective Inspectorin Elin Warner reist gemeinsam mit ihrem Verlobten Will in die Schweiz, um die Verlobung ihres Bruders in einem abgelegenen Luxushotel zu feiern. Die Location könnte ...

Die gerade beurlaubte Detective Inspectorin Elin Warner reist gemeinsam mit ihrem Verlobten Will in die Schweiz, um die Verlobung ihres Bruders in einem abgelegenen Luxushotel zu feiern. Die Location könnte nicht ungewöhnlicher sein, denn das jetzige Luxushotel war eins ein Sanatorium. Als Laure, die Verlobte von Isaac, plötzlich verschwindet, scheint alles aus den Fugen zu geraten, denn kurz darauf wird die erste Leiche gefunden. Aufgrund eines Schneesturms und einer Lawine ist es der örtlichen Polizei unmöglich, die Ermittlungen vor Ort aufzunehmen. Elin ist daher auf sich allein gestellt und beginnt, zu ermitteln.

Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen und hatte richtig Lust auf die Handlung, da der Klappentext und auch das erste Kapitel sehr vielversprechend waren.

Doch bald wird klar, dass die Protagonistin mit ihren ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat und zeitweise dadurch sehr anstrengend wird. Sie ist zwar sehr detailreich gezeichnet und wirkt dadurch relativ authentisch, aber es fiel mir schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Auf der einen Seite ist sie unglaublich instabil und voller Ängste, auf der anderen Seite stürzt sie sich aber allein in die Ermittlungen, lehnt jegliche Hilfe ab und scheint unbesiegbar zu sein. Das erzeugte für mich ein dermaßen großes Delta, dass es mir schon den Wind aus den Segeln nahm.

Das Setting an sich und die einzelnen Spannungsmomente waren toll erzählt, keine Frage. Aber der Aufkleber auf dem Buch, der „Hänsehaut pur“ versprach, bewahrheitete sich für mich leider nicht. Stattdessen rann die Geschichte so vor sich hin, war gezeichnet durch unsere unbesiegbare Protagonistin und auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, sondern gab mir einen relativ enttäuschenden Dämpfer.

Der Schreibstil hingegen hat mir sehr gut gefallen. Er erzeugt Bilder, plätschert vor sich hin und den Leser:innen wird somit ermöglicht, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen.

Ich bin zwiegespalten, was das Buch betrifft. Das Setting und der Anfang waren so vielversprechend, aber hier wurde Potenzial verschenkt, dass so offensichtlich an die Tür klopfte, dass es mich wundert, nicht genutzt worden zu sein. Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2023

Verschenktes Potenzial

The First Lie
0

Paul und Alice scheinen das perfekte Paar mit einer Bilderbuchehe zu sein. Bis Paul eines Tages nach Hause kommt und Alice blutüberströmt neben einer Leiche eines Unbekannten vorfindet. Sie behauptet, ...

Paul und Alice scheinen das perfekte Paar mit einer Bilderbuchehe zu sein. Bis Paul eines Tages nach Hause kommt und Alice blutüberströmt neben einer Leiche eines Unbekannten vorfindet. Sie behauptet, von einem Einbrecher überrascht worden zu sein und diesen in Notwehr getötet zu haben. Paul, der gerade dabei ist, der jünste Richter aller Zeiten zu werden, hat Angst, seine Karriere in Gefahr zu bringen. Daher beschließt er, die Leiche loszuwerden.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Alice und Pauls Sicht erzählt. Zwischendurch werden auch ein paar Kapitel aus der Sicht der Ermittlungen eingestreut, welche sich auf verschiedenen Zeitebenen abspielen – der Vergangenheit und der Gegenwart.

Die Charaktere waren für mich allesamt blass. Die Ermittler waren sowieso im Hintergrund und steuerten nur eine Reihe von Namen bei, die mir bis zum Schluss nichts sagten und in denen ich keinerlei Wiedererkennungswert fand.
Doch ebenso sind die beiden Protagonisten sehr flach. Ich konnte keinerlei Beziehungen zu ihnen aufbauen, da sowohl ihre Charaktere an sich relativ unsympathisch sind noch die Beziehung zueinander wirklich Sinn ergibt. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Charaktere die Geschichte gebremst haben. Eine rasante Erzählweise blieb aus, da man sich nonstop der depressiven Stimmung und der unlogischen Handlungen der beiden konfrontiert sieht.
Auch Nebencharaktere wie die Sekretärin handelten komplett nicht nachvollziehbar und fügten ihren Teil zur konstruierten und wenig glaubhaften Story bei.

Auch sonst konnte die Geschichte für mich nicht wirklich mit Spannung glänzen. Stattdessen zogen sich irrelevante Erzählungen und Details stark in die Länge, anstatt in die Tiefe zu gehen und Bedrohung aufzubauen oder Spannung zu erzeugen.

Ich hab mir vom Klappentext und der Genreeinteilung weitaus mehr versprochen. Ich war auf eine rasante Geschichte eingestellt, die mich verschiedene Wahrheiten infrage stellen lassen würde. Bekommen habe ich ein nicht ganz schlüssiges Drama, das depressiver nicht sein könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Feuerteufel

COLD CASE - Das gebrannte Kind
0

Bereits vier Menschen sind in einer Serie von Bränden getötet worden. Alles weist darauf hin, dass der Täter immer derselbe ist. Er entfernt zunächst die Brandmelder, kennzeichnet dann die Häuser mit Ziffern ...

Bereits vier Menschen sind in einer Serie von Bränden getötet worden. Alles weist darauf hin, dass der Täter immer derselbe ist. Er entfernt zunächst die Brandmelder, kennzeichnet dann die Häuser mit Ziffern – und legt Feuer. Als eine Frau einen Anschlag überlebt und berichtet, dass im Haus Musik zu hören war, während das Feuer wütete, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Dieses Detail kennt sie von einem ihrer ersten Mordfälle, der sie bis heute verfolgt, denn dieser Fall wurde damals nicht aufgeklärt. Tess und ihr COLD-CASE-Team nehmen die Ermittlungen auf und suchen unter Hochdruck nach dem Brandstifter. Denn das tödliche Spiel mit dem Feuer geht weiter ...

Ich bin relativ schwer in die Geschichte gestartet, weil ich dummerweise mit dem 3. Band angefangen habe anstatt mit dem ersten. Somit fehlten mir einfach Hintergrundinfos, die zum Verständnis wahrscheinlich relativ „wichtig“ gewesen wären. Die vielen verschiedenen Personen, ihre Konstellationen untereinander und all die Hintergründe waren mir ein wenig zu viel und relativ undurchsichtig. Das beeinträchtigte meinen Lesefluss leider enorm.

Die Charaktere waren größtenteils sehr blass und mir fehlte ein Aufschlagpunkt, um sie nahbarer und anfassbarer zu machen. Natürlich erfährt man Einiges von Tess Privatleben, jedoch war mir das Verhältnis im Vergleich zu den Ermittlungen fast schon zu viel. Vor allem da es bei mir seinen Zweck nicht erfüllen konnte und ich der Protagonistin dadurch nicht näher gekommen bin.

Die Handlung ist relativ schnell vorhersehbar & hat nur ein paar kleinere Wendungen gestreut, von denen ich mir gerne mehr gewünscht hätte. So bestand das Buch größtenteils aus Längen, die die Charaktere für mich nicht füllen konnten.

Ein netter Krimi für zwischendurch, bei dem mir aber leider die Tiefe fehlte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2023

Cute, aber ohne jegliche Überraschungen

Tweet Cute
0

Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ...

Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ein geheimes Rezept gestohlen zu haben, findet sich Pepper schneller in einem Social-Media-Krieg mit diesem wieder, als sie ihr lieb ist. Was Pepper nicht weiß: Den Twitteraccount des Delis betreut ihr Mitschüler Jack, den sie anfangs nicht ausstehen kann. Doch das soll sich schnell ändern.

Die Geschichte wird sowohl aus Peppers als auch aus Jacks Sicht erzählt. Ebenso werden Tweets und Nachrichten eingebunden, um die Story mit neuen Erzählweisen zu füttern. Die Erzählweise war relativ angenehm und gab viele verschiedene Perspektiven auf die Geschichte.

Die beiden Charaktere waren für mich sehr authentisch gezeichnet. Die innere Zerrissenheit der beiden Teenager wurde wirklich gut dargestellt. Die Erwartungen, die die Eltern an sie haben, die Schule an sie stellt und gleichzeitig die Balance mit den eigenen Träumen zu verbinden war toll herausgearbeitet.
Ganz teenagerlike konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen, was mir in diesem Kontext aber tatsächlich gefallen hat. Die teilweise fehlende Reife, die aber dafür an anderer Stelle umso mehr hervortritt ist – ich wiederhole mich – toll dargestellt.

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen und war passend zur Geschichte gewählt. Einfach, flüssig und Wohlfühlatmosphäre-verbreitend.

Normalerweise ist das gar nicht mein Genre, aber ich dachte, ich lasse mich auf die Geschichte ein. An sich war die Handlung auch wirklich lieb, dem Genre entsprechend, aber leider ohne jegliche Überraschungen. Bereits auf Seite 1 war klar, was passieren und wie die Geschichte enden wird. Per se kein Beinbruch, jedoch hätte mir ein kleiner Twist auch gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2023

Vorhersehbar, aber solide

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
0

Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. ...

Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. Der öffentliche Druck ist jedoch enorm, das FBI darf sich keine weiteren Patzer mehr erlauben. Doch bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines hochrangigen Senators – noch mehr Druck. Die Spuren deuten darauf hin, dass ein weiteres Mädchen bereits in den Fängen des Käfigmörders ist und als dann abermals ein Mädchen verschwindet, scheint die wilde Jagd nach den Opfern ihren Höhepunkt zu erreichen. Schaffen es Agent Altair und ihre Kolleg:innen dem erbarmungslosen Killer das Handwerk zu legen bevor es zu spät ist?

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meistens jedoch aus der Sicht von Special Agent Sayer Altair, die die Ermittlungen leitet. Sie ist eine sehr nahbare und sympathische Protagonistin, die es mir sehr leicht machte, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Auch wenn sie versucht, die Fälle nicht allzu sehr an sich rankommen zu lassen, kann sie ihre menschlichen Züge zum Glück nicht außen vor lassen. Ich hab's wirklich satt, abgestumpften Ermittler:innen zu begegnen und bin unendlich froh, mal wieder ein wenig Menschlichkeit und Authentizität zu begegnen.

Der Schreibstil ist an sich sehr unaufgeregt, hin und wieder lässt er Spannung zu und macht es im Allgemeinen sehr leicht, der Handlung zu folgen. Wo wir beim Problem wären. Der Thriller fing unglaublich rasant an, flachte dann aber genauso stark und schnell wieder ab. Mir war relativ schnell klar, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, da viel mit Klischees gearbeitet wurde. Es kristallisierten sich zwei Verdächtige für mich heraus, wobei eine:r ZU offensichtlich war, weswegen ich mich auf meine zweite Wahl festlegte und tada, damit lag ich dann auch richtig. Das war ein wenig enttäuschend.

Es wurden ein paar geschichtliche Hintergrundinfos zu verschiedenen Kulturen eingestreut, die an sich nett, für mich aber komplett uninteressant gewesen sind. Hätte es für mich einfach gar nicht gebraucht, aber das ist eine persönliche Präferenz.

An sich aber ein solider Thriller, der einige Wendungen bereithält, die weniger thrilleraffine Menschen sicherlich überraschen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere