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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Cute, aber ohne jegliche Überraschungen

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Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ...

Pepper ist das Vorzeigebild einer Musterschülerin. Sie schreibt gute Noten, ist Kapitänin des Schwimmteams und Tochter einer Burgerketten-Familie. Als eines Tages ein kleines Deli die Familie beschuldigt, ein geheimes Rezept gestohlen zu haben, findet sich Pepper schneller in einem Social-Media-Krieg mit diesem wieder, als sie ihr lieb ist. Was Pepper nicht weiß: Den Twitteraccount des Delis betreut ihr Mitschüler Jack, den sie anfangs nicht ausstehen kann. Doch das soll sich schnell ändern.

Die Geschichte wird sowohl aus Peppers als auch aus Jacks Sicht erzählt. Ebenso werden Tweets und Nachrichten eingebunden, um die Story mit neuen Erzählweisen zu füttern. Die Erzählweise war relativ angenehm und gab viele verschiedene Perspektiven auf die Geschichte.

Die beiden Charaktere waren für mich sehr authentisch gezeichnet. Die innere Zerrissenheit der beiden Teenager wurde wirklich gut dargestellt. Die Erwartungen, die die Eltern an sie haben, die Schule an sie stellt und gleichzeitig die Balance mit den eigenen Träumen zu verbinden war toll herausgearbeitet.
Ganz teenagerlike konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen, was mir in diesem Kontext aber tatsächlich gefallen hat. Die teilweise fehlende Reife, die aber dafür an anderer Stelle umso mehr hervortritt ist – ich wiederhole mich – toll dargestellt.

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen und war passend zur Geschichte gewählt. Einfach, flüssig und Wohlfühlatmosphäre-verbreitend.

Normalerweise ist das gar nicht mein Genre, aber ich dachte, ich lasse mich auf die Geschichte ein. An sich war die Handlung auch wirklich lieb, dem Genre entsprechend, aber leider ohne jegliche Überraschungen. Bereits auf Seite 1 war klar, was passieren und wie die Geschichte enden wird. Per se kein Beinbruch, jedoch hätte mir ein kleiner Twist auch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Vorhersehbar, aber solide

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. ...

Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. Der öffentliche Druck ist jedoch enorm, das FBI darf sich keine weiteren Patzer mehr erlauben. Doch bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines hochrangigen Senators – noch mehr Druck. Die Spuren deuten darauf hin, dass ein weiteres Mädchen bereits in den Fängen des Käfigmörders ist und als dann abermals ein Mädchen verschwindet, scheint die wilde Jagd nach den Opfern ihren Höhepunkt zu erreichen. Schaffen es Agent Altair und ihre Kolleg:innen dem erbarmungslosen Killer das Handwerk zu legen bevor es zu spät ist?

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meistens jedoch aus der Sicht von Special Agent Sayer Altair, die die Ermittlungen leitet. Sie ist eine sehr nahbare und sympathische Protagonistin, die es mir sehr leicht machte, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Auch wenn sie versucht, die Fälle nicht allzu sehr an sich rankommen zu lassen, kann sie ihre menschlichen Züge zum Glück nicht außen vor lassen. Ich hab's wirklich satt, abgestumpften Ermittler:innen zu begegnen und bin unendlich froh, mal wieder ein wenig Menschlichkeit und Authentizität zu begegnen.

Der Schreibstil ist an sich sehr unaufgeregt, hin und wieder lässt er Spannung zu und macht es im Allgemeinen sehr leicht, der Handlung zu folgen. Wo wir beim Problem wären. Der Thriller fing unglaublich rasant an, flachte dann aber genauso stark und schnell wieder ab. Mir war relativ schnell klar, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, da viel mit Klischees gearbeitet wurde. Es kristallisierten sich zwei Verdächtige für mich heraus, wobei eine:r ZU offensichtlich war, weswegen ich mich auf meine zweite Wahl festlegte und tada, damit lag ich dann auch richtig. Das war ein wenig enttäuschend.

Es wurden ein paar geschichtliche Hintergrundinfos zu verschiedenen Kulturen eingestreut, die an sich nett, für mich aber komplett uninteressant gewesen sind. Hätte es für mich einfach gar nicht gebraucht, aber das ist eine persönliche Präferenz.

An sich aber ein solider Thriller, der einige Wendungen bereithält, die weniger thrilleraffine Menschen sicherlich überraschen werden.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Vorhersehbares Wohlfühlbuch

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Bee SCHEINT eine seltene Spezies in ihrem Umfeld zu sein, die sich im Gebiet der Naturwissenschaften gegen ihre männlichen Mitwissenschaftler behaupten muss. Weiß sie nicht weiter, stellt sie sich stets ...

Bee SCHEINT eine seltene Spezies in ihrem Umfeld zu sein, die sich im Gebiet der Naturwissenschaften gegen ihre männlichen Mitwissenschaftler behaupten muss. Weiß sie nicht weiter, stellt sie sich stets die Frage: Was würde Marie Curie tun? Eines Tages wird ihr die Leitung ihres Wunschprojektes angeboten, das sie natürlich sofort annimmt. Dort muss sie jedoch mit einem alten Bekannten zusammenarbeiten: Dem Ekelpaket Levie Ward, der schon immer ihr Erzfeind gewesen ist und der, wie es scheint, ihr auch dieses Mal ihr Traumprojekt zu einem Albtraumprojekt mutieren lässt. Bis Bee jedoch eine Veränderung wahrnimmt und sie sich auf einmal die Frage stellen muss: Was würde Bee tun?

Die Geschichte wird aus Bees Perspektive erzählt und bringt einem so die chaotische Gedankenwelt der Protagonistin unwahrscheinlich nahe. Sie ist eine sehr spezielle Person, die mir auch eigentlich direkt sympathisch gewesen ist. Auch wenn sie teilweise sehr überzeichnet gewesen ist, scheint das Ali Hazelwoods Art zu sein, der Protagonistin eine liebevolle Note zu verpassen. Eine große Portion Tollpatschigkeit, hier ein Fettnäpfen, dort direkt das nächste. Jedoch fand ich das gar nicht als störend, sondern eigentlich relativ amüsant, auch wenn ich mir hin und wieder dachte, dass eine Panne weniger auch okay gewesen wäre. Ebenso konnte ich viele Handlungen und Gedankengänge nicht immer nachvollziehen, aber auch das war für mich vollkommen fein.

Das Thema NASA fand ich unfassbar spannend und hat mir super gut gefallen. Der wissenschaftliche Anteil hat mir bereits im ersten Teil echt viel Spaß gemacht und hält für mich gut die Balance, um nicht in einen bloßen Schnulzenroman überzugehen. Wirklich toll!

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, locker und mit einer Menge Humor. Ich hab mich durchweg unterhalten gefühlt, musste an mehreren Stellen schmunzeln und hin und wieder aufseufzen, weil auch die romantischen Elemente wirklich schön gewesen sind. Auch wenn diese leider ab den ersten paar Seiten sehr vorhersehbar gewesen sind und somit keinerlei Überraschungen auf mich warteten, was mich wirklich sehr traurig machte, habe ich die Geschichte dennoch sehr genossen. Natürlich hätte ich mir ein paar Überraschungen gewünscht, gerade was die romantischen Elemente anging, was sich auch in meinen 3 Sternen widerspiegelt.

Dennoch ist es eine sehr unterhaltsame, humorvolle und romantische Geschichte, gespickt mit einem wissenschaftlichen Anteil, der meiner Meinung nach sogar noch ein wenig größer sein könnte :)

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Zu konstruiert

Game On - Der Einsatz ist dein Leben
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Alles fing an mit einem Strafzettel und endet in einem regelrechten Massaker.

Officer Cole Hundley wollte Radiomoderatorin Jordan Briggs eigentlich nur einen Strafzettel überbringen, als diese aufgrund ...

Alles fing an mit einem Strafzettel und endet in einem regelrechten Massaker.

Officer Cole Hundley wollte Radiomoderatorin Jordan Briggs eigentlich nur einen Strafzettel überbringen, als diese aufgrund eines Staus kurzerhand ihren Wagen auf einer überfüllten Straße einfach stehenlässt, um nicht zu spät zu ihrer Sendung zu erscheinen. Doch da ahnt er noch nicht, dass er das Gebäude erst wieder verlassen wird, wenn mehrere Menschen gestorben sind. Ein Fremder ruft während der Sendung an, detoniert mehrere Bomben und fordert die Moderatorin zu einem Entweder-Oder-Spiel auf. Dass das Spiel tödlicher Ernst ist, ist anfangs nicht klar.

Ich hatte unwahrscheinlich hohe Erwartungen an das Buch, weil mich die Monkey-Reihe so sehr faszinierte und ich nur gutes über das Buch gehört hatte. Aber irgendwie konnte es mich von Anfang an nicht packen.

Die Charaktere empfand ich größtenteils als komplett uninteressant oder im Falle von Jordan Briggs als sehr unsympathisch, kalt und empathielos. Sie war mir schlichtweg egal. Einzig in den Momenten mit ihrer Tochter konnte ein kurzer Funken Mitgefühl in mir aufflammen, aber ansonsten war sie für mich absolut keine Sympathieträgerin und daher war sie für mich eine eher schlecht gewählte Protagonistin. Sie hat noch nicht mal als Antiheroine durchgehen können, weil sie mir dazu wie gesagt einfach zu egal gewesen ist. Schade.
Einzig Cole mochte ich total gern und hätte mir gewünscht, dass mehr Kapitel aus seiner Perspektive erzählt worden wären, um wenigstens ein wenig emotionale Bindung zu irgendwem aufbauen und nach einem kleinen Strohhalm greifen zu können.

An sich gab die Geschichte viele Wendungen, Action und Geschehnisse her. Der Killer überschlug sich gerade zu vor Ideenreichtum und wartete immer mit neuen und krasseren Aktionen, bei denen Menschen sterben sollte. Aber die waren irgendwann selbst mir zu viel. Es wirkte doch sehr konstruiert und artifiziell, was mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen ließ und dazu führte, dass mir nicht mehr der Atem stockte, sondern dachte: „Aha, das also auch noch? Ja klar, wieso auch nicht?“

Ich glaube, das Buch hat an sich total viel Potenzial, aber mir war's einfach zu viel. Zu viel Action, zu viel gewollt, sodass es irgendwann den Punkt der Unglaubwürdigkeit erreichte und ab da wurde es für mich wohl uninteressant. Für jeden, dessen Grenze einfach nicht so schnell erreicht ist, ist es aber auf jeden Fall ein solider Thriller mit etlichen Wendungen, viel – ihr ahnt es – Action und immerhin einem sehr sympathischen Ermittler.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Kennst du deine Familie wirklich?

Dunkle Tiefen
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Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen ...

Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen die Weihnachtstage zusammen verbringen, zueinander finden, mit Erinnerungen aufräumen. In jener verhängnisvollen Nacht stürzte ihre jüngste Schwester mitten in der Nacht von einer Klippe, doch die genauen Umstände sind bis heute nicht ganz klar. Doch wollen die Schwestern wirklich wissen, was damals passiert ist oder hätten sie die Vergangenheit lieber ruhen lassen sollen ...?

Die Geschichte wird sowohl aus mehreren Blickwinkeln als auch auf verschiedenen Zeitachsen erzählt. So werden einem die Charaktere nicht nur in der heutigen Zeit näher gebracht, sondern man lernt sie auch in der Vergangenheit kennen, versteht ihre Hintergründe und sie setzen sich nach und nach zu einem immer vollständiger werdenden Puzzle zusammen.
Anfangs fiel es mir wirklich schwer, mit den Zeitsprüngen und den verschiedenen Charakteren zurechtzukommen, da die Geschichte nicht nur aus Sicht der drei Schwestern, sondern unter anderem auch aus dem Blickwinkel der Nachbarin erzählt wird. Doch je mehr Stücke sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen, umso mehr gewöhnt man sich an den Stil.
Die Charakteranalysen waren wirklich faszinierend, weil jede*r von ihnen dunkle Geheimnisse zu verbergen und sein Päckchen zu tragen hatte. Sie waren alles andere als flach oder einfach und kamen dadurch sehr authentisch und gleichzeitig unfassbar kompliziert rüber.

Die Stimmung war gefühlt von vorne bis hinten sehr angespannt, bedrohlich und sehr bedrückend. Jedoch reichte es nicht für einen Psychothriller, sondern fühlte sich für mich nach einem starken Familiendrama an, bei dem man einfach nicht Teil der Familie sein möchte.

Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung und weniger Drama gewünscht, dennoch gab es einige Wendungen, die ich so nicht hatte kommen sehen. Und auch wenn die Geschichte einige Längen hatte, habe ich mich dennoch unterhalten gefühlt.

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