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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Kein typischer Strobel

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Ein smartes Home, das man mittels einer App von überall aus steuern kann? Der Luxus schlechthin. Das dachten sich auch Hendrik und Linda – bevor sie eines besseren belehrt worden sind.

Leider konnte mich ...

Ein smartes Home, das man mittels einer App von überall aus steuern kann? Der Luxus schlechthin. Das dachten sich auch Hendrik und Linda – bevor sie eines besseren belehrt worden sind.

Leider konnte mich dieser Thriller nicht sonderlich überzeugen. Die Charaktere waren für mich viel zu blass dargestellt, handelten oft nicht nachvollziehbar, unterhielten sich teilweise hölzern und die Handlung wirkte stellenweise so konstruiert, dass sie mich nicht immer am Ball halten konnte.

Auch die Stimmung lässt leider stellenweise nach, da die Spannung ab der Hälfte durch den zweiten Handlungsstrang und der dadurch entstandenen Durchschaubarkeit sehr abflacht.

Das Potenzial der Geschichte war auf jeden Fall da, wurde aber in meinen Augen nicht ganz ausgeschöpft. Aufgrund der Beschreibung hatte ich mir mehr Interaktion mit dem Smart-Home vorgestellt, aber leider lag der Fokus an anderer Stelle. Schade.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn mir die Handlung nicht konstant zusagte, ist sich Strobel seinem unbeschöntem und lockeren Stil treu geblieben.

Ich musste mich immer wieder vergewissern, ob ich hier wirklich einen Strobel in Händen halte. Es kam mir teilweise so vor, als hätte nicht er, sondern ein schlechter Nachahmer diese Geschichte zusammengefriemelt. Leider nicht sein stärkster Band.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Hätte es nicht gebraucht

The Legacy – Endlich erwachsen
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Bei „The Legacy“ von Elle Kennedy handelt es sich um den fünften Band der Off-Campus-Reihe. In diesem letzten Band werden die vier vorherigen Bände nochmal aufgegriffen und in einem Kurzgeschichtenstil ...

Bei „The Legacy“ von Elle Kennedy handelt es sich um den fünften Band der Off-Campus-Reihe. In diesem letzten Band werden die vier vorherigen Bände nochmal aufgegriffen und in einem Kurzgeschichtenstil werden wir nochmal in die Geschichten der vorher behandelten Charaktere mitgenommen und erfahren, was sich nach dem jeweiligen Band abgespielt hat bzw. was sich in der Gegenwart ereignet.

Ich fand die Idee an sich toll, weil ich bei manchen Bänden doch Schwierigkeiten hatte, die Charaktere loszulassen, weil ich sie so gern begleitet habe. Leider wurden meine Erwartungen nicht getroffen. Ich hatte das Gefühl, dass es den letzten Teil gar nicht gebraucht hätte, da er so sehr an der Oberfläche kratzte, dass der Funke nicht wirklich überspringen wollte.

Im Grunde waren die vier Kurzgeschichten hier einfach zu ähnlich. Die Charaktere gehen den Klischeeweg einer länger bestehenden Liebe in dem Alter, was wenig Überraschungen bereit hielt. Sie alle gingen einen ähnlichen Gang, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Und auch wenn das wahrscheinlich tatsächlich sehr authentisch ist, so war es mir doch zu eintönig und hatte zu wenig Tiefgang.

Nichtsdestotrotz mag ich den Schreibstil von Elle Kennedy einfach sehr. Sie schafft es, eine Leichtigkeit in ihre Geschichten zu bringen, die einfach mitreißend ist. Auch wenn der Inhalt nicht meinen Wünschen entsprach, so konnte sie mich dennoch bei der Stange halten. Sie beschreibt die Höhen und Tiefen von Beziehungen, spickt diese mit einer Prise Humor, ganz viel Liebe und noch mehr Leidenschaft.

„The Legacy“ ist ein netter Abschluss der Reihe, den es nicht zwingend gebraucht hätte und deren Inhalt auch einfach an die 4 vorherigen Bände jeweils als Epilog hätte angehängt werden können. So haben wir die einzelnen Protagonisten nochmal erlebt, aber dennoch bin ich der Meinung, dass man auf den fünften Band gut und gerne verzichten kann.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Nicht warm geworden

Jogginghosen-Henry
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Henry hat schon immer davon geträumt, seine Traumfrau zu treffen, aber ausgerechnet jetzt? Frühmorgens nach einer durchtanzten Nacht auf dem Campingplatz eines Metalfestivals? Bevor er begreift, was passiert ...

Henry hat schon immer davon geträumt, seine Traumfrau zu treffen, aber ausgerechnet jetzt? Frühmorgens nach einer durchtanzten Nacht auf dem Campingplatz eines Metalfestivals? Bevor er begreift, was passiert ist, ist die schöne Unbekannte schon wieder im Getümmel verschwunden. Henrys Freunde Gabriel, Felix und Evil Enrico erkennen die Dringlichkeit der Situation und setzen sofort eine Suchaktion in Gang. Doch was sie nicht wissen: Das Wochenende hält noch so einiges bereit, das nicht geplant war, und wird das Leben der Freunde ordentlich durcheinanderwirbeln. Glück, Liebe und Tod sind eben auch nur Zeltnachbarn im Leben.

Wir begleiten Henry dabei, wie er Jahr für Jahr auf das gleiche Festival geht, von Erzählungen und Begegnungen berichtet und sich überwiegend aber nicht wirklich weiterentwickelt.

Die Charaktere waren alle auf ihre Art ... nennen wir es besonders. Jede:r von ihnen hatte sein:ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, aber alle verband eine relativ okaye Freundschaft. Ich würd es nicht stark nennen, da sie sich – der eine mehr als der andere – sofort gegenseitig ans Messer liefern würde. Ich würde sagen, sie werden verbunden durch ihr ähnliches Alter, das gleiche Dorf und den gemeinsamen Nenner der Festivalliebe.
Ansonsten bin ich ein wenig enttäuscht von Henry. Da wir ihn Jahr um Jahr auf das gleiche Festival begleiten, hab ich mir mehr Entwicklung seines Charakters gewünscht. Gefühlt kämpft er immer noch mit den gleichen Dämonen, hat immer noch die gleichen Ansichten und verhält sich auch immer noch gleich. Da hätte ich mir einfach mehr Dynamik gewünscht.

Der Schreibstil war fluffig und wurde durch die eine oder andere Erzählung aufgelockert. Anfangs fand ich das ganz charmant und war an Frank Goosen erinnert, weswegen ich mich richtig auf die Geschichte gefreut hatte. Aber so wirklich warm wurde ich mit den ständig ausschweifender werdenden Geschichten nicht. Es brauchte ewig, um einen Bezug herzustellen und hin und wieder hatte ich das Gefühl, es wurd einfach erzählt, um erzählt zu werden, wobei die Geschichte und die Message der kleinen Ausschweifung immer mehr ins Abseits rückten.

Ein netter Roman für zwischendurch, der mich leider nicht wirklich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Leider nichts für mich

Die Auszeit
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Die geplante Auszeit sollte perfekt sein: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten planen, das Leben in einem abgelegenen Rückzugsort in den Alpen zu genießen. Sie sind jung, attraktiv ...

Die geplante Auszeit sollte perfekt sein: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten planen, das Leben in einem abgelegenen Rückzugsort in den Alpen zu genießen. Sie sind jung, attraktiv und erfolgreich, und sie wollen, dass die ganze Welt an ihrem Glück und Glamour teilhat. Doch unter der Oberfläche gibt es Spannungen und Geheimnisse. Was als Feiern von Freundschaft, Liebe und Leidenschaft beginnt, verwandelt sich schnell in Eifersucht, Neid und Hass. Jeder anwesende Gast gerät unter Verdacht, auch der Hotelbesitzer Pierre und sein Team. Doch das vermeintlich abgelegene Retreat ist nicht so einsam, wie sie dachten, und bald bricht ein mörderischer Sturm über sie herein.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und springt dabei zwischen den Zeitebenen: vor der Tat und danach, wo sich mit der Frage befasst wird, wer der:die Täter:in sein könnte und welches Motiv sich dahinter versteckt.

Ich bin mir ganz sicher, dass der Thriller für viele Leser:innen der perfekte Einstiegsthriller ist, der sanft startet, irgendwann an Fahrt aufnimmt und dann mit einem Ende daher kommt, das für nicht alle direkt zu erahnen gewesen ist. Mich jedoch konnte das Buch leider nicht überzeugen, obwohl ich es so gern gemocht hätte.

Ich tat mich mit all den Namen und Charakteren schwer, auch wenn hinten im Buch (wahrscheinlich in weiser Voraussicht) die Charaktere mit einer kurzen Beschreibung zusammengefasst wurden. Leider wurde mein Lesefluss des öfteren gestört, weil ich eben diese Charakterauflistung immer wieder abrufen musste, um nicht durcheinander zu kommen. Genau deswegen und weil keine:r mir sonderlich sympathisch vorkam, konnt ich keine wirkliche Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Ich möcht jedoch betonen, dass das ein Me-Problem ist, ich hab's einfach nicht so mit Namen.

Die Geschichte nahm für mich zu langsam an Fahrt auf. Auch wenn ein Erzählstrang die Sicht nach der Tat einnahm, empfand ich es nicht wirklich als super spannend. Anfangs konnte ich noch ein wenig miträtseln, aber schnell waren die ersten Vermutungen angestellt, die sich in Teilen dann auch bestätigten.

Den Schreibstil fand ich an sich wirklich gut, aber für mich passte er leider nicht in das Thrillersetting. Die teilweise ausschweifende und poetische Sprache kann ich mir echt gut in einer spicy Romancegeschichte vorstellen, jedoch gab es in diesem Fall einen Bruch für mich.

Auch wenn ich es wirklich gern gemocht hätte, muss ich gestehen, dass „Die Auszeit“ leider nichts für mich gewesen ist.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Nicht authentisch

The Family Guest
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Tanya Blackstone ist eine Austauschschülerin aus Großbritannien, die äußerlich perfekt aussieht und Natalie Merritt dabei hilft, den Haushalt zu führen. Sie ähnelt Anabel, Natalies verstorbener Tochter, ...

Tanya Blackstone ist eine Austauschschülerin aus Großbritannien, die äußerlich perfekt aussieht und Natalie Merritt dabei hilft, den Haushalt zu führen. Sie ähnelt Anabel, Natalies verstorbener Tochter, sehr. Paige, die jüngere Tochter, ist jedoch misstrauisch gegenüber Tanya und glaubt nicht, dass sie die ist, die sie vorgibt zu sein. Sie ist überzeugt, dass Tanya eine verborgene Agenda hat und nicht die perfekte Gastfreundin ist, die sie zu sein scheint.

„The Family Guest“ von Nelle Lamarr verspricht eine fesselnde Geschichte über eine Austauschschülerin, die eine unheimliche Ähnlichkeit mit der verstorbenen Tochter der Gastfamilie hat. Leider fand ich nicht ganz die Geschichte wieder, die mir der Klappentext versprochen hat.

Die Handlung ist vorhersehbar und bietet wenig Überraschungen. Schon relativ früh wird klar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt und was die vermeintliche Auflösung ist.

Die Charaktere bleiben oberflächlich und entwickeln sich kaum über die Geschichte hinweg. Ich konnt sie auch irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen, weil sie so gegen jegliche Logik agierten, dass es mich irgendwann nicht mehr mitreißen konnte. Ich hatte mir runde Charaktere erhofft, mit denen ich mitfühlen kann, die mich an die Hand nehmen und denen ich über die Schulter sehen kann. Stattdessen handelten sie oft entgegen des gesunden Menschenverstandes. Als ob Tanya wirklich alles hätte tun und lassen können – ohne jegliche Konsequenz. Und selbst als kleine Zweifel aufkamen, wurden sie kurze Zeit später einfach wieder verworfen.
Ebenso die vielen Klischees, die aufgegriffen wurden, ließen mich oftmals mit den Augen rollen. Eine Veganerin, die natürlich nur in Second-Hand-Läden einkauft, sich nicht um sich selbst kümmert und alles einfach so laufen lässt. Das war mir dann doch zu einfach.
Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren wirkten einfach erzwungen und oftmals unrealistisch.

Die Spannung baut sich nur langsam auf und wird durch wiederholte Handlungsmuster schnell abgeschwächt. Insgesamt fehlt es dem Buch an Tiefe und Originalität, was es schwer macht, sich wirklich in die Geschichte hineinzuversetzen. Enttäuschend für Leser:innen, die sich auf ein spannendes und mitreißendes Leseerlebnis gefreut haben. Mir kamen so viele Passagen einfach irrelevant für die Story vor. Je häufiger ich auf so eine Stelle stieß, desto unbefriedigender fühlte sich die Geschichte an.

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