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Veröffentlicht am 02.04.2024

Spannend, aber das Ende war mir too much

Mädchen aus dem Moor
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Kath und Adam leben mit ihrer neunjährigen Tochter Lyla in einem alten Steinhaus im Dartmoor und führen ein einfaches, aber erfülltes Leben. Kath ist besonders verbunden mit dem Moor und ihrer Familie.

Alles ...

Kath und Adam leben mit ihrer neunjährigen Tochter Lyla in einem alten Steinhaus im Dartmoor und führen ein einfaches, aber erfülltes Leben. Kath ist besonders verbunden mit dem Moor und ihrer Familie.

Alles ändert sich jedoch, als Kath nach einem schweren Unfall aus der Ohnmacht erwacht und auf unerklärliche Ablehnung stößt. Sie kann sich kaum an das Ereignis erinnern, aber seltsame Bilder und Gefühle plagen sie: Ist ihr Ehemann aggressiver als sonst? Warum verhält sich ihr Bruder so merkwürdig? Und welche Geheimnisse verbergen sich hinter den nächtlichen Ausflügen ihrer Tochter ins Moor? Kath beginnt zu zweifeln, ob sie verrückt wird oder ob sie einer schrecklichen Wahrheit auf der Spur ist ...

Ich mochte die Charaktere wirklich gern. Ich hab Kath fasziniert dabei beobachtet, wie sie nach und nach versucht, sich an ihr altes Leben vor dem Unfall zu erinnern. Charakterzüge und Entscheidungen neu zu entdecken, Beziehungen zu ihren Lieben infrage zu stellen und dabei die unendliche Liebe ihrer Tochter gegenüber zu spüren. Man hat richtig gemerkt, wie sehr sie für ihre Tochter lebt, auch wenn sie zwischenzeitlich ein wenig „Angst“ vor ihr zu haben schien.
Ich weiß nicht, ob Lylas Asperer gut umgesetzt wurde, da bin ich einfach zu wenig im Thema drin, aber ich mochte sie als Charakter. Wie sie eingesetzt wurde, wie anhand ihres Charakters Bedrohung und Atmosphäre geschaffen wurde und wie sie mich letztendlich auch emotional erreichte.

Bis zur Auflösung war ich komplett gefesselt vom Buch. Ich mochte den Schreibstil, die Bedrohung, die von Seite zu Seite mitschwang, die Beklemmung, die sich immer mehr in mir breitmachte. Das fehlende Wissen, das ebenso zur Spannung beitrug und mich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lassen wollte. Und dann wurde ich enttäuscht. Das Ende war mir einfach zu übnertrieben, zu gewollt und dadurch zu artifiziell. Man hätte es so gut mit den schon gegebenen Umständen auflösen können, aber es wurde so wild, dass mir dann leider zum Ende hin der Supergau genommen wurde. Schade.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Familiendrama mit Spannungselementen

Das Waldhaus
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Als die 37-jährige Hannah nach London zurückkehrt, um sich um ihren schwer dementen Vater zu kümmern, wird sie mit einer schockierenden Enthüllung konfrontiert. Ihr Vater hält sie irrtümlicherweise für ...

Als die 37-jährige Hannah nach London zurückkehrt, um sich um ihren schwer dementen Vater zu kümmern, wird sie mit einer schockierenden Enthüllung konfrontiert. Ihr Vater hält sie irrtümlicherweise für ihre verstorbene Mutter, die vor Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Dies stürzt Hannah in eine emotionale Achterbahn, besonders wenn ihr Vater immer wieder um Vergebung bittet. Hat er möglicherweise mehr über den Tod ihrer Mutter gewusst, als er zugab? Oder war er gar daran beteiligt? Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft Hannah immer tiefer in die Rolle ihrer Mutter, ohne zu ahnen, dass sie dadurch düstere Ereignisse der Vergangenheit wieder aufleben lässt ...

Auch wenn Hannah eine relativ nervenaufreibende Person ist, die teilweise nicht nachvollziehbar, sehr anstrengend, ein wenig durcheinander und viel zu unberechenbar ist, hab ich ihr dennoch gern über die Schulter geguckt. Auch wenn ich lange nicht verstanden hab, wie verbissen sie teilweise war, ist es dennoch faszinierend gewesen, an ihren Gedanken teilzuhaben.
Ihr Bruder war für mich ein komplettes Rätsel. Ich hab zwar immer mehr verstanden, was seine Beweggründe gewesen sind, dennoch war er nicht wirklich greifbar.

Ich hatte zwischen all den Seiten immer das Gefühl, dass etwas Bedrohliches in der Luft schwingt, was aber einfach nicht rausgekommen ist. Es war beklemmend, aber ich hab mehrere Spannungsbögen hingefiebert, die aber nur langsam in Fahrt kamen bzw. sich nur am Ende manifestierten. Zwischendrin war es ein wenig wirr und konstruiert, was es teilweise ein wenig artifiziell anmuten ließ.

So ganz konnte mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und was hinter all dem steckte, aber die Irrungen und Wirrungen, die auf dem Weg passierten, waren teilweise schon sehr seltsam.

Ein Familiendrama mit Spannungselementen, das mich zwar unterhalten, jedoch nicht wirklich fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Faszinierend und grausam zugleich

Killing Days
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Detective Valerie Hart hat genug vom Stress im San Francisco Police Department und sehnt sich nach einer Auszeit. Doch ihre Pläne für ein entspanntes Wochenende werden jäh unterbrochen, als sie mit einem ...

Detective Valerie Hart hat genug vom Stress im San Francisco Police Department und sehnt sich nach einer Auszeit. Doch ihre Pläne für ein entspanntes Wochenende werden jäh unterbrochen, als sie mit einem grausigen Verbrechen konfrontiert wird: Eine brutal zugerichtete Frauenleiche wird gefunden, begleitet von einer Nachricht, die direkt an sie gerichtet ist. Kurz darauf entdeckt man eine zweite Leiche mit einer ähnlichen Botschaft. Valeries Ermittlungen führen sie in ein Hochsicherheitsgefängnis, in dem die Serienmörderin Katherine Glass auf ihre Hinrichtung wartet. Valerie hat Glass vor Jahren verhaftet, und es scheint, als ob der Täter versucht, sie in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel zu verwickeln, um die Serienmörderin freizupressen.

„Killing Days“ ist ein spannender Thriller, der mit einer fesselnden Handlung und einem komplexen Rätsel aufwartet. Die Geschichte beginnt mit einem verstörenden Verbrechen, das Detective Valerie Hart in ein gefährliches Spiel mit einem hochintelligenten Serienkiller verwickelt.

Die Charaktere waren zwar teilweise ein wenig viel für meinen Geschmack und an manchen Stellen war ich kurz verwirrt, aber an sich sind gut ausgearbeitet. Ich mochte Valerie und Nick und auch Katherine war besonders faszinieren. Valeries innerer Konflikt zwischen ihrem Wunsch nach Ruhe und ihrer Pflicht als Ermittlerin verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. Ebenso wie Katherines krankhaftes Inneres, das mich aber so in seinen Bann ziehen konnte, dass ich ständig zwischen Ekel und Faszination hin und her schwankte.

Dem Autoren gelingt es, eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, die den:die Leser:in bis zum Schluss in Atem hält. Die Wendungen und Enthüllungen halten die Spannung hoch, obwohl einige davon vorhersehbar sind.

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Er ist flüssig und packend, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Auch die Beschreibungen der Taten waren so deutlich, dass ich förmlich mit allen Sinnen glaubte, dabei zu sein.

Die Handlung war mir an manchen Stellen etwas zu überladen und könnte straffer sein. Zudem sind nicht alle Charaktere gleich stark entwickelt, was gelegentlich zu Verwirrung führen kann.

Insgesamt ist „Killing Days“ ein solider Thriller, der Fans des Genres sicherlich gefallen wird, auch wenn er nicht ganz das volle Potential ausschöpft.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Spannend, aber mit Längen

Die Toten von Fleat House
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Rektor Jones, Leiter des traditionsreichen St. Stephen's Internats in Norfolk, erlebt einen Albtraum, als ein Schüler unter mysteriösen Umständen stirbt. Der rebellische 18-jährige Charlie Cavendish wird ...

Rektor Jones, Leiter des traditionsreichen St. Stephen's Internats in Norfolk, erlebt einen Albtraum, als ein Schüler unter mysteriösen Umständen stirbt. Der rebellische 18-jährige Charlie Cavendish wird tot in seinem Zimmer aufgefunden. Jones versucht verzweifelt, den Vorfall als Unfall abzutun, aber Detective Inspector Jazz Hunter, die aus persönlichen Gründen ihre Karriere bei der Londoner Polizei aufgegeben hat, wird gebeten, den Fall zu untersuchen. Als ein Lehrer Selbstmord begeht und ein weiterer Schüler verschwindet, beginnt Jazz zu erkennen, dass sie in die Vergangenheit eintauchen muss, um die Wahrheit über Charlies Tod herauszufinden.

Die Hauptcharaktere haben mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte DI Jazz Hunter wirklich gern und konnte schnell Sympathien zu ihr aufbauen. Ich bin ein ganz bisschen traurig, dass es keine weiteren Fälle für sie geben wird, obwohl sie mir bereits ans Herz gewachsen ist.
Insgesamt waren es mir aber viel zu viele Figuren, die eingeführt wurden und von denen ich die ganze Hintergrundgeschichte präsentiert bekommen habe, auch wenn es nicht unbedingt zum Roman beitrug. Das führte leider immer wieder dazu, dass die Spannung verwässert und der Plot unnötig in die Länge gezogen wurde. Es war mir schon klar, dass die Fülle an Charakteren dazu beitrug, dass die Geschichte länger brauchte, da sich Jazz erst mit allen umfangreich befassen musste, aber die Hälfte hätte es auch getan, um lang genug im Dunkeln zu tappen.

Der Schauplatz hat aber viel wieder wett gemacht. Ich mochte das Setting im Internat, das kleine Dörfchen Norfolk und der Vibe, der in dieser Kulisse transportiert wurde.

Der Schreibstil an sich hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Ich mochte, dass die Seiten nur so vor sich hinplätscherten und die Geschichte gut konsumierbar geschrieben war. Jedoch waren viele der Passagen sehr ausufernd beschrieben, was mich hin und wieder fast dazu verleitete, diese zu überspringen.

Ich glaub, als Auftakt einer spannenden Reihe, bei der der erste Teil dazu genutzt wurde, um den Leser:innen die Charaktere und das Setting näher zu bringen, hätte ich mir das gut vorstellen können. Als eigenständiger Kriminalroman war es mir aber nicht fesselnd genug. Ich fand die Idee im Vorwort nachvollziehbar, dass der Roman nicht überarbeitet wurde, um möglich das Erbe von Lucinda Riley aufrechtzuerhalten, aber eine kleine Überarbeitung hätte dem Roman nur gut getan.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Spannend und langwierig zugleich

Die geheime Geschichte
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Richard Papen wächst in einfachen Verhältnissen auf und erhält die Möglichkeit, durch ein Stipendium das College zu besuchen. Dort wird er von der Welt der privilegierten Studenten fasziniert. Besonders ...

Richard Papen wächst in einfachen Verhältnissen auf und erhält die Möglichkeit, durch ein Stipendium das College zu besuchen. Dort wird er von der Welt der privilegierten Studenten fasziniert. Besonders beeindruckt ihn eine Gruppe junger Leute, mit denen er Griechisch lernt und ausgelassen feiert. Doch schon bald merkt er, dass hinter der scheinbaren Freundschaft seiner neuen Bekannten Spannungen und ein düsteres Geheimnis lauern. Dieses Geheimnis zieht ihn nach und nach in einen dunklen und mörderischen Strudel.

Donna Tartts „Die geheime Geschichte“ ist angekündigt als literarisches Meisterwerk, das die Leser:innen in eine faszinierende und düstere Welt voller Geheimnisse und moralischer Abgründe entführt und genau so ging es mir auch.

Die Charaktere sind unglaublich vielschichtig und komplex gestaltet, was es dem:der Leser:in ermöglicht, sich tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelten hineinzuversetzen. Tartt nimmt sich viel Zeit, um die Hintergründe und Motive ihrer Figuren zu durchleuchten, was zu einer intensiven und atmosphärischen Erzählung führt. Was ich stellenweise als langwierig empfand, war nötig, um die facettenreiche Vielschichtigkeit der einzelnen Charaktere darzulegen und kommende Handlungen besser verstehen zu können.

Der langsame Aufbau der Handlung ist sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Einerseits ermöglicht er es dem:der Leser:in, die Charaktere und ihre Beweggründe besser zu verstehen, andererseits führen die ausführlichen Beschreibungen und die detaillierte Entwicklung der Geschichte zu einigen Längen und langwierigen Passagen. Ich war konstant in einem Zwiespalt mit mir selbst, weil es zeitweise mein Lesevergnügen einfach schmälerte.

Dennoch gelingt es Tartt, die Spannung immer wieder einzuweben, die immer wieder überrascht und schockiert. Die Wendungen und Enthüllungen in der Handlung sorgen für unerwartete Momente und hielten mein Interesse bis zum Ende aufrecht.

Insgesamt ist „Die geheime Geschichte“ ein beeindruckendes Werk, das nicht nur durch seine fesselnde Handlung und die starken Charaktere besticht, sondern auch zum Nachdenken über moralische Fragen und die Abgründe der menschlichen Psyche anregt. Trotz einiger Längen bietet das Buch eine mitreißende und packende Lektüre, die lange nachhallt und zum Diskutieren und Interpretieren einlädt.

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