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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2024

Second Chance nach 13 Jahren

Remember when Love was new
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In "Remember when love was new" entführt Anne Goldberg den Leser nach Schottland. Die Geschichte von Leena und Hamish ist sicherlich kein Feuerwerk der Überraschungen, aber die Charaktere bestechen mit ...

In "Remember when love was new" entführt Anne Goldberg den Leser nach Schottland. Die Geschichte von Leena und Hamish ist sicherlich kein Feuerwerk der Überraschungen, aber die Charaktere bestechen mit ihrer Vielschichtigkeit und ihrem Facettenreichtum.

Als Hamish 13 Jahre nach seiner Trennung von Leena nach Stonehaven zurückkehrt, ist alles anders als früher. Während Leena Single ist und neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin noch im Pub ihrer Eltern aushilft, ist Hamish inzwischen verheiratet und hat einen Sohn. Keine Chance also für eine erneute Liebe. Oder doch?
Schnell stellt sich heraus, dass eben doch nicht alles anders ist als früher. Manche Marotten lassen sich schwer abstellen, ebenso wie lange gehegte Gefühle. Und je mehr sich die Leben der beiden wieder überschneiden, desto klarer wird, was sie in ihrer Jugendzeit verbunden hat.

Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat, ist die Beschreibung der Charaktere. Keiner der Handelnden wird per se als gut oder schlecht dargestellt, sondern als Mensch mit Ecken und Kanten, der sicherlich manchmal nicht alles richtig macht, aber dennoch sein Bestes gibt. Gerade Hamish fand ich in diesem Aspekt total spannend, in seiner Eigenschaft als Vater, Ehemann, Tankkarten-Vertreter, Sohn, Ex-Freund etc. Ich bin zwar persönlich nicht so richtig warm geworden mit ihm, hab aber durchaus verstanden, was Sunshine Leena an Grumpy Hamish findet.

Mein Fazit: Nach dem fulminant überraschenden ersten Teil der Second Chances-Reihe schlägt Anne Goldberg hier wesentlich ruhigere Töne an. Ich mochte den Roman trotzdem sehr und vergebe gerne 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.02.2024

Die Sängerin und der Goalie

The Brooklyn Years - Wo wir hingehören
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Auf die Geschichte von Goalie Silas und Sängerin Delilah habe ich mich sehr gefreut - Silas hat bereits in den ersten Bänden der Brooklyn Years-Reihe einen recht guten Eindruck bei mir hinterlassen, und ...

Auf die Geschichte von Goalie Silas und Sängerin Delilah habe ich mich sehr gefreut - Silas hat bereits in den ersten Bänden der Brooklyn Years-Reihe einen recht guten Eindruck bei mir hinterlassen, und dabei ist es auch geblieben. Ein sehr teamorientierter, hilfsbereiter und aufopferungsvoller Kerl, ein "Kümmerer", einer von den Guten. Auch Delilah fand ich sehr interessant, vor allem wegen ihrer Phobie und ihrem Umgang damit.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben - zum einen in der Vergangenheit, in der sich Silas und Delilah zum ersten Mal begegnen, und zum anderen in der Gegenwart, als sie sich wieder treffen und sich die Möglichkeit zu einer zweiten Chance für ihre Liebe ergibt. Zwischen ihnen steht allerdings ein Geist aus der Vergangenheit, ebenso wie ihre beiden sehr hektischen Leben, die im ersten Moment absolut unvereinbar erscheinen. Doch es heißt ja nicht umsonst, dass Liebe alle Hindernisse überwindet...

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich fand die beiden sehr entspannt in ihrem Umgang miteinander und konnte mich gut auf ihr vorsichtiges Herantasten einlassen. Außerdem hab ich mich sehr über die gut funktionierende und äußerst erwachsene Kommunikation zwischen den beiden gefreut, sehr erfrischend in diesem Genre. Besonders schön fand ich die Kapitel auf der Insel, das Unbeschwerte, Leichte.
Die Handlung war für meinen Geschmack recht vorhersehbar, trotz der eingebauten Spannungselemente. Dennoch ist die Geschichte schön geschrieben, und vor allem Fans der Reihe werden auch diesen Band lieben.

Mein Fazit: Ein weiterer sehr gelungener Roman aus dem Brooklyn Bruisers-Universum. Zwar etwas vorhersehbar, aber trotzdem sehr unterhaltsam. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.02.2024

Der schwächste Band der Reihe - aber immer noch grandios!

Only One Letter
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Bereits aus dem ersten Band der Only One-Reihe wusste ich, dass Anne Goldberg nicht vor ganz großen, schockierenden Themen zurückschreckt. Aber ich wusste auch, dass sie absolut in der Lage ist, diese ...

Bereits aus dem ersten Band der Only One-Reihe wusste ich, dass Anne Goldberg nicht vor ganz großen, schockierenden Themen zurückschreckt. Aber ich wusste auch, dass sie absolut in der Lage ist, diese Themen sensibel und wertschätzend zu verpacken und in eine humorvolle, optimistische Rahmenhandlung einzubetten.

In „Only One Letter“ hat mir eben diese Rahmenhandlung ein wenig gefehlt. Es gibt einen Handlungsstrang, der in der Vergangenheit in London spielt und der in Form von Notizbucheinträgen wiedergegeben wird, und es gibt einen Handlungsstrang, der in der Gegenwart in den USA angesiedelt ist. In beiden Strängen steht der Umgang mit bestimmten vergangenen Ereignissen im Vordergrund, aber außen rum passiert nicht allzu viel. Die einzelnen Kapitel drehen sich abwechselnd um Vergangenheit und Gegenwart, so dass der Leser langsam in beiden Handlungssträngen auf eine Klimax zugeführt wird. Ich hab dabei den zeitlichen Kontext oft ein wenig aus den Augen verloren, was mir das Lesen ein wenig erschwert hat.

Das Buch ist dennoch alles andere als langweilig. In den Notizbuch-Passagen begleiten wir Liz dabei, wie sie auf eigene Faust versucht, sich nach einem traumatischen Erlebnis wieder zurück in die Normalität zu arbeiten. Nate steht ihr im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützend bei und zeigt uns dabei seine ruhige, zuverlässige und bedingungslos loyale Seite. In London herrscht das Lachen, die Liebe und die Leichtigkeit. Die Gegenwarts-Passagen in den USA zeichnen ein ganz anderes Bild, vor allem von Nate, der plötzlich patriarchalisch, in sich gekehrt, fast schon lieblos Liz gegenüber wirkt. Über den Ursprung der Wesensänderung kann der Leser anfangs nur wild spekulieren, und Anne Goldberg versteht es meisterhaft, falsche Fährten auszulegen, so dass die Wahrheit am Ende mal wieder viel schockierender und trauriger ist, als man es erwartet hätte.

Mein Fazit: Ein sehr ergreifendes Buch über wichtige Themen, die leider oft noch sehr tabubehaftet sind. Toll ausgearbeitete Charaktere mit klarer und verständlicher Entwicklung. Aufgrund der etwas dünnen Rahmenhandlung aber nicht so mitreißend wie Band 1. Für „Only One Letter“ gibt’s deshalb 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.01.2024

Goldrichtig für einen gemütlichen Winterabend vor dem Kamin

Kisses in the Snow
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Bei diesem Roman kommt auf jeden Fall Weihnachtsstimmung auf! Die drei Autorinnen haben ein wundervolles Setting in den Rocky Mountains ersonnen, das den Leser zum Träumen einlädt. Die Geschichte handelt ...

Bei diesem Roman kommt auf jeden Fall Weihnachtsstimmung auf! Die drei Autorinnen haben ein wundervolles Setting in den Rocky Mountains ersonnen, das den Leser zum Träumen einlädt. Die Geschichte handelt von Ava, Grace, Peyton, Hunter, Mason und Nolan und ist abwechselnd aus der Perspektive von Ava, Hunter und Grace erzählt. Besonders gelungen fand ich, wie die drei Handlungsstränge ineinander verzahnt waren und so zu einer Einheit verschmolzen sind.

Die Charaktere sind gut angelegt, wobei ich Ava anfangs komplett unsympathisch fand. Dadurch, dass es in diesem Buch nicht nur zwei Protagonisten, sondern gleich sechs gibt, fehlt es bei dem ein oder anderen vielleicht etwas an Tiefe. Anders wäre das aber sicherlich innerhalb des seitenzahlbedingten Rahmens schlecht machbar gewesen.

Schön fand ich, wie die "Touris" Ava, Grace und Mason nach und nach eine Beziehung zu Big Sky und seinen Bewohnern aufgebaut haben. So wurden aus einer lawinenbedingten Zweckgemeinschaft Freunde.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir auf Gefühlsseite alles viel zu spontan war. Die Beziehung zwischen Hunter und Peyton konnte ich nachvollziehen, aber alles andere ging mir viel zu schnell und auch zu weit für die Kürze der Zeit. Doch wenn man das mal ausklammert und sich auf die Story einlässt, hat man ein wundervolles, winterliches und gefühlvolles Leseerlebnis.

Mein Fazit: Genau das richtige für gemütliche Lesestunden vor dem Kamin. Und gleichzeitig eine durch die verschiedenen Perspektiven äußerst kurzweilig und interessant gestaltete Geschichte, die Spaß macht. "Kisses in the snow" erhält von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.01.2024

Überraschungshighlight mit kleinen Mängeln

Lightlark
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Die schönsten Bücher sind die, mit denen man nicht gerechnet hat. Und exakt so ging es mir mit "Lightlark", einem Buch, das ich eigentlich nur in Ermangelung anderen Lesestoffs gelesen habe.

Die Geschichte ...

Die schönsten Bücher sind die, mit denen man nicht gerechnet hat. Und exakt so ging es mir mit "Lightlark", einem Buch, das ich eigentlich nur in Ermangelung anderen Lesestoffs gelesen habe.

Die Geschichte um die Wildfolk-Herrscherin Isla Crown ist fantasievoll, vielfältig und spannend, und sie steckt voller Überraschungsmomente. Die Protagonistin besticht durch ihre bodenständige Art und ihren Kampfgeist. Sie kommt an vielen Stellen recht naiv rüber, entwickelt sich aber im Laufe des Romans weiter zu einer selbstbewussten und selbstständigen, mutigen jungen Frau. Grundsätzlich sind die Charaktere in diesem Buch sehr vielschichtig angelegt, was mir sehr gefallen und mir ein wunderbares Leseerlebnis beschert hat.

Der Roman erstreckt sich über die gesamte Dauer des Centennials, einem hunderttägigen Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, der alle 100 Jahre ausgetragen wird, und dessen Ziel es ist, die alten Flüche zu brechen. Isla spielt ein Spiel um Leben und Tod, ihr Aufenthalt auf Lightlark ist geprägt von Geheimnissen, Intrigen und Lügen. Am Ende ist doch alles ganz anders als erwartet - und einer der Herrscher wird den Wettkampf mit seinem Leben bezahlt haben...
Die Handlung war super spannend, eine Kombination aus Schatzsuche und Kriminalfall. Die Autorin hat es geschafft, mich mit unerwarteten Plottwists zu überraschen und die 528 ebook-Seiten äußerst kurzweilig zu gestalten. Für das Verständnis wäre es gut gewesen, die Grundzüge der Macht ebenso wie die Machtverhältnisse in Islas Welt noch ein wenig detaillierter darzulegen - das hätte mir wahrscheinlich das ein oder andere Fragezeichen in den Augen erspart (gerade am Anfang und am Ende der Geschichte). An anderer Stelle war die Erzählung dafür fast schon etwas zu detailreich, was wiederum die Länge des Buchs erklärt.

Mein Fazit: Eine fantastische und äußerst kurzweilig angelegte Geschichte, die ich gerne weiterempfehle. Aufgrund der leichten Verständnisprobleme vergebe ich 4 von 5 Sternen. Band 2 steht schon in den Startlöchern...