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Veröffentlicht am 01.02.2018

Love like blood

Love like Blood
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In einem Londoner Wohnviertel wird eine Lehrerin in ihrem eigenen Haus brutal mit Säure übergossen und anschließend ermordet. Da dieser Angriff scheinbar grundlos geschah und die Lehrerin keine Feinde ...

In einem Londoner Wohnviertel wird eine Lehrerin in ihrem eigenen Haus brutal mit Säure übergossen und anschließend ermordet. Da dieser Angriff scheinbar grundlos geschah und die Lehrerin keine Feinde hatte erhärtet sich schnell der Verdacht, dass der Angriff ihrer Lebensgefährtin galt und die beiden Frauen von den Tätern verwechselt wurden. Die Lebensgefährtin der Toten ist Polizistin und ermittelt im Fall einiger vermeintlicher Ehrenmorde. Als kurz darauf zwei Jugendliche verschwinden und ein paar Tage später die junge muslimische Frau ermordet aufgefunden wird stellt sich die Frage, ob auch dieser eine Ehrenmord ist und mit dem Tod der Lehrerin zusammenhängt.

Das Hörbuch ist sehr fesselnd und spannend. Mark Billingham kann sofort zu Beginn Spannung aufbauen und diese bis zum Ende durchgehend aufrecht erhaltenn. Zudem überzeugt er mit einem wirklich überraschenden Ende. Ich konnte gleich zu Beginn in das Hörbuch einsteigen und der Handlung ohne Probleme bis zum Ende folgen.

Der Autor beschreibt verschiedene Handlungsstränge. Mit der Zeit verbindet er diese äußerst gelungen und schafft es dadurch einen wirklich gelungenen Thriller zu verfassen, der mich komplett fesseln konnte. Der Autor verzichtet komplett auf unnötige Längen und Wiederhollungen, wodurch sich das Hörbuch sehr schnell hören lässt.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben und als Hörer beginnt man schnell mit ihnen mitzufiebern und mitzuleiden. Uve Teschner schafft es zudem jedem einzelnen Protagonisten seinen eigenen Charakter zu verleihen. Dadurch wird die Handlung besonders authentisch und glaubwürdig.

Besonders gut gefiel mir, dass der Autor es geschafft hat eine kulturelle Problematik wirklich glaubhaft darzustellen. Die Handlung hat mich sehr nachdenklich gestimmt, da das Thema der Ehrenmorde durch Familienmitglieder immer wieder aktuell und für mich unvorstellbar und nicht nachvollziehbar ist. Der Autor schafft es dieses sehr ernste Thema geschickt in eine fesselnde Handlung einzubauen. Ich werde noch länger über das Hörbuch nachdenken.

Ich kenne bereits mehrere Hörbücher in denen Uve Teschner die Sprecherrolle übernimmt. Auch in „love like blood“ kann er wirklich überzeugen. Die einzelnen Szenen und Protagonisten wirken äußerst lebendig und authentisch.

FAZIT:

„Love like blood“ verbindet Spannung und ein ernstes Thema sehr gelungen. Uve Teschner ist die perfekte Besetzung für die Sprecherrolle. Ich empfehle jedem Thrillerfan dieses Hörbuch anzuhören. Daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Schloss aus Glas

Schloss aus Glas (Filmausgabe)
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Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre ...

Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern, wodurch diese verwahrlosen und schon früh auf sich selbst gestellt sind. Dennoch versuchen die Eltern immer wieder für ihre Kinder da zu sein und sind bemüht ihre Elternrolle gut zu meistern. Dies ist allerdings schwer, wenn es weder Essen noch Spielsachen gibt und regelmäßig in einer Nacht und Nebel Aktion der Wohnort gewechselt werden muss.


Jeannette Walls erzählt sehr ausführlich von ihren frühesten Kindheitserinnerungen (ab circa ihrem dritten Lebensjahr) bis zu ihrer Selbstständigkeit und Abnabelung von den Eltern. Die Ereignisse sind bildlich und ergreifend beschrieben und sie schafft es ihre Angehörigen lebendig und authentisch zu beschreiben. Als Leser kann man sich die Szenen bildlich vorstellen und ist umso schockierter, dass diese auf einer wahren Begebenheit basieren.


Jeannette Walls erzählt sehr berührend wie sie ihre Kindheit mit einem alkoholkranken Vater und einer psychisch kranken Mutter verbracht hat. Einerseits zeigt sie die fürsorglichen und liebevollen Seiten ihrer Eltern auf, andererseits waren sie aufgrund ihrer Erkrankungen nicht oft in der Lage diese zu zeigen und haben ihre Kinder stark vernachlässigt (sowohl körperlich als auch seelisch).


Jeannette Walls verdient den größten Respekt, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben und auch schockierende Details und traumatische Ereignisse nicht ausgelassen hat. Besonders berührt hat mich, dass Jeannette und zwei ihrer Geschwister einen Weg für sich gefunden haben mit ihrer schweren und traumatischen Vergangenheit umzugehen, wohingegen die jüngste Schwester scheinbar daran zerbrochen ist.


Das „Schloss aus Glas“ wird mich noch länger beschäftigen und ich werde noch öfter über den Inhalt nachdenken. Obwohl die Kinder Hunger, Obdachlosigkeit, sexuellen Missbrauch, schwer kranke Eltern, keine stabilen Beziehungen oder Freundschaften,… erlebt haben, hat man beim Lesen doch den Eindruck, dass Jeannette im Großen und Ganzen ihre Kindheit als glücklich empfindet und ihre Eltern trotz allem liebt.


FAZIT:


„Schloss aus Glas“ ist literarisch kein Meisterwerk, konnte mich allerdings so stark berühren, wie es selten ein Buch schafft. Ich vergebe daher 5 Sterne und freue mich auf den Film!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Verliebt... Verlobt... Verdächtig

Verliebt... Verlobt ... Verdächtig!
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Die Ermittlerin Eva Sturm findet am Strand von Langeoog einen gravierten Goldring. Gemeinsam mit Jürgen, dem Leiter der Touristinfo, begibt sie sich auf die Suche nach dem Besitzer des Ringes. Als weitere ...

Die Ermittlerin Eva Sturm findet am Strand von Langeoog einen gravierten Goldring. Gemeinsam mit Jürgen, dem Leiter der Touristinfo, begibt sie sich auf die Suche nach dem Besitzer des Ringes. Als weitere Ringe mit demselben gravierten Namen auftauchen beginnt Eva ein Verbrechen hinter den Ringen zu vermuten. Dieser Verdacht erhärtet sich, nachdem ein Anschlag auf die Ermittlerin verübt und dabei der Ring gestohlen wird. Eva riskiert bei den Ermittlungen nicht nur ihr Leben, sondern kommt einem schockierenden Verbrechen auf die Spur.

Moa Graven verbindet ihren fesselnden Schreibstil mit einer gut durchdachten Handlung zu einem kurzweiligen Kriminalroman. Die Spannung kann schnell aufgebaut und durch geschickt eingebaute Wendungen bis zum Ende gehalten werden. Spätestens zum Ende des Buches werden alle offenen Fragen beantwortet.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und gut strukturiert, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Der einfache und flüssige Schreibstil ermöglicht ein schnelles Lesen des Buches, welches nicht die komplette Aufmerksamkeit des Lesers erfordert.

Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Im Gegensatz zu den anderen Teilen rund um Eva Sturms Ermittlungen war mir Eva nicht so sympathisch. Dies hat meiner Lesefreude allerdings keinen Abbruch getan.

„Verliebt ... verlobt verdächtig“ ist der erste von bisher elf Bänden rund um die Ermittlungen von Eva Sturm und ihrem Helfer Jürgen auf Langeoog. Ich kenne bereits andere Teile der Reihe und finde dieses Band ebenfalls wieder sehr gelungen und kurzweilig.

FAZIT:

„Verliebt ... verlobt verdächtig“ ist erneut ein kurzweiliger und gelungener Kriminalroman rund um Eva Sturm und steht den anderen Bänden der Reihe in nichts nach. Moa Graven konnte mich erneut überzeugen, weshalb ich 5 Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Der Flug der Libellen

Der Flug der Libellen
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Andrea und Holger sind beste Freunde und in ihrer Schule Mobbingopfer bis eines Tages Martina, die Anführerin der Mobber, spurlos verschwindet. Zur selben Zeit werden vermehrt Prostituierte entführt und ...

Andrea und Holger sind beste Freunde und in ihrer Schule Mobbingopfer bis eines Tages Martina, die Anführerin der Mobber, spurlos verschwindet. Zur selben Zeit werden vermehrt Prostituierte entführt und ermordet. Bald stellt sich die Frage, ob die Fälle in Verbindung stehen, doch die Polizei tappt bezüglich des Täters im Dunkeln. Als die mittlerweile erwachsene Andrea Jahre später in ihre Heimatstadt zurückkehrt ermittelt die Polizei weiterhin in den Vermisstenfällen. Der Täter verkürzt mittlerweile die Abstände zwischen seinen Taten und ohne dass Andrea es weiß begibt sie sich in Lebensgefahr, da sie den Weg des Täters kreuzt.

H. C. Scherf ist es mit seinem bildlichen und fesselnden Schreibstil gelungen einen lesenswerten Thriller zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und wirklich logisch. Bereits der Prolog konnte mich fesseln. In den ersten Kapiteln geht es um Andreas schwierige Kindheit. Diese Kapitel wechseln sich mit Kapitel rund um den Täter ab. Dadurch kann der Autor schnell Spannung aufbauen und diese durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht erhalten. Der flüssige Schreibstil ermöglicht es dem Leser sofort in die Handlung einzusteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende zu folgen. Leider wird dieses Mal eine wichtige offene Frage nicht geklärt, allerdings wird die Antwort angedeutet, so dass sich der Leser selbst Gedanken dazu machen kann.

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Im Buch gibt es zwei Zeitsprünge. Diese werden allerdings deutlich dargestellt, wodurch der Lesefluss und das Verständnis in keinster Weise beeinträchtigt werden.

Die einzelnen Protagonisten sind äußerst authentisch und bildlich dargestellt. Viele Details und Einblicke in die Lebensgeschichte der einzelnen Charaktere lassen diese besonders authentisch erscheinen. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln.

Besonders gelungen fand ich zudem die Einbindung des Titels und des Covers in die Handlung.

Auch unter einem Pseudonym kann Harald Schmidt erneut überzeugen. Besonders gut gefällt mir, dass er auf blutige Details und ausführliche Beschreibungen der Morde verzichtet. Stattdessen stehen die Dialoge und Beziehungen sowie ihre psychischen Auswirkungen im Vordergrund.

„Der Flug der Libellen“ war mein zweites Buch des Autors. Er konnte mich erneut mit seiner fesselnden Schreibweise und der wirklich gut durchdachten und spannenden Handlung überzeugen. Ich freue mich bereits jetzt auf seinen nächsten Thriller.

FAZIT:

„Der Flug der Libellen“ ist ein äußerst gelungener Thriller. Auch wenn in den ersten Kapiteln Mobbing im Vordergrund steht kann der Autor bald Spannung aufbauen und diese bis zum Ende halten. Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Hölle im Kinderheim

Die Hölle im Kinderheim
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Dutz wuchs in den 50er Jahren in einem kirchlichen Kinderheim in Luxemburg auf und verbrachte dort seine gesamte Kindheit und einen Teil seiner Jugend. Die damalige Gesellschaft dachte, bzw. wollte denken, ...

Dutz wuchs in den 50er Jahren in einem kirchlichen Kinderheim in Luxemburg auf und verbrachte dort seine gesamte Kindheit und einen Teil seiner Jugend. Die damalige Gesellschaft dachte, bzw. wollte denken, dass die Kinder in den Heimen gut aufgehalten sind und eine gute Erziehung und Schulbildung genießen. Doch die Realität sah für die Kinder komplett anders aus. Schulbildung wurde verweigert, stattdessen standen körperliche Schwerstarbeiten an. Zusätzlich waren körperliche und psychische Misshandlungen, sexuelle Missbräuche und Foltern (wie Essensentzug, Isolation,…) an der Tagesordnung. Nicht selten kam es auch zu schweren körperlichen Verletzungen, Todesfällen und Suiziden der Kinder. Neben Dutz wird auch noch auf andere Kinder und ihre Zeit vor und im Kinderheim eingegangen.

Ich habe schon häufiger Berichte und Bücher zu diesem Thema gelesen, doch noch nie war die Geschichte und das Leiden der Opfer so ausführlich und bildlich beschrieben, wie in diesem Buch. „Die Hölle im Kinderheim“ ist das mit Abstand beste Buch, welches ich zu den Missbrauchsfällen in kirchlichen Heimen gelesen habe. Obwohl das Buch Missbrauchsfälle in einem Heim in Luxemburg beschreibt, ist es auch in anderen Ländern im deutschsprachigen Raum ähnlich abgelaufen.

Renee Wum hat einen flüssigen und bildlichen Schreibstil, dennoch musste ich das Buch häufig zur Seite legen. Die äußerst bildlichen Beschreibungen der Missbräuche und Misshandlungen sind keine leichte Kost und lagen mir oft schwer im Magen. Das Buch stimmt mich wirklich nachdenklich und ich werde mich noch lange mit dem Inhalt beschäftigen und zum Nachdenken angeregt.

Besonders gelungen fand ich, dass Renee nicht nur auf die Zeit der Kinder im Heim, sondern auch auf deren Vorgeschichte und die Zeit nach der Entlassung eingeht. Renee hat es geschafft die Langzeitfolgen und Belastungen der Opfer aufzuzeigen und ist auch auf die wirklich schockierende Reaktion der katholischen Kirche näher eingegangen.

Renee Wum macht bereits zu Beginn des Buches deutlich, dass es sich nicht um eine fiktive Geschichte handelt, sondern, dass sie die Erlebnisse eines ehemaligen Heimkindes niederschrieb. Als Leser merkt man sofort, dass sich Renee Wum sehr viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und wirklich ausführlich recherchiert hat (auch zu der Reaktion der Kirche).

Ich danke Renee Wum für dieses äußerst gelungene Buch! Alles was im Buch steht hat Hand und Fuß und verdeutlicht das Leiden der Kinder während ihres Heimaufenthalts und im anschließenden Leben, da sie häufig nicht mehr in der Lage sind sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und bis heute an den Folgen der jahrelangen physischen, psychischen und sexuellen Folter leiden. Ich danke auch Dutz, der seine traumatische Geschichte für dieses Buch zur Verfügung gestellt hat und hoffe, dass sein Kampf für Gerechtigkeit endlich erfolgreich ist.

FAZIT:

„Die Hölle im Kinderheim“ ist alles andere als eine leichte Lektüre und ich werde noch lange darüber nachdenken. Dennoch ist es das mit Abstand beste Buch, welches ich zu diesem Thema jemals gelesen habe und ich empfehle jedem, der sich mit den Misshandlungen in Kinderheimen in der Nachkriegszeit beschäftigen möchte, dieses Buch zu kaufen!Ich vergebe 5 Sterne!