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Veröffentlicht am 31.01.2018

Das Wüten der Stille

Das Wüten der Stille
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Eine sechzehnjährige Schülerin Carla Wellington verschwindet spurlos. Da sich zunächst die Vermutung auftut, dass das Mädchen ausgerissen ist, wird der Polizei die Ermittlungsarbeit deutlich erschwert. ...

Eine sechzehnjährige Schülerin Carla Wellington verschwindet spurlos. Da sich zunächst die Vermutung auftut, dass das Mädchen ausgerissen ist, wird der Polizei die Ermittlungsarbeit deutlich erschwert. Fast zehn Jahre zuvor ist im selben Ort ebenfalls eine junge Frau verschwunden. Die Ermittler finden bald einige Parallelen zwischen den Schülerinnen. Bald stellt sich für den leitenden Ermittler DI Collin Brown die Frage, ob die beiden Vermisstenfälle zusammenhängen.


Iris Grädler hat einen gelungenen Cornwall Kriminalroman verfasst, der nicht zuletzt durch seine bildlichen Landschaftsbeschreibungen überzeugen kann. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen und mit kleinen Unterbrechungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Im Buch findet sich die ein oder andere geschickt eingearbeitete Wendung, die den Leser immer wieder auf eine falsche Spur bringen. Leider ziehen sich zu Beginn die Ermittlungen meiner Meinung nach etwas zu lange, ohne eine konkrete Spur. Hierbei ist die Spannung leider immer wieder etwas eingebrochen, konnte allerdings jedes Mal schnell wieder aufgebaut werden.


Im Buch finden sich zunächst einzelne Handlungsstränge, die die Autorin im Laufe des Buches allerdings sehr gelungen und glaubwürdig verknüpft.


Die einzelnen Protagonisten sind Großteils sehr authentisch beschrieben, wodurch sie dem Leser schnell ans Herz wachsen. Dies war vor allem bei DI Brown der Fall. Andere Charaktere werden allerdings sehr überspitzt und eher als Karikatur dargestellt. Hierbei hatte ich Probleme die Handlung und vor allem die Gespräche als authentisch und glaubwürdig anzunehmen. Besonders gelungen und glaubwürdig fand ich dagegen die Darstellung der Eltern und Lehrer, welche das Verschwinden des jungen Mädchens verharmlosten. Iris Grädler hat es geschafft, große Fassungslosigkeit bei mir auszulösen.


„Das Wüten der Stille“ ist bereits der dritte Teil rund um DI Collin Brown. Ich kannte die Vorgänger nicht und hatte dennoch keine Probleme in die Handlung einzusteigen. Ich konnte ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen und werde auch in Zukunft gerne mehr zu den Ermittlungen des sympathischen DI lesen.


FAZIT:
„Das Wüten der Stille“ ist ein gelungener Kriminalroman, der mich überzeugen konnte. Leider waren ein paar Protagonisten eher unglaubwürdig und die Spannung konnte nicht durchgehend gehalten werden. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Zeitlang

Zeitlang
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Die Städterin Sibylle Leimeister erfüllt sich einen großen Wunsch und arbeitet einen Sommer lang auf einer Alm in Südtirol als Sennerin. Doch was für viele traumhaft klingt entpuppt sich als nicht ganz ...

Die Städterin Sibylle Leimeister erfüllt sich einen großen Wunsch und arbeitet einen Sommer lang auf einer Alm in Südtirol als Sennerin. Doch was für viele traumhaft klingt entpuppt sich als nicht ganz so ruhige Zeit. Sibylle erlebt einige Konflikte mit der Bäuerin und so manch nervenaufreibenden Situation mit Wanderern. Hin und Wieder stand sie vor der Überlegung alles abzubrechen, doch sie hat den Sommer durchgehalten und ermöglicht dem Leser einen gelungenen Einblick in ihre Zeit auf der Alm.



Sibylle Leimeister kann ihre Erlebnisse, die Großteils wirklich so passiert sind, sehr gelungen und humorvoll darstellen. Das Buch brachte mich immer wieder zum Schmunzeln und ich konnte mir einige Szenen bildlich vorstellen. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme folgen. Sibylle war mir von Anfang an sympathisch und ich bewundere ihre Geduld und starken Nerven. Bei so manchen ihrer Erlebnisse wäre ich wahrscheinlich abgereist.



Etwas schade finde ich, dass beinahe das gesamte Buch in Hochdeutsch verfasst ist. Ich hätte es authentischer gefunden, wenn mehr Dialekt im Buch zu finden wäre. Es sind zwar immer wieder einzelne Gespräche in einer sehr abgeschwächten Form verfasst, aber meiner Meinung nach, hätten mehr südtiroler Begriffe gut in die Handlung gepasst.



Die einzelnen Kapitel sind eher kurz, weshalb sich das Buch schnell und flüssig lesen lässt. Die bildliche Schreibweise ermöglicht es dem Leser sich alles Geschriebene gut vorstellen zu können. Beim Lesen hat man das Gefühl einen Kurzurlaub in den Südtiroler Bergen zu verbringen.



„Zeitlang- mein Sommer auf der Alm“ beschreibt sehr gelungen die Erlebnisse einer mutigen Frau, welche ihre Leser an ihren (zum Teil leider auch negativen) Erfahrungen teilhaben lässt.



FAZIT:

„Zeitlang- ein Sommer auf der Alm“ ist wirklich gelungen und hat mir großen Spaß beim Lesen gemacht. Ich hatte das Gefühl einen Kurzurlaub in Südtirol zu verbringen. Ich vergebe wirklich gelungene 4 Sterne!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Totenfrau

Totenfrau
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Die Innsbrucker Bestatterin Brünhilde Blum ist glücklich verheiratet und hat zwei Töchter. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis ihr Ehemann Mark bei einem tragischen Unfall mit Fahrerflucht tödlich verunglückt. ...

Die Innsbrucker Bestatterin Brünhilde Blum ist glücklich verheiratet und hat zwei Töchter. Ihr Leben scheint perfekt zu sein, bis ihr Ehemann Mark bei einem tragischen Unfall mit Fahrerflucht tödlich verunglückt. Mark ist Polizist und hat auf eigene Faust in einem schockierenden Fall rund um Menschenhandel, Zwangsprostitution und Vergewaltigung ermittelt. Schnell verhärtet sich der Verdacht, dass Marks Unfall Mord war, da er den Tätern auf die Spur kam. Blum beginnt ihre eigene Rache.



Bernhard Aichners Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Die Dialoge sind Aufzählungen und der Fließtext ist eher abgehackt mit sehr kurzen Sätzen. Zudem wechseln die Szenen und Orte oftmals eher abrupt und unerwartet. Im Laufe des Buches kam ich immer besser hinein und mit dem Schreibstil zurecht. Das Buch liest sich durch die kurzen Kapitel und Sätze sehr flüssig und schnell. Obwohl ich bald ahnte, wer der fünfte Täter war und sich dieser Verdacht als richtig herausgestellt hat, konnte mich die Handlung dennoch bis zum Ende fesseln und begeistern.



Beim Lesen merkt man schnell, dass sich der Autor mit dem Thema Bestattungen ausführlich beschäftigt und sehr gut recherchiert hat. Alles was er schreibt hat Hand und Fuß und klingt wirklich authentisch. Dennoch waren mir persönlich manche Details zu ausführlich, blutig und eklig beschrieben.



Die einzelnen Protagonisten und Orte sind sehr authentisch beschrieben und ermöglichen es dem Leser komplett in die Handlung einzutauchen. Der Autor schafft es sehr gelungen vor allem Blum als äußerst sympathisch zu beschreiben. Trotz ihrer Taten ist sie mein liebster Charakter und ich habe mit ihr mitgefiebert und mitgelitten.



„Totenfrau“ ist mein erstes aber gewiss nicht letztes Buch von Bernhard Aichner (und das liegt nicht nur an unserer gemeinsamen Heimat Innsbruck). Die Unmengen an positiven Bewertungen hat das Buch wirklich verdient du ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil.



FAZIT:

„Totenfrau“ ist ein wirklich gelungener Thriller, der mir persönlich allerdings zum Teil etwas zu grausig war. Anfangs hatte ich Probleme mit dem Schreibstil, bin aber immer besser hineingekommen und die Handlung konnte mich wirklich mitreißen. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Die Farbe von Milch

Die Farbe von Milch
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Mary ist 14 Jahre und lebt als Tochter eines Bauern im 19 Jahrhundert. Ihr Leben ist von wenig Liebe, körperlichen Züchtigungen und harter Arbeit geprägt. Mary genießt dennoch ihr Leben, allen voran die ...

Mary ist 14 Jahre und lebt als Tochter eines Bauern im 19 Jahrhundert. Ihr Leben ist von wenig Liebe, körperlichen Züchtigungen und harter Arbeit geprägt. Mary genießt dennoch ihr Leben, allen voran die Zeit mit ihrem Großvater. Da Mary eine körperliche Einschränkung hat kann sie nicht so hart und schnell wie ihre Schwestern arbeiten. Aus diesem Grund schickt ihr Vater sie zum örtlichen Pfarrer um dessen kranke Ehefrau zu pflegen und im Haushalt zu helfen. Mary und die Pfarrersfrau freunden sich schnell an und sie verrichtet ihre Arbeit zufriedenstellend. Als die Pfarrersfrau verstirbt beginnt Marys geordnetes Leben aus den Rudern zu laufen und für sie beginnt ein absoluter Albtraum.



Nell Leyshons Buch ist aus Sicht von Mary geschrieben. Da Mary keine Schulbildung hat, ist der Schreibstil sehr einfach und weist viele grammatikalische Fehler auf. Zudem verfügt das Buch über keinen sonderlich großen Wortschatz. Ebenso wird auf ausführliche Details, Emotionen und bildliche Beschreibungen verzichtet. Einerseits macht der Schreibstil die Handlung sehr authentisch aber andererseits hatte ich dadurch immer wieder Probleme den Lesefluss aufrecht zu erhalten.



Zu Beginn des Buches zieht sich die Handlung etwas in die Länge und die im Klappentext angekündigte dramatische Wendung lässt lange auf sich warten. Ab dieser Wendung war das Buch allerdings wirklich sehr gelungen und ich konnte es nicht mehr weglegen. Der Schreibstil führt dem Leser Marys Lage und die Brutalität sehr gut vor Augen und ich musste mit dem Mädchen wirklich mitleiden und mitfiebern. Die letzten drei Seiten konnten den gelungen letzten Teil allerdings nochmals übertreffen und ich musste das Ende erst einmal sacken lassen.



Die einzelnen Protagonisten werden zwar nur sehr vage beschrieben und auf Emotionen wird beinahe gänzlich verzichtet, aber dennoch sind alle Charaktere sehr authentisch. Vor allem Mary, die immer ausspricht was sie sich denkt, war mir wirklich sympathisch.



FAZIT:

Beim ersten Teil des Buches konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb so viele Leser begeistert davon sind, aber das Ende konnte auch mich mehr als überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Believe me

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Claire studiert Schaupiel in New York. Um die Kosten für die Ausbildung und ihre Wohnung decken zu können arbeitet sie als Treuetesterin. Frauen können Claire engagieren um festzustellen, ob ihr Ehemann ...

Claire studiert Schaupiel in New York. Um die Kosten für die Ausbildung und ihre Wohnung decken zu können arbeitet sie als Treuetesterin. Frauen können Claire engagieren um festzustellen, ob ihr Ehemann treu ist. Genau dies macht die Frau von Patrick. Am Tag nach Claires Treffen mit ihrem Mann, wird sie ermordet aufgefunden. Die zuständigen Ermittler verdächtigen Patrick und beauftragen Claire herauszufinden, ob er hinter dem Mord steckt. Doch Claire fühlt sich von Patrick angezogen. Bringt sie sich dadurch in Gefahr oder versucht sie nur von ihrer eigenen Tat abzulenken?

JP Delaneys Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Der Autor kann sehr schnell Spannung aufbauen allerdings leider nicht durchgehend halten. Es finden sich viele Szenen rund um Claires Schauspielengagements und Auszüge aus Gedichten. Diese ziehen sich etwas in die Länge und haben zur Folge, dass die Spannung leider immer wieder abfällt. Trotzdem schafft es der Autor immer wieder die Spannung erneut aufzubauen, dies liegt nicht zuletzt an vielen unerwarteten und überraschenden Wendungen.

Die einzelnen Protagonisten sind Großteils authentisch und wirken glaubwürdig. Besonders gut gefällt mir, dass die Charaktere sehr facettenreich sind. Das hat zur Folge, dass sich mein Bild im Laufe des Thrillers immer wieder geändert hat. Beispielsweise wirkte die Hauptprotagonistin Claire anfangs sehr naiv und blauäugig auf mich, aber besonders zum Ende der Handlung empfand ich sie als taff und sympathisch.

„Believe me“ ist bereits mein zweites Buch von JP Delaney. Allerdings konnte dieser Thriller nicht ganz meine Erwartungen erfüllen, da mich „The girl before“ mehr mitreißen und überzeugen konnte. „Believe me“ kommt meiner Meinung nach nicht ganz an „The girl before“ heran.

FAZIT:
„Believe me“ ist ein gelungener Thriller mit facettenreichen Charakteren. Leider flaut die Spannung aufgrund einiger Längen immer wieder ab. Da das Buch nicht ganz an den anderen Bestseller des Autors herankommt, vergebe ich 3,5 Sterne!