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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2020

Bauernhoftiere

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 1: Bauernhoftiere
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Mein Kind ist gerade in dem Alter, in welchem wir spielerisch die Sprachentwicklung fördern und viele Bücher ansehen. Dieses Buch hat mich sehr angesprochen, da ich die Idee mit dem Ton sehr toll finde. ...

Mein Kind ist gerade in dem Alter, in welchem wir spielerisch die Sprachentwicklung fördern und viele Bücher ansehen. Dieses Buch hat mich sehr angesprochen, da ich die Idee mit dem Ton sehr toll finde. Hier lernt das Kind nicht nur das Tier am Aussehen zu Erkennen und Bennen sondern auch deren Geräusche.

Die Illustrationen sind detailreich, liebevoll gestaltet und farbenfroh, aber nicht zu knallig. Die Bilder wirken lebensnah und sind äußerst kindgerecht. Mein Kind betrachtet die Bilder gerne und entdeckt auch immer wieder Kleinigkeiten, welches es versucht zu benennen. Durch kindgerecht Texte, welche auf die Zielgruppe perfekt abgestimmt sind, wird zudem interessantes Wissen zu den einzelnen Tierarten vermittelt.

Leider kann mich die Umsetzung im Gesamten nicht wganz überzeugen. Einserseits stört mich, dass sich in dem Buch nur fünf verschiedene Tierarten finden. Hier hätte ich mir eine größere Auswahl gewünscht. Auch die Lösung mit dem Auslösen der Geräusche ist nicht ideal umgesetzt und funktioniert oftmals nicht, was bei meinem Kind oft zu Enttäuschungen führt und das Buch deshalb weg legt.

FAZIT:
„Mein junior zum Hören- Bauernhoftiere“ hat eine super Grundidee und ist liebevoll gestaltet. Leider gibt es nur fünf Tierarten und auch die Geräusche funktionieren oftmals nicht, weshalb mein Kind schnell enttäuscht ist oder sich langweilt. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 23.04.2020

Die Tanzenden

Die Tanzenden
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Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte ...

Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Für Louise und Eugénie aber steht an diesem Abend alles auf dem Spiel: Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, wollen ganz normale Frauen sein, wollen auf dem Boulevard Saint-Germain sitzen und ein Buch lesen dürfen, denken und träumen und lieben dürfen wie die Männer.
Mit verblüffender Lebendigkeit erzählt Victoria Mas in »Die Tanzenden« vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.

Victoria Mas Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig. Man fühlt sich beim Lesen direkt in die Handlung versetzt und kann dieser problemlos bis zum Ende folgen. Mich konnte das Buch von der ersten Seite an fesseln und ich habe es daher binnen kürzester Zeit beendet. Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin das bedrückende Thema locker, teilweise sogar humorvoll beschreibt aber nicht ins Lächerliche zieht und es ernst nimmt. Dennoch bin ich mit der Umsetzung des Themas Psychiatrie nicht ganz zufrieden, da mir hier einfach zu viel Potenzial verloren ging (aber dies könnte auch an meinem beruflichen Hintergrund liegen). Da ich mich selbst viel mit der Psychiatrie im 19 Jahrhundert und den damaligen Methoden beschäftigt habe, fand ich diesen Roman zu positiv. Mir hat die Kritik an den damaligen Behandlungsmethoden gefehlt. Das Gesamtbild der Psychiatrie erschien mir insgesamt zu positiv und hat meine Erwartungen an den Roman daher leider nicht ganz erfüllt. Ganz im Gegenteil hatte ich beim Lesen oftmals den Eindruck, dass die unmenschlichen Behandlungsmethoden klein geredet oder gar übersehen wurden, ich hatte hin und wieder sogar den Eindruck, dass es ja gar nicht schlimm war zur damaligen Zeit in die Psychiatrie eingewiesen zu werden.

Die Protagonisten sind allesamt interessant und hätten sehr viel Potenzial, aber leider waren sie für mich oftmals nicht gut genug ausgearbeitet. Gerade Therese fand ich etwas fehl am Platz. Therese kann Geister sehen und mit ihnen in Kontakt treten. Meiner Meinung nach ist sie zwar ein gutes Beispiel für eine psychisch kranke Frau, aber zum Darstellen, dass gesunde Frauen zu Unrecht in der Psychiatrie festgehalten und dort unmenschlich behandelt werden, ist sie nicht geeignet. Aber auch die Hauptprotagonistin Louise hätte bezüglich der im Klappentext angekündigten Themen Mut und Solidarität deutlich mehr Potenzial gehabt. Sie blieb mir insgesamt leider etwas zu blass und zu wenig ausgearbeitet.

FAZIT:
Da ich selbst mit psychisch kranken Menschen arbeite und im Studium viel über die historische Entwicklung der Psychiatrie gelernt habe, war ich richtig gespannt auf „Die Tanzenden“ und die Umsetzung eines wirklich wichtigen Themas mit viel Potenzial. Leider konnte mich die Umsetzung nur bedingt begeistern, da allen voran die Protagonisten nicht facettenreich genug waren. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 19.04.2020

Nach Mattias

Nach Mattias
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Mattias ist ein lebenslustiger Mensch, umso härter trifft sein Tod seine Familie und Freunde. Seine Mutter, seine Partnerin Amber und sein bester Freund müssen lernen mit dem Verlust weiterzuleben. Aber ...

Mattias ist ein lebenslustiger Mensch, umso härter trifft sein Tod seine Familie und Freunde. Seine Mutter, seine Partnerin Amber und sein bester Freund müssen lernen mit dem Verlust weiterzuleben. Aber auch mehrere andere Menschen, deren Wege sich aufgrund von Mattias Tod treffen, finden Platz in dem Roman.

Peter Zantingh beschreibt in seinem Roman sehr einfühlsam, wie der Tod eines Menschen sein gesamtes Umfeld beeinflusst. Dabei geht er nicht nur auf die nächsten Angehörigen sondern auch jene Menschen ein, die den toten eher flüchtig kannten. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da es in meiner Familie und dem Umfeld in den letzten Jahren auch einige Todesfälle gab. Gerade deshalb war ich etwas enttäuscht, dass mich Peter Zantinghs Roman nicht wirklich ergreifen oder berühren konnte. Trotz des flüssigen und einfühlsamen Schreibstils ging mir die Handlung nicht nah und ich hatte bis zum Ende eine gewisse Distanz zur Handlung. Der Autor hat die Auswirkung des Todesfalls auf das Umfeld raffiniert geschildert und geht darauf ein, wie das Leben dennoch weitergeht aber anders.

FAZIT:
„Nach Mattias“ ist ein einfühlsam geschilderter Roman, dessen Umsetzung mich persönlich leider nicht ganz ergreifen und berühren konnte. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 14.04.2020

Verkauft

Verkauft
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Die Psychiaterin Alma und ihre Mutter beginnen in einem Mordfall auf eigene Faust zu ermitteln, denn dieser Mord wird offiziell als Ehrenmord hingestellt, aber es finden sich in diesem mysteriösen Fall ...

Die Psychiaterin Alma und ihre Mutter beginnen in einem Mordfall auf eigene Faust zu ermitteln, denn dieser Mord wird offiziell als Ehrenmord hingestellt, aber es finden sich in diesem mysteriösen Fall zahlreiche Ungereimtheiten. Das Hobbyermitlerteam sucht engagiert nach den Hintergründen der Tat und eine vielversprechende Spur führt in ein Asylheim.

Constanze Dennig hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil, wodurch sich dieser Kriminalroman schnell lesen lässt. Die Autorin kann schnell Spannung aufbauen und diese beinahe durchgehend halten, allerdings wird diese nie nervenzerreißend. Es finden sich einige unerwartete Wendungen, welche die Spannung stellenweise etwas erhöhen. Besonders gut hat mir die Thematik des Buches gefallen, da die Grundlage ein aktuelles Thema ist. Asylpolitik wird immer wieder aufgegriffen und alles in allem ist das Szenario des Buches erstaunlich glaubwürdig und vorstellbar. Im Buch finden sich immer wieder Wiener Ausdrücke, welche ich problemlos verstehen konnte, allerdings sind diese auch in der Fußzeile erklärt.

Die einzelnen Hauptprotagonisten sind leider die Schwachstelle dieses Buches und nicht ganz so ausgereift die die Handlung. Einerseits wirken Alma und ihre Mutter sehr taff und eigenständig, andererseits allerdings kommen immer wieder unbeholfene Seiten zum Vorschein. Dadurch entstehen auch einige Fettnäpfchen, welche die zwei Frauen nicht auslassen. Mich konnten sie aber leider nicht ganz überzeugen, da sie nicht authentisch, stellenweise sogar sehr konstruiert, wirkten.

FAZIT:
„Verkauft“ ist ein hochaktueller Kriminalroman, welcher das brisante Thema Asylpolitik gelungen aufgreift und ein glaubwürdiges Szenario erschafft. Leider konnten mich persönlich die zwei Hauptprotagonistinnen nicht ganz überzeugen, da hier viel Potenzial verschenkt wurde. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 17.03.2020

Solider Krimi

Der freie Hund
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Antonio ist Kommissar und aufgrund einiger Verhaftungen ins Visier der Mafia geraten. Daher wird er nach Venedig versetzt, doch er ist sehr unglücklich darüber, da er die Lagunenstadt über alles hasst. ...

Antonio ist Kommissar und aufgrund einiger Verhaftungen ins Visier der Mafia geraten. Daher wird er nach Venedig versetzt, doch er ist sehr unglücklich darüber, da er die Lagunenstadt über alles hasst. Allen voran die Kreuzfahrtschiffe und den Massentourismus. Als dann ein Aktivist, welcher gegen die Kreuzfahrtschiffe mobilisiert, ermordet wird, erhält Antonio seinen ersten Fall in Venedig.

Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo Krimidebüt ist im Großen und Ganzen gelungen, hat allerdings ein paar kleine Schwächen. Der Krimi liest sich weitestgehend flüssig und ist oftmals sehr spannend. Leider kann diese hohe Spannung nicht durchgehend gehalten werden und flacht immer wieder deutlich ab, hier entstehen beim Lesen daher ein paar Längen. Zudem beeinträchtigen die italienischen Worte und Sätze, welche vor allem in die Dialoge eingebaut sind, den Lesefluss, da sie nicht immer übersetzt werden. Sehr gut hingegen haben mir die politischen Aspekte gefallen, welche sehr gelungen in die Handlung eingebaut werden. So finden beispielsweise die Problematik mit den Kreuzfahrtschiffen in Venedig oder die Mafia Platz im Buch. Die Auflösung des Mordfalls ist gelungen, logisch, wenn auch nicht sonderlich überraschend.

Die einzelnen Charaktere wirken gut herausgearbeitet und authentisch. Zudem sind sie teilweise sehr facettenreich, was sie besonders menschlich erschienen lässt. Allen voran der Hauptprotagonist Kommissar Antonio konnte mich mit seiner sympathischen Art komplett überzeugen.

FAZIT:
„Der freie Hund“ ist ein solider Krimi, dessen Mordermittlungen immer wieder etwas in den Hintergrund geraten. Die Spannung kann leider nicht durchgehend hoch gelhalten werden. Sehr gut gefallen mir die detailreich ausgearbeiteten Charaktere und die politischen Aspekte. Daher vergebe ich 3 Sterne!