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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

Von der Liebe zum Schreiben und einem großen Geheimnis

Ein Wort, um dich zu retten
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Auf der kleinen Insel Beaumont lebt der berühmte Schriftsteller Nathan Fawles zurückgezogen in seiner Villa. Seit er vor 20 Jahren plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, fragen sich seine Fans, welchen ...

Auf der kleinen Insel Beaumont lebt der berühmte Schriftsteller Nathan Fawles zurückgezogen in seiner Villa. Seit er vor 20 Jahren plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, fragen sich seine Fans, welchen Grund es dafür gibt. Doch der Schriftsteller hüllt sich in Schweigen. Die Journalistin Mathilde Money und auch Jungschriftsteller Raphael Bataille wollen unbedingt Kontakt zu Fawles aufnehmen. Da erschüttert ein grausamer Mord die Insel. Wie hängt das alles zusammen? Wer ist Mathilde Money wirklich?

Musso baut sofort einen Spannungsbogen auf. Sein Schreibstil ist fesselnd, die Perspektiven wechseln ständig und der Leser bekommt immer wieder ein paar Fetzen Information hingeworfen, die sich langsam zu einem großen Ganzen verweben. Die Auflösung ist dann vielleicht ein wenig konstruiert, geht in eine Richtung, mit der man nicht gerechnet hat, aber wenn man ehrlich ist, ist das bei Krimis und Thrillern doch häufig so.

Ein zentrales Thema in diesem Buch ist neben dem Mordfall und den Verstrickungen darum das Schreiben an sich. Es ist im Prinzip eine Liebeserklärung an das Schreiben und an die Bücher, es lässt den Leser in das Leben eines Schriftstellers eintauchen. Mir als Bücherliebhaber hat das sehr gefallen.

Ich konnte und wollte das Buch kaum aus der Hand legen, die etwas über 300 Seiten flogen nur so dahin. Und das ist doch der Sinn eines Buches, des Leser fesseln, oder? Das ging mir mit dem anderen Buch, das ich von Musso bisher gelesen habe, ähnlich, und so weiß ich, dass dies nicht das letzte Buch dieses berühmten französischen Autors gewesen sein wird.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Tiefgehend und mehr als nur Eishockey

Wir gegen euch
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Björnstadt ist erschüttert. Neben dem Skandal um ihren Starspieler Kevin haben sie auch noch das finale Eishockeyspiel gegen Erzfeind Hed verloren. Die Stadt ist am Boden. Wie soll es weitergehen mit dem ...

Björnstadt ist erschüttert. Neben dem Skandal um ihren Starspieler Kevin haben sie auch noch das finale Eishockeyspiel gegen Erzfeind Hed verloren. Die Stadt ist am Boden. Wie soll es weitergehen mit dem Klub? Was macht einen Klub aus? Ein Klub ist doch mehr als ein Klub!Fast alle Spieler sind nach Hed gewechselt, Kevin ist weg, da kommt ein Politiker um die Ecke und will den Klub retten. Und eigentlich nur sich selbst. Derweil kämpft Sportdirektor Peter Andersson gegen politische Windmühlen und Anfeindungen, entzweit sich mit seiner Frau, die Kinder gehen ihren eigenen, oftmals unklugen Weg. Die Feindschaft zwischen Hed und Björnstadt spitzt sich zu und es kommt, wie es kommen muss.

„Wir gegen euch“ ist die Fortsetzung des Romans „Stadt der großen Träume“ und knüpft auch direkt an die Geschehnisse an. Backman versteht es wie kein anderer, den Leser mit seinen Worten in den Bann zu ziehen. Er kreieirt seine Charaktere liebevoll und umfassend. Was bei anderen Autoren oft flch bleibt, wird hier detailliert ausgearbeitet. Man hat von den Personen ein genaues Bild vor Augen. Auch der Erzähstil ist sehr detailliert, in fast jedem Satz steckt eine Botschaft. Das ist außergewöhnlich, allerdings ermöglichte es mir auch keinen leichten Lesefluss, ich musste mich durch das Buch durcharbeiten, und das hat immerhin 550 Seiten. Etwas zu viel, wie ich finde, da es sich nicht „einfach so“ weglesen lässt. Ich bin der Meinung, um das Buch zu lesen, braucht es Zeit, man muss in es eintauchen, die Botschaften erfassen. Ein ganz besonderes Leseerlebnis, das zuweilen anstrengend sein kann.

Und wer glaubt, in diesem Buch ginge es um Eishockey, der hat sich getäuscht. Es geht um viel mehr als das. Das Eishockey und der Klub sind die Metapher für Teamgeist, Zusammenhalt, Loyalität, für die Macht der Gruppe, aber auch für den Platz eines jeden Einzelnen. Für Wir gegen euch eben.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Gutes Finale einer grandiosen Reihe

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Nach dem Untergang Endoras liegen Citra und Rowan am Grund des Meeres, Scythe Goddard baut seine Macht aus, der Thunderhead ist verstummt –außer für Greyson Tolliver, der zum Propheten der Tonisten wird. ...

Nach dem Untergang Endoras liegen Citra und Rowan am Grund des Meeres, Scythe Goddard baut seine Macht aus, der Thunderhead ist verstummt –außer für Greyson Tolliver, der zum Propheten der Tonisten wird. Derweil versucht Scythe Faraday, die Fallbacklösung der Scythe Gründer zu finden.

Viel Stoff also für den Finalband der Scythe Reihe. Und so verliert sich die gewohnte Spannung auch ab und an in all den Schauplätzen und Nebenhandlungen, in den Perspektiv- und auch Zeitwechseln. Der Autor springt in den Zeiten und es ist teilweise nicht einfach, den Überblick zu behalten. Ich hatte anfangs etwas Probleme, wieder in die Geschichte zu finden, denn Band 2 war schon eine Weile her und man muss sich (auch im weiteren Verlauf) schon an so einiges erinnern, was passiert ist. Irgendwann packt es einen dann aber doch, irgendwann hat man auch die verschiedenen Handlungen präsent und fiebert auf das Ende hin, auf die Enthüllung und die Lösung der Probleme, die diese schöne neue Welt so hat.

Meine Erwartungen an das Finale wurden nicht ganz erfüllt, trotzdem hat Shusterman es grandios geschafft, all seine Handlungsstränge zusammen zu führen und ein Ende zu präsentieren, das der Reihe gerecht wird. Die Welt um die Scythe, den Thunderhead, ein Leben (fast) ohne Tod und Krankheiten ist faszinierend erschaffen worden, das Finale ein guter Abschluss und für jeden Fan der Reihe ein Muss.

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Veröffentlicht am 23.09.2019

Schöne Neue Welt?

Gelobtes Land
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Lore und ihre Gruppe haben es geschafft: Sie haben das gelobte Land erreicht. Sie werden in eine Gemeinschaft aufgenommen, in der es um Gleichberechtigung und ein nachhaltiges Leben geht. Es gibt Kleidung, ...

Lore und ihre Gruppe haben es geschafft: Sie haben das gelobte Land erreicht. Sie werden in eine Gemeinschaft aufgenommen, in der es um Gleichberechtigung und ein nachhaltiges Leben geht. Es gibt Kleidung, Essen, ein Bett, ein Dach über dem Kopf. Und es gibt einen charismatischen Anführer, den alle bewundern. Lore ist fasziniert von der Neuen Welt. Doch bald muss sie feststellen, dass auch hier Abgründe lauern. Und nicht jeder in ihrer Gruppe ist gewillt, sich an die neuen Regeln anzupassen.

Schöne neue Welt? Wie immer ist dort wo Licht ist, auch Schatten. Wie so typisch für eine Dystopie entdeckt der Leser nach und nach diese Schattenseiten, die neue Art, Menschen zu kontrollieren und zu unterdrücken. In diesem Zwischenband der Trilogie wird nun alles auf das Finale vorbereitet.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es war irgendwie anders, als der erste Teil, aber trotzdem mitreißend. Sehr flüssig und spannend geschrieben. Ich freue mich auf das Finale.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Neuanfang am Michigansee

Ein Cottage für deinen Sommer
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Adie Lou hat eine Trennung von ihrem Mann hinter sich und wagt einen Neuanfang. Sie zieht in ihr altes Familiencottage am Michigansee, wo sie als Kind so viel tolle Zeit verbracht hat und das ihr noch ...

Adie Lou hat eine Trennung von ihrem Mann hinter sich und wagt einen Neuanfang. Sie zieht in ihr altes Familiencottage am Michigansee, wo sie als Kind so viel tolle Zeit verbracht hat und das ihr noch immer am Herzen liegt. Ihrem Exmann waren das Cottage und die Besuche dort immer ein Dorn im Auge. Nun will sie es zu einem Bed & Breakfast umbauen und ihm so neues Leben einhauchen. Das Vorhaben gestaltet sich nicht so einfach und Adie Lou steht das eine oder andere Mal vor großen Herausforderungen. Aber mit viel Durchhaltevermögen und Unterstützung von außen schafft sie es, alle Widrigkeiten zu trotzden.


Mit Viola Shipman Büchern fühle ich mich immer wohl. Der Schreibstil ist angenehm und zieht mich so immer wieder in den Bann und in die Geschichte. Auch hier steht wieder eine starke Frau im Mittelpunkt, die sich durchzubeißen weiß. Mir sind die Charaktere an Herz gewachsen und es war schön, neben Adie Lous Geschichte auch ihre zu verfolgen.

Es handelt sich bei diesem Roman nicht um große Weltliteratur, es wird gern mit dem einen oder anderen Klischee gespielt und oft ist es auch sehr amerikanisch. Trotzdem bin ich gern mit Adie Lou am Michigansee gewesen und hatte eine schöne Lesezeit. Und manchmal ist es genau das, was man braucht.