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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2019

Blick in die Abgründe der Menschen...

Die ewigen Toten
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Als Hunter-Fan das neue Buch sehnsüchtig erwartet, habe ich „Die ewigen Toten“ an zwei Tagen durchlesen. So spannend und fesselnd geschrieben, konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
In einem ...

Als Hunter-Fan das neue Buch sehnsüchtig erwartet, habe ich „Die ewigen Toten“ an zwei Tagen durchlesen. So spannend und fesselnd geschrieben, konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
In einem zum Abriss stehenden alten Krankenhaus wird die mumifizierte Leiche einer jungen, schwangeren Frau entdeckt. Bei den Bergungsarbeiten bricht der forensische Rechtsmediziner Conrad durch die Decke in ein darunterliegendes Zimmer – in dem zwei weitere Tote, ans Bett gefesselt, liegen. Doch findet sich zu diesem Raum einfach kein Zugang…
Neben den bewährten gut dargelegten forensischen Informationen, besticht das Buch durch den flüssigen Schreibstil und die gut durchdachte Handlung. Eine Vielzahl Nebenschauplätze erschwert dabei die Ermittlungen und sorgt immer wieder für überraschende Wendungen, was für den Leser immer wieder für neue Spannung sorgt.
David Hunter ist es mit diesem Buch wieder einmal gelungen, die Abgründe der menschlichen Psyche darzulegen und daraus resultierende Handlungen verständlich aufzuzeichnen, so das am Ende für mich keine Fragen offenblieben.
Für „Die ewigen Toten“ gibt es von mir dafür eine klare Lesempfehlung!

Veröffentlicht am 20.07.2019

Spannender und gelungener Thriller um ein altes Trauma

Der Blütenjäger: Thriller
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Eine junge Frau wird tot aufgefunden – neben ihr ein aktuelles Foto und eine Blüte. Alles deutet darauf hin, dass diese Frau auserwählt und auch nicht zufällig erschossen, sondern das sie vor dem Erschießen ...

Eine junge Frau wird tot aufgefunden – neben ihr ein aktuelles Foto und eine Blüte. Alles deutet darauf hin, dass diese Frau auserwählt und auch nicht zufällig erschossen, sondern das sie vor dem Erschießen gezielt durch den Wald gehetzt wurde. Und es bleibt nicht bei dem einem Opfer. Das Vorgehen und die Auffinde-Situation ist ähnlich – nur die Blüte ändert sich…
Catherine Shepard ist es auch mit dem 4. Band der Reihe um die Ermittlerin Laura Kern gelungen, einen weiteren fesselnden und spannenden Thriller mit – für mich - doch überraschendem Ende zu schreiben.
Auf zwei verschiedenen Zeitebenen ist die Handlung gesplittet, welche sich in einem gelungenen Ende findet, so das keine Fragen offenbleiben.
In der Rückblende berichtet ein kleiner Junge, der den Tod seiner jüngeren Schwester erleben musste, dadurch traumatisiert wurde und als Täter gilt. In der Gegenwart wird das Geschehen aus Sicht der Ermittlerin sowie der Opfer geschildert. Sehr berührt hat mich dabei die vorausschauende Überlegung der Opfer in ihrem Verlies, durch Austausch von persönlichen Gegenständen, einen – bei richtiger Deutung – möglichen Hinweis zu übermitteln.
Da sich das Buch sehr flüssig liest, hatte es in wenigen Tagen durchgelesen. Mehr braucht man dazu eigentlich auch gar nicht zu schreiben: von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Sehr fesselnder Thriller mit überraschendem Ende

Kalter Strand
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Anne Nordby ist es mit „Kalter Strand“ gelungen, einen fesselnden und spannenden Thriller mit – für mich – dann doch überraschendem Ende zu schreiben.
Der Einstieg fängt mit einer unvorstellbaren Forderung ...

Anne Nordby ist es mit „Kalter Strand“ gelungen, einen fesselnden und spannenden Thriller mit – für mich – dann doch überraschendem Ende zu schreiben.
Der Einstieg fängt mit einer unvorstellbaren Forderung an: Markus kann das Leben seiner Frau retten, indem er unschuldigen Menschen – einer kleinen Familie, so wie er sie selbst hat – Leid zufügt.
Die eigentliche Handlung beginnt dann jedoch erstmal sehr harmonisch vor dieser grausamen Aufgabe in einer idyllischen Feriensiedlung. Ein weiterer Erzählstrang handelt von den beiden Ermittlern Jette und Skagen, die zu den Ermittlungen hinzugezogen werden. Dabei haben beide genug eigene Probleme, die sich im Verlauf des Buches klären. Auch der Täter, als „Das Auge“ bezeichnet kommt mit seinen kranken Gedanken zu Wort. Er manipuliert seine „Kandidaten“ zu grausame Taten und erfreut sich an der (erfolgreichen) Durchführung. Fast wie in einem Computerspiel, nur halt mit echten Menschen. Echt erschreckend!
Die Handlung ist somit gesplittet und immer wieder wird der Leser auf falsche Fährten gelockt. Für mich gab es zwischenzeitlich sehr viele potentielle Täter – nur den eigentlichen hatte ich nicht auf dem Schirm.
Da sich das Buch sehr flüssig liest, hatte es in wenigen Tagen durchgelesen. Mehr braucht man dazu eigentlich auch gar nicht zu schreiben: von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Absolut lesenswerte Geschichte zu einem (leider) immer wieder aktuellem Thema

Das geringste Nachlassen der Aufmerksamkeit
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Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken ...

Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken an.
Hilde Hagenah, eine alternde Schauspielerin, hat in dem Jugendlichen Tommy eine Art Ziehenkel gefunden. Da sie selbst an die dunkle Zeit des Dritten Reiches schlimme Erinnerungen hat, weil ihr bester Freund Konrad unter zutun ihres eigenen Vaters von heut auf morgen verschwand, kann sie Tommy’s unbedachte Äußerungen nicht tolerieren. Auf sehr kreative und schmerzhafte Weise will sie ihm eine Lehre erteilen, die er allerdings durchschaut. Leider erschließt sich für mich nicht ganz, ob er mit seiner Reaktion darauf Hilde ebenfalls provozieren möchte, oder ob er sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Der Leser sollte sich nicht von dem Kapitel „Gott“ abschrecken lassen, welches den Einstieg – für mich – etwas schwierig gestaltete. Nach dem Lesen des gesamten Buches wirkt dieses weniger befremdlich. Auf jeden Fall sorgt dieser Einstieg jedoch bereits dafür, sich dazu so seine eigenen Gedanken zu machen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, so dass ich beide Personen auch gleich ins Herz geschlossen habe.
Der Titel des Buches bezieht sich auf ein berührendes Zitat von Frank O'Hara – jedoch wirkt er auf mich durch die Länge etwas gestelzt.
Mein erster spontaner Eindruck nach dem Lesen war, dass dieses Buch zur Pflichtlektüre an den Schulen gemacht werden sollte, um bereits zeitig die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren, auf braunes Gedankengut nicht reinzufallen.
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Harter Tobak, da nicht nur eine fiktive Geschichte!

Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit
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Der Einstieg in das Buch gelingt super und ich fand alle drei vorgestellten jungen Frauen Cindy, Fiona und Rose, gleich sehr sympathisch. Sie verkörpern das, was junge Leute heute auch machen, haben Ideale ...

Der Einstieg in das Buch gelingt super und ich fand alle drei vorgestellten jungen Frauen Cindy, Fiona und Rose, gleich sehr sympathisch. Sie verkörpern das, was junge Leute heute auch machen, haben Ideale für die sie einstehen und möchten ihr Leben frei von den Vorstellungen, was vielleicht die Eltern sich wünschen, leben. Nur das es für sie die falsche Zeit, und wahrscheinlich auch das falsche Land ist.
Deshalb werden Fiona und Cindy als gestrauchelte Frauen in einem katholischen Magdalenen-Heim
„weggesperrt“, und Rose aus einem anderen Kloster aufgrund ihrer Aufmüpfigkeit dorthin quasi strafversetzt. Unter dem Deckmantel diesen Frauen eine Zukunft zu bieten, werden sie hier aufs Schlimmste ausgebeutet und missbraucht. Die Schilderungen sind sehr erschütternd, zumal dies keine erfundene Geschichte ist, sondern Tatsachen betrifft. Fast kann man es als Entmündigung bezeichnen, denn sie haben keinerlei Rechte mehr – nur Pflichten. Und damit nicht genug, es geschehen weitere Schandtaten, ja Verbrechen, wie Missbrauch, Folterung etc. unter dem Schutz der Kirche, an den Frauen. Rose möchte und kann dies gar nicht glauben, auch wenn es genügend Verdachtsmomente dafür gibt. Da kann ich da sehr gut verstehen, dass sie über die Geschehnisse in ihrer Berufung als Nonne zu leben ins Grübeln kommt.
Letztendlich gelingt allen dreien die Flucht. Mit der Frage „was jetzt“ schlagen sie sich gemeinsam ganz gut durch. Doch dann geraten sie in den Strudel des Irischen Freiheitskampf…
Das daraus für Rose ein glücklicher Umstand wird, ist vielleicht etwas unrealistisch, auch das Cindy ihren Sohn wiedersehen darf. Allerdings passt es in die Geschichte. Und warum soll es nach all dem Leid letztendlich nicht doch ein Happy End geben…
Was mich als Leser glücklich zurücklässt, ist, das alle drei ihren Platz in der Welt gefunden haben. Thierry ist mit Georgina glücklich, ohne Rose nachzutrauern. Und auch Rose ist mit der ihr zugedachten Rolle zufrieden.
Der Autorin ist es somit wunderbar gelungen eine fiktive Geschichte mit tatsächlichen (grausamen) Fakten zu kombinieren. Für mich war dieses Buch absolut lesenswert, zumal ich von den Magdalenenheimen bis dahin noch nichts gehört hatte. Gern empfehle ich dieses Buch weiter.