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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2019

Abgründe der menschlichen Seele

Abgründe
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Dieses Buch musste ich erst mal sacken lassen, ist es doch keine leichte Kost. Bereits der Einstieg mit dem Traum im Prolog ist nicht ganz einfach, da sehr surrealistisch. Es brauchte etwas um Zugang zu ...

Dieses Buch musste ich erst mal sacken lassen, ist es doch keine leichte Kost. Bereits der Einstieg mit dem Traum im Prolog ist nicht ganz einfach, da sehr surrealistisch. Es brauchte etwas um Zugang zu diesem Buch zu finden.
Der junge Thomas ist schon durch seine Herkunft als Waise in eine Bittsteller-Rolle gesteckt wurden, aus der er sich aufgrund seiner Art selbst wohl nicht befreien kann. Somit wird er zum Spielball Dritter und lässt sich sehr viel gefallen. Sein chronisches Asthma behandel er mit Kräuterzigaretten die als Nebenwirkungen Halluzinationen hervorrufen. Dann trifft er auf Alexander und ist auf unerklärliche Weise von ihm fasziniert. Alexander begegnet ihm auf Augenhöhe und eröffnet ihm dann eine Welt, die er so noch nicht kannte und an der er Gefallen zu finden scheint.
Jedoch sind die Einblicke die im Lauf der Handlung in Alexanders düsteres Inneres gegeben werden sehr krank und grausam - er schreckt vor Mord nicht zurück und findet an der Dominanz seiner Opfer gegenüber großen Gefallen.
Sehr gelungen finde ich Thomas‘ Erscheinungen, in denen Alex‘ Opfer zu erkennen sind. Und ich staune darüber, dass Thomas nicht das schwache willenlose Opfer zu sein scheint, sondern das er durch diese Erniedrigung selbst Stärke und einen Lebenssinn sieht. Dennoch verheddert er sich zusehen in seinen wirren Gedanken, nach dem er jeglichen Pflichten entlassen bei Alex eingezogen ist.
Die Handlung spitzt sich zunehmend zu und findet ein für mich sehr überraschendes, aber sehr stimmiges Ende.
Vor allem die Erscheinungen, die Thomas hat, geben dem Buch einen unheimlich Aspekt - einen Blick in eine Zwischenwelt, an die ein rational denkender Mensch nicht glaubt, nicht glauben möchte - diesem Buch jedoch das gewisse Etwas geben und es gelungen abrunden.
Dieses Buch ist sicher nicht für jeden geeignet, das es sich teilweise recht schwer lesen lässt. Trotzdem lohnt es sich meines Erachtens sehr, wenn begonnen, das Buch bis zu Ende zu lesen.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Interessante Story, leider etwas farblos umgesetzt

Was geschah mit Michelle?
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Ein Buch mit einer interessanten Story, die jedoch für meine Begriffe etwas farblos umgesetzt wurde. Die Handlung wird fast in einer Art Dokumentation und mitunter etwas – für heutige Begriffe – steif ...

Ein Buch mit einer interessanten Story, die jedoch für meine Begriffe etwas farblos umgesetzt wurde. Die Handlung wird fast in einer Art Dokumentation und mitunter etwas – für heutige Begriffe – steif wiedergegeben, aber dies kann von dem Autor ja so dem Gebahren der 70er Jahre geschuldet, gewollt sein. Für mein Lesevergnügen war dies im Lesefluss und der Spannung leider eher hinderlich. Die Atmosphäre der 70er Jahre wird dafür sehr gut (sachlich) dargestellt, vor allem die benannten Songtitel lassen einen selbst zurückschweifen. Aber auch so alltägliche Dinge wie das nicht jeder ein Telefon zur Verfügung hatte und man ggf. um anzurufen oder Anrufe zu empfangen auf Nachbarn zurückgreifen musste, kann man sich heute wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen.
Ein jeder kann und sollte sich seine Meinung über das Buch selbst bilden, jedoch würde ich es wahrscheinlich kein zweites Mal lesen.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Vom Besinnen und Finden der Heimat

Heimat
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Leider ist der Begriff "Heimat" in der heutigen Zeit - zu Unrecht - doch recht negativ behaftet. Dies ist sehr schade, denn ein jeder sollte sich seiner Wurzeln besinnen dürfen. In diesem Buch wird von ...

Leider ist der Begriff "Heimat" in der heutigen Zeit - zu Unrecht - doch recht negativ behaftet. Dies ist sehr schade, denn ein jeder sollte sich seiner Wurzeln besinnen dürfen. In diesem Buch wird von verschiedenen Christen versucht den Begriff der Heimat, ob nun als Ort oder Gefühl, zu finden bzw. zu beschreiben. So vielseitig wie die Menschen sind dabei die Ansichten. Damit regt dieses Buch sehr zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 30.01.2023

Zu viele Täter, zu viele Motive

Jemand
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Der Fotograf ist ein Phantom, er mordet wahllos und unvorhersehbar und scheint nicht zu fassen. Fest steht nur die Anzahl: eine Tat pro Jahr und, das er das Opfer positioniert fotografiert um dieses Bild ...

Der Fotograf ist ein Phantom, er mordet wahllos und unvorhersehbar und scheint nicht zu fassen. Fest steht nur die Anzahl: eine Tat pro Jahr und, das er das Opfer positioniert fotografiert um dieses Bild als Kunstwerk meistbietend im Internet zu versteigern. Auch im aktuellen Jahr bereitet er seine Tat akribisch vor. Doch dann erlangt er Kenntnis über die Entführung eines kleinen Mädchens, Maria. Wie wird er sich entscheiden - setzt er seinen ursprünglichen Plan fort, oder rettet er Maria?
Durch den Wechsel der Perspektiven und die relativ kurzen Kapitel flog ich regelrecht durch das Buch. Nach recht viel Input zu Beginn wird rasch eine Verbindung zwischen den "Altgangstern" um Eddi und den verschwundenen Mädchen erkennbar. Weitere Zusammenhänge werden nach und nach sichtbar. Besonders gelungen finde ich die Beschreibungen des Autors, die eine Änderung der eigenen Einschätzung und Meinung zu den Charakteren bewirkt. Während ich anfänglich die Taten des Fotografen nicht nachvollziehen konnte, entwickelte sich zum Ende hin sogar eine gewissen Sympathie bzw. Verständnis zu seiner Motivation. Analog nur umgekehrt ging es mir mit den "Altgangstern" sowie Katalena.
So spannend die einzelnen Kapitel auch geschrieben sind, wurde mir die geballte Ladung verschiedener Täter, Opfer und Motivationen leider rasch zu viel und auch zu konstruiert. Meiner Meinung nach hätte ein Bruchteil davon bereits eine stimmige und spannende Handlung ergeben. Somit konnte mich das Buch zum Ende hin immer weniger überzeugen...

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Eine vielversprechende Handlung, die sich leidet in Nebensächlichkeiten verzettelt

Auf der Spur des Jägers
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Der vermutlich Raubüberfall mit Todesfolge an einer jungen Frau auf einer belebten Strasse entpuppt sich bald als gezielte Tat.
Hauptkommissar Jan Tommen kann mit seinen Kollegen rasch einen vermutlichen ...

Der vermutlich Raubüberfall mit Todesfolge an einer jungen Frau auf einer belebten Strasse entpuppt sich bald als gezielte Tat.
Hauptkommissar Jan Tommen kann mit seinen Kollegen rasch einen vermutlichen Täter ermitteln, doch die widersprüchlichen Spuren irritieren ihn.
Der Ermittlungsdruck wächst, als kurz darauf in einem stark frequentierten Park ein Mann brutal zu Tode geprügelt wird. Die extreme Vorgehensweise lässt einen Zusammenhang vermuten...
Ich liebe Bücher, bei denen die einzelnen Handlungsstränge und Geschehnisse im ersten Eindruck für mehr Verwirrung als erkennbare Zusammenhänge sorgen. Alexander Hartung ist dies hier hervorragend gelungen, jede Idee zu einem Täter und Motiv wird im nächsten Kapitel wieder über den Haufen geworfen. Umso gespannter war ich auf die Zusammenhänge zwischen den Akteuren. Doch leider verzettelt sich der Autor im weiteren Verlauf in ausführlichen Nebenhandlungen und auch die Auflösung des ganzen Falls konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich würde dieses Buch nicht noch einmal lesen.

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